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Kreativ oder dokumentarisch, Stil oder Kunst?

Bildgestaltung, Locations und alle kreativen Aspekte der Fotografie

Moderator: ft-team

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Gast

Kreativ oder dokumentarisch, Stil oder Kunst?

Beitrag von Gast » Fr Jun 22, 2007 5:03 pm

Wie seht ihr euere Fotografie?

Wer kennt nicht die Zwickmuehle guter Bewertung,
zwischen gefaelligen Bildern,
bei denen "stoerende Dinge" weggestempelt werden
und solchen, die alles zeigen?

(z.B. Schilder, Pfosten, Briefkaesten, Regenrohre etc.)

Nach einigem Bedenken finde ich tatsaechliche und ungeschoente Bilder dokumentarischer, datierbarer und verifizierbarer als nur auf Schoenheit ausgerichtete Abbildungen von Landschaft und Stadt, bei denen man den Aufnahmestandort klar ausmachen und nachvollziehen koennen sollte.

So wenig Bearbeitung wie nur irgendwie denkbar.

Gewissenmaßen eine eigene "Handschrift", die man erkennen darf und soll - ist meine Triebfeder!

Die Sichtweise der Motive finde ich induviduell am besten,
dass man noch richtige Unterschiede zwischen den Fotografen ausmachen kann.

(Vielfalt ist sehr wichtig)

Kreative Bilder sind nicht nur bearbeitete, sondern auch ausschnitthafte!

(Kunst hingegen sind mit EBV bearbeitete Bilder, gemalte oder mit anderen Techniken hergestellte, Portraits oder Impressionen)

Mein Ding sind also belassene Fotos aus Landschaft und Orten,
stets aus dem natuerlichen Blickwinkel menschl. Augen,
die direkt "vor Ort fertig" sein muessen- moeglichst ohne "Ausschuß",
als 1:1 Umsetzung.

Auf diesem Weg ist noch einiges zu ackern und zu verfeinern.

Wie ist euere Intention?
:D

oli-w
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Beitrag von oli-w » Fr Jun 22, 2007 5:17 pm

Mitschmatsch. Ein bisschen von dem und ein bisschen von dem. Kommt auf Motiv und Stimmung an.
Gruß
der Oli

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Cano
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Re: Kreativ oder dokumentarisch, Stil oder Kunst?

Beitrag von Cano » Fr Jun 22, 2007 6:24 pm

countryboy hat geschrieben: Wie ist euere Intention?
Mal so, mal so.
Es kommt auf die jeweilige Intention an.

Gast

Beitrag von Gast » Sa Jun 23, 2007 12:29 am

Kreativität maße ich mir nicht an. Ich hoffe (oftmals leider vergeblich) ein Motiv so "in Szene" zu setzen, daß der Betrachter möglichst effektiv von den technischen Fehlern und Unzulänglichkeiten der Aufnahme abgelenkt wird und zu der von mir gewollten Bildaussage findet :?
"Dokumentieren" möchte ich nur den Augenblick - und dafür kann und will ich nicht auf hochempfindliche Filme, Zoomobjektive, Blitz und shiftbare Programmautomatik verzichten. Meine (nicht mehr sehr guten) Augen sind nicht auf 50mm festgelegt; ich kann damit in Sekundenbruchteilen den Ausschnitt wechseln und auch zoomen :D Zudem sind - im Gegensatz zu Landschaften - Menschen und Tiere auf den Bäumen, bevor ich bis drei gezählt habe, wenn ich mit meiner voluminösen Nikon anrücke und erstmals das Summen des Autofokus, das satte "Klack" des Spiegels mit fast gleichzeitigem Ächzen des Filmtransportmotors die "Motive" aufschreckt :lol:
Meine "Handschrift" kann ich viel besser mit meinem jahrzehntelang ersehnten und mühselig angesparten Montblanc Füllfederhalter (es ist der Dicke) vorzeigen.
Ob ich einen eigenen "Stil" habe - nun das zu beurteilen überlasse ich anderen und bemühe mich, eine entsprechende Aussage nicht als freundlich gemeinte Ironie zu werten.
Gruß Retro

Gast

Beitrag von Gast » Sa Jun 23, 2007 12:33 am

Geknipse.

Gast

Beitrag von Gast » Sa Jun 23, 2007 12:47 am

DSP hat geschrieben:Geknipse.
Yes Sir - aber es macht Spaß :D
Und die Freiheit, in meinem Hobby Spaß zu haben, die nehm ich mir :lol:
Gruß Retro

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Lex
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Beitrag von Lex » Sa Jun 23, 2007 12:52 am

Dinge die klein sind und störend sind und übersehen wurden,
werden auch mal weg gestempelt.
Das kann ein Vogel oder eine Person sein,
aber auch ne Stromleitung oder ein kleines Ästchen,
selten wird bei mir wirklich was raus geschnitten weil es stört,
eher weil ich den Schnitt ein klein wenig ändern möchte,
oft bleiben meine Bilder aber auch unretuschiert und ungeschnitten.

Ich habe mich lange gegen Tierportraits gewehrt und hab mich gezwungen es anders zu machen,
aber ich habe festgestellt das sie wiedererkannt werden,
und fand das angenehm, und die Vorgehensweise sagt mir auch zu,
mache die Tage aber lieber Makros.
Ein gewisser Wieder-Erkennungswert ist viel wert wie es scheint,
und ist auch für mich sehr angenehm...

ABER, ich versuche auch mich weiter zu entwickeln,
mache also auch oft Experimente, diese bekommt oft keiner zu sehen.
Ich versuche hier per EBV so weit wie möglich an das ran zu kommen,
was ich mir vorgestellt hatte.
Ich versuche danach in einer weiteren Sitzung das EBV-Ergebnis
möglichst schon in der Kamera zu reproduzieren,
mit dem Gedanken an das was ich in Photoshop gemacht habe im Hinterkopf.
Auch so lerne und wachse ich.

Ich mache auch sehr tiefsinnige Bilder,
aber die verstehen nur wenige.

Ich würde gerne mehr in die Richtung Foto-Reportage gehen,
aber leicht ist auch das nicht.

Wie auch immer.
Ich sehe mich nicht als Purist,
aber ich versuche so weit wie möglich von der EBV weg zu kommen,
auch wenn ich kein Problem damit habe etwas zu bearbeiten.
Signatur ist im Urlaub.

Gast

fein

Beitrag von Gast » Sa Jun 23, 2007 6:17 am

Lex: Das war mal eine offene und ehrliche Antwort!
Mich interessierts sehr, wie andere Leute bezueglich der Fotografie denken und wie dann anschliessend die Bilder kommen.
So viele Leute, so viele Meinungen!
Unterwegs trifft man zwar einige Fotografen,mit denen jedoch unmoeglich in ein Gespraech zu kommen ist- und wenns noch so kurz waere.
Dazu ist freilich ein Forum der ideale Platz und Weg.

Kreativitaet muss man sich nicht "anmaßen", das ist aeussert menschlich und sehr natuerlich,- selbst die Steinzeitmenschen kannten bereits das, was man als Kunst bezeichnet.
Kunst ist fuer den Kopf das, was fuer den Koerper Sport ist,- und ist selbstverstaendlich induviduell gradierbar!

(kleine Kunst, große Kunst, Kunstwerke, kuenstlich- mit Sinn gemacht, Handmade, Art, Artefakt von Makro bis Akt)

Nachtrag:
Ich sehe meine Fotografie mehr dokumentarisch denn als Kunst, auch wenn der Blickwinkel eigen oder etwas ungebraeuchlich ist.
Wie schnell ist ein Haus abgerissen, ein Platz veraendert oder eine Straße hat ein neues Gesicht bekommen, sterben Baeume, werden neue Dinge gebaut wo alte waren!
Der "weißt du noch?"- Effekt.

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Re: Kreativ oder dokumentarisch, Stil oder Kunst?

Beitrag von Cano » Sa Jun 23, 2007 9:12 am

countryboy hat geschrieben: So wenig Bearbeitung wie nur irgendwie denkbar.
Dann sollten wir zum Diapositivfilm zurückkehren, der nach der Entwicklung nur noch gerahmt werden muß.

mahol
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Beitrag von mahol » Sa Jun 23, 2007 9:29 am

Ich versuche im allgemeinen, dokumentarische Fotos zu vermeiden. Was ohnehin jeder sieht, muss ich nicht auch noch knipsen und etwas "für die Nachwelt erhalten" überlasse ich anderen.
Mein Ziel ist es, etwas aussergewöhnliches darzustellen, oder in einer vermeintlich banalen Szene etwas aussergewöhnliches zu entdecken. Ich experimentiere viel, versuche mich in den unterschiedlichsten Disziplinen, soweit es meine bescheidene Ausrüstung zulässt.
Generell tendiere ich eher zu s/w Aufnahmen, ein guter Akt oder ein architektonisches Detail in schönen Grautönen faszinieren mich einfach. Eine Reduzierung auf das Licht/Schattenspiel quasi.
Irgendwann, sofern es Zeit, Geld und Können zulassen, möchte eben solche Fotos zustandebringen, natürlich analog und selbst entwickelt.

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Beitrag von Cano » Sa Jun 23, 2007 9:48 am

mahol hat geschrieben:Ich versuche im allgemeinen, dokumentarische Fotos zu vermeiden.
Ich vermeide solche Fotos zwar nicht, aber wie alle Fotos, von denen ich pro Stunde mehrere Dutzend liefern kann, haben sie bei mir keinen hohen Stellenwert.

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Beitrag von Lex » Sa Jun 23, 2007 1:19 pm

Verallgemeinern sollte man das auch nicht, vonwegen Doku=Schlecht.
Rein dolumentarische Fotos (besonders von Ereignissen) haben
auch für die Nachwelt einen sehr hohen Wert.
Abstrakt künstlerische Fotos sehen ggf besser aus, aber um mal bei Ereignissen zu bleiben...
Ich hatte da mal ein Schlüsselerlebnis:
Der 2. Weltkrieg, Hitler und die damit verbundenen Dinge hängen
für viele die nicht dabei waren ein wenig surreal wie ein Nebel
über der neuen deutschen Geschichte,
da gab es aber Bilder von einer Parade in Nürnberg.
Diese fand an einem Ort stat an dem ich oft vorbei komme,
es wurde plötzlich realer für mich, ich kenne diesen Ort,
die Häuser etc.
Das hat dieses Ereignis ein wenig mehr in unsere Zeit portiert
und greifbarer gemacht.
Es ist hier passiert, nicht in einem Land das lange Vergangenheit ist.
Ich meine dass sowas in dieser Hinsicht einen durchaus belehrenden Wert haben kann,
und auch für einen "aha" Effekt sorgen kann.
Genauso interessant sind die Bilder des zerbombten Nürnberg.
Sind natürlich Extrem-Beispiele, aber was ich damit sagen möchte:
Auch rein dokumentarische Bilder haben Werte, und können gut sein,
auch wenn man sie nicht zwingend so bewerten darf,
wie künstlerisch inspirierte Bilder.

CB:
Ich möchte nicht wissen wo wir ohne viele verschiedene Meinungen und Ansichten wären,
auch wenn mir immer versuchen andere von unserer zu überzeigen. :wink:
Signatur ist im Urlaub.

HeinBerg
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Re: fein

Beitrag von HeinBerg » Sa Jun 23, 2007 1:30 pm

countryboy hat geschrieben:
Der "weißt du noch?"- Effekt.

das wäre gut - wenn es nur einem Menschen interessieren würde
die, die sich interessieren, können das mit eigenen Aufnahmen zeigen und belegen
Grüße, Hein

Gast

Beitrag von Gast » Sa Jun 23, 2007 4:19 pm

Das scheint mir hier ein recht interessanter und informativer Fred zu werden. Nur leider haben Vertreter der grossen Gruppen, die Akt fotografieren und derjenigen, die mit Vorliebe Klein- und Kleinstlebewesen ablichten, sich noch nicht überzeugend geäussert, warum sie das tun?
Haben die Makroleute einen wissenschaftlichen, die Aktfotografen einen künstlerischen Anspruch? Oder wollen sie auch nur dokumentieren, wie schön und exakt (bzw. verfremdet) irgendein Insekt oder irgendein Model gezeigt werden kann? Oder zeigen, wie sie das Motiv sehen und wir es auch sehen sollten?
Gruß Retro

Gast

Intentionen

Beitrag von Gast » Sa Jun 23, 2007 5:46 pm

Was Aktfotografen treibt ist logisch:
Nur die Freude am Koerper und dessen Formen- die, zumindest bei manchen Modellen- jedem Designer alle Ehre machen wuerden.
Ob es Wunschtraeume sind oder etwas anderes- die meisten Berufsfotografen, die Aktbilder im Schaufenster haben sind alles andere als ansehnlich- ein grasser Gegensatz zu ihren Modellen.
(Gegensaetze ziehen sich bekanntlich an)
:lol:
Was Makro-Freunde treibt war mir immer schleierhaft- bis zu dem Zeitpunkt, wo mir Makroringe zugelaufen sind:
Seit dieser Zeit habe ich ziemlichen Respekt vor dieser Art der Fotografie.
:roll:
Bluemchen halten ebensowenig still (Wind) wie Insekten, da ist eine ruhige Hand und viel Erfahrung gefragt.
8)
Nun haben wir da noch die Sorte der Tierfotografen, die in Zoos umeinand sind und herrliche Bilder machen, aber auch in freier Natur mit langen Brennweiten kaempfen.
Wer sieht solche Fotos nicht gerne?
:)
suum cuique, wie der Russe sagt- und so habe ich mir halt meine eigene "Nische" gesucht und meine jene nun endgueltig gefunden zu haben.

Wie in Vereinen und Clubs sind in jeder dieser Fotosparten gewisse Animositaeten und Eifersuechteleien kaum vermeidbar- wie man immer wieder am eigenen Ich erfaehrt:
Selbst ohne "Bewertung", nur mit Kommentaren versehene Bilder erregen oft den beruehmten Sturm im Wasserglas, den man nur durch ganz spezielle Methoden entschaerfen kann, will man ein Forum nicht verlassen muessen, weil staendiger Aerger programmiert ist...

Warum schreibe ich das?
Nun, weil gerade die beiden angefragten Spezies besonders sensibel sind und recht harsch reagieren.

Wie will man ein Aktbild bewerten oder kommentieren, was entweder das Modell verletzt,- selbst bei leisen Andeutungen- was freilich niemand will, oder halt die Intention oder Absicht oder Hintergruende des Fotografen.
Eigentlich sind Beurteilungen von Portraits bereits recht gefaehrlich.

Aehnlich ist es bei so manchen Bildern von Tieren, die dem Fotografen gehoeren und auf die er freilich stolz ist.

Makros sind da schon unverfaenglicher, wie Architektur oder Landschaftsfotos, wenn man sich an den "goldnen Schnitt" oder andere Vorgaben haelt, - die uebrigens bekannte oder beruehmte Fotografen nicht einhalten...

Meine Erfahrungen in diesen Dingen sind aus vielen Foren und Clubs entstanden und haben mich zum Rueckzug aus fast allen Dingen der internetten Gemeinsamkeit bewogen- weil alles gestrichen wird, was irgendwie aergerlich wird:

Autistische Kontemplationen bleiben, die nur den Betrieb der Homepage und das Bewundern der eigenen Bilder auf dem haeuslichen PC uebrig lassen, das Internet wieder mehr als Einkaufs- und Informationsplattform sehen, denn als interaktive Freizeitbeschaeftigung.

Schade drum, dass manche Zeitgenossen das WWW als Strategiespiel nutzen um im Betrieb entsprechend den Ellenbogen einsetzen zu koennen-
eine vermeintliche Anonymitaet ist allerdings ein Trugschluß, der teuer werden kann, wenn man an den Falschen geraet!

Das soll nur ein kleiner Einblick sein, wie weit Internet und Gemeinschaft gehen kann.

:roll:

Als "Analoger" oder "Spaetheimkehrer" in die alte Spiegelreflexerei, der sich auf ein Gebiet eingeschossen hat und auch nur noch Papierbilder macht, ist man sowieso ein Aussenseiter oder Exot- man gewoehnt sich schnell daran!

Hoch leben die Unterschiede und die verschiedensten Intentionen!

:wink:

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