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Was wird denn nun aus der Analogfotografie ?

Allgemeine Fragen rund um die Analog-Fotografie.

Moderator: ft-team

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mol
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Beitrag von mol » Mo Apr 17, 2006 9:45 pm

Ahriman, alle Deine Argumente lasse ich gelten - nur mich persönlich überzeugen sie nicht, da ich andere Prioritäten setze.

Mir ist es lieber, 100 wohl überlegte Bilder aus einem Urlaub mit nach Hause zubringen, als 500 drauflosgeknipste.
Bitte nicht falsch verstehen, das ist keine Kritik an Dir oder an Deiner Ansicht. Aber für mich ist Quantität nicht ausschlaggebend. 100 oder 150 Dias von einem Urlaub schaue ich mir immer wieder gerne an, 500 Bilder nicht oder sehr selten.
Die Kosten sind da eigentlich Nebensache. Ich liebe es, mich 5 Minuten mit einem Bild zu beschäftigen, bevor ich auf den Auslöser drücke. Das ist für mich Entspannung pur. Hektik habe ich genug im Geschäft.
Wie mit den Schallplatten: natürlich ist eine CD praktischer. Aber es ist doch schön, eine LP aus der Hülle zu nehmen, auf den Plattenteller zu legen, sie abzustauben und dann genußvoll anzuhören. Die Zeit dafür nehme ich mir gerne. Darum geht es mir !

Ein Bekannter von mir hat seine gesamte LP- und CD-Sammlung inzwischen nur noch auf dem PC gespeichert, ca. 2000 Alben, also rund 20.000 Titel ! Per WLAN-Gerät kann er sie auf Knopfdruck über die Stereoanlage anhören! Superpraktisch, gebe ich zu, jedoch brauche ich keine 20000 Titel auf Abruf, ich bin mit meinen 300 LPs und vielleicht 200 CDs glücklich!

Zur Qualität: Bei Schallplatten habe ich dank überkorrekter Handhabung eigentlich noch nie Qualitätsverluste feststellen können - meßbar ist ein Verlust sicher, da mechanische Abtastung, aber hörbar war das für mich noch nie. Und meine ältesten LPs sind mittlerweile auch 25 Jahre alt.

Zu den Dias (Blaustich) würde mich näheres interessieren - die Dias von meinem Vater sind teilweise noch aus den 5oer/60er Jahren und noch alle in Ordnung. Lagerung in geschlossenen Kästen. Gibt es da große Unterschiede je nach Filmmaterial, bist Du der Sache mal auf den Grund gegangen ?
Vielleicht muß ich ja was tun, um ähnliches für meine Dias zu verhindern.

Bei Farbfotos habe ich bei alten Aufnahmen meiner Eltern aus den späten 60ern/frühen 70ern teilweise auch recht sonderbare Farben feststellen können. Ich weiß allerdings nicht, wie die mal im Original ausgesehen haben - vielleicht waren die Farbfilme damals halt so ? Ich weiß es nicht.

Aber wer sagt dir, daß Du digital gespeicherte Bilder in 20 oder 30 Jahren noch anschauen kannst? Digital hat ein Problem: es gibt keine schleichende Verschlechterung, sondern irgendwann ist schlagartig alles weg !
Ich kenne jemanden, der eine große Sammlung von selbstgebrannten DVDs hat, die ersten Rohlinge geben jetzt nach ca. 5 Jahren schon den Geist auf !
Alle 5 Jahre die komplette Sammlung umkopieren ? Bei 10.000 Bildern dauert das ...

Das "Gewichtsargument" lasse ich noch am ehesten gelten, die Tasche mit der kompletten Ausrüstung bleibt meistens im Auto, das gebe ich zu. Die Kamera allein ist mir nicht zu schwer.

Grüße, mol

P.S. Ich wohne in der Fuggerstraße in Ay.

Ahriman
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Beitrag von Ahriman » Di Apr 18, 2006 11:04 am

mol hat geschrieben:Alle 5 Jahre die komplette Sammlung umkopieren ? Bei 10.000 Bildern dauert das ...
Nee, so ist das freilich nichts. Jedes Jahr einmal die inzwischen drei oder vier Jahre alten Scheiben kopieren! Das sind dann immer nur ein paar wenige. Und wenn man außer dem Brenner noch ein Leselaufwerk im Computer hat, geht das "on the fly", wie man neudeutsch das nennt. Dauert pro Scheibe 2-3 Minuten!
Außerdem nimmt man keine DVDs, sondern CDs: Die Datendichte ist wesentlich geringer, sie sind darum zuverlässiger.
Die verblauten Dias waren vorwiegend Agfacolor CT 18. Sie lagerten im Wohnzimmerschrank in Einheitsmagazinen. Vielleicht war es dort zu warm, das in der Regel ungeheizte Schlafzimmer könnte besser geeignet sein.

Photografix
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Hoch lebe analog :-)

Beitrag von Photografix » Do Mai 18, 2006 2:48 pm

Hallo zusammen,

ersteinmal ein Lob an die Betreiber dieses Forums, dass der analoge Fotografie hier noch Bedeutung zukommt.

Zur Eingangsfrage:
Analog ist tot? Und was ist mit S/W? Auch hier hat man den baldigen Tod angekündigt und heute erlebt sie einen neuen Boom!!!
Im Hobbybereich wird sie langfristig die analoge Fotografie ersetzen, ganz klar, ist es doch digitaler viel günstiger und unbeschwerter zu fotografieren. Viele vergessen hierbei jedoch die neuen Probleme (Rauschen, Datenflut auf dem Rechner, EBV, usw.), die gerade Hobbyknipser vor grosse Probleme stellt.
Solange es noch Filme geben wird, wird die analoge Fotografie weiterleben. Da bin ich mir ganz sicher.

Und betrachten wir es einmal semi-professionell:
Als Amateur der langfristig seine Bilder auch vermarkten will, kann ich momentan digital kaum was anfangen (abgesehen von den RF-Agenturen, die Deine Bilder zu Ramschpreisen verschleudern!). Agenturen, die für Fotos vernünftige Preise verlangen, nehmen ausschliesslich Dias oder aber digitale Dateien von Kameras ala Canon 1D. 5000.- Teuronen alleine für einen Body zu investieren, wird sich wohl nur für Profis lohnen.

Ich selbst werde weiterhin meine Agenturbilder analog fotografieren und meine Canon 10D für Experimente und private Fotos nutzen.

Aber: Digital macht Spass. Man kann seine Bilder unkompliziert im web publizieren und aus RAW-Dateien noch ne Menge herausholen.
Und vielleicht langt es bei mir ja mal für eine Canon 5D o.ä.. Dann, ja dann hat es der Dia-Film schon schwer...
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Gast

analog

Beitrag von Gast » Sa Dez 09, 2006 2:33 pm

Bei mir ist es anders gekommen, als ich dachte- die Digicam habe ich nach kurzer Zeit dem Sohn geschenkt (der nun darauf aufbaute und eine Ixus400 nachkaufte) und habe mir eine Leica C2 gekauft um wieder analog fotografieren zu koennen.
Diese vollautomatische Kompaktkamera stoeßt aber schnell an ihre Grenzen und so habe ich mich umgesehen, was der Markt so hergibt:
Dass ausgerechnet eine DDR-Kamera bei mir landen wuerde, waere mir im Traum nicht eingefallen!
Nun habe ich sechs Stueck davon, die alle geladen sind und nach und nach -je nach Objektiv- eingesetzt werden.
Mit etwas Glueck kann man sehr schoene Exemplare der Praktica MTL kaufen, die absolut unterbewertet sind.
Die Resultate sprechen fuer sich, die Soliditaet und Haltbarkeit ebenso:
Welche Digicam waere nach 30 Jahren noch einsatzbereit?!
Bis in den semiprofessionellen Bereich tauglich und braucht sich auch hinter Leicas nicht zu verstecken, zumal diese Marke die ersten Systemkameras baute.
Nach einiger Zeit der Eingewoehnung moechte ich auf keinen Fall wieder digital fotografieren:
Lieber 5 gute Bilder als 100 vermurkste und schnell gemachte...

Gast

Beitrag von Gast » Sa Dez 09, 2006 3:59 pm

Wobei bei mir noch nie jemadn hintendran mit einer 9mm stand und geschriebn hat DAUERFEUER, NICHT SCHARFSTELLEN.

Auch mit einer Digitalen kann man sich beherschen und nur ein überlegtes und vorher genau eingestelltes Bild machen.

Das allerdings eine Digitale 30 Jahre durchhält glaube ich nicht, da die Chips nur eine bestimtme Lebenszeit haben (auch wenn man sie nicht benutzt, die
Dotierungen im Silizium wandern und es gibt irgendwann Kurzschlüsse).

Das Problem hat man aber auch mit modernen Autos - oder glaubt hier tatsächlich noch jemand, die heutige S oder E Klasse würde tatsächlich mal ein H Nummernschild bekommen? - Viel Spaß beim Suchen einer passenden Steuerelektronik für das Motormanagement (mehr als 25 JAhre dürften die Chips nicht halten - selbst im Lager - und einfach neuere Chips nehmen geht nicht).

mol
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Beitrag von mol » Sa Dez 09, 2006 10:43 pm

Das ist genau der Grund, warum ich nicht nur seit 20 Jahren mit einer 1979er Praktika TL 1000 zu meiner vollsten Zufriedenheit fotografiere, sondern auch statt einer E-Klasse (ich hatte schon mal eine, genauso einen 1997er 3er BMW) auch hier zu den Wurzeln zurückgekehrt bin, und seit Jahren äußerst zufriedener Lada-2110-Fahrer bin. Die einzige Elektronik ist die sch... Euro-3-Einspritzanlage, und ausgerechnet die nicht aus Rußland stammenden Bosch-Teile sind mir als einziges verreckt !

Grüße
mol

Ahriman
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Beitrag von Ahriman » So Dez 10, 2006 11:27 am

Naja, es gibt ja auch immer noch Leute, die schwören darauf, daß ein Röhren-Verstärker besser klingt als einer mit Transistoren. Und der Lada 1500, den ich mal hatte, war auch Klasse. Abgesehen von Verschleißteilen brauchte ich nur mal einen Gebläseschalter und eine Auspuffdichtung. Leider nur fraß das Ungeheuer gut elf Liter auf hundert Kilometer.
Zum Thema:
Von meinen analogen Kameras hat keine dreißig Jahre gehalten. Einige konnte ich schon nach zwei Jahren wegschmeißen. Vielleicht lebt die Leica M3 meines Vaters noch. Müßte mal meinen Neffen danach fragen.

KaoTai

Beitrag von KaoTai » So Dez 10, 2006 3:42 pm

DSP hat geschrieben:Wobei bei mir noch nie jemadn hintendran mit einer 9mm stand und geschriebn hat DAUERFEUER, NICHT SCHARFSTELLEN.
9mm ? Bei welchem Crop-Faktor ?

KaoTai

Re: analog

Beitrag von KaoTai » So Dez 10, 2006 3:45 pm

countryboy hat geschrieben: Lieber 5 gute Bilder als 100 vermurkste und schnell gemachte...
Oder doch ?

"Lieber 10 gute Digitalbilder aus 1000, als 5 gute Analogbilder aus 100."

Für mich bedeutet das nämlich:

"Doppelt soviele gute Bilder"

Gast

Beitrag von Gast » So Dez 10, 2006 6:22 pm

@KaoTai

9mm von der Abteilung Dumdum-Geschoß (Hartmantel, mit weichem Kern vorne aufgebohrt/Hohl) mit Smith&Wesson Automatik-Bajonett ;-)

Anscheinend müssen die sehr oft unterwegs sein, wenn man in einigen (anderen) Foren so liesst, das dies und jenes zu teuer sei und es niemand brauchen würde (mit einer Inbrunst, als ob halt jemand hinter ihnen steht und sie unter Androhung von Gewalt zwingt das Zeugs zu kaufen).

Das Digital - durch die geringen Verbrauchskosten - dazu verführt ein paar Bilder mehr zu machen ist anfangs klar. Wenn man dann aber anfängt ernsthaft zu fotografieren - was eine gezielte Nachbearbeitung fast zwingend erforderlich macht - dann fängt man rein aus faulheit wieder an wenige gute Fotos zu machen (um Sich den Nachbearbeitungsaufwand so gering wie möglich zu machen).

Dirk

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Beitrag von Cano » So Dez 10, 2006 7:54 pm

DSP hat geschrieben: Das Digital - durch die geringen Verbrauchskosten - dazu verführt ein paar Bilder mehr zu machen ist anfangs klar.
So klar ist das keineswegs. Ich mußte mich lange Zeit regelrecht zwingen, ein paar Bilder mehr zu machen, weil ich noch in analogen Kostenkategorien dachte und nicht verinnerlicht hatte, daß die Verbrauchskosten keine Rolle mehr spielen.
Wenn man dann aber anfängt ernsthaft zu fotografieren - was eine gezielte Nachbearbeitung fast zwingend erforderlich macht - dann fängt man rein aus faulheit wieder an wenige gute Fotos zu machen (um Sich den Nachbearbeitungsaufwand so gering wie möglich zu machen).
Kann ich auch nicht bestätigen. Es besteht ja schließlich kein Nachbearbeitungszwang für jedes gemachte Foto. Und der mit dem Löschen verbundene Aufwand ist nun wirklich nicht der Rede wert.

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Beitrag von Ahriman » Mo Dez 11, 2006 11:32 am

Kao Tai hat es völlig richtig gesagt. Kapiert das doch: Je mehr Fotos ihr macht und wieder löscht, umso mehr gute bleiben dabei übrig! Natürlich, wer jeden Klick aufhebt und gar noch ausdruckt - der hat dann auch jede Menge Schrott in der Schublade.
Ich habe es schon mal gesagt: Als ich anfing zu fotografieren, hatte man gewöhnlich acht Bilder auf einem Film, und der Film kostete etwa einen Stundenlohn!!!! Dazu kamen dann noch die Kosten für Entwicklung und die "Kontaktabzüge": Die Bilder waren dann 6x9 cm groß. Sie hatten einen gezackten Rand, das nannte man "Büttenschnitt".
Um es kurz zu machen: Wirklich gute Fotos, gut vor allem vom Motiv her, machte ich erst, als ich eine Kleinbildkamera in die Finger bekam, eine Kodak Retina IIa. Da hatte ich plötzlich 36 Bilder auf einem Film! Vorher nämlich hatte ich so viele gute Motive einfach aus Kostengründen liegen gelassen. Es tut richtig weh, wenn von den acht Bildern eines Rollfilmes drei "nichts geworden" sind, man kann es leichter verschmerzen, wenn von 36 Bildern 10 in die Hose gingen. Und bei der Digitalkamera ist es völlig wurscht - ein herrliches Gefühl!

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Beitrag von Cano » Mo Dez 11, 2006 12:03 pm

Ahriman hat geschrieben:Kapiert das doch: Je mehr Fotos ihr macht und wieder löscht, umso mehr gute bleiben dabei übrig!
Das kapiere ich, ehrlich gesagt, nicht.
Die Rechnung kann nämlich nur dann aufgehen, wenn ich mehr Fotos mache als ich wieder lösche.

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Beitrag von Ahriman » Mo Dez 11, 2006 12:13 pm

Cano hat geschrieben:Die Rechnung kann nämlich nur dann aufgehen, wenn ich mehr Fotos mache als ich wieder lösche.
Ja, natürlich, genau so ist das gemeint. Dazu wäre allerdings zu sagen:
Cano, wenn du auf einem Ausflug hundert Fotos machst und dann zu Hause alle hundert wieder löschst, weil sie dir nicht gefallen, dann solltest du dir ein anderes Hobby suchen. Denn dann fehlt dir der Blick fürs Motiv.

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Beitrag von Cano » Mo Dez 11, 2006 12:26 pm

Ahriman hat geschrieben:Cano, wenn du auf einem Ausflug hundert Fotos machst und dann zu Hause alle hundert wieder löschst, weil sie dir nicht gefallen, dann solltest du dir ein anderes Hobby suchen. Denn dann fehlt dir der Blick fürs Motiv.
Dann hab' ich ja nochmal Glück gehabt.
Über 99 gelöschte bin ich noch nie gekommen. :wink:
Zuletzt geändert von Cano am Mo Dez 11, 2006 12:45 pm, insgesamt 1-mal geändert.

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