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Belichtungsmessung, Handbelichtungsmesser

Allgemeine Fragen rund um die Digitalfotografie.

Moderator: ft-team

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Gast

Belichtungsmessung, Handbelichtungsmesser

Beitrag von Gast » Mi Mai 07, 2008 10:40 am

Da der Text schon geschrieben ist und der andere Thread nicht funktioniert mache ich einen neuen auf zum Thema Belichtungsmesser.


Hallo,
ein Belichtungsmesser ist für mich als künstlerischer Fotografie so etwas wie der Pinsel für den Maler, damit wird das Licht 'gemalt', also die Parameter ermittelt die eingestellt werden um eine ganz bestimmte Belichtung zu erzielen. Dabei spielt im outdoor-Bereich die Lichtmessung mit Kalotte die entscheidende Rolle. Benutze hauptsächlich einen analogen Messer, den LUNASIX 3 von Gossen für analoge Mittelformatfotografie mit Cadmiumsulfid(CdS)-Fotowiderstand. Habe auch noch andere Belichtungsmesser mit z.B. mit Selenzelle, einen digitalen Belichtungsmesser habe ich nicht auf Grund der unverhältnismäßig hohen Kosten ohne nennenswert verbesserte Lichtmessung. Bei Blitzmessung die ich zur Zeit nicht benötige schaut es anders aus, da ist digitale Messung die beste Qualität.
Ansonsten ist die Ausführung und Ausstattung des Belichtungsmessers auf das Anwendungsgebiet zu beziehen, benutze einen Belichtungsmesser nur im outdoor-Bereich für analoge Fotografie und da ist der LUNASIX 3 optimal.
Bei der DSLR ist kein Handbelichtungsmesser nötig, höchstens bei der Blitzmessung im Studio.
Vielleicht konnte ich Dir einiges interessantes über den analogen Handbelichtungsmesser mitteilen, das absolut wichtigste Teil bei der analogen Fotografie oder im Studio, der malende Pinsel...

gruß beuys

Werner_B.

Re: Belichtungsmessung, Handbelichtungsmesser

Beitrag von Werner_B. » Mi Mai 07, 2008 11:21 pm

:shock:
Zuletzt geändert von Werner_B. am Sa Mär 24, 2012 12:02 am, insgesamt 1-mal geändert.

Ahriman
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Beitrag von Ahriman » Do Mai 08, 2008 10:43 am

Der gute alte Lunasix. War damals um 1965 herum eine Sensation, als der auf den Markt kam. Ich hatte auch einen.
Nur, was solls? Punktmessung durch das Objektiv der digitalen Kamera, während man auf dem Display gleich sieht, wie sich Schatten und Lichter verändern, je nachdem wohin man "zielt" - das kann der Lunasix nicht. Und was soll man mit dem Ding, wenn man eine Kompaktkamera hat, bei der man Belichtung und Blende gar nicht mehr von Hand einstellen kann?

Benny
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Beitrag von Benny » Do Mai 08, 2008 11:12 am

Mir ist ehrlich gesagt nicht ganz klar, was dieser Thread hier soll – geht es nur darum, dem jeweils anderen Poster Unfähigkeit/Unkenntnis vorzuwerfen – oder sollen hier Infos gesammelt werden, mit denen auch andere Leser etwas anfangen können?


Damit letztere nicht zu kurz kommen, hier mal ein paar eigene Erfahrungen:
– digitale Belichtungsmesser müssen nicht so wahnsinnig teuer sein. Ich selbst habe einen Variosix F und einen Sixtomat Flash, beide mit Objektmessung, Lichtmessung per Kalotte sowie natürlich Blitzmessung.
– den Variosix benutze ich immer (ausschließlich) mit Spotvorsatz, wobei die 5 Grad Messwinkel eigentlich zu groß sind. Suche schon seit einiger Zeit einen besseren Spot-Belichtungsmesser. Ein wichtiger Nachteil des Variosix ist sein enormer Batterieverbrauch (9-V-Blöcke). Andererseits bietet er eine Vielzahl von Messmethoden, hat einen großen Messumfang und ist sehr einfach zu bedienen.
- der Sixtomat Flash bietet im Prinzip die gleichen Leistungen wie der Variosix, hat aber keinen Schwenk-Messkopf und es gibt keinen Spotvorsatz. Dafür ist er kompakter und kommt genügsam mit Mignon-Batterie aus.

Beide haben ihre Berechtigung. Besonders interessant ist die Kontrastumfangsmessung, die mit dem Belichtungsmesser wesentlich schneller und einfacher vonstatten geht, als eine Multi-Spotmessung mit der Kamera.

Unverzichtbar ist für mich auch die Blitzbelichtungsmessung, nicht nur im Studio, sondern auch Draußen, wenn es um Abwägen der Umgebungslicht- und Blitzlichtanteile geht.

Als Backup habe ich auch eine alten Sekonic 298 Selen-Belichtungsmesser. Obwohl alt, sind seine Messergebnisse im Rahmen der Ablesegenauigkeit, übereinstimmend mit den Ergebnissen der modernen Gossen Geräte! Selen-Zellen sterben nicht auotmatisch weil sie alt werden (jedenfalls nciht innerhalb 20 Jahren oder so), sondern sind extrem empfindlich gegenüber den Lagerbedingungen. Sachgerecht gelagert überstehen sie lange Zeiträume ohne funktionale Einschränkungen. Ich bin jedenfalls froh, dass ich auch noch einen batterieunabhängigen Belichtungsmesser habe, der natürlich in Sachen Messumfang eingeschränkt ist.

Bleibt noch zu erwähnen, dass der Umgang mit einem Belichtungsmesser gelernt sein will, denn falsch benutzt führen vor allem Spotmessung und Objektmessung schnell zu eklatanten Fehlbelichtungen.

Benny
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Beitrag von Ahriman » Do Mai 08, 2008 11:27 am

Beide haben ihre Berechtigung. Besonders interessant ist die Kontrastumfangsmessung, die mit dem Belichtungsmesser wesentlich schneller und einfacher vonstatten geht, als eine Multi-Spotmessung mit der Kamera.
Mag sein. Aber was nützt sie mir, wenn meine digitalen Kameras mit dem gegebenen Kontrastumfang, wie so oft der Fall, nicht fertig werden? Da muß ich dann wohl wieder die analoge Kamera mit dem "weichen" Konica-Film nehmen, wenn es den noch gibt.
Es nützt nichts, entweder gehen die Schatten zu oder die Lichter fressen aus. So ist das nun mal bei den Digitalen.

Gast

Beitrag von Gast » Do Mai 08, 2008 12:04 pm

Es nützt nichts, entweder gehen die Schatten zu oder die Lichter fressen aus. So ist das nun mal bei den Digitalen.
So ist es auch bei den Analogen, wenn der Kontrastumfang höher ist als das Endmaterial es verkraftet (Dia oder Papierbild).

Dia hat nebenbei nicht viel mehr Blenden Kontrastumfang als guteDigitale - Das war einmal. Negativmaterial mit seinen 40Blenden (wenn es ein guter Film war) ist zwar "Kontrastreicher" nur was nützt es einen wenn das Papier auf dem das Bild dann belichtet wird doch nur etwas um 7-8Blenden verkraftet.

Bei beiden könnte man dann aber auf die doofe Idee kommen sich zu sagen "Was ist mir lieber":

Kein Bild, oder ein Bild mit abgesoffenen Schatten (dafür aber noch Zeichnung im Himmel) oder andersherum.

Oder bei Digital kommt man dann auf die ganz doofe Idee zwei Bilder zu machen (einmal auf Schatten gemessen, einmal mit Zeichnung im Himmel) und die dann übereinander zu legen.

Ich glaube die Idee las ich mir mal patentieren und nenne es hochkontrastbilder runterrechnen durch Tonwertanpassung ;-)

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Beitrag von Benny » Do Mai 08, 2008 12:23 pm

DSP hat geschrieben:
Es nützt nichts, entweder gehen die Schatten zu oder die Lichter fressen aus. So ist das nun mal bei den Digitalen.
So ist es auch bei den Analogen, wenn der Kontrastumfang höher ist als das Endmaterial es verkraftet (Dia oder Papierbild).

Dia hat nebenbei nicht viel mehr Blenden Kontrastumfang als guteDigitale -
Als "alter" Dia-Fotograf (ca. 80 % meiner Bilder), kann ich da nur zustimmen. Gerade bei stärker begrenztem Kontrastumfang ist eine genaue Belichtungsmessung wichtig, um dann bewusst zu entscheidenwas für mein Bild wichtiger ist: Zeichnung in dentiefsten Schatten oder in den Lichtern.

Gruß,
Benny
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Beitrag von fibbo » Do Mai 08, 2008 1:19 pm

Ahriman hat geschrieben:..
Es nützt nichts, entweder gehen die Schatten zu oder die Lichter fressen aus. So ist das nun mal bei den Digitalen.

na dafür gibts halt spezielle Sensoren die den Effekt verringern. Ich sag nur Fuji S5 pro und Kompakte wie die F31fd

fibbo

Gast

Beitrag von Gast » Do Mai 08, 2008 2:07 pm

Laut Wikipedia (wird dann aber eh keiner Glauben, wenn's ihm nicht in den Kram passt):

"Heutige Filmmaterialien verarbeiten einen Belichtungsumfang von fünf bis sieben Stufen bei Diafilmen, von zehn bis zwölf Stufen bei Negativfilmen. Digitalkameras können einen Kontrastumfang von bis zu zwölf Lichtwerten erfassen. Auf Papier ausbelichtet oder im Druck bleiben davon etwa fünf Stufen." ( http://de.wikipedia.org/wiki/Belichtungsmessung )

Wobei die gängigen** DSLRs um die 8-9 Stufen (Blenden) tatsächlich ins RAW retten können.

Für JPG haben alte DSLRs (und zum Teil auch moderene) daraus einfach einen Bereich aus der Mitte herausgenommen und da JPG pro Farbkanal nur 8Bit hat blieben ein paar Blenden auf der Strecke.

Moderne DSLRs (und Kompakte schon länger) quetschen die 8-9 Blenden dann per angepasster Gradationskurve (Flaue Bilder bekommen einfach eine steilere Gradation, Kontrastreiche bekommen eine flache Gradation) in die JPGs. Nennt sich dann D-Lightning usw. Zum Teil dann auch als manuelle "Korrektur" über den Kontrastregler im Kameramenü.

Dirk

** Nicht gängige Digitale: Alle mit dem SR-Sensor von Fuji, ein paar Wissenschaftliche Teile mit unterschiedliche empfindlichen Pixeln usw.

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WolfgangS
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Beitrag von WolfgangS » Do Mai 08, 2008 2:57 pm

Dass eine DSLR 8-9 EV-Stufen hat wusste ich, aber dass ein Diafolm nur 5-7 Stufen hat, das hätte ich nicht gedacht

Benny
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Beitrag von Benny » Do Mai 08, 2008 3:24 pm

WolfgangS hat geschrieben:Dass eine DSLR 8-9 EV-Stufen hat wusste ich, aber dass ein Diafolm nur 5-7 Stufen hat, das hätte ich nicht gedacht
Naja, so eine Aussage muss man mit Vorsicht zur Kenntnis nehmen:
Die fünf Stufen gelten für hochempfindliches Dia-Material. Beim ersten wirklich hochempfindlichen Film, dem Scotch (3M) 1000 dürfte das hinkommen. Ein schauerliches Zeug. Bei modernen, niedrig empfindlichen und nicht zu steil arbeitenden Materialien würde ich eher von 8 Blendenstufen ausgehen, was m.W. auch allgemein so publiziert ist.

Beim Negativfilm sind 12 Blendenstufen Belichtungsumfang sicher realistisch. Alllerdings hat man hier zusätzlich bei der Entwicklung (vorwiegend natürlich bei SW, begrenzt auch bei Farbfilmen) die Möglichkeit, die Gradation etwas zu reduzieren und dafür den Belichtungsumfang zu erhöhen.

Beim Printen muss man halt mit Abhalten/Abwedeln und Nachbelichten etc. sehen, dass man den Kontrastumfang reduziert - dann kommt schon eine Menge mehr a Details und Information ins Bild, als die bloßen Zahlen vermuten lassen.

Gruß,
Benny
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Gast

Beitrag von Gast » Do Mai 08, 2008 4:00 pm

DSP hat geschrieben: Oder bei Digital kommt man dann auf die ganz doofe Idee zwei Bilder zu machen (einmal auf Schatten gemessen, einmal mit Zeichnung im Himmel) und die dann übereinander zu legen.

Ich glaube die Idee las ich mir mal patentieren und nenne es hochkontrastbilder runterrechnen durch Tonwertanpassung ;-)
Na, ob damit noch Geld zu machen ist? :wink: Damit hast Du so ähnlich die Funktionsweise der Fuji-SR Sensoren beschrieben. Die beiden "Bilder" der S-Pixel und R-Pixel kann man sich in s7raw wunderbar anschauen, im Hyperutility leider nicht.

Grüße
Volker

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Beitrag von WolfgangS » Do Mai 08, 2008 4:29 pm

Das Verfahren nennt sich doch HDR

Gast

Beitrag von Gast » Do Mai 08, 2008 8:48 pm

Genau ;-)

Gast

Beitrag von Gast » So Mai 11, 2008 3:29 pm

Hallo,
der ganze Text oben war als Beitrag für einen anderen Thread gedacht, der funktionierte nicht mehr, da habe ich ihn, da nun einmal geschrieben und durchaus interessant, in einen neuen Thread kopiert. Die Reaktionen sind ja sehr umfangreich. Von zurechtweisendem auseinanderpflücken des Textes (hasse diese Reinschreibform) über wütend den Sinn nicht verstehen bis hin zum völligem Abdriften.

Der Text soll zum Gespräch über Handbelichtungsmesser anregen und wenn er so etwas ist wie für den Maler der Pinsel kommt man letztendlich dadurch zum Debattieren über den philosophischen Sinn der Fotografie. Diese Sinnfrage halte ich immer für die alles entscheidende bevor etwas für das Equipment gekauft wird oder ein Motiv aufgenommen wird.
Leider kommt es zur Klärung dieser Frage fast nie...

gruß beuys

PS: Was die Kosten angeht ist es gerade heutzutage ein riesen Unterschied ob ich in Digitaltechnik oder in Analogtechnik investiere. Für mich hat die analoge s/w Aufnahme mit der Hasselblad und einem Lunasix 3 einen wesentlich wertvolleren Stellenwert im fotografischen Prozess, als die Aufnahme mit DSLR und digitalem Handbelichtungsmesser. Die Fotografenmeister mit ihren Studios machen es genau umgekehrt und stellen alles auf digital um, ich mit meiner künstlerischen Fotografie konzentriere mich mehr auf analoges Arbeiten mit s/w im Mittelformat, irgendwann wird das Großformat hinzukommen.

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