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Pentacon Loading System versagt!

Fragen und Diskussionen rund um die analoge Technik.

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buerokratiehasser
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Pentacon Loading System versagt!

Beitrag von buerokratiehasser » Di Feb 08, 2011 8:11 am

Und zwar an einer 500TL oder 1000TL.

Drumgewickelt und mehrmals gespannt, wie gelesen. Irgendwie war der Film ein bißchen breit (??), ich dachte mir, das wird ja schöne Knicke geben...

36x gespannt und ausgelöst; da Batterie tot, vorher Belichtungsmessung mit Digicam, Wahl des Motivs (stimmungsvolle Winterphotos bei -10°C), Wahl des Objektivs, Scharfstellen, Auflegen, na ihr kennt das...

Ja, und der Verschluß scheint zu funktionieren, man kann auf dem 36fach belichteten Einzelbild vor 35x leer nämlich noch schemenhaft was erkennen. Der Film wurde offensichtlich GAR NICHT transportiert. Der Transport dreht sich aber.. ist wohl einfach verklemmt und "durchgerutscht". SUPER.

Also, gibt es da einen Trick? Für motorisch ganz doofe? Gnrpf.

buerokratiehasser
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Beitrag von buerokratiehasser » Mi Feb 16, 2011 11:27 am

http://9fx.de/wp-content/uploads/2009/08/filmeinl03.jpg

Sieht ähnlich aus, insbesondere das viereckige Dings mit der Schraube.
Habe mit einem leeren Filmstreifen probiert - habe jetzt ja genug davon. Zwar zu kurz für einen echten Test, aber: Es klemmt schön um, und transportiert den Film super weiter, ABER besagtes Dings ist irgendwie im Weg. Es führt zum Knicken des Films, und möglicherweise eben zum Durchrutschen

Muß das verd*** Ding da sein? Was soll der Unsinn? Oder entgeht mir was völlig? Es wird ja noch mehr knittern, wenn die Rückwand geschlossen wird und der Plandeckel draufkommt.

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fotoart
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Beitrag von fotoart » Mi Feb 16, 2011 1:44 pm

Hallo,
versuche aus Deiner persönlichen Formulierung den fotografisch relevanten Inhalt zu erkennen. Es gelingt mir nur Schwer.

Das PL-System (Pentacon-Loading) wurde 1967 bei Praktica-Kameras eingeführt, eine Baureihe von den legendären PENTACON Werken Dresden.
Zusätzlich zu dieser Kleinbildkamera gab es die Mittelformatkamera Pentacon SIX.
Das kleine Foto schaut eher nach einer Kleinbildkamera aus, also eine Praktica.
Verwende mehrere dieser Gehäuse und Objektive für die analoge Kleinbildfotografie denn die Qualität der Ausführung ist hervorragend und
alles ist manuell einstellbar ohne Automatik, bei späteren Modellen gibt es eine elektronische Belichtungsmessung.

Dieses in Dresden nach dem Krieg entwickelte PL-System funktioniert hervorragend.
Die Filmlasche ist in die Spule einzulegen, der Deckel zu schließen und nach ein/zwei Auslösungen und Transport ist die Kamera aufnahmebereit.
Dieses manuelle System hat den Vorteil, dass durch geschickte Handhabung beim Einlegen des Films eine Ausnutzung des Filmmaterials um zwei/drei weitere Bilder möglich ist.
Solche industriell nicht vorgesehenen aber individuell möglichen Einsparungen von Ressourcen war in der DDR sehr beliebt.

Auf dem kleinen Foto ist alles zu erkennen was das PL-System ausmacht und alles ist an seinem Platz.
Hast Du Dir das System mal ohne Film angeschaut? Ausgelöst und transportiert?
Dann siehst Du in welche Richtung die Spule dreht und den Film aufwickelt und zwar nach links.
Demnach kommt die Filmlasche beim Einlegen links hinter die Spule und wird dann mitgenommen.
Da knittert nichts, da ist nichts schief der Film wird wunderbar schonend und Bild für Bild auf die Spule bewegt.

Glaube mir, die Ingenieure die dieses System entwickelt haben wussten genau was sie taten und sie haben Qualität geleistet,
sie haben allerdings nicht die vielen Möglichkeiten menschlicher Schwächen und Verirrungen berücksichtigt die jemand haben kann,
das wurde erst später aufgegriffen als die vollautomatischen Kameras entwickelt wurden die alles alleine können und ein menschliches Zutun nicht brauchen um Bilder zu erzeugen.

buerokratiehasser
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Beitrag von buerokratiehasser » Mi Feb 16, 2011 4:48 pm

Habe nicht bezweifelt, daß Pentacon super ist - die 1000TL bekam sogar mittlerweile eine neue Batterie spendiert. Ich war nur zu doof dafür, habe mir den Mechanismus angeguckt und nach Anleitung die Lasche zur Markierung gezogen, gespannt usw., und das Ergebnis waren eben 35 Leerbilder und eine Sechsunddreißigfachbelichtung, auf der man immerhin schemenhaft Konturen erkennen konnte - Verschluß scheint es also zu tun.

Es scheint so zu sein, daß das viereckige Ding unten (also in Richtung Motiv) eine Riefe hat, in die der Film gleiten muß. Leider tut er das beim bloßen Ziehen der Lasche bis zur Markierung eben nicht, und schon gar nicht automatisch. Es scheint so zu sein, daß der Film so weit an dem viereckigen Ding vorbei gequetscht werden muß, daß er in die Filmtransportstacheln rutscht und dann beim Umschlagen in die Riefe. Oder gleich in die Riefe, ist aber nicht so ganz einfach.

Werde das gleich mit einem alten 24-Negativfilm probieren.

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Beitrag von buerokratiehasser » Do Feb 17, 2011 5:20 pm

Das ist echt widerlich einzufädeln, vor allem im Halbdämmer, und zuviel fetten will man die Lasche ja auch nicht. Habe extra bei offenem Gehäuse das erste Mal umgeschlagen.

Immerhin steht es in der Original-Anleitung - ich hatte nur nach PL-System gesucht und da hieß es, ziehen Sie die Lasche bis zur Markierung.

Die Original-Anleitung redet von 1/30 oder 1/40 Blitz, andere Quellen geben 1/125 Blitzsynchronzeit an. Blitz (Metz 32 CT4 auf alt-Minolta-Schuh, d.h. Mittenkontakt) feuert auch, wenn normale Zeit (nicht Blitz) eingestellt ist. Oder gilt 1/30 nur für die Abbrennbirnchen?

Das gute Stück ist vermutlich älter als ich - ich dachte, 1980, ist aber die alte Belederung (so noch vorhanden)

Es gab übrigens schon mal einen Thread, wo sich über komplett leere Bilder bei 1000 TL gewundert wurde - kam aber nichts dabei raus; beim Durchrutschen ist immerhin noch das erste Bild 36x belichtet.

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