Wolkiges Problem

[Zulang]

Guten Abend,

ich habe folgendes Problem:
Meine DSLR (bzw. ICH) macht keine vernünftigen Landschaftsaufnahmen, wenn ich Himmel mit ins Bild nehme.

Entweder ist der Himmel, inklusive aller Wolken und Strukturen stark überbelichtet, sodass eine einzige weißlich-blau-graue Masse entsteht ODER annähernd perfekt, was dann allerdings im Vorder- und Mittelgrund zur fast pechschwarzen Unterbelichtung führt.

Ich habs mit HDR-Fotos ausprobiert, was zu ganz passablen Ergebnissen führt. Blos hatte ich dieses Problem mit meiner 0815-Kompaktkamera nicht. Mit dieser gelangen mir - ohne Nachbearbeitung - wunderschöne Aufnahmen in, eben geschilderten, Situationen.
Woran kann das liegen? Und wie könnte ich auch mit meiner DSLR zu guten Ergebnissen ohne HDR-Bearbeitung kommen?

Ich fotografiere mit einem SMC Pentax-FA, 1:3,8 28-200mm auf der K100D.

Vielen Dank, lieben Gruß
Z.

[wutz]

Die Kompaktklasse macht alles für dich.
Die DSLR Fotos benötigen eine Nachbearbeitung.

Daher sollte man sich ganz genau überlegen, was man sich anschafft.

[Zulang]

Zur Kenntnis genommen. Danke.

Was würde denn ggf. ein Polfilter an Verbesserung bringen?

[Nasus]

Hi Zulang

Ganz ohne Nachbearbeitung wird das nicht gehen.
Als Minimum solltest Du bei der Rawentwicklung die Tonwerte korrigieren; oder Du entwickelst sie gleich mit qtpfsgui, das wäre dann zwar DRI, aber da ein einzelnes Bild reicht, ohne sonderlichen Aufwand machbar.

Oder Du hast die Belichtung falsch gemessen. Wenn alles einigermassen richtig belichtet werden soll, muss natürlich auch über einen möglichst großen Bereich gemessen werden.
Ansonsten bietet sich für den zu hellen Himmel ein Grauverlauffilter an; muss aber nicht unbedingt sein.

Grüße
Nasus
edti: mit einem Polfilter liessen sich die Kontraste etwas besser betonen. Die unterschiedlichen Lichtverhältnisse kann er aber nicht korrigieren.

[Gast]

Für mich hört es sich eher an, als ob Du die Belichtung falsch misst. Vielleicht aus Versehen z. B. auf Spotmessung gestellt?

Nachbearbeitung - ja klar, aber auch ohne eine derartige Nachbearbeitung gelingen schöne Fotos mit einer DSLR.

Grüße,
Sandwurm

[Nasus]

Oder,

bevor das wolkige Problem zu einem nebligen Rätsel wird: lad doch ein "misslungenes" Bild hoch; dann lässt sich eher sagen, was schief läuft.

Grüße
Nasus

[Gast]

Hallo,
dieses Belichtungsproblem hört man öfter, dunkle Erde, heller Himmel aber eher umgekehrt was die Kamera angeht, mit Kompakter nicht möglich, mit DSLR schon.
Schau in die Bedienungsanleitung welche Lichtmessung wie von der Kamera durchgeführt wird und korrigiere gegebenenfalls.

Wenn die Kontraste allerdings zu groß sind wird eine gute ausgewogene Aufnahme nicht möglich sein ohne technische Tricks.

HDR ist eine Möglichkeit um einen großen Dynamikumfang bei starken Kontrasten zu erzielen.

Eine Andere ist das Entwickeln der RAW-Dateien mittels Software, da lassen sich einige Unebenheiten ausgleichen und anpassen.

Am wahrscheinlichsten ist, wie schon gesagt wurde, eine falsch eingestellte Belichtungsmessung, eine DSLR hat mehrere Messmethoden. Dann ist eine Messwertspeicherung möglich mit der gezielte unterschiedliche Messwerte in einer Aufnahme gemessen werden können usw.

gruß beuys

[lacrimosum]

Ich möchte das Foto mal von einer Kompakten sehen, die das perfekt hinbekommt.

Frag mal die Vangnilia, die macht immer sehr schöne Landschaftsbilder mit schön viel tiefe und Bergen. Echt klasse.

[Gast]

Da RAW-Dateien einen recht großen Dynamikumfang haben, lässt sich ein HDR unter günstigen Umständen auch mit einer einzigen RAW-Aufnahme simulieren:
Man kann das RAW z.B. einmal dunkel, einmal mittel und einmal hell entwickeln und aus diesen 3 Versionen ein HDR erstellen. Das hat den Vorteil, dass die Wolken nicht "wandern". Das klappt natürlich nur, wenn die Belichtung auf einem mittleren Niveau eingestellt wurde, d.h. dass die Wolken nicht ZU hell und die Landschaft nicht ZU dunkel ist.

Gruß, Michael

[Nasus]

Hi Michael

Ein Rohbild muss nicht erst zu einer Belichtungsreihe entwickelt werden, wenn man daraus ein HDR basteln möchte. Jede ordentliche Software kann das RAW auch direkt verarbeiten.

Grüße
Nasus

[Gast]

Dass es mit der Kompakten vorher besser gewesen sein soll, ist mir rätselhaft. Dann können die Helligkeitsunterschiede auch nicht so groß gewesen sein. (Es sei denn, Du hattest eine mit Fuji SR Chip)
Bevor Du Dich an die Bearbeitung machst, versuch es also erst noch mal mit der Belichtung. Die Pentax sollte ein Histogramm bieten oder vielleicht auch eine Highlight- u. Shadowwarnung? Du gehst raus, siehst zu, dass nicht gerade volle Mittagssonne ist (und die nicht auch noch irgendwo von der Seite in die Linse kommt/ Streulichtblende!) und belichtest mehrere Fotos unterschiedlich. Dabei brauchst Du nicht manuell vorzugehen, sondern verwendest die EV-Korrektur. Du solltest versuchen (anders als bei einer Filmkamera), soweit wie möglich nach "rechts" zu belichten. D.h. bis an die Lichterwarnung heran oder wenn Du auf ein, zwei Stellen am Himmel verzichten kannst auch knapp drüber. Dann sollte die Pentax eigentlich in denselben Situationen, die die Kompakte meisterte, auch noch genug am Boden bieten.

Grüße
Volker

[Flea78]

Das klappt natürlich nur, wenn die Belichtung auf einem mittleren Niveau eingestellt wurde, d.h. dass die Wolken nicht ZU hell und die Landschaft nicht ZU dunkel ist

Wichtig ist hier allerdings zu wissen, daß bei RAW fast die Hälfte aller Bildinformationen in der hellsten EV liegt - also lieber etwas stärker Überbelichten als umgekehrt. Aber hier gilt natürlich auch: Nur Versuch macht kluch!

Gruß,
Floh

[fibbo]

Guten Abend,

ich habe folgendes Problem:
Meine DSLR (bzw. ICH) macht keine vernünftigen Landschaftsaufnahmen, wenn ich Himmel mit ins Bild nehme.

Das ist normal. Bei DSLR nimmst dazu am Besten einen Polfilter oder einen Grauverlaufsfilter. Den drehst Du so dass der "graue" Teil oben ist und den Himmel dadurch dunkler macht. Dann sollte die Cam besser belichten. Den Polfilter kann Du so drehen, dass alles schöne Konturen hat, auch die Wolken.
Übrigens sind die Pentaxen da etwas zickig, Du solltest da eher mit mittenbetonter Messung arbeiten. Die Nikon D80 z.B. macht das wesentlich besser weil sie abgespeicherte Referenzwerte benutzt. Aber das sind alles Dinge die nur der Bequemlichkeit dienen, und wenn Du es einmal raus hast wo Du belichtest bei solchen Aufnahmen wirst Du sogar bessere Resultate bekommen.
Von HDR halte ich nicht so viel, aber wenn Du damit versiert bist warum nicht? Es kann jedenfalls bei Landschaftsaufnahmen kein Fehler sein mehrmals unterschiedlich zu belichten. Und wenn möglich immer in RAW, zumindest wenn man das Foto vor Ort nicht gut beurteilen kann.

fibbo

[fibbo]

...
Die unterschiedlichen Lichtverhältnisse kann er aber nicht korrigieren.

Nicht direkt, aber indirekt in der Praxis unterm Strich schon. Er kann starke Kontraste ausgleichen, auch wenn das Foto danach eher kontrastreich aussieht. ich bin auch erst vor zwei Jahren darauf gekommen als ich mit der Alpha100 Landschaften aufgenommen hatte. Vielleicht liegt das ja auch an der DR die aber heute fast alle Cams haben.

fibbo

[heribert stahl]

Da gibt es verschiedene Moeglichkeiten, die ja teils auch schon genannt wurden:
graues Verlauffilter
HDR
Polfilter, wenn die Sonne von der Seite kommt
exaktes Belichten dafuer muss man sich nach der Aufnahme das Histogramm anschauen. Es sollte fast rechts anstossen , auch wenn das Bild dann zunaechst mal ueberbelichtet aussieht. Nach der Tonwertkorrektur ist dann alles schoen

Gruss
Heribert