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von xtorsten » So Nov 02, 2008 8:01 pm
O.K., zu Mattscheibe/Schnittbild/Mikroprismenring:
wenn man durch einen modernen DSLR-Sucher schaut, dann sieht das in etwa so aus:
(Link wurde entfernt)
(hier eine Canon 40d)
man sieht mehrere Kästchen (da messen die verschiedenen Autofokussensoren die Schärfe) und einen Kreis (der ist für die Belichtungsmessung interessant).
Diese Markierungen sind auf der Mattscheibe angebracht.
hier:
(Link wurde entfernt)
mal zum grundsätzlichen Prinzip einer (D)SLR und der Lage der Mattscheibe.
hier:
(Link wurde entfernt)
sieht man eine eingebaute Scheibe, wenn man das Objektiv abgenommen hat und in die Öffnung hineinschaut. Und auch, wie ein Wechsel vorgenommen wird bzw. wie das Teil ausgebaut ausschaut. (am Beispiel einer Canon 5d, für Pentax habe ich auf die Schnelle nichts gefunden, es gibt aber im forum.digitalfotonetz.de einige Beiträge zum Wechsel und Erfahrungen damit).
Die modernen DSLR's sind auf den Betrieb von Autofokusobjektiven ausgelegt und bieten kaum Hilfen zum manuellen Scharfstellen.
Pentax DSLR's haben jedoch unten im Sucher eine grüne Raute, die aufleuchtet, wenn korrekt fokussiert ist. Das funktioniert allerdings nicht mit allen Objektiven und zudem ist diese Funktion mehr oder weniger genau.
Bevor es den Autofokus gab, wurde über eine sogenannte Schnittbildmattscheibe scharfgestellt.
(ein Bild nur mit Schnittbild und Mikroprismenring habe ich nicht gefunden, aber eines, wo die beiden Sachen zusätzlich mit drauf sind):
(Link wurde entfernt)
Das Schnittbild ist der geteilte Kreis in der Mitte des Bildes.
Der Mikroprismenring ist der grisselige Ring außen herum.
Bei dem Beispiel ist nicht scharf gestellt -> der Mikroprismenring sieht grisselig aus und gerade Linien, wie z.B. die Kante der Hauswand, werden geteilt und versetzt dargestellt.
So sieht es optimalerweise aus, wenn korrekt fokussiert ist:
(Link wurde entfernt)
-> das grisselige ist verschwunden und die Kante der Hauswand ist eine Linie.
Bei dem oberen Bild sieht man die Unschärfe schon sehr deutlich. Wenn man aber real durch den Sucher schaut und dem korrekten Schärfepunkt näher kommt, kann man ohne diese Hilfen nur sehr schwer genau scharf stellen - und ja. das ist notwendig, vor allem wenn man mit offener Blende und der damit verbundenen geringen Schärfentiefe ((Link wurde entfernt)) fotografiert.
Also ist so ein Mattscheibenwechsel für manuelles Fokussieren eine große Hilfe.
Man darf allerdings nicht verschweigen, dass das obige Beispiel den Idealzustand darstellt. Manchmal (abhängig von Lichtsituation, je nachdem in welchem Winkel das Licht in das Objektiv einfällt; auch bei wenig Licht z.B.) kann es sein, dass eine Hälfte des Schnittbildes dunkel wird oder das die Mikroprismen auch dann sichtbar sind, wenn korrekt fokussiert ist.
Auch ist es möglich, dass die gemessenen Kameraeinstellungen (Zeit, Blende) einer Korrektur bedürfen (vor allem, wenn die Belichtungsmessung nur in der Mitte des Bildes vorgenommen wird, also bei Spotmessung oder Selektivmessung; siehe dazu: (Link wurde entfernt))
Das ist aber in den Griff zu bekommen (Erfahrung sammeln hilft hier viel) und dieser 'nur' gelegentlich auftretende Effekt hat für mich nie den gewonnen Vorteil der präzisen Fokussierung zunichte gemacht.
Erwähnen sollte man es aber schon, finde ich.
Vlt. auch ganz gut, wenn Du Dir mal die Erfahrungen bei forum.digitalfotonetz.de durchliest.
So, nun hast Du zwar diese Hilfen, aber das Sucherbild ist trotzdem gegenüber einer analogen Spiegelreflexkamera noch wesentlich kleiner (obwohl die Pentaxsucher für digitale Verhältnisse schon sehr gut sind).
Dafür gibt es eine Sucherlupe:
(Link wurde entfernt)
Die wird hinten einfach auf den eigentlichen Sucher aufgesteckt und vergrößert 1,2fach, macht also das Bild ein wenig größer, was wiederum das Scharf stellen vereinfacht. Brillenträger sollten allerdings erst einmal probieren, ob dann noch das komplette Bild eingesehen werden kann.
VG,
torsten