Kein Scherz! Wie lerne ich mein Objektiv zu verstehen???

[Anton2.0]

Guten Tag an alle bei fototalk,
ich muss vorausschicken, dass meine Frage ernst gemeint ist und ich auch keinen auf künstlich dumm mache. Wer beim Lesen den Kopf schüttelt und sich sagt, was will der denn hier, den bitte ich um Nachsicht und darum, den Stab nicht zu früh zu brechen...

Also, meine Frage lautet: wie gehe ich mit meinem Objektiv um?
Es ist sicher besser, ich erkläre mich kurz. Seit längerer Zeit habe ich eine Canon A620 und fotografiere einfach so herum aus Spaß am Bild. Mal wurde es was, mal nicht und ich fand leider nie die Zeit, mich mit Fotografie tiefergehend zu beschäftigen. Aber gern habe ich Betriebsfeiern und anderes mitgeknipst und dann nett-peinliche Fotos im Haus "veröffentlicht" - zur Freude aller. Nun kam ein persönlicher Anlass, dazu eine Geldsammlung und man hat mich heuer mit einer Canon EOS 400D beschenkt. Jetzt stehe ich da wie Max in der Sonne: ich freue mich halbkaputt und habe gleichzeitig keinen Plan. (Aber dafür gleich ein Buch bestellt, jetzt muss ich lernen - und will es auch. Nur dauert es halt.)

Als Kompaktkamera-Nutzer ohne jede Erfahrung mit Objektiven (habe auch nie vorher analog fotografiert) gucke ich jetzt reichlich dumm auf das Objektiv an meiner Kamera. Es ist ein EF-S 18-55 Kit. Ich kann nicht damit umgehen. Oder besser, kann dran rumdrehen, aber weiß nicht, was ich da tue.

Es sind ja zwei Drehmöglichkeiten vorhanden: einmal der dicke Ring mit den Beschriftungen 18, 24, 35 und 55. Dazu noch Zeichen dahinter.
Und dann vorn der dünne Ring mit geriffelten Rand.

Man zoomt offensichtlich und stellt scharf. Habe mal im Wohnzimmer damit rumgespielt. Das sieht toll aus und ich denke, das ist auch was Feines - aber was genau passiert da und welche Einstellungen wählt hier für welche Zwecke?

Stellt man auf eine der Zahlen und dann vorn scharf? Und was macht der Autofokus? Stellt der nur vorne scharf, es dreht sich manchmal was automatisch, wenn AF gewählt ist.

Ich denke, das Buch kommt in ein paar Tagen zu mir, und da wird es sicher erklärt sein ("Das Profihandbuch zur Canon EOS 400D. Digital ProLine"). Aber bis dahin: wer könnte mir diese Basics kurz erläutern - bitte?

Ich will ja Weihnachten schon Bilder machen und die Familie beeindrucken...


Ganz herzlich dankt für jede Unterstützung

Anton2.0

[Gast]

Der Ring mit den Zahlen 18-55 ist dazu da um die Brennweite zu verstellen.

Den hat jedes Zoomobjektiv. - Festbrennweiten aber nicht (Dia haben ja auch nur eine feste Brennweite).

Beim durchgucken durch den Sucher mt gleichzeitigem Dreh wird dir schon aufgefallen sein, das je höher die Brennweite umso näher scheint die Kamera am Motiv zu sein.

Der andere Ring (meistens vorne am Objektiv) ist zum manuellen Scharfstellen - wenn man es selber machen will - den sollte man aber tunlichst nur dann drehen wenn vorher der Schalter AF-MF auf MF (Manuelles Fokusieren) steht.

Sonst drehst du eventuell das Getriebe im Objektiv kaputt (Du drehst rechts rum, der Motor will links rum und es macht Knacks).

Dirk

[Gast]

den sollte man aber tunlichst nur dann drehen wenn vorher der Schalter AF-MF auf MF (Manuelles Fokusieren) steht.

Sonst drehst du eventuell das Getriebe im Objektiv kaputt (Du drehst rechts rum, der Motor will links rum und es macht Knacks).

Dirk

ich selber kann die schärfefalle zwar nicht leiden, weil die schärfe auf meiner prioritätenliste nicht unbedingt oben steht, aber:
der satz in deiner letzten klammer macht mich stutzig.
pentax hat jedenfalls die quickshift-funktion - die anderen marken nicht?
der "eingeschaltete" AF funktioniert als schärfefalle, und das nicht zufällig - es ist die volle absicht des herstellers.
es mag sein dass dies mit der absicht, ältere objektive noch sinnvoller nutzen zu können, einhergeht, aber "quickshift" ist doch auch ein herstellerübergreifender "standard"?
verbessert mich wenn da ein gedankenfehler vorliegt!

[Gast]

Moin Anton,

bis das Buch bei dir ins Haus flattert, würde ich mal (Link wurde entfernt) reinschauen

Gruß

Andreas

[Gast]

Ich weiß jettzt nicht was mit Schärfefalle gemeint ist, aber bei nicht Ring-USM Objektiven treibt bei aktiviertem AF (der Schalter am Objektiv steht auf AF) der Motor ein Getriebe an, welches dann die Linsen verschiebt um scharf zu stellen.

Bei Schalterposition MF wird der Motor und das Getriebe ausgekuppelt (physisch getrennt).

Ansonsten dreht man am Objektiv um scharf zu stellen und da bei AF nicht ausgekuppelt auch das Getriebe und den Motor mit. Die sind aber nicht dafür ausgelegt von dieser Seite bewegt zu werden. und man kann damit das Getriebe beschädigen (ist meistens billigstes Plastik) und somit den AF.

Ist in etwa so als ob man am Auto mit Starachse und ohne Differenzial eine Stahlstande durch dieFelge schiebt und dann anfahren will - Wenn die Kardanwelle das überlebt gut, aber spätestens beim Getriebe oder der Kupplung ist dann Sense.

Ring-USM Motoren arbeiten "Berührungsfrei" und ohne Getriebe, da passiert nichts und man kann manuell eingreifen.

Dirk

[Gast]

ich habe es nochmal getestet:
bei pentax-objektiven besteht keine gefahr, wegen quickshift.
heißt, man kann nach dem automatischen fokus nochmal korrigieren, ohne das die kamera wieder fokussieren will. das funktioniert auch während die kamera fokussiert (das wusste ich bisher nicht).
durch ein drehen des rings wird, solange der auslöser halb gedrückt ist, manueller fokus eingestellt.
habe gedacht das wäre normal, und das diese überaus praktische funktion bei jedem hersteller vorhanden wäre

[Gast]

Ich würde sagen "Vorteil Pentax".

Bei Canon nur mit Ring-USM (und einigen speziellen anderen Objektiven mit anderem Antrieb, aber mit einer automatischen Kupplung).

Bei allen anderen sollte man entweder auf den AF vertrauen oder komplett manuell arbeiten.

Die alten Nikon waren ja noch gemeiner, da hat man dann den Motor des Stangen AF im Gehäuse zum Generator umfunktioniert.

Dirk

[Anton2.0]

Ich danke euch ganz herzlich!
Der Tipp auf AF/MF zu achten beim drehen war für mich wichtig, so vermeide ich nun Schaden, der anderweitig wohl leicht hätte entstehen können.

Nun habe ich durch eure Hinweise und ausprobieren herausgefunden, dass es also so ist (bitte ggf. korrigieren):
was bei meiner Kompaktkamera der Zoomschalter war, ist jetzt der dicke Brennweiten-Ring. Offenbar ist mein Kitobjektiv so eine Art eine Mischung aus Weitwinkel und Zoom - oder? Wenn ich also die Entfernung zwischen mir und dem Motiv dort eingestellt habe (warum heisst eigentlich diese Entfernung Brennweite?), stelle ich entweder manuell oder automatisch die Schärfe am anderen Ring ein.

Ich habe zuerst an den Zoomtasten am Gehäuse gedrückt und gedacht, toll, das Objektiv ist kaputt, weil ich meinte, es wäre wie bei der Kompakt. Aber diese Zoomtast eist ja zum Post-Knips-Betrachten der Bilder da.
Ja, ich lese die bald Anleitung noch ganz genau...

Danke auch für den Link zum Fotolehrgang!

Frohes Fest wünscht

Anton

[Flea78]

...ist mein Kitobjektiv so eine Art eine Mischung aus Weitwinkel und Zoom...

Nicht ganz. Ein Zoom ist ein Objektiv das mehrere Brennweiten abdeckt (Gegenteil: Festbrennweite) - dein Kitobjektv ist eine Mischung aus Weitwinkel und Normalbrennweite und deswegen ein Zoom.

Wenn ich also die Entfernung zwischen mir und dem Motiv dort eingestellt habe (warum heisst eigentlich diese Entfernung Brennweite?)...

Du stellst damit nicht die Entfernung ein (das machst du über den Fokusring), sondern die Vergrösserung.

Gruß,
Floh

[Anton2.0]

Oh Mann, ich muss wirklich alles neu lernen. Aber das macht den Menschen ja glücklich.
Da gilt: "brains run on fun"muss ich nun ein Buch finden, mit dem es mir Freude macht, das Fotografieren zu lernen. Ich denke, es könnte der Tip weiter oben sein: "" Der grosse Humboldt Fotolehrgang"

lg

Anton