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von Gast » Mi Nov 01, 2006 8:29 pm
Da die Blendneskala logarithmisch ist ist der Unterschied zwischen 2,8 und 1,8 etwas mehr als eine Blende.
Bei 1,4 zu 2,8 sind es dann zwei Blenden.
Jede Blende mehr bedeutet:
- bei gleicher Belichtungszeit kann die ISO Einstellung (Zahlenwert) halbiert werden.
- Bei gleichen ISO kann die Belichtungszeit halbiert (anstelle von 1/30 kann mit 1/60 geknipst werden).
Dein Sigma (ich habe es nebenbei auch - ist eigentlich recht gut die Linse) hat bei 50mm die Blende 5,6 wenn du dir jetzt das 1:1,8 50mm holst, dann hast du
5,6 -> 4 -> 2,8 -> 2 (= ca. 1,8)
insgesamt vier Blenden mehr als mit dem Sigma.
Also anstelle von Blende 5,6 bei ISO 800 und 1/30 kannst du dann
- Blende 2 bei ISO 200 und 1/60 Fotografieren (3 Blenden für ISO und eine für die Zeit).
Dein Bild ist viel Rauschärmer und unverwackelt.
Beim 2,8er hättest du dann halt nicht soviel Luft gehabt.
Was meistens bzgl. Blende überhaupt nicht betrachtet wird:
Lichtstarke Objektive sind Hauptsächlich aus dem Grund so Lichtstark gemacht worden, damit man überhaupt noch ein Foto machen kann.
Bei Offfenblende sind diese Objektive (und alle anderen auch) meistens nicht so superscharf wie wenn man Sie etwas abblendet.
Aber lieber ein Foto "wo etwas schärfe" fehlt als der Oma erklären zu müssen, das es zu dunkel war um die Enkel zu fotografieren.
Auch ist dieser Etwas weich das Bild - Effekt auch gerne bei Portraits gewünscht (die Mädels haben es nicht gerne wenn man jede Hautunreinheit sieht).
Und das ist der zweite Vorteil der Blende (bei Lichtstarken Linsen): Da man mit der Blende den Schärfebereich (die beiden Entfernungen wo alle Objekte dazwischen als Scharf empfunden werden) steuert und dieser umso kleiner wird, wie man die Blende öffnet, kann man bei Lichtstarken Objektiven Objekte gezielter aus dem Hintergrund herauslösen indem nur das Objekt (der Kopf des Modells) scharf ist, aber alles andere (Das Verkehrschild, der Spanner im Gebüsch,...) eine unscharfe Soße.
Dirk