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von Benny » Fr Aug 08, 2008 1:08 pm
Naja, Russentonnen sind bei Astrofotografen sehr beliebt - mit gutem Grund (habe auch eine). Wenn man nämlich ein gutes Exemplar erwischt, bieten sie gute Schärfe und Kontrast. Ich habe mal einen ausführlichen Vergleich gesehen zwischen Russentonne sowie diversen Linsenoptiken und da sah dias MTO sehr gut aus, allemal besser als ein mittelprächtiges 500 mm Tele + 2-fach Konverter.
Ein typisches Problem iust Astigmatismus durch eine verspannt eingebaute Frontlinse (der Maksutov-Korrektor). Diesen Astigmatismus kann man recht leicht selbst beheben, indem man den entsprechende Spannring etwas lockert (möglichst ohne den Korrektor zu verkratzen...)
Nachteile gibt es natürlich, vor allem die mühsame Fokussierung. Auch der Stativanschluss könnte stabiler sein, ist aber brauchbar.
Die grundsätzliche Frage ist, ob Du so eine lange Brennweite wirklich brauchst. Meine eigene Erfahrung ist, dass man das letztlich nur extrem selten wirklich benutzt. Ein 400 oder 500 mm Tele ist flexibler. Und wenn man ein qualitativ gutes nimmt, kann man mit einem 1,4-fach Konverter nochmal die Brennweite verlängern. Beim "normalen" Linsentele kommt außerdem die deutlich höhere Lichtstärke sowie die Möglichkeit, die minimale Schärfentiefe mit der Blende wenigstens etwas zu steigern, hinzu.
Für Fernaufnahmen muss natürlich immer auch stabiles Wetter hinzukommen, weil die Luftunruhe hier jede Schärfe sonst zunichte macht. Jetzt im Sommer sind schon 500 mm Aufnahmen deutlich kompromitiert.
Gruß,
Benny
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Fotografie seit ca. 30 Jahren: Kleinbild/digital mit Pentax, MF mit Mamiya, Großformat; SW/Color-Labor, Digitale Dunkelkammer