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von Ahriman » Do Dez 28, 2006 12:36 pm
Bei allen Objektiven und Kameras gleich: Die Tiefenschärfe ist abhängig von der Blende, der Entfernung und der Brennweite.
Kleine Blende (großer Blendenwert) gibt große Tiefenschärfe. Diese wird aber wieder geringer, wenn du näher herangehst. Im Makrobereich kann die Tiefenschärfe trotz abblenden bei wenigen Zentimetern liegen! Genau so ist es bei Tele-Objektiven. Nur fotografiert man mit letzeren meist Sachen, die weiter weg sind, und da ist dann die Tiefenschärfe wieder größer.
Die größte Tiefenschärfe bringen logischerweise wiederum Weitwinkel-Objektive.
Bei gleichem Abbildungsmaßstab ist die Tiefenschärfe ziemlich gleich, egal welche Brennweite man nimmt. Also: Ein Portrait mit dem Weitwinkel aus einem Meter Entfernung hat gleiche Tiefe wie dasselbe Bild mit einem 40cm Tele aus einigen Metern Entfernung. Da ändert dann nur die Blende noch was dran.
Ein 50mm-Normalobjektiv (bezogen auf Kleinbild) bringt bei Blende 8 einen Schärfebereich von etwa 5m bis unendlich, wenn man es auf ungefähr sieben bis acht Meter einstellt.
Kompakte Digitale haben infolge des winzigen Bildwandlers sehr kurze Brennweiten, sie bringen darum große Tiefenschärfe, was manchmal richtig ärgerlich sein kann. Darum hat es mal billige Schmalfilmkameras mit Fixfokus gegeben, also ohne Entfernungseinstellung. Genau so war es bei den billigen Box-Kameras, mit denen man nur bei Sonnenschein fotografierte: Die hatten Blende 11, und in der Gebrauchsanleitung stand, man solle nicht näher als vier Meter ans Motiv rangehen.