Claudio hat geschrieben: Das heisst zum Beispiel mit Blende 9 erhalte ich mehr Licht als mit einem Lichtschwächeren Objektiv mit Blende 9 ?
Nein, keinesfalls.
Blende 9 ist Blende 9 - egal wie groß oder klein die Anfangsblende des Objektivs ist.
Bei Blende 9 wirst Du zwischen einem lichtstarken und einem lichtschwachen Objektiv keinen Unterschied sehen.
Bei Blende 4 dagegen schon.
Für das lichtschwache Objektiv ist das bereits seine größte Öffnung.
Dabei treten Abbildungsfehler (Unschärfe, Kontrastschwäche) noch relativ deutlich zutage.
Erst wenn Du gegenüber der größten Öffnung ca. 2 Blendenstufen zumachst (also von Blende 4 auf Blende 8 ) bekommst Du die volle Bildqualität.
Wenn Du also ein lichtstarkes Objektiv, sagen wir 1:2.0 bei Blende 4 betreibst wird es - weil es dann schon 2 Stufen gegenüber seiner Maximalöffnung abgeblendet ist - ein besseres Bild liefern als ein lichtschwaches Objektiv, für das Blende 4 seine gerade noch erträgliche Maximal-Öffnung ist.
Das hat nichts mit der Schärfentiefe zu tun.
Die Schärfentiefe eines lichtschwachen und eine lichtstarken Objektivs sind bei gleicher Blendenzahl jeweils gleich.
Das lichtstarke Objektiv erlaubt dir aber zusätzlich größere Blendenöffnungen und damit geringere Schärfentiefen. Das ist für Portraits usw. ganz nützlich wenn man den Hintergrund unscharf bekommen will.
Außerdem schaust Du bei einer DSLR durch den Sucher während das Objektiv ganz aufgeblendet ist.
Die Blende geht erst dann auf den Wert zu den der Belichtungsmesser anzeigt, wenn Du auf den Auslöser drückst.
Entsprechend ist das Sucherbild bei einem lichtstarken Objektiv heller.
Wenn Du manuell scharfstellen willst, dann ist ein lichtstarkes Objektiv auch praktischer, da es aufgeblendet eine geringere Schärfentiefe hat.
D.h. es reagiert empfindlicher auf die Drehung am Schärfenring.