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Rechtliche Frage zu digitalen Fotos

Allgemeine Fragen rund um die Digitalfotografie.

Moderator: ft-team

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wayne1
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Rechtliche Frage zu digitalen Fotos

Beitrag von wayne1 » Fr Nov 13, 2009 9:24 am

Hallo

Ich habe vor ein paar Tagen eine Fotoreportage bei einem grösseren Fotografie-Geschäft machen lassen. Das dauerte 2h und der Fotograf hatte bestimmt an die hundert Fotos von mir gemacht in der Zeit.

Als Endresultat und zu dem Preis von 230.- Euro wurde mir ein kleines Buch übergeben, in welchem 7 Stück vom Fotografen ausgewählten Fotos abgedruckt waren.

Nun ja, klar ist es mein Fehler, dass ich nicht zu erst nachgefragt hatte, wie viele der Fotos ich dann erhalten werde und es sind jetzt halt nur deren 7 Stück. Aber was mich viel mehr stört ist folgende Aussage des Fotofachgeschäfts auf meine Nachfrage, ob ich die restlichen Bilder nicht auf einer CD haben könnte:

- Von den restlichen Bildern können wir Ihnen auch nur 20 Stück auf eine CD kopieren, welche Sie auf dem PC zwar ansehen, nicht aber ausdrucken können, da die Dateien mit einem Schutz versehen sind.

- Diese CD kostet wieder 30 Euro

Da ich etwas erstaunt war und das auch so zum Ausdruck brachte, kam noch die Aussage, das die Rechte der Fotos eben für immer bei dem Fotogeschäft liegen würden und es mir darum nicht erlaubt wäre, die Fotos auszudrucken!

Halllloooo??? Ich meine, auf den Fotos bin ich abgelichtet und ich habe für diese Bilder ja auch bezahlt! Da sollten doch die Rechte an diesen Fotos auf mich übergehen, oder sehe ich das falsch?

Ist es nicht so, dass die Rechte an einem Bild derjenige hat, der abgebildet ist?

Ich finde das eine absolute abzocke und nerve mich unheimlich!

Kann mir da jemand was dazu sagen, ist das wirklich gängige Praxis bei Fotografen oder bin ich da einem schwarzen Schaf zum Opfer gefallen?

Vielen Dank für Eure Hilfe

Gruss Wayne

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Nasus
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Beitrag von Nasus » Fr Nov 13, 2009 9:37 am

Der Fotograf hat ein absolut wasserdichtes Urheberrecht - in diesem Fall zumindest.

Gängige Praxis ist aber eher, dass man vor dem Shooting durchspricht und Verträge macht - dann wissen beide Seiten, was Sache ist und es gibt danach weder Ärger noch Enttäuschungen.

Rene Koch
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Beitrag von Rene Koch » Fr Nov 13, 2009 12:39 pm

Cano hat schon alles Wesentliche gesagt. Was mir da jedoch noch in den Sinn kommt, - ich weiß ja nun nicht wer oder was Du bist, und in welchem Kontext die Fotos waren - womöglich kann nun der Fotograf die von Dir gemachten Bilder auch noch kommerziell verwerten. Wenn es ein Fotofachgeschäft ist, sollte es eine AGB geben. Schau Dir das mal in Bezug auf die Fotografien an. Verträge und AGB sind Dir vor! der Session zur Kenntniss zu geben. Das Problem ist nun, das Du in einer sehr schlechten Position bist, da hier eine ganze Reihe rechtlicher Fragen aufkommen, sollte der Fotograf Deine Bilder anderweitig verwenden.

Gruß, René

Gast

Beitrag von Gast » Fr Nov 13, 2009 1:07 pm

Rene Koch hat geschrieben:Das Problem ist nun, das Du in einer sehr schlechten Position bist, da hier eine ganze Reihe rechtlicher Fragen aufkommen, sollte der Fotograf Deine Bilder anderweitig verwenden.

Gruß, René
Das Recht am eigenen Bild kann man nicht lapidar durch das Kleingedruckte in AGBs aushebeln, dazu braucht es eine Zusatzvereinbarung, worin auch geklärt ist, wozu genau die Bilder verwendet werden dürfen. Und wenn der kunde die AGBs garnicht zur Kenntnis bekommen hat UND im Vertrag nicht ausdrücklich auf diese hingewiesen worden ist, gelten sie eh nicht.

Aber alles andere ist schon korrekt so gelaufen. Was lernen wir daraus? Bevor man 230 Euro zahlt, fragen, was man dafür bekommt.

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fotoart
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Beitrag von fotoart » Fr Nov 13, 2009 1:25 pm

...bin ich Wahrnehmungsgestört oder wo hat Cano etwas geschrieben?

Portraitfotografie in einem professionellen Studio ist sehr teuer und keiner
lässt sich in die Karten gucken.
Ein Beispiel: bei einem kleinen Portrait in Postkartengröße kostet die
Aufnahme etwas 30,- und der Abzug 8,- ohne das "Negativ" gekauft zu
haben, Retusche des Bildes enthalten.
Das sind 38x7=266,- , hast es günstig bekommen. Jedes weitere
gewünschte Produkt wie CD, Rahmung oder ähnliches kostet etwas.
Der Kunde bekommt nie automatisch die Rechte an dem Bild, die behält
immer der Fotograf, jedoch darf er Dein Portrait nur mit Deiner Erlaubnis
veröffentlichen. Du hast die Möglichkeit der späteren Nachbestellung und
zahlst dann nur noch den Abzug.
Ein Fotograf mit Studio und handwerklicher Retusche ist kein Passbildautomat.
Wollte bei einem befreundeten Fotografen Portraits machen lassen auch
ihm zum Gefallen und um seine Arbeit zu beobachten.
Als ich die Preise sah was er für sein Handwerk bekommt habe ich
schmunzelnd abgelehnt und die notwendigen Bilder als Selbstportraits
aufgenommen im improvisierten Studio und Eigenregie. Muss als Fotograf
keinen Fotografen bezahlen für seine fotografische Fähigkeit. *ggg*

KaoTai

Beitrag von KaoTai » Fr Nov 13, 2009 10:07 pm

Wenn die sieben Fotos die du erhalten hast alle gut sind, dann wäre ich damit sehr zufrieden.

Technisch gesehen könnte man sich vom besten Bild einen großen guten Abzug bestellen und den einscannen. :wink:

Gast

Beitrag von Gast » Sa Nov 14, 2009 1:19 am

KaoTai hat geschrieben: Technisch gesehen könnte man sich vom besten Bild einen großen guten Abzug bestellen und den einscannen. :wink:
Rechtlich gesehen könnte das schon Anstiftung zu ner Straftat sein ;-)

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unixbook
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Beitrag von unixbook » Sa Nov 14, 2009 9:06 am

Das Recht am eigenen Bilde ist ein Teil der sogenannten besonderen Persönlichkeitsrechte und damit Bestandteil des Zivilrechts. Das Urheberrecht (UrHG) hat damit eigentlich nichts zu tun! Erst wer sowohl das Recht am eigenen Bild besitzt oder sich einen Releasevertrag unterschreiben lässt UND das Urheberrecht hat darf auch veröffentlichen. Ein Rechtsbruch ist in beiden Fällen strafbewehrt über das StGB.
Im Gegensatz zu Profis habe ich Fotografie nie erlernt, studiert oder mit dem Ziel des materiellen Zugewinns betrieben. Ich bin vielmehr autodidaktischer Amateur. Außerdem ist meine Frau schärfer als deine Linse.

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basco
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Beitrag von basco » Mo Nov 16, 2009 8:15 pm

Nix für ungut....die kleinen Fotografenläden/oder auch die großen ^^ wollen ja leben und das wenns geht nicht schlecht :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:

Nicht umsonst geht da kaum einer mehr hin, sondern man tummelt sich nun eher in der Model-Kartei oder ähnlichem Zeugs....


Fazit: Wer genug Geld hat geht in nen FOTOFACHGESCHÄFT ZUM MEISTER und wer einfach nur schöne Bilder haben will sucht sich was bei nem Hobbytheker im Umkreis :D :D :D :D

Und beim Hobbytheker um de Ecke gibts die Bilder dann für nen ganz geringen Oblix auch schön bearbeitet, und dazu alle in voller Auflösung auf CD/DVD dazu.....

Bevor ihr mich nun steinigt, das heisst nicht das ich schwarzarbeite oder dazu anstiften will :roll: :roll: :roll: :roll:

Die Gedanken sind aber frei..... 8)

LG Marcel
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Beitrag von fotoart » Mo Nov 16, 2009 11:01 pm

Du hast Dir damit ein Loblied auf das Hobby gebastelt und das berufliche
Handwerk dem Untergang geweiht aber was will man verlangen im Netz
wo sich aller Menschen tummeln können und jeder sich selbst der nächste
ist ... wie im richtigen Leben ... was Du willst mir Konkurrenz machen? ...
Schicke gleich meinen Schnüffler der bekommt etwas raus und dann
fliegst Du auf, bist zwar tausend mal besser bei der Arbeit aber zu ehrlich ...
so etwas wird mit hinterhältiger Raffinesse zu Fall gebracht ...

So ist es nicht nur im Beruf, im Hobby, beim Verein oder wo auch immer
überall das Gleiche, basco hat mich zu dieser Phantasie inspiriert.

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basco
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Beitrag von basco » Di Nov 17, 2009 1:44 pm

Nein nein fotoart,
das verstehst du nicht richtig, nen Fotografenmeister der meisterhaftes leistet und dem Kunde dann die meisterhaften Bilder auch meisterlich gefallen und dieser dann wiederum dazu übergeht diese meisterlich zu vergüten dann ist das doch völlig ok.

Es gibt viele sehr gute (Profi)Fotografen die sehr gute Bilder machen und wo man dann eben auch bereit ist das Honorar dafür zu bezahlen....ähnlich wie in der Kunst, wo manch einer bereit ist für ein Gemälde 1000€ zu bezahlen weil er es schön findet dagegen ein anderer es höchstens in die Tonne kloppen würde.
Das ist eben so....

Nur ist es leider oft so das die meisterlichen Fotos von einigen Fotografenläden(auch wenn der meisterbrief an der Wand hängt) ganz und garnicht den geldlichen Gegenwert bieten, und deshalb sind eben gerade im kapitalismus viele leute nicht nicht bereit soviel Geld dafür auszugeben wenn man beim Hobbytheker ebensolche Bilder manchmal sogar bessere bekommen kann.

Sollte keineswegs ein Loblied auf die Hobbytheker sein, eher nen Denkansatz für die fotografierende Zunft die damit ihre Brötchen verdienen müssen.... denn wenn man Bilder liefert die soviel besser sind als sie der Hobbytheker machen kann dann wird man sie auch immer gewinnbringend an den Kunden bringen und gut davon leben können... kann man nicht mehr wie der Hobbytheker oder sind die handwerklichen Künste den mehrpreis in den Augen der Kunden nicht wert, dann hat er verloren.....

LG Marcel
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fibbo
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Beitrag von fibbo » Di Nov 17, 2009 2:33 pm

basco hat geschrieben:..kann man nicht mehr wie der Hobbytheker oder sind die handwerklichen Künste den mehrpreis in den Augen der Kunden nicht wert, dann hat er verloren....

Ein wesentlicher Punkt dabei ist aber die Zuverlässigkeit, die man bei einem Profi erwartet und auch meist bekommt. Nicht nur die künstlerische Qualität.
Was nützt der beste Amateurfotograf wenn seine einzige EOS 350D bei -5 Grad versagt und er nur noch sein Handy dabei hat?

fibbo

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Beitrag von basco » Di Nov 17, 2009 4:03 pm

@fibbo

da hast du allerdings recht... aber bei meiner Hochzeit kam die Fotografenmeisterin eines ortsansässigen Fotogeschäftes allerdings auch nur mit einer einzigen Nikon D200 und einem Zoom Objektiv zum Shooting in den Schlosspark.... da hätte auch nix passieren dürfen 8)

Klar die Bilder waren ok keine Frage.... aber wenn ich den Preis dafür nenne werde ich heute immernoch von bekannten Hobbyfotografen geneckt, das ich dort soviel bezahlt habe.
Würde ich auch heute nie wieder machen... denn wie schon geschrieben es gibt soooo viele Leute die auch sehr schöne Bilder machen und das für nen Platz am Büffet und ner kleineren oder auch größeren Aufmerksamkeit in der Dankeskarte :D :D :D :D

Und täusche dich da nicht.... was die Cams bei den Hobbythekern angeht...darfste nich von mir mit meiner popeligen D80 auf andere schliessen, ich habe eher die Erfahrung gemacht das grade die kleinen Fotoläden "nur" mit ner D200 rumrennen weil man mit möglichst wenig Kamera ja viel Geld verdienen muss, und mancher Hobbytheker ders nur aus Spaß an der Freude macht ne fette D3 rumschleppt und nen Objektivpark mitbringt.... eben weils da nur aufs Hobby ankommt, und nicht darauf ob betriebswirtschaflich Sinn macht bzw. die Fotos die Kamera finanzieren können...

aber auch meine Bekanntschaft hat schon oft Hobbytheker bei diversen Festen fotografieren lassen, denn ich will ja auch mal Feiern und nicht nur knipsen den ganzen Abend... und da hat noch nie ne Cam von jemandem abgekackt ^^ vielleicht lags aber auch dran das das meist Nikon´s waren

:lol: :lol: :lol: :lol:

LG Marcel
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Beitrag von fibbo » Di Nov 17, 2009 4:44 pm

basco hat geschrieben:...aber bei meiner Hochzeit kam die Fotografenmeisterin eines ortsansässigen Fotogeschäftes allerdings auch nur mit einer einzigen Nikon D200 und einem Zoom Objektiv zum Shooting in den Schlosspark.... da hätte auch nix passieren dürfen 8)
Dazu sag ich jetzt lieber nix ;-)
Es ist zugegebenermassen heutzutage nicht so einfach zu entscheiden: Auf der einen Seite kriegt man beim Profi normalerweise verlässlich gute Fotos, auf der anderen Seite sind manche Amateure wirklich besser. Aber ein (psychologisches?) Problem bleibt immer: Was teuer ist, kann nicht wirklich schlecht sein. Oder umgekehrt, der Amateur wird nach der "Arbeit", für die er fast nichts bekommt, auch noch getadelt, falls sein Geschmack nicht den der Hochzeitsgesellschaft getroffen hat. Das heisst, er hat nicht nur den "Schaden", sondern auch noch den "Spott". Ich persönlich kann einem Amateur davon nur abraten, als Hauptfotograf bei einer Hochzeit zu arbeiten, es sei denn er hat schon etliche Hochzeiten geknipst oder war früher selber Profi. Denn diese evtl. harte Arbeit (insbesondere nach den Aufnahmen) wird von den Auftraggebern nicht als solche gesehen. Die meinen, dass ein Amateur einfach nur die wichtigsten Momente (mit Blitz?) knipst und dann direkt ausdruckt. Das kann ja nicht so schlimm sein ;-)
Fazit: Immer zu zweit arbeiten, soviel sollte den Brauteltern/dem Paar gute Fotos wert sein wenn sie keinen Profi bezahlen möchten.

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Beitrag von basco » Di Nov 17, 2009 5:36 pm

Stimmt fibbo.... gebe ich Dir teilweise recht...
aber leider ist oft nicht überall Fotograf drin wo Fotograf auf dem Geschäft drauf steht, bzw der Preis verlangt wird....^^

aber nun wieder zurück zum eigentlichen Thema :D
wir sind etwas davon abgekommen....

LG Marcel
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