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120 Rollfilm digitalisieren/auf PC/CD

Allgemeine Fragen rund um die Analog-Fotografie.

Moderator: ft-team

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Miky against
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120 Rollfilm digitalisieren/auf PC/CD

Beitrag von Miky against » So Jan 03, 2010 7:48 pm

hallo liebe fototalk.de community.
nach einigen stunden des Suchens im Netz und auch im Forum bin ich leider nicht ganz schlau geworden.
Ich hab vor mit eine Adox Golf zuzulegen (find die fotos einfach superstylisch) die mit einem 120 Rollfilm zu bedienen ist.
Jetzt meine Frage: und zwar will ich diese Fotos dann NUR auf PC haben und brauche weder Negative noch gedruckte fotos. einfach nur digital.
wie mache ich das am günstigsten (qualität sollte auch halbwegs sein)?
filmscanner in der bucht?
DM, BIPA, Billa?
oder Fotogeschäft?
oder was ganz anderes?
danke und ein gutes Neues euch.

KaoTai

Beitrag von KaoTai » So Jan 03, 2010 11:36 pm

Die Verwendung von Mittelformat-Film und die Frage "wie mache ich das am günstigsten" schließen sich gegenseitig aus! 8)

Wer frägt, ob er sich Mittelformat leisten kann, der kann es sich nicht leisten.

Wenn Du der Qualität des 120er-Films angemessen vorgehen willst, dann mußt Du das ganze professionell einscannen lassen, etwa bei www.filmscanner.info

Andererseits ist es Quatsch, alle Bilder eines Films einscannen zu lassen.
In der Regel genügen die besten 4.

Für den Hausgebrauch könntest Du den Film auch einfach entwickeln lassen mit Papierbildern im Format 9x13 - oder gar mit einem Kontaktbogen.

Und diese Bilder dann mit einem normalen Flachbettscanner selbst digitalisieren.
Mit etwas Nachbearbeitung sollte das Resultat zumindest fürs Web völlig genügen.

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fotoart
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Re: 120 Rollfilm digitalisieren/auf PC/CD

Beitrag von fotoart » Mo Jan 04, 2010 2:39 pm

Miky against hat geschrieben: Jetzt meine Frage: und zwar will ich diese Fotos dann NUR auf PC haben und brauche weder Negative noch gedruckte fotos. einfach nur digital.
Hallo,
Du hast da einen Denkfehler drin.
Für die analoge Fotografie ist eine Adox Golf schon mal nicht schlecht,
der Preis in der Bucht ist kaum der Rede wert.
Der 120er Rollfilm mit Format 6x6 hat sich im Mittelformat durchgesetzt
und ist am häufigsten anzutreffen.
Soweit, so gut, Du belichtest den Film mit der Kamera und dann wird der
Film entwickelt und es entstehen Negative. Eine andere Möglichkeit gibt
es nicht. Einfach nur digital ist mit einer analogen Kamera und Rollfilm
aus gutem Grund nicht möglich, der Reiz liegt im Analogen.

Sollen die analogen Aufnahmen letztendlich doch digital vorliegen geht
es nur so wie es KaoTai schon beschrieben hat, die Negative einscannen.
Das nennt sich Hybridvefahren, wir bewusste Fotografen arbeiten fast
nur mit dieser Methode im s/w Bereich.

Also, mache es Dir bewusst, willst Du den Charme einer alten Adox Golf
mit Rollfilm bei der Aufnahme genießen und letztendlich digitale Bilder in
entsprechender Qualität auf dem Rechner haben, kommst Du um einen
größeren Aufwand nicht drumrum. In diesem Aufwand steckt die
Arbeit eines Fotografen der als Anspruch allerbeste Qualität für die Bilder
hat und das nicht nur technisch sondern auch emotional.

Für einfach nur digital nimm eine beliebige Digicam oder das Handy.

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Beitrag von Johnars » Mo Jan 04, 2010 3:52 pm

wir bewusste Fotografen arbeiten fast
nur mit dieser Methode im s/w Bereich.
Oh Fluu wie wärs dann gleich voll Analog, das fände ich dann schon eher bewusst und künstlerisch.
Aber eigentlich ist es eben Wurst, denn nur das Resultat zählt!

Gruss Armin

Miky against
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Beitrag von Miky against » Mo Jan 04, 2010 4:09 pm

ok ja danke schonmal für die ausführlichen antworten.
das mit den besten 4 fällt weg, weil ich die adox golf sowieso nur mit auf reisen nehmen werde, und alle fotos dann haben will. zuhause habe ich nicht vor rumzuknippsen.

ok zusammengefasst: negative ausarbeiten lassen und dann bei zb filmscanner.info einscannen lassen richtig?
danke nochmal und grüße

KaoTai

Beitrag von KaoTai » Mo Jan 04, 2010 4:20 pm

Miky against hat geschrieben: das mit den besten 4 fällt weg, weil ich die adox golf sowieso nur mit auf reisen nehmen werde, und alle fotos dann haben will. zuhause habe ich nicht vor rumzuknippsen.
Mit Mittelformat auf Reisen ???

Sowas wie die Adox Golf würde ich bestenfalls für ausdrückliche Foto-Spaziergänge mitnehmen, wo ich mir für jedes Motiv auch mal 10 Minuten Zeit lassen kann.

Auf Reisen hätte ich lieber eine hoch-automatisierte Digitale dabei.

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Beitrag von fotoart » Mo Jan 04, 2010 5:54 pm

Umgang mit Mittelformat ist eben auch relativ, mit so einer kleinen
Adox Golf kann man Rumknispen, 12 Mal bei 6x6, dann ist der Film voll.
Das ist auch kein Mittelformat wie mit einer Hasselblad heute z.B. oder
ähnlichen Mittelformatkameras, die alte Adox Golf aus den 50er Jahren hat
Mittelformat weil es einfach zu Bauen war und die moderne Technik mit
Kleinbild verpennt wurde. Aber sie ist hübsch, beliebt und ermöglicht den
Charme historischer Kameras für wenig Geld.

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Beitrag von Miky against » Mo Jan 04, 2010 5:55 pm

ja das lass mal mein problem sein. :wink:
du könntest das o.g beantworten! :!:

KaoTai

Beitrag von KaoTai » Mo Jan 04, 2010 8:41 pm

Miky against hat geschrieben:ja das lass mal mein problem sein. :wink:
du könntest das o.g beantworten! :!:
Ich habe dir ja schon o.g. geantwortet.

Und ich habe selbst versucht auf Reisen Mittelformat zu fotografieren (Seagull 4B und Mamiya 645).

Und festgestellt, daß das auf meinen Reisen nichts ist.
Dann lieber Kleinbild-Spiegelreflex oder digital.

"Reisen" bedeuten für mich fotografisch:
- Viele Motive in kurzer Zeit
- Unerwartete Motive
- begrenzte Zeit pro Motiv
- schwierig, ein Motiv zu einem späteren Zeitpunkt erneut zu besuchen

Von daher möchte ich auf Reisen ein Kamera-System das mir "maximale Produktivität" erlaubt.

Eine analoge Mittelformat-Kamera würde ich gelegentlich auf einen Sonntagsspaziergang zu einem Motiv mitnehmen, das ich immer wieder besuchen kann.
Und mich dann und dort ganz auf dieses Motiv und den Umgang mit der Kamera konzentrieren.

Die Adox war eine Einsteigerkamera aus der schlechten Zeit nach dem Krieg.
Es ist nicht alles schlecht, was seither an Fototechnik neu erfunden wurden.

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Beitrag von Johnars » Mo Jan 04, 2010 11:54 pm

"Reisen" bedeuten für mich fotografisch:
- Viele Motive in kurzer Zeit
- Unerwartete Motive
- begrenzte Zeit pro Motiv
- schwierig, ein Motiv zu einem späteren Zeitpunkt erneut zu besuchen

Von daher möchte ich auf Reisen ein Kamera-System das mir "maximale Produktivität" erlaubt.
KaoTai auch wenn ich hier mit dir weitgehend übereinstimme, vor allem wenn ich mit dem Flugzeug reise, bin ich 100 % deiner Meinung.

Aber es gibt auch eine andere Sichtweise, z.B die von Ansel Adams der sagte in einem seiner Bücher, das er immer die Kamera mitschleppte mit dem grösst möglichen Negativformat, die er noch zu tragen vermochte oder wenigstens sein Maultier zu tragen vermochte.

Wenn ich mit dem Auto Reise, dann schleppe ich zu 80 % meine 8x10 inch mit und noch eine 4x5 inch und eine Kleinbild oder MF für schnell Schüsse inklusive eine DSLR.
Denn ich habe dann einfach mehr Möglichkeiten gerade im Bereich der Architektur, mit der Fachkamera kann man die Perspektiven auch wirklich inklusive hoch und tief shift kontrollieren und so häufig ein besseres Bild abringen wie mit einer Point and shoot Kamera.
Ich bin erst einmal weggefahren mit dem Auto ohne Fachkamera und habe mich dann Vorort verflucht, weil ich einen starken hoch shift gebraucht hätte und damals war noch nichts mit PS und Konsorten.

MFG Armin

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Beitrag von fotoart » Fr Jan 08, 2010 7:20 pm

Reisen ist ein so dehnbarer Begriff, man kann auch nach innen in die
eigenen tiefsten Abgründe Reisen und Bilder machen von dem was da zu
sehen ist aber ich verstehe schon, mit Reisen sind Urlaubsfotos gemeint,
solche Aufnahmen wie sie von den meisten Menschen gemacht werden
unterwegs in der Freizeit denn da hat fast jeder irgendeine kleine Knipse
dabei.

Wer sich jedoch extra eine alte Mittelformat besorgt wie die Adox Golf hat
vermutlich eine Reise vor die sich vom gewöhnlichen Urlaub abhebt.

KaoTai

Beitrag von KaoTai » Fr Jan 08, 2010 7:54 pm

fotoart hat geschrieben:Reisen ... aber ich verstehe schon ... Urlaubsfotos ... von den meisten Menschen ... kleine Knipse dabei.
Reisen, im Gegensatz zu "zuhause bleiben" bedeutet daß man sich
vorübergehend an einen anderen, weniger vertrauten Ort begibt.

In dem Sinne war auch Goethes Italien-Reise eine Reise.

Nach Amerika auswandern wäre keine Reise, weil das vorübergehende fehlt.

Sonntags mal wieder durch den Stadtpark zu spazieren wäre auch keine Reise, weil der Ort zu vertraut ist und man zu bald wieder zurückkehrt.

Fotografisch bedeutet eine Reise, daß man die Motive davor noch nicht kennt, sich also nur eingeschränkt auf sie vorbereiten kann.
Und daß man nicht darauf hoffen kann, diese Motive beliebig oft wieder aufsuchen zu können.

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Beitrag von fotoart » Fr Jan 08, 2010 10:47 pm

...ja, ja ist schon klar, aber Du erwähnst nur einen Bruchteil von dem
was alles Reise bedeuten kann, nur das Klischee. Die Fremde kennen lernen
kann bedeuten das Vertraute vor der Nase mit neuer Sicht zu erleben und
es findet eine fotografische Reise statt, beim Kreieren eines Bildes findet
geistig immer eine Reise in eine unbekannte Welt statt und dann gibt es die
Reise per Imagination, sie kann überall hinführen in völlig unbekannte
Bereiche. Reise ist nicht nur drei Wochen den Ort per Flieger wechseln
und alles knipsen was einem dabei vor die Linse kommt weil es Fremd
erscheint. Heute muss niemand mehr die Welt erkunden und entdecken
aber wie gesagt, die Sicht ändern ist möglich, eine andere Wahrnehmung
zulassen und es eröffnen sich einem völlig fremde Welten ohne ständig mit
einem Verkehrsmittel auf Achse zu sein.

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