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Abwege

Bildgestaltung, Locations und alle kreativen Aspekte der Fotografie

Moderator: ft-team

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Gast

verstehe

Beitrag von Gast » Di Mai 29, 2007 2:18 pm

Auf diese Weise erklaert verstehe ich die Intention durchaus- die digitale Technik soll ja auch eine Weiter- und nicht eine Fortentwicklung sein!
(Da muss man auch mal Automatiken abschalten koennen um die Kreativitaet nicht vollends zu toeten.)
Leider werden immer weniger Fotografen in der Lage sein mit Blenden und Zeiten umzugehen, weil automatisch ja so bequem ist.
Diese Gedanken werden bereits philosophisch und von den allermeisten Mitfories wohl kaum mehr verstanden...

Mit Sicherheit wuerde ich mit einer digitalen Kamera meine Bilder sehr aehnlich machen- und bestimmt mehr fotografieren- was nicht Sinn meiner Fotografie ist.
(Durch die schiere Menge entsteht manchmal eine Fotografierwut und Bilderflut, die rundum nervt- beim Objekt und beim spaeteren Bearbeiten)

Nee, lieber nur ein einziges Bild von einem einzigen Objekt- das liegt mir eher.
(Mal die Fragen nach der Qualitaet der Objektive ganz aussen vor gelassen- Frueher/Heute)

Gast

Beitrag von Gast » Di Mai 29, 2007 10:28 pm

Nun haben wir die meiner Ansicht nach festgefahrene Diskussion Digital vs. Analog in einen anderen Fred verschoben - war aber nicht meine Absicht.
Kollege Ahriman ist pragmatisch und dadurch sehr überzeugend. Nicht nur wegen gutta cavat lapidem, sondern vor allem durch seine nicht zu widerlegende Argumentation bereitet er mir schlaflose Nächte :wink: Unmittelbar konfrontiert mit dem leider dogmatisch nicht nur angehauchten "Streit" wurde ich heute vormittag. Ich hatte mein "Selbstportrait" hochgeladen und Kollege Castor überraschte mich mit haargenau dem gleichen Motiv in gleicher Umgebung. Somit musste ich mich nicht mit dem Motiv befassen, sondern ausschliesslich auf die Qualität (am Monitor) konzentrieren. Gut, zwischen beiden Aufnahmen liegen mehr als 10 Jahre und ich habe einen Scan vom Papierbild gemacht. Zwischen meinem Foto von der Hexe und dem entsprechenden Foto von Castor liegen aber nicht nur Jahre, sondern qualitätsmässig tatsächlich Welten. Dies abzustreiten wäre schwachsinnig und verbohrt.........
Nun überrasche ich mich selbst während des ganzen Tages dabei, Internetrecherchen bzgl. diverser Digitalkameras zu starten :oops: Allerdings werde ich die möglicherweise ins Auge zu fassenden Modelle auch tatsächlich erstmal an das Auge bringen müssen, denn ich bin wegen meiner nicht mehr optimalen Sehkraft (und Gleitsichtbrille) auf einen wirklich guten Sucher angewiesen. In dieser Hinsicht bin ich durch die HighEyepoint-Sucher meiner Nikons verwöhnt. Display gucken im womöglich hellsten Sonnenschein mag ich nicht .......kommt Zeit kommt Rat.......
@countryboy (mit den vielen Linsen): ich habe vor jedem Auge - dem Herrn sei Dank - jeweils nur ein einziges Glas und bin zufrieden damit, kann in die Nähe und in die Ferne gucken ohne irgendwelche störenden Übergänge. Wären es 5 oder 10 oder noch mehr........nein!
Gruss Retro

Gast

tja

Beitrag von Gast » Mi Mai 30, 2007 7:23 am

Tja, diese inneren Spannungen sind eines der Zeichen unserer Zeit, der das Gute nie genuegen kann und welche immer nach dem Besseren strebt- immer mehr faellt immer schneller durch das Raster...
Zufrieden macht ein staendiges "Aufruesten" leider nicht, wie ich leidvoll in der Computerecke erfahren durfte, in die viel viel Geld geflossen ist.
Das sollte mir bei der Kamera mal nicht passieren, deshalb habe ich die Digicam, die mir nicht mehr genuegte, weil "zu wenig Pixel" und beim Kauf schon "ueberholt"- dem Sohn gegeben und mich absolut neu orientiert.
Eine Retrografie ist meine Landfotografie eher weniger, aber die Richtung stimmt schon!
(Ich moechte den Digitalfreunden nichts madig machen und freue mich ueber deren -fast ueberperfekten- Bilder)

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Cano
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Beitrag von Cano » Mi Mai 30, 2007 10:03 am

Retro hat geschrieben:Hat hier schon jemand mit einem "Lensbaby" Erfahrungen gemacht?
Solange mir die Motive nicht ausgehen, kommt für mich die Anschaffung dieser relativ teuren Spielzeuglinse nicht in Betracht. Um Ergebnisse zu produzieren, wie sie hier >>>

http://www.der-scanshop.de/

gezeigt werden, bräuchte ich das Ding in den meisten Fällen auch garnicht.

Gruß
Cano

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Beitrag von Ahriman » Mi Mai 30, 2007 1:10 pm

Mir ist noch einiges dazu eingefallen:
Die erste Automatisierung einer Kamera kam um 1960 mit einer AGFA-Isolette 6x6cm, bei der der Belichtungsmesser die Blende steuerte. Bis dahin - und noch lange danach - mußte man ja die vom Belichtungsmesser gegebenen Werte par Hand auf die Kamera übertragen. Noch bei der Leica M3 und später der Minolta SRL mußte ich die Blende von Hand einstellen.
Geraume Zeit später habe ich aus lauter Bequemlichkeit mit einer analogen "Idioten-Kamera" fotografiert. Ich empfand es ebenso angenehm wie die Automatik meines Motorrollers. Ja, ich kann mit einem Schaltgetriebe umgehen, ich hatte sogar mal einen Colt mit acht Gängen. Aber Automatik ist eben doch soooo schööön bequem...
Und nun gestehe ich, daß ich bei meiner Kodakkamera überwiegend die Automatik einsetze. Eben dann, wenn es "gewöhnliche" Motive sind. Das einzige, was dabei von mir manchmal dazukommt: Ich kann mit einen Hebelchen die Belichtung in halben Werten verlängern oder verkürzen, und in dem elektronischen Sucher sehe ich, wie das wirkt.
Das letztere nun ist für mich, was den eigentlichen Vorgang des Fotografierens betrifft, so ziemlich der einzige Unterschied zu meinen bisherigen analogen Kameras. Das konnte von denen keine: Auch bei einer digitalen Spiegelreflex sieht man nicht, wie sich Farben, Schatten, Lichter verändern, wenn man die Blende etwas auf oder zu macht, es sei denn sie hat auch noch ein Display und man gebraucht dieses. Das optische Sucherbild wird nur heller oder dunkler, im digitalen Sucherbild wird der Himmel weiß oder tiefdunkelblau - ja nachdem.
Ansonsten aber hat sich für mich eigentlich nichts geändert, was, wie gesagt, das Fotografieren an sich betrifft. Es sind nur, wie schon dargelegt, die angenehmen Seiten der neuen Technik hinzugekommen.

Eine Parallele dazu: Ich habe etliche meiner Langspielplatten digitalisiert und auf CDs gebrannt. Warum? Weil die Silberlinge so schön handlich und bequem sind es ihnen nicht mal was ausmacht, wenn sie runterfallen. Sie klingen nicht besser, oh nein. Aber sie nützen sich auch nicht ab...

----
Vorhin habe ich mal nachgeschaut, was ein Lensbaby ist. Und habe nebenbei auch erfahren, was Lumographie ist. Darf ich Obelix zitieren: "Die spinnen, die..."

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Beitrag von Cano » Mi Mai 30, 2007 1:33 pm

Ahriman hat geschrieben:Ansonsten aber hat sich für mich eigentlich nichts geändert, was, wie gesagt, das Fotografieren an sich betrifft.
Bei mir hat sich was geändert. In meiner analogen SLR-Zeit gab es noch keine Autofokus-Objektive. Ansonsten fotografiere ich im wesentlichen wie eh und je. Ich gebe die Blende vor und überlasse es der Kamera, die Belichtungszeit zu bilden (ich arbeite also grundsätzlich mit Zeitautomatik bzw. Blendenpriorität). Lediglich meine selten benutzte wasserfeste Spielzeugkamera (Pentax Optio 33WR) steht fast immer auf Programmautomatik.

Gast

Abwege?

Beitrag von Gast » Mi Mai 30, 2007 5:47 pm

Abwege mache ich keine mehr- die automatische Kamera kommt nur bei Familienfotos zum Einsatz, weil da alles schnell gehen muss und herumgehampelt und gezappelt wird.
Die alten Prakticas, die nun nach und nach mit neuen Lichtdichtungen ausgeruestet werden, fordern noch volle Handeinstellung:
Da braucht man eine ruhige Hand, einen klaren Kopf und Zeit...
um seine Fehler einzubauen ;)

Es ist sehr fein die Stuecke in der Vitrine stehen zu sehen, aber noch feiner, wenn ich mit einer der beiden MTLs durch die Botanik wandere:
Die zwei dauerhaft eingesetzten haben leichte Gehaeusemacken, da sind Kratzer kein Beinbruch.

Abwege? Vermutlich- aber welche die nicht die Haare vom Kopf fressen!

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Beitrag von putzerfisch » Mi Mai 30, 2007 10:32 pm

Um noch mal kurz auf das Ausgangsthema zurück zu kommen, möchte ich einen Fotokollegen aus der "FC" vorstellen, der mit den Schwächen der Digitalkameras recht gewitzt umgeht und sie als Stilmittel und mit einem Augenzwinkern einsetzt. Diese Bilder zeigen, dass der Output sooo digital und clean nicht sein muss:

(Link wurde entfernt)


Aber meine Meinung zu diesen Dingen und mein Geschmack sind eher konservativ, jedoch mit kleinen Ausnahmen so wie oben. In meinen Bildern strebe ich nach Authentizität und versuche so gut wie ich es vermag, einen Augenblick, eine Stimmung einzufangen und wieder zu geben. Gegen Bearbeitungen und Stilmittel welche die Bildaussage untersteichen oder gar verstärken können, zumal wenn sie "stimmig" sind, habe ich nicht nur nichts einzuwenden, sondern unterliege gern ihrem Charme. Wie weit eine Bearbeitung gehen darf, das sie einem noch nicht als zu abgefahren sich aufdrängt, ist sicher individuell verschieden und eine Diskussion darüber wäre ebenso müßig, wie beispielsweise jene, ob analoge Fotografie noch eine Daseinsberechtigung hat... ;-)

Ahoj, der Putzerfisch

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Beitrag von Ahriman » Do Mai 31, 2007 11:19 am

Speziell dieses Bild: Dieser krümelig rötliche Himmel erzeugt in mir Brechreiz. Ich hätte übrigens dieses Motiv nie fotografiert. Es sind noch mehr Bilder dieser Art zu finden: Warum fotografieren diese Leute gezielt so häßliche Sachen? Er nennt es ja auch "Orte des Grauens", und ich kapiere nicht, wie man freiwillig dorthin gehen kann.

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Beitrag von Cano » Do Mai 31, 2007 11:27 am

Ahriman hat geschrieben:Er nennt es ja auch "Orte des Grauens", und ich kapiere nicht, wie man freiwillig dorthin gehen kann.
Dann verstehe ich nicht, weshalb Du Dich freiwillig in einem Fotoportal rumtreibst. :twisted:

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Beitrag von Ahriman » Fr Jun 01, 2007 11:01 am

Wie meinst du das?
Hier in diesem Forum sind die häßlichen Bilder immer noch in der absoluten Minderheit.
Ich habe ja schon mal den einen oder anderen angestänkert, der hier keine Fotos reinstellt, sondern mit fotografischen Mitteln erzeugte Kunstwerke. Eine exakte Grenze zwischen Foto und Kunstwerk ist freilich nicht zu ziehen, aber wir haben hier Bilder in der Galerie, die sind ganz sicher keine Fotos. Und diese Bildsserie in der fotocommunity "Orte des Grauens" - das sind m.E. keine Fotos mehr.

HeinBerg
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Beitrag von HeinBerg » Fr Jun 01, 2007 11:20 am

Ahriman hat geschrieben:Wie meinst du das?
Hier in diesem Forum sind die häßlichen Bilder immer noch in der absoluten Minderheit.
Ich habe ja schon mal den einen oder anderen angestänkert, der hier keine Fotos reinstellt, sondern mit fotografischen Mitteln erzeugte Kunstwerke. Eine exakte Grenze zwischen Foto und Kunstwerk ist freilich nicht zu ziehen, aber wir haben hier Bilder in der Galerie, die sind ganz sicher keine Fotos. Und diese Bildsserie in der fotocommunity "Orte des Grauens" - das sind m.E. keine Fotos mehr.

bei, "ganz sicher keine Fotos mehr" - folge ich dir gerne
für mich sind das Bilder und wenn ich mal ein Bild zeige, zeige ich das unter: Art / EBV Digitale Kustwerke & Experimente
ich denke, ab und zu mal ein Experiment kommt immer gut und sollten wir uns alle gönnen
Grüße, Hein

Gast

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Beitrag von Gast » Fr Jun 01, 2007 1:52 pm

Mit Sicherheit sind die Mitmacher hier im Forum tolerant genug um dies und das als "Fotografie" und Bilder mit Experiment-Charakter zu ertragen.
Das ist keinesfalls selbstverstaendlich und wird jedem fix klar, wenn man sich mal in anderen internetten Foren umgesehen hat...
Wie auch immer - Abwechslung tut not und somit auch gut.

Nachtrag zum Thema Abwege und Irrwege:
Du meine Guete, wie saß ich auf der Leitung!
Da steht der alte Agfa Snapscan 1236 bei mir herum und wird nicht mal benutzt- es wird vermutlich so kommen, dass nur noch Papierbilder gemacht werden, die mit diesem Ding abgescannt werden...
Pollux hat mich auf den Gedanken gebracht, durch seinen Tipp mit dem Negativscanner...

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