DSP hat geschrieben:
Bei der Zeitautomatik ist es sogar egal, ob die Kamera den Blendenwert kennt oder einstellen kann. Da wird einfach gemessen wieviel Licht bei der vom Anwender eingestellten Blende durch kommt und die Belichtungszeit entsprechend gewählt.
Sorry, will nicht besserwisserisch klingen, aber das ist definitiv falsch. Es gibt zwei Methoden, die richtige Belichtungszeit zu messen:
1. die Kamera bekommt den am Objektiv eingestellten Blendenwert übertragen (mechanisch oder elektronisch) und berechnet daraus (und der Messung sowie ISO-Einstellung) die richtige Belichtungszeit.
2. oder die Kamera ist für die Zeitmessung auf die gewählte Blende abgeblendet. Z.B. in dem ein Objektiv ohne automatische Springblende benutzt wird oder das Objektiv auf Arbeitsblendenmessung abgeblendet wird.
Die Regel ist die erste Variante.
Die Belichtungsmessung für die Zeitautomatik WÄHREND des Belichtungsvorgangs beherrschen nur relativ wenige Kameras. Die ersten waren die Olympus OM Modelle, später dann die Pentax LX (autodynamische Zeitsteuerung). Bei dieser Methode muss nämlich das vom Film währen der Belichtung reflektierte Licht gemessen und für die Zeitsteuerung benutzt werden - was nur bei relativ langen Belichtungszeiten funktioniert (bei der LX bis 1/125 s). Bei Digitalkameras ist die Messung von der Sensoroberfläche prinzipiell möglich, führt aber zu stark schwankenden Ergebnissen. Deshalb haben ja auch alle DSLR-hersteller die alte TTL-Blitzmessung (die ja genauso funktioniert wie die autodynamische Messung) über Bord geworfen und verwenden jetzt die Vorblitzmesung (E-TTL, P-TTL etc.)
Gruß,
Benny