Beitrag
von mozarella » Mo Jun 17, 2019 3:45 pm
Hi,
ich weiß zwar nicht, ob dieser Faden noch aktuell ist, schreibe aber trotzdem mal meine mehr oder weniger angelesene Erfahrung.
Erstmal vorweg. Sensorgröße ist nicht alles. Sogar Smartphones machen mittlerweile ganz brauchbare Bilder und die haben einen Micro-Sensor, im Vergleich zu DSLR.
Ich selbst stehe noch ziemlich am Anfang meiner Foto-Erfahrung, hab aber schon einiges gelesen.
Super-Zoom-Objektive (egal ob fest verbaut oder zum Wechseln) haben zwar den Vorteil daß man einen großen Bereich damit abdecken kann. Allerdings auch den Nachteil, daß sie lichtschwach sind. Je größer der Zoom-Bereich, desto schwächer sind sie und desto schlechter ist auch die Bildqualität. Denn es bedeutet nicht, daß ein 50 x Zoom auch bei jeder Stufe die bestmögliche Abbildung hat.
DSLR-Kameras haben deshalb auch nur begrenzte Zoom-Fähigkeiten, weil den Benutzern mehr an der Bildqualität (weniger Verzeichnung, weniger Verlust beim Licht..) als an den Zoom-Fähigkeiten liegt. 50 x Zoom-Objektive für DSLR wären zudem unbezahlbar und sehr schwer.
Für jeden Einsatzzweck das perfekte Objektiv, das ist eher das Metier eines Fotografen. Festbrennweiten gehen keine Kompromisse ein, wie Zoom-Objektive, wenngleich Einsteiger sich damit schwer tun. Ich für meinen Teil habe zwei Zoom-Objektive, eins für den Weitwinkel bis unteren Tele-Bereich und eins vom unteren Tele-Bereich bis in den stärkeren Tele-Bereich. Ich schreib jetzt bewußt keine Brennweiten, weil eine Bridge-Kamera das vermutlich auch nicht hat. Festbrennweiten sind z. B. lichtstark, man verliert aber die Flexibilität von einem Zoom-Objektiv, also die Kleine schnell man ran holen per Zoom, oder Hundi, geht halt damit nicht. Dafür kann man in Räumen damit besser und länger arbeiten. (soweit zur Theorie, ich selbst hab keine Festbrennweite).
Wieso eigentlich die Königsklasse? Es gibt neben den Vollformat-DSLR auch DLSM. Das sind spiegellose Systemkameras irgendwo zwischen Bridge- und DSLR. Ich verwende z. B. eine DLSM mit mft-System. Der Sensor ist etwa 1/2 so groß wie Vollformat bei DSLR aber noch größer als bei Kompaktkameras. Die Ergebnisse sind aber durchaus mit DSLR-Kameras zu vergleichen, behaupte ich mal.
Kommen wir zu dem Problem, mit den unterschiedlichen Sensor-Größen und damit verbundenen unterschiedlichen Brennweiten. Stichwort ist CROP-Faktor. Leider ist es nicht so, daß man Objektive einfach von Modell zu Modell bzw. von System zu System so 1:1 vergleichen kann. Denn unterschiedliche Systeme haben unterschiedliche Brennweiten und damit kann man das Vergleichen ohne Umrechnen fast vergessen. Schlimmer noch, mft hat die halbe Brennweite von Vollformat, leider werden oft Angaben im Vollformat auch für mft-Objektive gemacht. Z. B. beschreibt jemand in einer Anzeige ein mft-Objektiv von 90 bis 400 mm Brennweite, ein richtiger Brummer. Wenn da nicht ganz klein im Text stehen würde (KB), bedeutet Kleinbild-Format also Vollformat. Jetzt muß man umrechnen, 90/2 ist 45 mm bis 400/2 also 200 mm Brennweite. Ja sowas hab ich schon und hätte gerne eins mit 400 mm.
Soll heißen: Kauft man sich ein System (wie in meinem Fall mft), bleibt man meist dabei. Denn ein System-Wechsel bedeutet, daß man sämtliche Objektive auch wechseln muß. Ein mft-Objektiv an einer Canon DSLR wird nix und umgekehrt auch.
Grüße
mozarella