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Canon Anfänger sucht Rat

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Moderator: ft-team

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seniorenheim
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Canon Anfänger sucht Rat

Beitrag von seniorenheim » Mo Okt 24, 2005 12:55 am

hi,
ich bin ziemlicher anfänger was fotografieren angeht, war gerade im urlaub und hab mit meiner billig digi cam paar fotos gemacht, die fotos, naja qualität hält sich stark in grenzen.
hab mir gedacht ich könnt ne CANON EOS 350D kaufen, die soll nicht schlecht sein für anfänger hab ich gelesen.
nun meine frage: bring ich da n zoom objektiv ran? da ich noch noob bin könnt mir mal bitte einer erklären was es mit"brennweite" "verschlusszeit""1:4.5-5.6""100-300mm"
auf sich hat?

danke viel mal's

mfg alain aka seniorenheim

KaoTai

Beitrag von KaoTai » Mo Okt 24, 2005 11:50 am

Vorweg etwas, das Du evtl. nicht so gerne lesen wirst:

Wenn Du - wie gesagt - ein Anfäger bist und mit der Qualität deiner Aufnahmen unzufrieden bist, warum bist Du dir sicher, daß es an der Kamera liegt ?

Wenn ich als Fahranfänger meinen gebrauchten Opel Corsa gegen die Garageneinfahrt setze würde ich daraus auch nicht folgern, daß ich einen Mercedes E-Klasse brauche um solche Probleme zu verhindern.


Aber zu deinen Fragen:

Die CANON EOS 350D ist eine Spiegelreflex an die (fast) alle Objektive des Canon EF-Systems passen und auch noch die vieler Fremdhersteller (Tamron, Sigma etc).
Also "ja", Zoom-Objektiv klar, Frage eher "welches der vielen ?".

Grundsätzlich, je länger die Brennweite, desto länger das Objektiv, desto stärker die Vergrößerung.
Also wird ein 100mm Objektiv verglichen mit einem 50mm Objektiv einen kleineren Motivausschnitt zeigen (das Motiv näher heranholen).
Lange Brennweiten (Tele-Objektive) vergrößern aber nicht nur das Motiv sondern auch das Zittern deiner Hand mit der Du die Kamera hältst - wie wenn Du durch ein Fernglas schaust.
Außerdem mußt Du oder der Autofokus der Kamera umso genauer scharfstellen, je länger die Brennweite.
D.h. sehr lange Brennweiten sind nicht unproblematisch.
Es gibt dafür z.B. auch Kameras oder Objektive mit Bildstabilisierung.

Ein "Zoom"-Objektiv ist ein Objektiv mit veränderlicher Brennweite, also z.B. 100-300mm oder auch 17-35mm.
Während das 100-300mm ein "Tele-Zoom" ist, also stark bis sehr stark vergrößert, ist das 17-35mm ein "Weitwinkel-Zoom" das stark bis kaum verkleinert.
"Zoom" bedeutet also nicht immer "vergrößern"! Das nennt man "Tele".
Ein 100-300mm nennt man auch ein 3-fach Zoom (300/100 = 3x), ein 28-280mm wäre demnach ein 10-fach Zoom.

Für die 350D würde ich mir zuerst ein Objektiv mit Brennweitenbereich von etwa 18-75mm suchen.
Bis Du dann Kamera und Bildverarbeitung beherrscht, ist dir auch klar ob und welche weiteren Objektive Du willst - ja, das kann teuer werden.


Was die Begriffe "Verschlußzeit" und "Blende" und "ASA-Zahl" angeht, möchte ich auf eine frühere Antwort von mir verweisen:
FotoTalk > Digitalfotografie allgemein > ISO und Belichtungszeiten
http://www.fototalk.de/ftopic53.html


Werte "1:4.5-5.6" nennt man Lichtstärke. Je kleiner die Zahlen, desto lichtstärker.
Grob gesprochen: Je lichtstärker das Objektiv, desto teurer, dicker, schwerer, besser.

Objektive haben innen eine Blende die ein Loch mit verstellbarem Durchmesser erzeugt, durch welches das Licht hindurch muß, bevor es den Film oder Chip trifft.
Je größer das Loch, desto mehr Licht paßt durch.

Der maximale Durchmesser des Lochs (im Verhältnis zur Brennweite) bestimmt die Lichtstärke - sie ist die kleinste Blendenzahl.
Eine höhere Lichtstärke ergibt bei einer Spiegelreflexkamera sicher mal ein helleres Sucherbild - das ist immer angenehm.
Wenn man bei schlechtem Licht ohne Stativ fotografieren muß, wird man diese kleinste Blendenzahl verwenden und kann mit einem lichtstärkeren Objektiv noch unverwackelte Aufnahmen machen.


Je kleiner die Blendenzahl, desto geringer die Schärfentiefe.
Wenn ich ein Objektiv auf eine bestimmte Entfernung einstelle, werden nicht nur alle Objekte in exakt dieser Entfernung scharf abgebildet, sondern auch in einem Entfernungsbereich vor und hinter diesem Abstand. Diesen Bereich nennt man die Schärfentiefe.
Je größer die Blendenzahl desto kleiner der Loch-Durchmesser desto breiter ist dieser Abstandsbereich desto größer ist also die Schärfentiefe.

Manchmal will man aber eine möglichst kleine Schärfentiefe.
Z.B. wenn ich eine Person fotografiere und den unschönen, störenden Hintergrund in Unschärfe versinken lassen will - siehe Modefotos.
Dann brauche ich auch ein lichtstarkes Objektiv um eine möglichst kleine Blendenzahl mit entsprechend geringer Schärfentiefe zu bekommen.

Häufiger wird man aber eher möglichst viel scharf wollen und normale bis große Blendenzahlen verwenden - dann spielt die Lichtstärke keine Rolle.


Was den Bau von Objektiven angeht häufen sich alle Probleme (Linsenfehler etc.), je größer die Blendenöffnung, d.h. je lichstärker das Objektiv.
Ein lichtschwaches Objektiv (z.B. 50mm 1:1.8 ) gleicher Brennweite kann jeder bauen, ein lichtstarkes Objektiv (50mm 1:1.2) bedarf wesentlich komplizierterer Linsensysteme.
Das wird teuer und schwer.
Es ist aber auch eine Frage der Bildqualität:
Wenn ich als Hersteller eben größere Abbildungsfehler akzeptiere, kann ich auch mit weniger Aufwand größere Blendenöffnungen zulassen und habe ein lichtstärkeres Objektiv.

Wenn der Hersteller mit seiner Lichtstärken-Einstufung zu optimistisch war, das Objektiv bei größter Blendenöffnung also zwar hell aber unscharf abbildet, kann man meistens doch noch ganz ordentliche Bilder erreichen, indem man in der Praxis auf die beiden größten Blendenöffnung eben möglichst verzichtet.

Ein Objektiv 50mm 1:1.2 wird spätestens bei Blende 1:1.8 bessere Bildqualität liefern als ein 50mm 1:1.8.

Man kann das mit der Höchstgeschwindigkeit von Autos vergleichen:

Eine E-Klasse (Lichtstärke 240 km/h) fährt sich zwei Stufen abgeblendet bei Tempo 180 km/h eben deutlich besser als besagter Opel Corsa bei Tempo 180 km/h - was seiner größten Blendenöffnung entspricht.


50mm Objektive kosten zwischen 100 und 1000 Euro.
Lichtstärke ist sicher nicht alles, gibt aber zumindest einen Hinweis auf die Qualität des Objektivs. Und da gibt es erheblich Unterschiede.

Wenn die Hersteller im Angebotspreis ihre Kameras mit Zoomobjektiv anbieten, werden häufig zu einfache Objektive verwendet.
Vermutlich weil die Fotoverkäufer leichter die Features verschiedener Kameras herunterbeten können, als zu begründen, warum das eine Objektiv - bei gleichem Brennweitenbereich - besser ist als das andere.

Während man aber das achte Motivprogramm der Kamera oder den dritten Blitzmodus kaum je verwenden wird, hat man das Objektiv bei jeder Aufnahme vor der Kamera.

Man sollte also im Zweifel eher die einfachere Kamera mit dem besseren Objektiv paaren als umgekehrt!

Ahriman
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Beitrag von Ahriman » Mo Okt 24, 2005 12:30 pm

Ich versuchs nochmal ganz einfach:
Wenn auf deiner Kamera steht: 1:4,5 - 5,6 / 100-300 mm
dann ist das wirklich eine miese Kamera.
100-300 mm wären die möglichen Brennweiten. Bei digitalen Kameras bezieht man das auf die gewohnten Werte von bisherigen Kleinbildkameras. Bei denen aber betrachtet man ein Objektiv mit 50 mm als Normalobjektiv. Kürzere Brennweiten sind dann Weitwinkel, je kürzer, umso weiter (umso mehr geht aufs Bild), was darüber ist sind Tele: Je länger, umso näher kommt das Motiv ran, und umso weniger geht aufs Bild. Logisch. Ein Objektiv 100-300mm (gibts das wirklich?) müßte man als "kurzes Tele-Zoom" betrachten, deine Kamera hätte folglich gar keine Normalbrennweite, da geht nicht viel auf das Bild, du mußt immer ziemlich weit weg bleiben vom Motiv.

Die größte Blende wäre bei deinem Objektiv 4,5 bei 100 mm und 5,6 bei 300 mm. Sehr lichtschwach! Alle Zoom-Objektive werden beim Verstellen auf lange Brennweiten (Tele) lichtschwächer, physikalisch bedingt. Nur ist der Unterschied bei guten teuren Objektiven geringer als bei billigen.

Zum Vergleich:
Die Kodak Easy-Share 740 hat ein Zoom vom 38 bis 380 mm. Das ist ein nicht sehr weites Weitwinkel bei 38 mm (mir wäre 28mm lieber), und ein ordentlich langes Tele bei 380mm. Ihre größte Blende schwankt dabei zwischen 2,8 und 3,5. Also gar nicht so schlecht bei einem Preis um 250 Euro für die Kamera.

Wie Kao Tai sehr richtig bemerkte: Lange Brennweiten kann man nur bei gutem Licht von Hand gebrauchen, weil dann die Kamera kurze Belichtungszeiten macht. Sonst braucht man ein Stativ oder muß das Ding zumindest irgendwo aufstützen.
Ideal wäre also ein Objektiv von 18 - 400 mm Brennweite mit größter Blende 1:2, aber das gibt es wahrscheinlich nicht, und wenn ist es sündteuer und ein gewaltiger schwerer Glasklotz.

Wenn ich nun noch annehme, daß bei deiner Kamera das Objektiv Kunststofflinsen hat (macht man gern bei Billigkameras), dann dürften die Fotos wirklich nicht doll werden.

Bitte stelle unbesorgt weitere Fragen, wenn was unklar ist!

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Hi Ahriman, Kao und natürlich Seniorenheim.

Beitrag von Pasel » Di Okt 25, 2005 1:37 am

da hatte man ja ganz schön etwas zu lesen bei euren Ausführungen. Ungeachtet der Tatsache, daß ihr natürlich beide recht habt, möchte ich anführen, daß die preisgünstigen DSLR zwar als Einsteigerkamera bezeichnet werden, aber das ist m.E. nicht richtig. Was ist denn dann eine kompakte Digicam wie die Leica Digilux2 für 1800 Euro ? Und der Begriff Einsteiger DSLR ist ja wohl auch nur eine Rechtfertigung oder ein "erfundener Abstandshalter" für Besitzer von DSLR - Kameras, die drei-vier oder noch mehr tausend Euro kosten.
Und von dem Begriff Einsteigerkamera sollte man sich auch nicht täuschen lassen. Denn Kameras, welche Fotos machen, die man i.d.R. noch bearbeiten muß - zumindest aber sollte, möchte man mit seinen Bildern vor Freunden mit weit preisgünstigeren Kompaktkameras nicht blaß aussehen - kann man eigentlich nicht als Einsteigerkamera bezeichnen.

Ach Ahriman, das Objektiv war nicht auf die Billigcam bezogen. Und wenn der Brennweitenbereich auch etwas seltsam anmutet, es gibt Objektive mit diesen (Licht-) Werten, die super Fotos machen. Und locker mal 500 Euro kosten können.

Senior, überlege Dir am besten mal, was Du fotografieren möchtest und wähle dann am besten danach die Kamera aus.
Die Canon mit diesem einen Objektiv wird dir keine Freude bereiten und für jedes brauchbare Zusatzobjektiv brauchst Du wieder ein paar Hunderter.

Gruß Uwe

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Beitrag von t0X1c » Mi Nov 09, 2005 8:25 pm

aber ich geb ma ein kleines beispiel in sachen "einsteiger-dslr"...

mal angenommen ich habe ca.600€ und die möglichkeit ein Nikon D50-Kit oder eine ProSumer wie KoMi Dim. A200 oder eine FZ30...

da gibts halt welche die sagen naja lieber die ProSumer denn mit der Kit-Optik würde man höchstwahrscheinlich qualitativ schlechtere fotos machen als mit einer wie oben genannten ProSumer... aber so eine DSLR ist halt schon verlockend wie ihr sicherlich wisst...

also was sollt man bestenfalls machen ? ich wäre dann wahrscheinlich jemand der möglichst alle bereiche abdecken will aber wenn ich die fotos von ner kompakten und ner dslr vergleiche dann seh ich öfter schon große unterschiede auch schon mit dem kit-objektiv... :roll: :D
* Samsung Digimax U-CA5
* Fuji FinePix S5000

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Beitrag von Pasel » Mi Nov 09, 2005 9:37 pm

Hallo Alex,

deine Ausführungen verstehe ich nicht so richtig.

"die ProSumer denn mit der Kit-Optik würde man höchstwahrscheinlich qualitativ schlechtere fotos machen als mit einer wie oben genannten ProSumer... "

"aber wenn ich die fotos von ner kompakten und ner dslr vergleiche dann seh ich öfter schon große unterschiede auch schon mit dem kit-objektiv..."


Es kommt immer zu einem großen Anteil auch auf die Optik an, was eine Kamera leistet. Und da ist es natürlich wichtig, was für ein Objektiv (oder Glas) die jeweilige Kamera besitzt.
Nahezu alle Noname Kompaktdigis verwenden Billiglinsen und auch bei den Geräten der gehobeneren Preisklasse gibt es hier Unterschiede.
Doch kann man eigentlich nicht verallgemeinern, daß Kit- Objektive der DSLR alle grundsätzlich schlechter sind als deren lichtstarke Pendants.

Denn mehr Lichtstärke bedeutet noch lange nicht immer auch mehr Bildqualität. Wenn das Besitzer von diesen (schweineteuren) Objektiven auch gerne anführen.
Von Canon habe ich schon gehört, daß sie aus Kostengründen der 300D auch schon mal nicht so gute Kit- Objektive von Fremdherstellern beigepackt haben. Doch bei der D70 meine ich, daß es nur G- oder D- Nikkore sind, die als Kit- Objektiv Verwendung finden.
Und die machen echt tolle Bilder.

Gruß Uwe

Sicher reizen einen die DSLR und wenn du eine möchtest und sie Dir leisten kannst, pack ruhig zu. Auch mit einem 18 oder 28-70er Zoom kommt man schon sehr weit.
Und es wird immer einen Kompaktdigi- Fotografen geben, der mit seiner Kamera bessere Bilder macht. ;)

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