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Bildgestaltung und Architektur

Bildgestaltung, Locations und alle kreativen Aspekte der Fotografie

Moderator: ft-team

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Gast

Bildgestaltung und Architektur

Beitrag von Gast » Mi Jul 04, 2007 9:59 am

Das Thema Bildgestaltung und Architektur wurde zwar schon oft behandelt, jedoch ist das fuer den Amateuerfotografen noch immer eine Herausforderung:
:wink:

Stuerzende Linien, schiefe Tuerme und krumme Ebenen
sind bei Objektiven von 28mm unvermeidlich,
ja sogar bei 35mm koennen noch Verzerrungen perspektivischer Art auftreten- doch was tun?
:shock:

Mit speziellen Programmen "geraderuecken" mag oft funktionieren-
das habe ich auch schon oft gemacht- aber:
:oops:

Sind tatsaechliche Verzerrungen,
die sich aus unserem menschlichen Blickwinkel ergeben eigentlich tatsaechlich solche- oder schlichterdings die Wahrheit,
wie sie sich uns darstellt?
:?

Ganz krass ist das Beispiel Fachwerkbau:
:cry:

Wer hier mit ShiftN zurechtrueck was eigentlich krumm wie Oskar ist,
handelt nicht mehr naturalistisch, sondern macht bereits laengst EBV oder "Verschoenerung"...
:roll:

Das Original als Vorbild der Sichtung unserer Aufnahmen waere da wohl das probateste Mittel- auch wenn Kritiken folgen-
:(

Ach ist das schief, nimm doch mal dies oder jenes Programm!
Da werfen sich freilich noch mehr an Fragen auf- die in der Art waeren:
:lol:


Ist Tele noch "natuerlicher Blick", kann man die Aufnahmestelle verifizieren oder sind Teleaufnahmen eher Kunst?
:twisted:

Ist Weitwinkel noch "natuerlicher Blick", ist nicht die Verzerrung oder Dehnung heftige Manipulation oder eher Kunst?
:twisted:


Wollen wir (das muss freilich jeder fuer sich selbst entscheiden) denn den natuerlichen Blickwinkel als das Maß aller Dinge anerkennen oder lieber zur induviduellen oder subjektiven Darstellung kommen?
(Dann sind die obigen Fragen irgendwie "akademisch")
:?:

HeinBerg
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Beitrag von HeinBerg » Mi Jul 04, 2007 10:23 am

Countryboy - wenn ich ein Maler wär, ich malte mir ein Bild

da ich aber mit irgendwelchen Linsen versuchen Licht in ein Bild/Foto zu drängen, muss ich die Linsen überwinden
früher gab es das Shift-Opjektiv, oder der Vergrößerer wurde 'vergewaltigt', oder die Grundplatte ????

bei Fachwerk erinnere ich mich an das was schief war und das was gerade war sollte auch gerade sein, im Foto

mit der neumodischen Art, alles schief, alles verzerrt, kann ich nix anfangen
Grüße, Hein

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Cano
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Re: Bildgestaltung und Architektur

Beitrag von Cano » Mi Jul 04, 2007 11:01 am

countryboy hat geschrieben: Ist Tele noch "natuerlicher Blick", ...
Naürlich nicht! Der "natürliche Blick" ist in der Fotografie jedoch nicht das Maß aller Dinge.
Ist Weitwinkel noch "natuerlicher Blick", ...
Siehe oben!

Wenn ich den "natürlichen Blick" haben will, fotografiere ich nicht, sondern schaue mir die Dinge mit eigenen Augen an (manchmal tut's auch eine Ansichtskarte).

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Re: Bildgestaltung und Architektur

Beitrag von Cano » Mi Jul 04, 2007 11:22 am

countryboy hat geschrieben: Ganz krass ist das Beispiel Fachwerkbau: :cry:
Wer hier mit ShiftN zurechtrueck was eigentlich krumm wie Oskar ist,
handelt nicht mehr naturalistisch, sondern macht bereits laengst EBV oder "Verschoenerung"... :roll:
Auch bei Fachwerkbauten ist ShiftN immer einen Versuch wert, denn dieses Programm macht aus krumm nicht gerade. Wenn ShifN mit Fachwerk zurecht kommt (was nicht immer der Fall ist) und die in der Realität vorhandenen Senkrechten ins Lot stellt , dann hat das zwar was mit EBB (bzw. EBV), aber nichts mit Verschönerung zu tun.

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Beitrag von HeinBerg » Mi Jul 04, 2007 11:28 am

Grüße, Hein

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Beitrag von Cano » Mi Jul 04, 2007 11:46 am

Dann verlinke ich meinen Beitrag auch noch >>>

http://www.fototalk.de/album_pic.php?pic_id=18900

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Beitrag von HeinBerg » Mi Jul 04, 2007 12:35 pm

Grüße, Hein

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Re: Bildgestaltung und Architektur

Beitrag von Flea78 » Mi Jul 04, 2007 4:31 pm

countryboy hat geschrieben:Wollen wir (das muss freilich jeder fuer sich selbst entscheiden) denn den natuerlichen Blickwinkel als das Maß aller Dinge anerkennen oder lieber zur induviduellen oder subjektiven Darstellung kommen?
Ich denke, dass dies eher eine philosophische Frage ist.

Und was ist der natürliche Blickwinkel überhaupt?

Das was die Kamera aufnimmt oder das, was das Auge -respektive das Gehirn- uns meint zu zeigen? Meiner Meinung nach ist die Kamera hier einfach ehrlicher als unser Gehirn - "...das kann doch nicht nach hinten 'stürzen', das muss gerade sein...". Eine Kamera errechnet dies eben nicht automatisch, also 'muss' mittels EBB/EBV nachgeholfen werden.
Wenn man dies nicht macht oder machen will, muss man es eben einfach als künstlerische Freiheit sehen - und das wiederum kann man eben gut finden oder auch nicht. Genauso wie so ziemlich alles in der Bildenden Kunst (zu der ich auch die Fotografie zähle).

Nur meine 2 Cents...

Gruss,
Floh

Gast

Floh

Beitrag von Gast » Mi Jul 04, 2007 4:37 pm

Dunnerlittchen, so habe ich das noch garnicht gesehen!

Das ist auch eine Ansicht, die durchaus schluessig klingt..

Mit natuerlicher Sicht meinte ich den ca 45/47Grad-Blickwinkel, der von einer Brennweite von ca 50mm abgedeckt wird.
(Da gibts kaum nennenswerte Verzerrungen. Man nennt das auch Normalobjektiv)

Nachtrag:
Das erinnert mich an mein Fisheyes aus der Super 8 - Zeit, als ein solches Ding vor das gute Schneiderobjektiv der Nizo geschraubt wurde um die Welt aus der Froschperspektive zu zeigen...
ein ziemlich sonderbares Unterfangen!

Wenn man sich die Entzerrungsarbeit ansieht, die durch WW-Objektive -besonders bei Architekturbildern - noetig ist, kann man bald Mitleid haben und auf alle Faelle nie unter 35mm gehen.

Diese WW-Aufnahmen von Architektur sind eigentlich somit Kunstbilder, weniger Fotografien- oder?

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Re: Floh

Beitrag von Cano » Do Jul 05, 2007 8:38 am

countryboy hat geschrieben: Wenn man sich die Entzerrungsarbeit ansieht, die durch WW-Objektive -besonders bei Architekturbildern - noetig ist, kann man bald Mitleid haben und auf alle Faelle nie unter 35mm gehen.
Ich bemitleide mich momentan selbst, weil ich brennweitenmäßig nicht unter 27 mm komme. Und mein Selbstmitleid wird zunehmend größer, je mehr Fotos ich sehe, die mit einer extremen WW-Brennweite gemacht wurden.
Diese WW-Aufnahmen von Architektur sind eigentlich somit Kunstbilder, weniger Fotografien- oder?
Das eine schließt das andere nicht aus.

Gast

sicher

Beitrag von Gast » Do Jul 05, 2007 10:11 am

Sicher schließt das eine das andere Ding nicht aus- gut so!
So bin ich mal gespannt wie diese extremen WW wirken- bei Landschaft duerften Verzerrungen nicht auffallen..
Nun muss nur das Wetter endlich wieder etwas besser werden...

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Cano
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Re: sicher

Beitrag von Cano » Do Jul 05, 2007 10:42 am

countryboy hat geschrieben: Nun muss nur das Wetter endlich wieder etwas besser werden...
Hauptsache, es ist am kommenden Sonntag in Ordnung (sonst bin ich mit meinem lichtschwachen Suppenzoom 28-300mm beim CSD aufgeschmissen).

Ahriman
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Beitrag von Ahriman » Do Jul 05, 2007 10:46 am

Bei der Frage: Weitwinkelaufnahmen "shiften" oder nicht sollte man (wie hier schon angedeutet) bedenken, daß unser Gehirn automatisch alles "shiftet"! Den Shift im Kopf muß man bewußt abschalten, wenn man vor einem Münsterturm steht und ihn so sehen will, wie er im Auge erscheint. Das kann man vielleicht nur, wenn man schon (ärgerliche) Erfahrungen mit Weitwinkelobjektiven gemacht hat.
Andererseits: Bei vielen Objekten/Motiven steht man unweigerlich vor der Alternative: Entweder fällts nach hinten um und muß im Computer/Dunkelkammer aufgerichtet werden, oder man läßt es bleiben und verzichtet auf das Foto. Wenn man mit ShiftN oder ähnlicher Software stürzende Linien aufrichtet, tut man nichts anders, als was das Gehirn beim Sehen macht. Wir sehen unsere Umgebung nicht mit den Augen, sondern mit dem Gehirn.
Ich gebe euch ein drastisches Beispiel:
Wenn ihr je mal die Gelegenheit habt, mit einer Zahnradbahn zu fahren, die so wie die Wendelsteinbahn extreme Steigungen überwindet, dann tretet mal im Wagen vom Fenster zurück und schaut so hinaus, daß das Fenster einen Rahmen um das gesehene Bild legt. Und dann werdet ihr feststellen, daß die Gegend da draußen schief steht, daß die Bäume alle schief sind. Das Gehirn weiß aus lebenslanger Erfahrung, daß Fensterrahmen exakt waagrecht/senkrecht ausgerichtet sind. Es reagiert wie Korf im Gedicht: "..daß nicht sein kann was nicht sein darf." Das Fenster ist gerade, das weiß ich, sagt es, also muß die Gegend draußen schief sein.
Und in der Regel wollen wir doch die Welt so fotografieren, wie wir sie sehen. Also müssen wir der Kamera nachhelfen, wenn wir können.

Gast

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Beitrag von Gast » Do Jul 05, 2007 11:07 am

So gesehen stimmt Deine Argumentation durchaus und ist plausibel genug, dass ich das kuenftig einfließen lassen werde.

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WolfgangS
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Beitrag von WolfgangS » Do Jul 05, 2007 11:59 am

Wobei ich, wenn ich mit der EBV "shifte" (oder es mit einem Shift-Objektiv tue), keine 100%ige Korrektur mache, sondern die Linien immer noch leicht stürzen lasse, denn sonst sieht es IMHo unnatürlich aus, man hat das Gefühl der Turm wird oben dicker.

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