TubbieToeter hat geschrieben:..Abgesehen davon, daß ich jeden, der sowas fotografiert anstatt den Täter eigenhändig zu kastrieren, für krank halte.
und "interessant" dabei ist, daß die Menschenwürde eines Täters bezüglich Kastration rechtlich offensichtlich höher eingestuft wird als das Leben oder die persönliche Unversehrtheit eines Opfers. Aber das ist ein anderes Thema.
Solche Filme wie z.B. "Natural Born Killers", die ja eigentlich die kranke Medien- und Konsumgesellschaft entlarven wollen, aber auch so populäre werke wie "Pulp Fiction", gehen in meinen Augen zu weit. Da ist die Grenze von kritischer Darstellung und Gewaltverherrlichung schon überschritten, denn solche Filme, bzw. auch Fotos, werden nicht immer als Kritik verstanden, vor allem wenn sie so reisserisch aufgemacht sind, sondern sie regen bei manchen kranken Leuten sicherlich die Lust an, sich auch mal so aufzuführen. Das läßt sich natürlich nur schwer beweisen, aber es gibt doch inzwischen Indizien dafür, daß die zunehmende Gewalt in den Medien auch zu mehr Gewalt in der Realität geführt, oder doch zumindest einen Nährboden und Anreiz für krankhafte Triebe abgegeben hat. Natürlich sind nicht die Bilder an sich daran Schuld, sondern die realen Zustände, aber sie können als Auslöser dienen.
Ein eher positives Beispiel ist für mich "Pillow Book", "Fight Club" oder auch "das Experiment" trotz aller Gewalt, sie wird in meinen Augen nicht verherrlicht sondern dient eher zur Abschreckung. Selbst "7" möchte ich noch dazu zählen, wenn auch nur unter Vorbehalt.
"Pillow Book" von Peter Greenaway ist übrigens einer der besten Filme, wenn man sich einmal die Gratwanderung zwischen Kunst und Gewalt, und Ästhetik und Greuel antun möchte.
BTW: Bei den Shooter-Computerspielen bin ich anderer Meinung, ich denke die können sogar helfen, Aggressionen abzubauen, weil sie die harte Realität quasi in die eigenen vier Wände bringen. Es ist sehr schade daß sowas existiert, es könnte anders sein. Aber der Kommerz setzt voll aufs Lustprinzip, und deshalb wird sich da auch so schnell nix ändern.
Man sieht also, das Thema ist recht komplex. Es kommt weniger drauf an, WAS man darstellt, sondern WIE man es macht. Ein Bild einer Raucherlunge z.B. mag sehr eklig sein, aber sowas finde ich als Bild oder Video absolut korrekt, solange es nicht für irgend einen niederen Anlass mißbraucht wird. Insofern auch Fotos von Menschen in speziellen Situationen, solange sie durch die Bilder nicht in ihrer Menschenwürde verletzt werden. Das ist ja auch in den einschlägigen Gesetzen, die man als Fotoamateur schon mal zumindest durchgelesen haben sollte, so festgelegt. Aber konkret könnte ich jetzt nichts zum Thread sagen, dazu müsste ich erst mal die Bilder sehen.
Nochwas: Das Badewannenfoto von Skull fand ich nicht besonders eklig oder grenzüberschreitend. Es verfolgte auch keinen bestimmten niederen Zweck, denke ich, sondern soll zur Interpretation anregen. In der Bildzeitung gedruckt würde ich es wahrscheinlich auch eklig finden, in einem Fotoforum nicht.
fibbo