Nikon D 60

[fitten]

Nikon D 60

Eindrücke eines Hobbyknipsers:


Das Gewicht des Gehäuses beträgt knapp 500 Gramm, damit ist die D 60 eher in die Kategorie „klein und handlich“ einzustufen. Das Gehäuse liegt gut in der Hand und wirkt auf mich solide verarbeitet.
Das Einstellrad für die Blenden- oder Zeitvorwahl liegt günstig, es kann problemlos mit dem rechten Daumen verstellt werden, auch wenn die Kamera am Auge ist. Gleiches gilt für die Belichtungskorrekturtaste, die in Verbindung mit dem Einstellrad verwendet wird. Etwas ungeschickt gelöst ist meiner Meinung nach der Belichtungsmesswertspeicher. Dieser kann nur eingesetzt werden, solange der Auslöser am ersten Druckpunkt gehalten wird.
Also: Motiv wählen und durch drücken des Auslösers bis zum ersten Druckpunkt fokussieren, dann den Daumen aus seiner natürlichen Lage zur Meßwerttaste bewegen und diese ebenfalls drücken, anschließend Bildausschnitt wählen und auslösen. Ich empfinde diesen Ablauf als so unangenehm, daß ich die Meßwerttaste mittlerweile ignoriere und stattdessen im Menü unter den Individualfunktionen den Punkt Belichtungsspeicher auf ON setze. Dann wird durch Antippen des Auslösers sowohl fokussiert als auch der Belichtungswert gespeichert.

Auf der Rückseite des Gehäuses ist ein Display angebracht, auf dem alle relevanten Kameraeinstellungen angezeigt und mithilfe der nebenliegenden Cursortaste recht schnell verändert werden können. Lediglich für die ISO-Werte würde ich mir eine Lösung ähnlich der D80 wünschen, um bei wechselnden Lichtverhältnissen wie beispielsweise auf Konzerten etc. noch schneller reagieren zu können.
Edit an: Die Selbstauslöser-/ Fn Funktionstaste läßt sich entsprechend belegen. Edit aus.

Die fehlende Abblendtaste habe ich bisher noch nicht vermißt, obwohl ich sie aus früheren Zeiten kenne.
Eine Spiegelvorauslösung wäre schön, ist aber bei meiner Kombination mit dem Sigma 150mm Makro nicht wirklich notwendig. (Siehe gesondertes Thema)
Das Sucherbild der Kamera ist etwas kleiner als bei der D80, was ich persönlich aber nicht als störend empfinde.
Es gibt drei AF-Meßfelder, dies reicht für die meisten Fälle aus, wenn jedoch beispielsweise eine Portraitserie gemacht werden soll, bei der sich das Model häufiger etwas bewegt, der Fokuspunkt aber immer an derselben Stelle im Bildausschnitt bleiben soll, dann sind deutlich mehr Meßfelder fast zwingend.
Rauschverhalten: Ab 1600 ISO wird das Bildrauschen am Bildschirm bei 100 % Abbildung deutlich sichtbar, EBV-mäßiges entrauschen bringt dann einen erheblichen Effekt. Bei einer Abbildung von 10 *15 cm mag es auch dann noch ohne entrauschen gehen. 3200 ISO sind m.E. indiskutabel.

Da die D60 keinen eingebauten AF-Motor hat, müssen Objektive ohne Ultraschallmotor wie beispielsweise das AF Nikkor 1:1,8/50 von Hand scharfgestellt werden. Mit etwas Übung ist das allein über die Mattscheibe präzise möglich. Ich persönlich kann damit gut leben.
Wer die Fokussierung elektronisch kontrollieren möchte, kann das entweder über den Fokusindikatorpunkt oder über die Fokusskala im Sucher tun. (Bei geringen Kontrasten ganz hilfreich)

Selbst/Fernauslöser. Beim Selbstauslöser fällt auf, daß die Belichtungswerte zum Beginn des „Countdowns“ festgeschrieben werden. Wenn sich also die Lichtverhältnisse während dieser Zeit ändern, bleibt das unberücksichtigt.
Infrarot-Fernauslöser gibt es für unter 10 Euro einschließlich Porto und Batterie im Internet zu kaufen.

Fazit für mich: Nüchtern betrachtet läßt sich der weitaus größte Teil aller fotografischen Aufgaben in sehr guter Qualität mit diesem Gehäuse erledigen. Ich würde sie wieder kaufen und das gesparte Geld in gute Objektive stecken.

[fibbo]

Nikon D 60
Eindrücke eines Hobbyknipsers:

Danke, super dass Du das noch geschafft hast!

fibbo