Sigma SD 14+18-200mm nicht überzeugend

[deejayhermaen]

Moin,moin !

Ich habe mich vor dem Kauf ausführlich im Sigma DSLR-Forum informiert, dann zugeschlagen.
Habe deswegen schon mit ISO 100 bei schönem Wetter gefotet, den internen Blitz genutzt (ca. 3m Abstand beim Portrait meiner Frau). Will hier nur meine bescheidenen Erfahrungen mit der SD 14+18-200mm einbringen.
Ich finde die Kamera nach wie vor interessant, aber bei diesen Bildergebnissen musste ich sie leider zum "Blödmarkt" zurück tragen. Bitte die Motive als reine Testobjekte betrachten !!!!
Hab aber noch einige andere pics gespeichert.

1. Landschaft (groß-automatisch entwickelt):

http://www.pic-upload.de/view-1420442/SDIM0042.jpg.html

2. Portrait (groß-automatisch entwickelt):

http://www.pic-upload.de/view-1420469/SDIM0008.jpg.html



1. Landschaft (manuell-mittlere Größe):

(Link wurde entfernt)

2. Portrait (manuell - mittlere Größe):

(Link wurde entfernt)

Mein Erfahrungsbericht:

Habe die Sigma SD 14 eine Woche im Bundle mit dem 18-200mm ausführlich getestet (Beim "Blödmarkt": 288,00 € beides zusammen !). Da ich eh ein Reisezoom Tamron 18 -250/270 oder Sigma 18-200mm (dies eigentlich für meine Eos 350D) anschaffen wollte, dachte ich mir, dass die Sigma SD 14 mit Reisezoom fast zum halben Preis des Tamrons als Semiprofessionelle Kamera mit dem so hochgelobten Foveon-Sensor eigentlich eine gute Alternative sein könnte. Habe mich auch vorher genau über ihre Stärken und Schwächen informiert, - und kann den Hype über den Foveon-Sensor aus meiner Erfahrung nicht nachvollziehen.

Die Kamera macht einen wertigen Eindruck, das Gehäuse liegt gut in der Hand, das Sucherbild ist groß und hell, die Bedienbarkeit ist ausgezeichnet, wenig Schnickschnack, keine Motiv-und andere Automatikprogramme, außer Programmautomatik, Zeit- und Blendenautomatik - vieles muss eigentlich von Hand eingestellt werden, wie sich jemand, der noch richtig analog fotografieren gelernt hat, das so wünscht. War auch ein Grund mit die Kamera zu kaufen. Das Auslösegeräusch des Spiegels ist erste Sahne, kaum Erschütterungen, der Fünffeldautofocus stellt schnell und sicher scharf. Der eingebaute Blitz hätte mir auch gereicht, hab aber diverse andere Aufsteckblitze zur Verfügung, wäre also kein Problem gewesen.

Das 2,5 Zoll Display war schon mal die erste Enttäuschung - eine vernünftige Aufnahmebeurteilung war auf Grund der niedrigen Auflösung und schlechten Farbdarstellung kaum möglich. Die meisten Fotos hatten auf dem Display zusätzlich einen Gelbstich. Automatischer Weißabgleich oder Displaydarstellung fehlerhaft ???
Der Frage bin ich dann nicht weiter nachgegangen, da ich ja wusste, dass ich die besten pics im RAW-Format bekomme, diese dan entwickeln musste und dann erst wirklich die Bildqualität beurteilen konnte.


Dennoch erst einmal in jpg gefotet um zu testen wie die jpgs sind, alle in Standardeinstellungen: Jpg-fine war schon in ISO 100,200 nicht so gut wie bei meiner Canon EOS 350 D, dann die ISOs auf 400 und 800 hochgesetzt, da war die grüne Wiese plötzlich wie von rötlichem Herbstlaub bedeckt - so ein Farbrauschen hab ich bisher noch bei keiner DSLR gesehen.

1. Landschaft bei ISO 100, Jpeg fine:

http://www.pic-upload.de/view-1433341/SDIM0057.JPG.html

2. Landschaft bei ISO 400, Jpeg fine:

http://www.pic-upload.de/view-1433368/SDIM0058.JPG.html

Aber das alles weiß man vorher, wenn man diese Kamera kauft,obwohl man es erst einmal gerne nicht glauben möchte...
Die Speicherzeit bei jedem JPG lag übrigens schon so bei ca.3 sec.!
So wie bei bestimmten Kompaktknipsen vor ca. vier Jahren. Das kann bei einer DSLR für mich nicht mehr als zeitgemäß toleriert werden.

Ich hab dann in RAW bewusst nicht so ganz normale Lichtsituationen gewählt, da ich gelesen hatte, dass die cam bei optimalen Lichtverhältnissen super Ergebnisse liefern soll (was mir nicht gelungen ist). Also
Schräglicht, fast Gegenlicht(bei Sonnenschein) oder mit eingebautem Blitz gefotet.
Bei optimalem Licht kann heute fast jede Cam Super Ergebnisse liefern.

RAW fotografiert, Speicherzeit eines Fotos ca.6 - 9 sec.-in Worten sechs - neun Sekunden !!! - mit der sehr guten beiliegenden RAW-Format-Software entwickelt, größte Bildausgabe (nicht mittlere) gewählt, ich wollte ja was bei 100% crop sehen.
(ISO 100, ISO 200)- das Licht des Foveon-Sensors ging auf, Schärfe, Farbwiedergabe hervorragend - dachte ich solange, bis ich bei den Landschaftsaufnahmen in den dunkleren Baumschattenbereichen so einen rötlichen Schimmer entdeckte - bei dunklen Haaren, auf der gesichtshaut wie auch der Handfläche der Portraitaufnahme meiner Frau derselbe Effekt - 100 %crop brachte es dann an den Tag: Rötliche Farbklekse, die sich auch mit Neatimage nicht gänzlich beseitigen ließen, je höher die ISO-Einstellung desto heftiger, - allerdings durch das RAW-Format besser als in JPG. Also musste ich ja wohl was falsch gemacht haben. Vielleicht war ja auch die Kamera defekt ? Im Sigma DSLR - Forum entdeckte ich dann einen Thread, der sich genau mit der Besonderheit des Farbrauschens des Foveon-Sensors befasste !!!
Also bearbeitete ich die RAW-Dateeien noch einmal nicht im Automatikmodus sondern im Finetuning. Die Ergebnisse waren zwar ein wenig besser, aber besonders in den hohen ISO-Einstellungen überhaupt nicht akzeptabel.

Wer mit all diesen Macken der Kamera leben kann - nun denn... für Anfänger oder DSLR-Einsteiger mit wenig Grundkenntnissen ist die Kamera überhaupt nicht geeignet, - all das weiß man ja vorher...Aber wer möchte nur in ISO 100,200 fotografieren , für einigermaßen ordentliche Bildergebnisse an jedem Foto 15 - 30 Min. Zeit zubringen ? - Den Hype mit der exorbitanten Bildqualität kann ich so jedenfalls überhaupt nicht nachvollziehen.


Aber wahrscheinlich ist das 18 - 200mm Suppenzoom ja auch von der Abbildungsleistung her suboptimal. Ich meine, da kann selbst die FZ 30 im RAW-Modus locker mithalten (bis auf das Rauschverhalten, aber die so hoch gelobte Schärfeleistung des Foveon-Sensors kann zumindest mit dem 18-200mm z.B. bei 200mm nicht annähernd bestätigt werden.). Man schaue sich nur mal die Schärfeleistung der Leica-Optik bei der Baumgruppe oder die CA-freiheit der Leica-Optik an den Schornsteinen an...

1. SD 14,200mm, f 8, ISO 100, 1/320 sec.
http://www.pic-upload.de/view-1457713/SDIM0039.jpg.html

2. SD 14, 200mm, f8, ISO 100, 1/320 sec.
http://www.pic-upload.de/view-1457789/SDIM0049.jpg.html

1.FZ 30:
(Link wurde entfernt)

2. FZ 30:
(Link wurde entfernt)


Es gibt nämlich Fotos von der SD 14 im Netz, die hauen einen um, aber die sind so gut wie alle mit lichtstarken Festbrennweiten bei optimaler Beleuchtung und ISO 50-100 geschossen und von Semiprofis oder Vollprofis eingestellt. Wer Makro-Landschafts-Studio-Portraitaufnahmen mir ganz viel Licht, besten Optiken und viel eigenem Zeitaufwand foten will, - da mag die Kamera ja ihren Platz haben.
Für Schnappschüsse auf Reisen, Streetshots, für Sportfotos und Available Light ist sie aus meiner Sicht definitv nicht geeignet.
Habe sie dann mit einem zwiespältigen Gedankenmix(evtl. doch behalten ?) im Kopf trotz des Hammerpreises zum MM zurück gebracht und mich dabei gefragt, warum Sigma diese an sich gute (s.o.Handhabung,Sucher, Bedienung,etc.) Kamera so auf den Markt gebracht hat (erst im März 2007), zumal ja in diversen Foren noch über heftige technische Probleme geklagt wird - ob die SD 15 nun alle diese Problemfelder nicht mehr hat ?

Gruß dj

[Cano]

- ob die SD 15 nun alle diese Problemfelder nicht mehr hat ?

Ich weiß es nicht - und will es auch gar nicht wissen.
Sigma war für mich noch nie ein ernstzunehmender Kamerahersteller.

Gruß
Cano

[Nasus]

...Ich habe mich vor dem Kauf ausführlich im Sigma DSLR-Forum informiert...

Klar, ausser den Systemwechslern ist jeder von seiner Kamera begeistert - entweder passt sie tatsächlich zu den persönlichen Bedürfnissen, oder man würde nie zugeben, dass andere Mütter hübschere Töchter haben

...so ein Farbrauschen hab ich bisher noch bei keiner DSLR gesehen...

...besonders in den hohen ISO-Einstellungen überhaupt nicht akzeptabel...

...bei optimaler Beleuchtung und ISO 50-100 geschossen...

Für Schnappschüsse auf Reisen, Streetshots, für Sportfotos und Available Light ist sie aus meiner Sicht definitv nicht geeignet.

Genau dafür sind die Sigmas doch bekannt - unter für die Kamera bzw. den Sensor optimalen Bedingungen lassen sich hervorragende Ergebnisse erzielen - nur leider hat man diese Bedingungen nicht so oft bzw. bei deinen im letzten Abschnitt genannten Motiven praktisch nie.

Es sind eben Spezialisten und nicht "Generalisten" wie die meisten anderen DSLR. Und durch den recht engen Nutzungsbereich finden sich eben relativ wenige, aber desto überzeugtere Anhänger...