Um 1950-1960 herum war die sogenannte "Available-Light-Fotografy" mal ganz große Mode in den trendigen Illustrierten. Am tollsten trieb es die längst vergessene Zeitschrift "Twen" mit Fotos aus Jazzkellern (Disko war noch nicht erfunden). Das hochempfindliche Filmmaterial war natürlich schwarzweiß, und das wurde beim Entwickeln auch noch mal auf die höchstmöglichen ISO bezw. ASA-Werte mit speziellen Entwicklern (Neodyn oder Neofin oder wie das Zeug hieß) hochgequält. Bei deren Fotos konnte man ohne Lupe das Filmkorn zählen. Filmkorn, das ist das, was man bei den digitalen Fotos "Rauschen" nennt.
Also in der schummerigen Disko: Blitz vergessen, höchstmöglichen ISO oder ASA, lichtstarkes Objektiv und Blende ganz auf, die längste Belichtungszeit, die du noch ruhig halten kannst (ich schaffe immer noch leicht 1/30). Und wenn das Bild dann rauscht: Das ist der künstlerische Ausdruck...
Noch was: Wenn in den Diskos geraucht wird, ist es sowieso sch..., mit Blitz zu fotografieren. Denn dann legt der Qualm eine Nebelwand über jedes Foto, wenn du weiter als drei Meter vom Motiv weg bist. Das ist der gleiche Effekt, den du als Autofahrer im Nebel erleben kannst.