Tilt-Sift Objektiv

[Benny]

Ist OT: Mal ne ganz blöde Frage: Warum sollte man ein Tilt-Shift nur an MF-Cams einsetzen? Das hat doch, wenn's denn benötigt wird, an KB den gleichen Effekt, oder?

Gruß
der_hörr

Nein, der Adapter ist für Kleinbild-Kameras. Das Mittelformat bezieht sich auf die verwendbaren Objektive!
Das hat zwei Gründe:
1. der Adapter hat eine bestimmte Dicke. Damit man auf Unendlich fokussieren kann, muss das Objektiv ein größeres Auflagemaß haben. Kleinbildobjektive am Adapter ließen sich nur noch im Makrobereich benutzen...
2. Mittelformat-Optiken haben einen weit größeren Bildkreis, den man braucht, weil sonst beim Shiften die Ecken des Bildes dunkel werden.

Auch spezielle Shift- oder Tilt-/Shiftobjektive für Kleinbildkameras (wie das Pentax Shift 28 mm) sind im Grunde Mittelformatobjektive und leuchten ein viel größeres Bildfeld aus, als ein normales 28 mm Kleinbildobjektiv.

Benny

[Gast]

Natürlich geht Tilt Shift auch an KB - Canon hat ja drei im Angebot, Nikon soweit ich mich erinnere hat auch mindestens eines.

[heribert stahl]

@Detlef: wo steht denn, dass man das soll? Mir waere das voellig neu.

Gruesse
Heribert

[Gast]

@Detlef: wo steht denn, dass man das soll? Mir waere das voellig neu.

Gruesse
Heribert

Ich habe beim Lesen der Beiträge des Threads den Eindruck bekommen, man könne "vernünftige" Architekturfotos nur mit MF-Cams produzieren. Daher meine Frage, denn wenn das so wäre, würde doch ein Hersteller wie Nikon nicht erst kürzlich 2 brandneue T-S-Linsen auf den Markt gebracht haben.

Edit: Zur Erläuterung - ich meinte diese Aussage

Ich habe früher 2-3 Jahre für eine Architekturzeitschrift fotografiert und da hätten die höchstens bei einem total ausgeflippten Gebäude mal stürzende Linien akzeptiert.
Es war absolut Selbstverständlich, das man ein Shiftobjektiv für 35mm und MF oder dann einer GF mit einem Mittelformatrückteil verwendete!

[Benny]

@Detlef: wo steht denn, dass man das soll? Mir waere das voellig neu.

Gruesse
Heribert

Ich habe beim Lesen der Beiträge des Threads den Eindruck bekommen, man könne "vernünftige" Architekturfotos nur mit MF-Cams produzieren. Daher meine Frage, denn wenn das so wäre, würde doch ein Hersteller wie Nikon nicht erst kürzlich 2 brandneue T-S-Linsen auf den Markt gebracht haben.

Edit: Zur Erläuterung - ich meinte diese Aussage

Ich habe früher 2-3 Jahre für eine Architekturzeitschrift fotografiert und da hätten die höchstens bei einem total ausgeflippten Gebäude mal stürzende Linien akzeptiert.
Es war absolut Selbstverständlich, das man ein Shiftobjektiv für 35mm und MF oder dann einer GF mit einem Mittelformatrückteil verwendete!

Erstens ist in dem Zitat ja auch von Kleinbild (=35 mm) die Rede und nicht nur von MIttel- und Großformat. Und zweitens hat das weniger mit dem Shiftobjektiv zu tun, als vielmehr damit, dass früher sehr viele Zeitschriften generell nur Mittel- und Großformatvorlagen akzeptiert haben. Heute werden teilweise stattdessen bestimmte Mindestdateigrößen vorausgesetzt - alles im Zeichen optimaler Druckqualität, wobei die Bildredakteure oft um Jahrzehnte der technischen Realistät hinterherhinken... Ich arbeite z.B. regelmäßig für eine Zeitschrift, die allen Ernstes eine Mindestbildgröße von 2000 Pixeln Kantenlänge haben will - für Bilder, die in Briefmarkengröße gedruckt werden...

Gruß,
Benny

[Gast]

die allen Ernstes eine Mindestbildgröße von 2000 Pixeln Kantenlänge haben will - für Bilder, die in Briefmarkengröße gedruckt werden...

Das ist ziemlich bescheuert.

Danke für Deine Erläuterungen.

Gruß
Detlef

[Werner_B.]

[Benny]

Und zweitens hat das weniger mit dem Shiftobjektiv zu tun, als vielmehr damit, dass früher sehr viele Zeitschriften generell nur Mittel- und Großformatvorlagen akzeptiert haben.

Wenn ich mich recht entsinne - bin mir da jetzt nicht mehr ganz sicher - liegt ein Grund auch darin, dass die absoluten Verstellwege aufgrund der optischen Geometrie am grösseren Format grösser ausfallen, so dass die Verstellung selbst präziser erfolgen kann. Populär ausgedrückt: es ist nicht so eine Frickelei wie am Kleinbild.

Gruss, Werner B.

Hallo Werner,
die Verstellwege sind ja auch bei KB schon ordentlich (meistens so um die 11 mm), zumal diese i.d.R. über eine Stellschraube vorgenommen werden. Bei MF liegt man zwar bei doppeltem Verstellweg von 20 mm, aber dann auch bei deutlich längeren Brennweiten (bei Pentax 67 ist es das 75er) - unterm Strich ist das Ergebnis vergleichbar. Das gibt sich zumindest zum MF hin nichts. Bei GF ist das natürlich alles gaaanz anders... Denn hier sindie Verstellwege (geeignete Optik vorausgesetzt) weitaus größer. Bei den reinen Shift-Objektiven (KB,MF) wird man in vioelen Fällen die stürzenden Linien nicht voll ausgleichen können - bei GF ist das kein Thema.

Ich habe aber schon ganz bewusst auf die Qualitätsfetischisten, die unterm Strich aber einfach nur borniert sind, abgezielt. Es gab gerade in den USA (aber auch bei einigen heimischen Hochglanztiteln) einige Magazine, die bis vor zwei, drei Jahren prinzipiell nur 4x5 angenommen haben. Die Fotografen haben dementsprechend einige Anstrengungen unternommen, ihre kleineren Formate aufzublasen, bis es dem Art Director passte. Naja, so ähnlich geht es ja auch mit digital. Wenn ein Redakteur meint, er bräuchte für einen halbe A4-Seite unbedingt eine 30-Megapixel Bilddatei bekommt er sie - auch wenn sie aus meiner K20 stammt...

Gruß,
Benny

[WolfgangS]

Genau.

Es gibt sogar von Zörk Tilt-Shift-Adapter um ein normales MF-Objektiv an eine KB-Kamera als TS-Objektiv zu nutzen