Wozu brauche ich die Programmautomatik?

[cheekybit]

Hi ihr. Mögt ihr mir vielleicht mal den Sinn der Programmautomatik erklären?

Immer wenn ich die Schärfentiefe festlegen will, verwende ich die AV-Automatik; will ich die Belichtungszeit festlegen, verwende ich die TV-Automatik.
Wozu wird dann überhaupt die Programmautomatik bzw. -verschiebung benötigt, wenn ich auch mit AV- und TV-Einstellungen zu den gleichen Ergebnissen kommen kann?

Vielen Dank für eure Antworten. Cheekybit

[Gast]

Für viele muß man bei A/S schon zuviel nachdenken.

Desweiteren gibt es situationen, wo es schnell gehen muß, die Lichtverhältnise sich sehr schnell ändern (Teilweise schattig, dann wieder im Licht) und man nicht Lust hat jedesmal nachzusehen ob bei der eingestellten Blende schon verwackelt wird oder ob man bei der eingestellten Zeit schon das LOW im Sucher stehen hat, weil Blende 0,6 leider nicht vom Objektiv unterstützt wird (mehr aber bei 1/4000 fest eingestellt nicht geht).

Dirk

[Bitwalker]

Der "Vorteil" bei der P Automatik ist ja darin, daß man eingreifen kann, aber das Bild trotzdem richtig belichtet wird.

Bei meiner Sony kann ich programmieren, welche Funktion das Stellrad, vorne beim Auslöser haben soll (Blende oder Belichtungszeit). Wenn ich dann im P Modus bin und das Rad drehe wird eben das vorhin festgelegte verstellt. Sprich bei mir: Die Blende. Somit kann ich die Blende anpassen wie ich will, ohne das ich Angst haben muß, die ideale Belichtung zu verlieren.

[cheekybit]

Hi ihr. Vielen Dank für die Antworten. So ganz schlau bin ich daraus aber noch nicht geworden. Daher nun ein paar genauere Fragen:

1. Warum muss ich im AV- bzw. TV-Modus mehr nachdenken als im P-Modus? In allen drei Fällen muss ich doch nur entweder Blende oder Belichtungszeit einstellen und den Rest nimmt mir die Kamera ab.

2. Ist der Unterschied zwischen P- bzw. AV-/TV-Modus der, dass ich im AV- bzw. TV-Modus auch Extremwerte einstellen kann, die mir die Programmautomatik nicht anbieten würde?

3. Ist es auch so, dass die Programmautomatik eine Einstellung einfach von selbst anpasst, wenn sie es für richtig hält, während die AV- und TV-Modi meine Einstellungen auch in unmöglichen Lichtverhältnissen so belassen?

Ich hoffe, ihr könnt mir auch diesmal weiterhelfen. Liebe Grüße!

[Gast]

Als Exrtrembeispiel:

Also ich stell mich dumm und sage ich will bei Dunkelheit Blende 32 Kamera wird 30sekunden belichten und ich bin sauer das das Bild verwackelt ist.

In P nimmt die Kamera da dann Blene 1,0 bei 1/60 weils halt so dunkel ist.

Und wenn du jetzt sagst: "Da kann man dann aber verstellen" bedeutet dies, ich muß es mir ansehen, ich muß überlegen "Es wackelt" und das ist es was man mehr machen muß.

P Sucht sich halt selber die passensten Kombinationen.

Dirk

[Bitwalker]

Stimmt... da habe ich das richtige gemeint, aber nicht so richtig erklärt. DSP hats ja gerettet

[cheekybit]

Moin ihr beiden.

Also ist die Programmautomatik ein bisschen mehr Spielkram, aber belichtungstechnisch sicher. Sehr nett.

Wisst ihr zufällig, wonach die Kamera die Belichtungskombis auswählt?
Ich könnte mir vorstellen, dass die Belichtungszeit Priorität 1 hat, um Verwacklungen vorzubeugen. Sicher bin ich mir aber nicht.

Gestern hab ich immer schön ein Shifting vorgenommen und so ein gutes Bild geschossen. Aber kaum haben sich die Lichtverhältnisse geändert, hatte ich schon wieder eine nahezu gegenteilige Blenden-Zeit-Kombi eingestellt ohne dass ich das wollte.
Hab ich da zufällig den Nachteil dieser P-Automatik kennengelernt?

[HeinBerg]

cheekybit

du kannst fragen - sehr interessant

Blende 16 große Zahl, kleines Loch = wenig Licht = lange Belichtung
Blende 2,8 kleine Zahl, großes Loch = viel Licht = kurze Belichtung

wobei bei, Blende 16 viel Tiefenschärfe + Blende 2,8 wenig Tiefenschärfe

zwischen Blende 2,8 und Blende 16 gibt es 'Spielraum' - für Belichtung und Tiefenschärfe

und damit musst du umzugehen wissen, oder las deine Cam im Programmmodus = Landschaft, Sport, Makro usw. selber machen

oder komm vorbei und wir machen mal, kostenlos - üben

[Gast]

Bei den guten alten Analogen SLRs von Nikon war im Beipackzettel (das waren wirklich noch Bedienungsanleitungen) immer eine Tabelle enthalten bzgl. der von P gewählten Kombinationen in Abhängigkeit des Lichtwertes.

Dürfte aber im einfachsten Falle nach dem Motto : Fang mit Offenblende und 1/x an, wenn es zu hell ist geh eine Belichtungszeit höher wenns nicht reicht mach eine blende mehr wenn immer noch nicht dann wieder eine Zeit mehr usw.

Dirk

[HeinBerg]

Dirk

Beipackzettel - find ich gut - nur die Nebenwirkungen sollte man nicht lesen

früher war es doch besser, da war Jemand der meinte, "guck mal" und man bekam die Welt erklärt

heute denken alle, die Welt erklärt sich von alleine

[cheekybit]

@ HeinBerg: Auch wenn ich das schon wusste - vielen Dank für die Erklärung. Nur bringt es mich irgendwie nicht in der Frage weiter, nach welchem Kriterium meine 400D im P-Modus die Blenden-Belichtungszeit-Kombinationen wählt.

@ Dirk: Du meinst, die Kamera geht zunächst von einer Offenblende aus? Hmmm.. wäre für meinen Geschmack ja passend... Allerdings nicht gerade bei einer Landschaftsfotografie. Hier müsste ich ja ständig die Einstellungen nachändern. Also schließe ich daraus, dass die Programmautomatik für Landschaftsaufnahmen eher nicht so sinnvoll ist, oder wie?

[KaoTai]

Hi ihr. Mögt ihr mir vielleicht mal den Sinn der Programmautomatik erklären?

Ich verwende an meine EOSen fast ausschließlich Programmautomatik mit Shift und Belichtungskorrektur:

Auf Knopfdruck gibt mir die Programmautomatik erst mal eine Blenden/Zeitkombination die nicht völlig falsch ist.

Wenn ich es besser weis als der Belichtungsmesser, dann korrigiere ich die Belichtung.

Wenn ich besonders kurze Zeiten oder große Blendenöffnungen will, dann shifte ich (auf gleichbleibendem Lichtwert) in die entsprechende Richtung.

[Gast]

@checkybit:

Neine die Kamera geht von einem Lichtwert (Exposure Value, EV) aus den Sie gemessen hat. Dann füttert sie eine mehrdimensionale Intervalfunktion (Top Secret - Sonst würde Nikon es abkupfern) mit dem Lichtwert, der Brennweite, irgendwelchen Gewichtungsparametern - je nach Programmart und noch ein paar Parameter und heraus kommt ein Tupel mit der berechneten Zeit-Blendenkombination.

Wie genau die Funktion den ganzen Mist berechnet ist Firmengeheimnis- du kannst aber gerne mal bei Canon anfragen ob sie es Dir veraten.



Wenn dir eine Näherung reicht mach auf Millimeterpapier ein Koordinatenkreuz, schreib auf die eine Achse die Zeiten, auf die andere die EVs (-1 bis 21) und zieh ein paar Diagonalen - für jede Blende eine. Die Blende Zeit wird dann genommen, welche am besten auf einen EV WErt passt bei diskreten Werten.

[fibbo]

Hi ihr. Mögt ihr mir vielleicht mal den Sinn der Programmautomatik erklären?

Wenns schnell gehen soll, z.B. auch mit nem Blitz oder erhöhter iso-Empfindlichkeit durch Auto-iso. Oder wenn eine Freundin die Cam benutzt. "P"lontinenmodus sozusagen

Ich benutze es relativ selten, genau wie Motivprogramme. Genauer gesagt benutze ich da nur ab und zu das Sportprogramm weil mir das zu langsam ist 4 Werte im Menü zu ändern. Noch genauer gesagt mach ich das jetzt nicht mehr weil ich keine Einsteigercam mehr habe. Mal von der istDs abgesehen, deren Sportprogramm aber ein Witz ist.

fibbo

[Hmpf]

Schau mal auf (Link wurde entfernt) und scroll da ein bischen runter zu "Exposure control modes".

Da wird erklärt wie die Programmautomatik der Olympus E-510 funktioniert, und ich gehe mal stark davon aus daß die meisten Hersteller einen ähnlichen Ansatz verfolgen.