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farbnegative auf schwarzweißpapieren

Alle rund um die Bildbearbeitung im Labor

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regennacht
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farbnegative auf schwarzweißpapieren

Beitrag von regennacht » Di Dez 05, 2006 12:39 am

Hallo,

ich spiele zur Zeit mit einer selbstgebauten Lochkamera. Meine Fotos banne ich auf Kodak BW400CN. Nun ähnelt dieser Film ja in gewisser weise Farbnegativen (nicht nur dass er ebenso in C41 entwickelt wird, sondern auch wegen des orangenen Materials). Da meine Negative nicht dem gängigen Kleinbildformat entsprechen, kann ich sie nicht bei Schlecker (pfui) entwickeln lassen. Ich möchte ich die Abzüge selbst vergrößern, ein Schwarzweiß-labor und gewisse Grundkentnisse und Laborerfahrungen sind vorhanden. Nun meine Fragen: Kann ich die Negative (trotz des orangenen Materials) wie gewohnt auf Schwarzweiß-Fotopapier vergrößern? muss ich beim Vergrößern etwas beachten? verändern sich durch den orangefarbenen Film nicht eventuell die Kontraste ? und zu guter letzt: kann ich im Prinzip jeden beliebigen Farbfilm auf Schwarzweißpapier vergrößern (dann könnte ich mir in Zukunft den verhältnismäßig teuren Schwarzweißfilm sparen)?

vielen herzlichen Dank, im voraus.

Paul

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Cano
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Re: farbnegative auf schwarzweißpapieren

Beitrag von Cano » Di Dez 05, 2006 7:48 am

regennacht hat geschrieben:Kann ich die Negative (trotz des orangenen Materials) wie gewohnt auf Schwarzweiß-Fotopapier vergrößern?
Nein, Du mußt wegen des orangefarbenen Trägers entsprechend filtern. Das hat eine deutlich längere Belichtungszeit zur Folge. Außerdem empfiehlt es sich, ein Papier mit höherer Gradation (4) zu nehmen.

Wenn Du den Ilford XP2 Super nimmst, hast Du weniger Probleme. Dieser Film wird ebenfalls nach C-41 entwickelt, hat abr keine orangefarbene Maske.
kann ich im Prinzip jeden beliebigen Farbfilm auf Schwarzweißpapier vergrößern
Im Prinzip ja.

Gruß
Cano

regennacht
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Beitrag von regennacht » Di Dez 05, 2006 11:00 am

Was heißt "entsprechend filtern" ganz konkret ? (tut mir leid, ich hab nicht allzuviel Ahnung von Laborarbeiten)

Danke für den Tip mit dem anderen Film - werd ich in Zukunft verwenden.

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Cano
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Beitrag von Cano » Di Dez 05, 2006 11:21 am

regennacht hat geschrieben:Was heißt "entsprechend filtern" ganz konkret ?
Nach Details darfst Du mich nicht fragen. Es ist schon über 20 Jahre her, daß ich eine Dunkelkammer betreten habe.

Grundsätzlich bedeutet 'filtern', daß man solange an den drei Filtern (Gelb, Purpur, Blaugrün) des Farbmischkopfes dreht, bis man mit dem Ergebnis zufrieden ist.

Sofern Du nur über einen SW-Vergrößerer mit Filterschublade verfügst, wird die Sache noch umständlicher.

Gast

Beitrag von Gast » Di Dez 05, 2006 12:12 pm

Bei dem 400CN wirkt sich die Farbmaskierung (Orangener Träger) nur bei Multigrade Papier aus.
Multigrade Papier ist je nach Farbe des Lichtes eher Weich oder hart. Hierzu werden entweder Multigrade - Mischköpfen oder Folienfilter bei alten Kondensorgeräten verwendet. Leider war meines Wissens ein Orange Filter genau für Superweich zuständig (ist bei mir auch ein paar Jahre her).

Bei normalen Farbnegativen kommt hinzu, das die Farbwerte des Negativs bei Multigrade-Papier dazu führt, das einige Bild Bestandteile (im Negativ Orange) dann weich auf dem Papier sind, Lila-Negativteile aber hart.

Bei Papier mit Festgradation ist das Egal, nur ist dieses im Orange-Rotbereich absolut Blind (daher kann man da auch mit der Dunkelkamerleuchte arbeiten - die würde ja sonst das Papier ebenfalls belichten).

Dirk

regennacht
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Beitrag von regennacht » Di Dez 05, 2006 12:17 pm

vielen dank,

ich glaub jetzt komm ich klar ...

paul

KaoTai

Re: farbnegative auf schwarzweißpapieren

Beitrag von KaoTai » Di Dez 05, 2006 7:27 pm

regennacht hat geschrieben: Kann ich die Negative (trotz des orangenen Materials) wie gewohnt auf Schwarzweiß-Fotopapier vergrößern? muss ich beim Vergrößern etwas beachten?
Würde ich (nach meinen Erfahrungen) nur mit Papier fester Gradation machen, nicht mit den Multigrade-Papieren die ich sonst überwiegend verwendet habe.
regennacht hat geschrieben: verändern sich durch den orangefarbenen Film nicht eventuell die Kontraste ?
Ja, der max. Kontrastumfang eines SW-Negativs geht von undurchsichtig schwarz bis durchsichtig klar.
Der Umfang des Farb-Negativs aber nur von undurchsichtig schwarz bis ornange - ist also geringer.
Du solltest also härtere Papiergradationen verwenden um das auszugleichen.
regennacht hat geschrieben: kann ich im Prinzip jeden beliebigen Farbfilm auf Schwarzweißpapier vergrößern (dann könnte ich mir in Zukunft den verhältnismäßig teuren Schwarzweißfilm sparen)?
Dann kommst Du in das klassische Problemfeld der Umsetzung von Farben in Grauwerte: Stichwort "panchromatisch" "orthochromatisch" usw.

Während panchromatischer SW-Film eine Umsetzung von Farben in Grauwerte hat, die etwa dem visuellen Helligkeitsempfinden des Menschen entsprechen,
hat Fotopapier eine ganz andere spektrale Schwärzungskurve.

Probieren kannst Du es ja mal, aber Du solltest dich nicht wundern wenn das nicht klappt.

Außerdem:

Wenn Du soviel Zeit hast, dich mit Lochkameras zu beschäftigen und die Bilder selbst zu vergrößern, dann würde mir dieser Aufwand auch den passenden Film wert sein.

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