der_hörr hat geschrieben:@KaoTai
Sag, wenn's falsch ist, aber ich glaube, dass man bewusst veränderte ISO-Werte bei den Analogen zur Belichtungskorrektur einsetzen kann. Dann wäre das auch ein Unterschied zur Digitalen, denn da wird wohl jeder zur programmgestützten Korrektur greifen.
Ich verstehe nicht genau, was Du meinst.
Es ist in der Tat so, daß bei vielen älteren ASLRs die Rädchen für die ISO-Einstellung und die Belichtungskorrektur mechanisch auf derselben Achse sitzen.
Und es ist ja für den Belichtungsmesser egal, ob er nun einen Zeit/Blenden-Wert für ISO 100 ohne Korrektur, oder für ISO 200 mit einer -1 EV Korrektur liefern soll.
Und eine nachträgliche Belichtungskorrektur mache ich analog wie digital.
Entweder indem ich in der Dunkelkammer die Belichtungszeit anpasse, mit der ich das Negativ auf das Fotopapier belichte, oder eben mit Photoshop.
Was ich aber ausdrücken wollte:
Bei 99% aller ASLRs muß man für die ganze Länge des Films, also für alle 36 Aufnahmen, bei der gleichen ISO-Zahl bleiben.
(Selbst wenn man den Film dann mit Push- oder Pull-Entwicklung auf eine andere ISO-Zahl bringt als auf der Verpackung steht.)
Bei einer DSLR kann ich dagegen für jede der 1000 Aufnahmen auf meiner Speicherkarte eine andere ISO-Zahl verwenden.
Einen weiteren erheblichen Unterschied sehe ich eher praktisch als technisch:
Bei der DSLR sehe ich das Ergebnis fast sofort, bei der ASLR muß ich den Film erst entwickeln lassen.
D.h. ich kann bei vielen Motiven noch vor Ort die Einstellungen an der DSLR ändern bis ich ein befriedigendes Ergebnis habe.
Bei der ASLR liegt zwischen Aufnahme und Ergebniskontrolle in der Regel soviel Zeit, daß eine Wiederholung der Aufnahme mit korrigierten Einstellungen häufig zu aufwändig ist.
(Die Technik mit einem Polaroid-Rückteil solange zu probieren bis alles passt und dann erst richtigen Film zu verwenden, blieb nur wenigen Profis vorbehalten.)