Frontfokus/Backfokus - wie kann das sein ?

[KaoTai]

Wie kann es eigentlich sein, daß ein Frontfokus/Backfokus entsteht ?

Ich dachte, beim Autofokus-System von DSLRs würden Body und Objektiv einen Regelkreis bilden, der solange herumprobiert, bis die Schärfe am Messpunkt (über den Kontrast) maximal ist.

Wenn nun der Messpunkt tatsächlich z.B. 1 Meter von der Kamera entfernt ist aber das Objetkiv glaubt es wären 1.5 Meter ist das Bild trotzdem scharf.
(Nur stehen am Entfernungsring des Objektivs und ggf. in den Exif-Daten falsche Werte.)

Wenn man manuell "auf Sicht" fokussiert, sollte sich auch kein Problem ergeben.

Höchstens wenn man die Einstell-Entfernung extern misst und "blind" aufs Objektiv überträgt, dann würde man deutlich daneben liegen.

Wenn sich nun trotzdem ein Front- oder Backfokus ergibt, dann passen also der interne Schärfesensor der Kamera und das Objektiv nicht zusammen ?!

D.h. der Ort bzw. die Methode der Schärfemessung entsprechen nicht dem Schärfemaximum auf der Mattscheibe bzw. dem Sensor.


Stimmt es, daß man die EOS 5D-II auf seine Objektive individuell kalibrieren kann, um so einen evtl. vorhandenen Front-/Backfokus zu kompensieren ?

[Werner_B.]

[Rene Koch]

Ob bei der? Keine Ahnung. Die technischen Daten auf der Canon-homepage geben sicher Auskunft. Die Funktion haben jedenfalls mittlerweile etliche Kameras. Im Grunde ist es eine Verlagerung fehlender Produktqualität (Justage) auf die Eigenleistung des Kunden.

Gruss, Werner B.

das lag mir ebenfalls auf der Zunge und ich sehe das genau so. Olympus beispielsweise hatte in dieser Hinsicht massive Probleme mit er E-520 und der E-3 (von der ich allein aufgrund dieses Mangels 3 Stück "verschliss") . Nun, in der E-30 beispielsweise, ist eine Objektivkorrektur möglich. Ich habe im Allgemeinen zuhause keine Möglichkeit sowas 100%tig einzujustieren, wie es in Labor und Produktion möglich sein sollte. Wenn ich nun Focusprobleme habe, braucht der Hersteller nur noch zu schreiben: siehe Betriebsanleitung Seite xx. Eine Reklamation wird deutlich schwerer.

Gruß, René

[fibbo]

..Ich dachte, beim Autofokus-System von DSLRs würden Body und Objektiv einen Regelkreis bilden, der solange herumprobiert, bis die Schärfe am Messpunkt (über den Kontrast) maximal ist.

Das war bei den älteren Pentaxen der Fall... und wurde heftigst kritisiert wegen "zu langsam" gegenüber Canikon. Inzwischen wird die Position bei allen Marken aus dem Phasenversatz berechnet und "blind" angefahren (mal abgesehen von den Profikameras die teilweise? eine nachgeregelte Fokussierung bieten, z.B. bei der Nikon D1x aber wahrscheinlich auch bei den neueren Modellen)
Ausserdem gilt das was Werner schon schreibt, sowohl Gehäuse/AF-Messsystem als auch das Objektiv können dejustiert sein.
Die manuelle User-"Feinjustierung" ist eher eine Krücke... manchmal funktioniert sie prima, manchmal nicht. Bei preiswerten Zooms bringt sie meistens nicht viel. Auch ist sie nicht getrennt einstellbar für dynamische und statische Motive. Also besser wenn man nichts im Menü trimmen muss.

fibbo

[Rosenwick-MietstudioAC]

sehe ich auch so. Eigenjustierung durch den Kunden ist ne Frechheit.