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Digitalkamera - Spiegelreflex Digitalkamera

Allgemeine Fragen rund um die Digitalfotografie.

Moderator: ft-team

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Pharlap
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Digitalkamera - Spiegelreflex Digitalkamera

Beitrag von Pharlap » Di Jun 20, 2006 8:15 pm

Hallo zusammen,

ich habe mal eine dumme Frage.

Ich habe bis dato eine Olympus 5050 und werde mir wahrscheinlich in den nächsten ein bis zwei Wochen eine neue Kamera kaufen müssen.

Worin liegt eigentlich der Unterschied zwischen einer normalen Digitalkamera und einer Spiegelreflex Digitalkamera?

Freue mich über jede Antwort!!!

Gruß Pharlap

Gast

Beitrag von Gast » Di Jun 20, 2006 9:05 pm

Zunächst: Beide machen Bilder!


Eine SLR (ob Analog oder Digital ist wurscht) hat einen Echtbildsucher (Du siehst quasi genau das, was auch auf den Film / den Sensor kommt). Dies bedingt, daß genau das Licht das durch das Objektiv kommt über einen Spiegel und ein Prisma in den Sucher umgeleitet werden muß.

Was wiederum bedeutet, das der Sensor/Film wirklich nur dann Licht sieht, wenn das Bild gemacht wird. Daher sind ohne technische Kompromisse keine Live Monitor Bilder möglich (jaja Olympus hat jetzt eine rausgebracht mit halbdurchlässigen Spiegel und zweiten CCD für das Livebild - aber das meine ich mit technischen Kompromissen)

Dieses revolutionäre System wurde eingeführt, um beim Wechsel des Objektivs (ohne die Möglichkeit das Objektiv wechseln zu können macht das aufwendige, teure und mechanisch anfällige Spiegelu und Prisma System keinen Sinn) immer im Sucher zu sehen, was auf den Film (Das mit dem /Sensor lass ich jetzt mal) kommt.

Vorher konnte man entweder (Leica Messsucherkameras z.B.) nur mit dem Einblenden eines Auschnittrahmens erahnen, was man wirklich aufnimmt oder mit Doppellinsensystemen (Zweiäugige Rolleiflex) im Sucher das Bild sehen, was später aufgenommen wurde (Vom Parallaxenausgleich sag ich jetzt erstmal nichts).

Um diese Gehäuse wurde jetzt von den Herstellern im Laufe von Jahrzehnten ein System von Zubehörteilen gebaut um soviel Flexibilität wie möglich zu erhalten.

Bei Nikon z.B. konnte man bei den Fx Kameras auch den Sucher wechseln (Mattscheibensucher, Mikroskopsucher,...) oder durch anbauen von Langfilm- oder Sofortbildrückwänden auf 30m Langen Film (Kennt man eventuell noch von diesen Pixi Foto Diensten in den Kaufhäusern, wo die Kleinkinder immer geknipst wurden und die Eltern tierisch löhnen durften) oder auf Polaroid Sofortfilm Aufnahmen machen.

Weiter wurde eine riesige Palette an Objektiven, Blitzgeräten und anderem Zeugs entwickelt, welche an die unterschiedlichsten Kameras angeschlossen werden konnte.

Ja und dann kam Digital und die Hersteller hatten die Wahl:
1. Alles komplett neu entwickeln und den Fotografen sagen: Kauft euch halt für 20.000EU neue Objektive ihr Idioten oder

2. beim bestehenden System einfach den Film durch einen Sensor mit Elektronik ersetzen und das ganze alte Geraffel weiterverwendbar lassen.

Sie haben sich für letzeres entschieden.

Weitere reale Unterschiede, welche aber nicht zwingend eine SLR voraussetzen würde (aber in der Realität nur bei SLRs umgesetzt sind - zum Teil aus Kostengründen):

-große Sensoren mit, durch die "große" Fläche pro Pixel, sehr geringem Rauschen (und der Möglichkeit die Empfindlichkeit ohne extremen Qualitätsverlust hochzuschrauben)
- Durch die Verwendung des Sensors nur zum Bilder machen (und nicht auch zum Scharfstellen) wird durch die geringeren Ströme und somit der Erhitzung das Rauschverhalten noch weiter verbessert.
- Für das Scharfstellen steht ein eigneständiges spezialisiertes System zur Verfügung (wird bei Kompaktknipsen über den Sensor gemacht) was bewirkt, das SLRs meistens viel schneller und genauer scharf stellen als die Kompakten

- Objektive lassen sich wechseln (ginge auch bei Kompaktknipsen, nur hier ist wegen des fehlenden Verschlusses und Spiegels das Risiko das der Sensor beschädigt wird beim Wechseln des Objektivs größer).

- Sucherbild ist besser (nicht auf einige Pixel beschränkt sondern nur auf die Schärfeleistung des Auges des Fotografen).

Ganz wichtig: Eine Kompaktknipse ist eine "Fotografiert wie gekauft" Kamera: Kaufen, auspacken, Batterie und Speicherkarte rein und losfotografieren. - Die Teile sollen Fotos machen ohne das der Fotograf sich Gedanken über das WIE machen muß (Es muß "einfach" gehen, tut es auch oft aber schneller als man denkt kommt man an die Grenze der Kamera).

SLRs sind Systembaukasten - Kameras: Die Kamera alleine macht keine Fotos, es muß noch ein Objektiv dazu und die Auslegung ist eher für die Leute, die wissen wollen was da passiert.
Wobei natürlich auch ein Eingreifen des Fotografen erwünscht ist. Diese Kameras sind auf Flexibilität ausgerichtet, wobei vorausgesetzt wird, das der Fotograf sich mit der Materie auseinandersetzt. (Nichtdestotrotz haben die Teile mitlerweile alle einen Automatik - Rundumsorglos Modus - Jedenfalls solange bis die Automatik überfragt ist und mist baut).

So sind (jedenfalls bis vor ein paar Jahren - den aktuellen Stand kenne ich nicht) bei Digiknipsen die Bilder automatisch verschönert worden. Da würde Sättigung reingeknallt und nachgeschärft, daß selbst an einem verregneten Misttag fröhlich bunte Postkartenbilder mit Strahlend blauen Himmel und knackigen Farben entstanden sind.
Diese waren dann aber so geschärft, das nur der Gedanke an eine Nachbearbeitung am Computer schon Artefakte verursachte.

Bei SLRs ist die Automatik meistens (zumindest bei meiner S2 und der 10D) selbst in der Maximum Einstellung zurückhaltender als bei vielen Kompakten im "Aus" Modus.

Dies hat den Vorteil, das der ambitionierte Fotograf (und die bearbeiten in der Regel die Bilder am PC nach) weniger Probleme mit Artefakten hat und in aller Ruhe entscheiden kann wie geschärft und gesättigt das Bild denn sein soll.
Auch ausddiesem Grund gibt es bei SLRs und vielen (höherwertigen Bridge Cameras) den RAW Modus, wo die Bilder quasi ohne kamerainterne Nachbearbeitung (aber mit den Infos, wie die Kamera das nachbearbeitet hätte, wenn man Ihr erlauben würde) gespeichert werden.

Dirk,

der Hofft der Text ist noch verständlich - In diesem Mini-Eingabefenster verliere ich immer den Überblick.

Pharlap
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Beitrag von Pharlap » Do Jun 22, 2006 9:09 am

Hallo Dirk,

zuerst einmal recht herzlichen DANK für deine sehr ausführliche Beschreibung!!!!!

Wenn ich das richtig verstehe, dann ist eine Spiegelreflex-Digitalkamera so was ähnliches wie eine ganz normale Digitalkamera - nur etwas komfortabler.

Gruß Pharlap

Gast

Beitrag von Gast » Do Jun 22, 2006 9:41 am

Weniger Komfortabler, eher flexibler und anpassungsfähiger.

eine Kompaktkamera ist halt gekauft wie gesehen. Wenn du dann was machen willst, was mit der nicht geht (weil du nach ein paar Jahren plötzlich andere sachen fotografieren willst) hast du Pech gehabt.

Bei einer Reflexkamera kann man dann durch neues Zubehör eventuell doch die Ideen umsetzen.

Dafür hat eine SLR halt andere Nachteile (Schwerer, teurer, kein Video, mehr Teile die kaputt gehen können, Staub auf dem Sensor,...)

Pharlap
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Beitrag von Pharlap » Do Jun 22, 2006 9:52 am

Hmm,

momentan habe ich eine Digitalkamera Olympus 5050, die wohl aus irgendwelchen Gründen aus dem Sortiment von Olympus genommen wurde. Naja, wird wohl seine Gründe haben!!!

Jertzt wollte ich mir entweder eine Nikon D50, Nikon D70, oder eine Olympus E 500 zulegen und weis nicht genau, ob die jetzt besser sind als meine momentane 5050 oder vielleicht sogar schlechter???

Gruß Pharlap

KaoTai

Re: Digitalkamera - Spiegelreflex Digitalkamera

Beitrag von KaoTai » Do Jun 22, 2006 8:51 pm

Pharlap hat geschrieben:Worin liegt eigentlich der Unterschied zwischen einer normalen Digitalkamera und einer Spiegelreflex Digitalkamera?
Klassisch, d.h. analog, waren die Vorteile einer SLR gegenüber einer Sucherkamera:

- Problemloser Objektiv-Wechsel
- parallaxenfrei, d.h. man guckt durchs gleiche Loch, durch das man nachher aufnimmt
- Schärfentiefenkontrolle
- Belichtungsmessung und Sucherbild einschließlich aller vor das Objektiv geschraubten Filter
- Umfangreicheres Zubehör (Objektivauswahl, Blitzgeräte, Balgengerät etc.)

Eine digitale Sucherkamera zeigt nun, im Ggs zur analogen Sucherkamera, das Bild hinten auch auf einem LCD-Bildschirm an.

Damit entfällt der Parallaxen-Vorteil der SLR, denn dieses LCD-Bild stammt vom Bildsensor und zeigt den endgültigen Bildausschnitt.
Und - falls die Sucherkamera eine Filtergewinde hat - sieht man auf dem LCD-Sucher auch, wie sich der Filter auswirkt.
Und die Belichtungsmessung erfolgt anhand des Bildsensors, also auch unter Berücksichtigung von Weitwinkel- oder Tele-Vorsätzen, Filtern.
Selbst eine Schärfentiefenkontrolle ist zumindest nach der ersten Testaufnahme möglich.

Was bleibt übrig:

Die digitale Spiegelreflex bietet dir mehr Möglichkeiten, Geld für Zubehör auszugeben. :twisted:

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