Farbenwunder hat geschrieben:Das Teil hat doch sicher ein Vermögen gekostet. Was kann so ein Objektiv und was ist der Unterschied zu meiner Bridge, die 600mm Brennweite leistet und dabei nur ca 14cm rausfährt...???
Ja, das Ding hat ein Vermögen gekostet.
Und hilft im Zweifelsfall nichts gegen das Unvermögen des Fotografen ...
Aber im Ernst:
Deine Kamera "leistet" keine echten 600mm.
Das liegt daran, daß der Sensor deiner Kamera deutlich kleiner ist der Sensor in der DSLR.
Dadurch brauchen Kompakt- und Bridge-Kameras kürzere Brennweiten um den gleichen Bildeindruck (sprich Vergrößerung) zu erzielen.
D.h. das was bei dir so wirkt, wie ein 600mm an einer DSLR sind in Wirklichkeit nur 100mm physikalische Brennweite.
Und damit hat Du auch schon erste Erklärung, warum das in 140mm Länge deines Objektivs passt.
Wenn große Sensoren schon den Nachteil haben, schwere, lange und teure Objektive zu erfordern, so haben sie dafür den Vorteil, bei ähnlich großen Pixelzahlen wie Bridge-Kameras deutlich mehr Silizium-Fläche zum Einfangen des Lichtes zu bieten. Dadurch muß man das Sensorsignal viel weniger elektronisch verstärken.
Das Bild rauscht dadurch deutlich weniger und bietet einen besseren Kontrastumfang.
Neben der Länge des Objektivs ist auch der Durchmesser entscheidend.
Die Lichtstärke ist das Verhältnis aus Brennweite und Durchmesser der größten Blenden-Öffnung.
Das entspricht ganz grob dem Verhältnis aus Länge zu Durchmesser des Objektivgehäuses.
D.h. ein lichtstarkes Objektiv sollte gegenüber einem lichtschwächeren Objektiv gleicher Brennweite dicker sein.
Lichtstarke Objektive bieten Vorteile bei schwachem Licht. Man braucht später ein Stativ bzw. muß später zu hohen ISO-Zahlen greifen.