HIER GEHT ES DIREKT ZUR NEUEN FOTOTALK COMMUNITY
>> JETZT KOSTENLOS REGISTRIEREN! <<

Natuerlich oder Naturidentisch?

Bildgestaltung, Locations und alle kreativen Aspekte der Fotografie

Moderator: ft-team

Antworten
Gast

Natuerlich oder Naturidentisch?

Beitrag von Gast » Fr Jun 13, 2008 10:31 am

Bei Aromen kennt man den Begriff "natuerlich" und "naturidentisch", letzteres ist ein nachgebauter Geruch oder Geschmack, der dem natuerlichen Vorbild gleichen soll(te).
Bei der Fotografie gibt es Parallelen:
Eigentlich muessten alle bearbeiteten Fotos in der entsprechenden Rubrik fuer bearbeitete Bilder oder EBV eingestellt werden, wenn sie denn ein bestimmtes Maß (was noch irgendwie definiert** werden muesste) an Bearbeitung erfahren haben, was ueber die forenuebliche Verkleinerung hinaus geht!
Fotografie ist zwar immer Manipulation und wird das auch immer bleiben, die Mittel sind unterschiedlich und auch die Methoden- dennoch:
NUR die WIRKLICHKEIT, wie sie wirklich und echt ist, soll der Maßstab dafuer sein, wie sehr ein Bild noch als natuerlich eingestuft werden kann.
Wenn keine Verzerrungen, keine farblichen Abaenderungen, keine Helligkeitsmanipulationen gemacht worden sind (oder gar Bilder uebereinandergelegt) - die vom Original (auch nur andeutungsweise) abruecken, dann ist ein Foto wie der Anblick direkt vor Ort, wo es entstand. (verifizierbar)
Der Anspruch waere also ganz einfach und ganz leicht, kaemen nicht Besonderheiten der Technik der Sache kontraer, die der Nachbesserung beduerfen um ueberhaupt vorzeigbare Bilder zu schaffen.
Gut, die Zeit dreht sich weiter- aber wird das Resultat dadurch unbedingt besser?
Einfacher ja, automatischer auch - ist das alles?
Verlernen wir nicht dadurch gar das fotografieren?
Mir scheint das so zu sein.

**Probleme mit der Software oder besser softwaretechnische Aberrationen kommen hinzu- wie meine beruehmten Artefakte, die durch zu große Ausduennung (nicht zu verwechseln mit Beschnitt) der Pixelzahl entstehen.
Welche Maßnahmen auch immer eingesetzt werden, wichtig ist das absolute Natuerliche oder es ist ein "Art", ein Kuenstlerbild, kein Foto.

Der Grund fuer dieses Post ist mir folgende Ueberlegung:
Wer kuenstliche Getraenke und ihre Wirkung auf Kinder kennt, weiß dass diese vor den natuerlichen Saeften genommen werden- sind wir Fotofreunde auch so weit, dass der kuenstliche Himbeersaft "echter" empfunden wird als der echte Saft aus frischen Himbeeren, dass gefaikte Bilder als "echter" angesehen werden als naturblasse Bilder oder solche mit dem tatsaechlich zum Zeitpunkt der Aufnahme vor Ort gewesenen Zustand?
(un"gestempelt", nicht manipuliert)
Mir scheint das so zu sein.

Bis auf ausgemachte Freaks oder "Ewiggestrige" weiß kaum noch einer mit Blende und Zeiten umzugehen.

Wie auch immer- das wollte ich schon immer mal "gesagt" haben...

Benutzeravatar
Cano
postet sehr sehr oft!
Beiträge: 4940
Registriert: So Feb 19, 2006 10:02 am
Wohnort: RHEINLAND-Pfalz
Kontaktdaten:

Re: Natuerlich oder Naturidentisch?

Beitrag von Cano » Fr Jun 13, 2008 12:09 pm

plaetzchenwolf hat geschrieben: Wie auch immer- das wollte ich schon immer mal "gesagt" haben...
Was heißt hier "schon immer mal"? Das sagst Du doch schon, seit ich Dich virtuell kenne.
Verlernen wir nicht dadurch gar das fotografieren?

Ich hab's dadurch nicht verlernt. Wegen diverser Widrigkeiten hat mir allerdings Anfang der Achtziger das analoge Fotografieren keinen Spaß mehr gemacht. Ich verdanke es der Digitaltechnik und ihren vielfältigen Möglichkeiten, daß ich vor ein paar Jahren wieder mit dem Fotografieren angefangen habe.
NUR die WIRKLICHKEIT, wie sie wirklich und echt ist, soll der Maßstab dafuer sein, wie sehr ein Bild noch als natuerlich eingestuft werden kann.

Das mag ja sein. Die Abbildung der wirklichen und echten Wirklichkeit war aber noch nie das Anliegen der künstlerischen Fotografie.

Gast

Re: Natuerlich oder Naturidentisch?

Beitrag von Gast » Fr Jun 13, 2008 2:14 pm

Cano hat geschrieben:
Verlernen wir nicht dadurch gar das fotografieren?

Ich hab's dadurch nicht verlernt. Wegen diverser Widrigkeiten hat mir allerdings Anfang der Achtziger das analoge Fotografieren keinen Spaß mehr gemacht. Ich verdanke es der Digitaltechnik und ihren vielfältigen Möglichkeiten, daß ich vor ein paar Jahren wieder mit dem Fotografieren angefangen habe.


Das mag ja sein. Die Abbildung der wirklichen und echten Wirklichkeit war aber noch nie das Anliegen der künstlerischen Fotografie.
Tja, so ist es! Warum hat Dir das Fotografieren keinen Spaß mehr gemacht, lag es an der Kamera oder am falschen Objektiv, am falschen Objekt?
Eine gewisse Ausgebranntheit gibts ja bekanntlich bei jedem mal!
Fakt ist, dass die juengsten Bilder der digitalen Technik im Bereich Architektur, erst recht in Landschaft- eher duerftig sind und ordentlich viel Spielraum zur Verbesserung lassen.

Das "Anliegen der kuenstlerischen Fotografie" kann ich freilich nicht ermessen, mein Metier ist mehr die Natur.

Ich freue mich ueber viele weitere Antworten!

Benutzeravatar
Cano
postet sehr sehr oft!
Beiträge: 4940
Registriert: So Feb 19, 2006 10:02 am
Wohnort: RHEINLAND-Pfalz
Kontaktdaten:

Re: Natuerlich oder Naturidentisch?

Beitrag von Cano » Fr Jun 13, 2008 2:50 pm

plaetzchenwolf hat geschrieben:Warum hat Dir das Fotografieren keinen Spaß mehr gemacht, ...?
Weil ich eines Tages keinen Bock mehr darauf hatte, die Dunkelkammer aufzubauen, anschließend mehrere Stunden bei schummerigem Licht in Chemikalien zu planschen und dann alles wieder wegzuräumen. Ich war schon zu Analogzeiten der Meinung, daß belichtetes Filmmaterial nicht den automatisierten Prozessen eines Großlabors anvertraut werden sollte, sondern der gezielten individuellen Nachbearbeitung bedarf. Auf Dauer war mir das jedoch zu zeit-, zu material- und zu kostenaufwendig. Nachdem auch noch meine Mutter angefangen hatte, ihre Urlaube im Bild festzuhalten, war mein Verhältnis zur Fotografie endgültig gestört.

Gast

stimmt

Beitrag von Gast » Fr Jun 13, 2008 3:11 pm

Stimmt,das kann ich mir vorstellen. Heute sind die Großlabore gewaltig unterschiedlich in der Qualitaet. So kamen div. Test und die Quelle-Foto: So wurde mein Entschluß ein eigenes Labor im Keller einzurichten, fallen lassen: Quelle ist großartig, ebenso das Filmmaterial- warum also weiter graben?
Fuer dieses Geld kann ich unmoeglich besseres bieten- und andere User auch nicht, wie ich sehen kann.
Als Pragmatiker hatte ich durch diese Entdeckung halt Glueck und bin somit exakt bei eben jenem Lab. gelandet,wo schon Vater und Großvater begeistert waren. Unglaublich!

Benutzeravatar
WolfgangS
postet sehr sehr oft!
Beiträge: 2033
Registriert: So Jul 01, 2007 8:18 am
Wohnort: Götzis/Austria

Beitrag von WolfgangS » Fr Jun 13, 2008 5:29 pm

Da ist halt die Frage was versteht man unter Fotografie?
reine Dokumentation, also die absolut echte, natürliche Abbildung der Umwelt, oder ist auich ein künstlerischer gestalteriscxher Aspekt dabei?
Bei einem Großteil der Bilder dürfte doch der zweite Aspekt überwiegen!

Gast

Gute Frage

Beitrag von Gast » Fr Jun 13, 2008 6:17 pm

Gute Frage Wolfgang!
Ich weiß es nicht, versteife mich persoenlich halt in die Richtung Natur und Natuerlichkeit, die bearbeiteten Bilder sehe ich trotzdem gerne.

Benutzeravatar
WolfgangS
postet sehr sehr oft!
Beiträge: 2033
Registriert: So Jul 01, 2007 8:18 am
Wohnort: Götzis/Austria

Beitrag von WolfgangS » Fr Jun 13, 2008 6:53 pm

Ein Bild muss dazu ja nicht mal bearbeitet sein. Alleine schon die Wahl des Objektivs, des Standpunktes und der Perspektive kann "unnatürliche" Bilder beweiken

Benutzeravatar
fibbo
postet sehr sehr oft!
Beiträge: 6878
Registriert: Sa Jan 21, 2006 11:36 pm
Wohnort: Tirol
Kontaktdaten:

Beitrag von fibbo » Fr Jun 13, 2008 7:11 pm

WolfgangS hat geschrieben:Ein Bild muss dazu ja nicht mal bearbeitet sein. Alleine schon die Wahl des Objektivs, des Standpunktes und der Perspektive kann "unnatürliche" Bilder beweiken

und das wiederum hat mit Fotografie ne Menge zu tun und ist ein respektables Mittel, während die Photoshop-EBV in den letzten Jahren eher was mit Recycling, Rettung und Verschlimmbesserung zu tun hat. Es ist doch genau wie in der Musik, alles ist schon mal da gewesen und jetzt macht man am Rechner Collagen. Ich kann diese ganzen HDRs und so weiter nicht mehr sehen. Interessant sind dagegen Fotos, die eher unwahrscheinlich aussehen, attraktiv durch das Aussergewöhnliche, mit natürlichen Mitteln wie Licht usw gestaltet. So wie die alten Filmmusiken noch mit klassischen Instrumenten und irgendwelchen Blechteilen fabriziert wurde, und nicht mit Sound-CDs für 198.- Euro.

Um nicht missverstanden zu werden: Ich finde dezente ästhetische Veränderungen ok, aber keine Gen-Technik am Motiv. Es sei denn, es ist auch als Kunst deklariert und nicht als Wahrheit. Das ist eigentlich das Wichtigste, dass man noch weiss was Natur ist und was nicht.

aber mal abgesehen von der Verschlimmbesserungstechnik: Am Schlimmsten finde ich eigentlich, dass man heute selbst seine Hobbies in unerbittlicher und auch ökonomischer Konkurrenz betreibt. Das kannte ich eigentlich nur von Pferdebesitzern und Rosenzüchtern ;-)

fibbo
Zuletzt geändert von fibbo am Fr Jun 13, 2008 9:22 pm, insgesamt 1-mal geändert.

Gast

Beitrag von Gast » Fr Jun 13, 2008 7:33 pm

Nette diskussion, was mich aber stört ist folgender Satzanfang:
Fakt ist, dass...
Hier bitte ich doch um eine anerkannte Wissenschaftliche und fundierte Studie (am besten mehrere) die dies genauer Belegen.


Ansonsten gehe ich von "Nach meiner Meinung" und nicht von einem Faktum aus.

Dirk

Benutzeravatar
fibbo
postet sehr sehr oft!
Beiträge: 6878
Registriert: Sa Jan 21, 2006 11:36 pm
Wohnort: Tirol
Kontaktdaten:

Beitrag von fibbo » Fr Jun 13, 2008 9:46 pm

DSP hat geschrieben:..Hier bitte ich doch um eine anerkannte Wissenschaftliche und fundierte Studie (am besten mehrere) die dies genauer Belegen.

hehe... wie soll das geschehen? Und selbst wenn es eine oder mehrere Studien mit repräsentativer Auswahl an Menschen gäbe, sind das dann Fakten nur weil vielleicht 500 Leute blaue Tomaten als natürlich empfinden?
Also ich denke das ist ne Floskel, die selbstverständlich nur eine (eigene) Meinung wiedergibt.

fibbo

Gast

Beitrag von Gast » Fr Jun 13, 2008 10:31 pm

Genaugenommen wäre es ja erst ein Fakt, wenn es bewiesen ist.

Als Naturwissenshaftler reagier ich halt etwas allergisch, wenn von Fakten (Objektiv) gesprochen wird, wenn Meinungen oder persönliche Erfahrungen (Subjektiv) gemeint sind.

Handwerker nerven ja auch immer, wenn von Schraubenzieher gesprochen wird, wenn Schraubendreher gemeint ist ;-)

So Ende OT meinerseits

Das die manipulierten Bilder (Heute dank Jedermann EBV einfach zu machen, zu Urgroßvaters Zeiten bei Zeitdokumenten oder "Eigenwerbebildern" aber auch gerne durchgeführt) als "Real" empfunden werden - zum Teil realer als die Realität ist schon seit einiger Zeit zu beobachten.

- Wer geht den ein Hotel buchen, wo im Prospekt schon alles Trostlos und verregnet aussieht? - Und die eigenen Bilder müssen natürlich genauso einen "Postkarten"-Touch haben wie die Bilder im Prospekt.

Dies ist allerdings Aufgabe der Prospekt-Werbefotografie und darauf fallen die Leute schon seit den 70ern rein.

- Man sehe sich nur die ganzen Backfische und (junge) Frauen an, die sich hässlich finden, weil so eine 50 Jährige Star Schickse mal wieder per dreifachen Ultraweichspülgang die Pfirsichhaut einer 12 Jährigen hat. Bei der per EBV (oder Push-up) aus einem gerade mal A ein doppel D Körbchen wird. Wo aus 100, 80, 100 dann 120, 40, 180 (bei dunkelhäutigen amerikanischen Starlets) bzw. 120, 40 ,80 (beim Rest) gemacht wird.

Allerdings ist sowas nun mal die Aufgabe der Beauty - Fotografie (Und schon bei Norma Jeane Baker wurden auf den Negativen die Hüften retouchiert).

Ich versuch mich dabei ja meistens noch zurück zu halten, allerdings soll die Frau auf dem (Beauty-)Portrait nun mal hübsch aussehen und wenn mir oder Ihr der Pickel nicht gefällt wird er halt weg gemacht, bei analog halt auf dem Negativ per Eiweislasurfarbe weggetupft oder abgekratzt, jetzt per Stempel. Andere Übertreiben es (nach meinem Geschmack) aber solange es der Abgebildeten gefällt und Sie sich dann nochmal als Motiv bereitstellt? - Wieso nicht.

Zur Zeit herrscht meiner Meinung nach ein gewisser Effekte-Rausch: Knallbunt und schräg ist neuerdings machbar und diejenigen die sich endlich auch eine gute digitale Kamera leisten können (Mittlerweile sind die Teile ja massenkompatibel und der Rechner muss ja auch mitspielen) spielen sie wie Kleinkinder mit den Effekten (und übertreiben erstmal maßlos). Hier geht es dann aber meistens um den Effekt des Effektes willen.

War in den End-70ern und Anfangs bis Mitte der 80er bei den analogen SLRs ähnlich. Die aufkommenden Automatiken haben es auch weniger technisch motivierten erlaubt mit einer SLR anzugeben und für kurze Zeit hat ja fast jeder mindestens einen Tabakverlaufsfilter + Regenbogen und Blitz Effektfilter mit einem 16Fach Sternfilter kombiniert. Centerspots mit und ohne Farbverlauf, Schlüssellochvignetten und dergleichen gehörten zum guten Ton und wurde von den anderen bewundert.

Heute wird der Filter dann am PC auf das Bild gelegt statt vor der Kamera angeschraubt ;-) - und auch das wird sich meiner Meinung nach legen.


Und solange man mich nicht mit vorgehaltener Waffe oder androhung von körperlicher oder seelischer Gewalt zwingt sowas auch zu machen (und dann rumzuzeigen - ab und zu Spiele ich auch mit der EBV um mal zu sehen wie es geht - ist es für mich in Ordnung.

Dirk

Benutzeravatar
fibbo
postet sehr sehr oft!
Beiträge: 6878
Registriert: Sa Jan 21, 2006 11:36 pm
Wohnort: Tirol
Kontaktdaten:

Beitrag von fibbo » Sa Jun 14, 2008 2:18 am

DSP hat geschrieben:...und für kurze Zeit hat ja fast jeder mindestens einen Tabakverlaufsfilter + Regenbogen und Blitz Effektfilter mit einem 16Fach Sternfilter kombiniert. Centerspots mit und ohne Farbverlauf, Schlüssellochvignetten und dergleichen gehörten zum guten Ton und wurde von den anderen bewundert.
Du hast den Weichzeichner und die Vaseline vergessen zu erwähnen... Wurde Mode nachdem D. Hamilton und andere bekannt wurden mit ihren weichgezeichneten Elfchen. Meine 14-jährige Freundin musste damals auch dran glauben und wurde in Südfrankreich gegen die Abendsonne im halbdurchsichtigen Kleidchen in Szene gesetzt... und mangels Weichzeichner-Filter wurde die Linse bzw. der Skylightfilter mit Vaseline vollgeschmiert.. heute darf man ja solche Fotos nicht mehr zeigen ;-)

fibbo

Gast

DSP fippo

Beitrag von Gast » Sa Jun 14, 2008 7:00 am

Prima argumentiert- mit "Fakt" habe ich eher "modern" reagiert, wie man es in Kochshows und anderen populaeren Sendung im Fernsehen hoert..
Selbstverstaendlich ist damit nur meine persoenliche Empfindung oder eher Erfahrungswert oder Synthese gemeint, die sich aus langer Forentaetigkeit ergibt.
Die 70iger waren wohl ein Stueck "freier", gewiss, aber auf keinen Fall in der "normalen" Bevoelkerung- eher bei einer exzentrischen Sonderschicht findbar.
Deine Erinnerung an ein Vaseline-Bild geht Richtung "nasses Shirt", was auch heute noch sehr reizvoll ist- bestimmt eher als eine der billigen Spot-Werbebilder, die mehr zeigen als das Modell zu bieten hat.
Was ist wahr, was ist gefaikt oder "getuerkt"?
Wer im Freibad oder Fitnesstudio den Bauch einzieht, macht quasi bereits eine "falsche" Ansicht von sich selbst, setzt sich ins beste (oder bessere als echte) Licht.

Fuer mich ist es eine Tatsache, dass die eben beschriebenen Parallelen zu den Anfangszeiten der SRL aehnlich waren und heute halt nur mehr Moeglichkeiten fuer den "Normaluser" bringen, die dann auch gerne und mehr als ueberreichlich ausgenutzt werden.
So werden aus automatisch eingestellten Konserven ohne jede Sorgfalt aufgepeppte Bildausschnitte mit "kuenstlerischem Anspruch".

Niemand, ich schon garnicht, moechte ueber Kunst diskutieren:
Mir ist an einer Abbildung gelegen, die dem "Original" vor Ort absolut entspricht- und zwar verifizierbar vom Standort der Aufnahme und so exakt wie denkbar in den Relationen, Winkelungen und ungeschminkten Tatsachen, einfach nur pur und echt.
Solche Bilder sind oft nicht so beliebt, werden gerne mit "Profanfotografie" umschrieben, sind nicht so gefaellig und mundgerecht.
Mein einziger Maßstab unterwegs - und nur von mir selbst kann ich schreiben - ist der "Sportsucher", den ich zwischen beiden Daumen und Zeigefingern mache um die Bildwirkung zu testen.
(Das geht ohne Kamera, die Aufnahme kann man bei entsprechendem Wetter machen- was leider relativ selten ist: Ohne Dunst)

Nochmal: Ich bin nicht "gegen" Bearbeitungen, habe mir nur eine andere "Nische" gesucht und lebe mit deren eingeschraenktem "Beliebtheitsgrad" sehr gerne.
(Und wenn`s als Gegenpol gut ist - Maßstab ist Natuerlichkeit immer!)

In der Portraitecke bin ich selten, eigentlich nur solche und aehnl. Bilder in der Vorschau zu sehen sind, wenn sie frisch eingestellt wurden.
Deshalb sind dort von mir nur wenige Kommentare verstreut- pauschal moechte ich dazu sagen, dass mir die Modelle zu uniform sind und meist langweilig kommen- sach`nix, ich bin 33j vh. da ist es noch nie langweilig gewesen...

Benutzeravatar
WolfgangS
postet sehr sehr oft!
Beiträge: 2033
Registriert: So Jul 01, 2007 8:18 am
Wohnort: Götzis/Austria

Beitrag von WolfgangS » Sa Jun 14, 2008 7:09 am

Ich zähle mich ja auch eher zur Fraktion der "Natürlich"-Fotografen.
Im Regelfall ist die einzige Bearbeitung, die ich Bildern angedeihe lasse Beleichtugs und Kontrastkorrektur und gerade rücken.
Aber idR keine künstlerische Verfremdung. Dazu bin ich auch zu unbegabt oder zu wenig kreativ, ich bin schließlich Ingenieur und kein Künstler ;)

Antworten

Zurück zu „Kreativ-Fotografieren“


>> DAS NEUE FOTOTALK <<