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Traumatisches Erlebnis analog/digital + Hilferuf Kaufberatg.

Allgemeine Fragen rund um die Analog-Fotografie.

Moderator: ft-team

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Gast

Traumatisches Erlebnis analog/digital + Hilferuf Kaufberatg.

Beitrag von Gast » So Jun 24, 2007 1:08 am

Hallo,
hoffe, dass mein Thema hierher passt, da ich so evtl. Kenner beider Welten erreiche...

Hatte mich seit Jahren fast nur auf digitales Fotografieren verlegt, da mich als Laie die Abhängigkeit von Labors bei der Entwicklung (Negativ) ärgerte und - wie ich mir einbildete - die Ergebnisse nach der Jahrtausendwende immer weniger vorraussagbar waren (Farben, Beschnitt etc.) So kam digital quasi als Erlösung. Alles schien praktisch und war von mir zu beeinflussen. Zurzeit besitze ich eine Minolta 5d, eine Fuji S20pro (die ich liebe, da sie mit Licht in durchlässigen Materialien zaubern kann wie keine meiner analogen Kameras bis dato) sowie eine Fuji 5fd.
Vor einigen Wochen hatte ich nun mein "traumatisches" Erlebnis. Ich musterte meine analogen Kameras und wollte meine einst geliebte Minolta 700si endlich ebay überantworten, da mich die Gute aber so traurig anblinzelte, durfte sie noch mal. Einen eingefrorenen Fuji Superia aufgetaut und an einem unheimlich grauen Nachmittag ein 1,7/50mm angeschraubt und den Kindern zu ihrem Versteck am Teich hinterhergedackelt, um available-light/ Personenaufnahmen zu machen. Zum Schluss noch ein paar Innenaufnahmen.
Als ich die Bilder in den Händen hielt, traute ich meinen Augen nicht. Genauso sah es an jenem Nachmittag aus. Alles stimmte, die Stimmung, das Licht. Eine Unschärfetiefe vom Feinsten. Wenn denn etwas Licht dahinter war - malerisch. Hatte ich völlig vergessen. Und vor allem die Hauttöne, die Hauttöne!-Einfach umwerfend. Farblich fast unheimlich korrekt, weich, lebendig. Schnell die digitalen Fotos rausgekramt bzw. Computer angeworfen und ernüchtert festgestellt, dass ich wohl jahrelang blind gewesen sein muss. Was ich da unterdessen akzeptiert habe, war haarsträubend. Wütend machte ich mich an weitere Versuche. Nix. Selbst die tolle "Face-Detection" traf den Ton nicht wirklich, Weißabgleichsorgien brachten gar nichts.
Zu diesem Erlebnis gesellten sich in den nächsten Tag weitere. Wie stolz war ich auf meine farbintensiven (Makro-)Aufnahmen von Blümchen und anderem Kitsch und musste nun feststellen, dass selbst ein billiger, mäßiger Kodak Retina Blau- und Violetttöne im Schatten besser traf als meine Digitalen, die einschließlich der Kameras herbeigebetener Nachbarn (u.a. eine nagelneue Nikon D40) teilweise so deutlich vorbeisäbelten, dass einem das Sehen verging.
Also - Trauma. Der Spaß ist erst einmal dahin. Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Würde mich wirklich interessieren.
Und der Hilferuf: Gibt es eine Digitale, die das alles auch kann?? Wenn ja, welche? Meine Minolta 700si geht nun erst einmal nicht weg.

Viele Grüße, VB

Gast

Beitrag von Gast » So Jun 24, 2007 1:41 am

Die S5pro soll bei der Farbwiedergabe recht gut sein.

Gast

Beitrag von Gast » So Jun 24, 2007 2:22 am

Hi VB,
exakt Deine Erfahrung fürchten viele :wink:
Mein Rat: laß Dich von keiner Seite beeinflussen und vergleiche weiter. Ganz genau das, was DIR gefällt, ist gut und richtig für Dich. Schau Dich auch in aller Ruhe in diesem Forum um - es sind viele interessante Beiträge zu diesem Thema gepostet worden..........
Gruß Retro

Gast

kann ich nicht sagen

Beitrag von Gast » So Jun 24, 2007 6:09 am

Eigentlich kann ich ueber digitale Apparate nicht unbedingt negatives sagen- ausser, dass viele Bilder irgendwie kuenstlich wirken und ueberschaerft, schaerfer als es das eigene Auge sieht;
Ixus400 gibts bei uns, die einwandfreie Makros zaubert, die aber recht umstaendlich zu machen sind und einiges an Uebung verlangen.
Im Gelaende eher nicht brauchbar.
Ich bin eher Quereinsteiger von der analogen Sucherkamera zur analogen Spiegelreflex...

HeinBerg
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Beitrag von HeinBerg » So Jun 24, 2007 7:31 am

VB
dein Empfinden kann ich nicht nachvollziehen - wir kennen uns nicht und du zeigst uns (hier) nicht was dich bewegt (Fotos)

versuchs doch mal mit Schwarz-Weiß
Grüße, Hein

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solE500
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Beitrag von solE500 » So Jun 24, 2007 7:44 am

VB,

hier wäre es wichtig, den Monitor mit zu berücksichtigen. Wenn der richtig (Hardware-) kalibriert ist, sieht man plötzlich vieles anders.

Gruß,
Sebastian

Gast

SolE500

Beitrag von Gast » So Jun 24, 2007 10:13 am

Das stimmt allerdings!
Viele Monitore machen sozusagen was sie wollen und zeigen so manches in sonderbarem Licht-
Deshalb habe ich mir auch noch keinen TFT gekauft und behalte hartnaeckig meinen SiemensNixdorf 17" uralter Bauweise, wo noch keine asiatische Firma mitmischte.
Das Nonconsumer-Teil wiegt gut 35kg und ist (ohne Stecker) 45cm tief.
Die Zeichnung und das Licht ist natuerlich und etwas weich, aber nicht unscharf, verzerrt nicht.
In Reserve steht ein Nokia 17", der zwar etwas schaerfer ist, aber in den Farben ein wenig kuenstlicher wirkt- das merkt man aber nur wenn man beide direkt vergleicht.
(Je tiefer die Bauweise der Roehre, um so weniger Verzerrung)

Gast

Beitrag von Gast » So Jun 24, 2007 2:07 pm

Vielen Dank erst einmal für die postings, ist ja unheimlich, wie schnell dass hier selbst am Sonntagvormittag geht :D

Ja, mit der S5pro käme ich allerdings in preisliche Regionen, über die ich als Hobbyknipser bislang nur einmal nachgedacht habe (damals mit der S1 Pro). Da hängen ja auch die Objektive dran. Aber wenn es sich denn lohnen sollte... Ich werde mich in nächster Zeit einmal auf die Suche machen.
Fotos zu posten bringt meines Erachtens wenig, es ist ja nicht so, dass die Farben für jedermann sichtbar nicht stimmen, wie bei einer Ricoh selig, bei der ich stets per Stapelverarbeitung erst den Blaustich entfernen musste und die Violett überhaupt nicht konnte. Nur ich weiß, dass die Blüte eben doch eine andere Nuance hatte, oder die Großaufnahme des Kindergesichts, die meine Frau toll und natürlich findet, eben doch in natura weniger gesunde Tönung aufwies. Aus diesem Grund nutzen mir auch bei der Kaufentscheidung die Bilder der reviews nicht viel. Vielleicht ist es vermessen, von einer Kamera zu verlangen, dass sie dieselbe Wahrnehmung hat wie ein/mein menschliches Auge. Aber es war frustrierend, das einzige stimmige Orange einer Buddelkastenform auf Analogfilm zu finden. Zum Glück ist es im Sonnenlicht nicht Gelb wie anno dunnemals mit einer ersten Digitalen. Weißabgleich verschiebt oft nur das Spektrum und ich habe übel Lust, jedes Foto selektiv zu bearbeiten. Versuche, KB zu scannen, endeten bei meinem bescheidenen Wissen meist im Fiasko, ein nikon coolscan3 verstaubt bei mir, weil ich es weder mit Nikonscan noch mit Silverfast hinbekomme, die Farben zu kalibrieren und das verstärkte Korn fernzuhalten.
Der Hinweis mit den Monitoren ist natürlich ernst zu nehmen, im Haushalt befinden sich gleich deren drei, ich betrachte auch geprintet, per TV und Beamer und kann nicht behaupten, dass hier alles im Grünen Bereich liegt.
Ja, so ist das halt. War nur ein Schock, wie sich Sehgewohnheiten ändern können und dass ich offensichtlich Ungenaues nicht mehr wahrnahm. Nicht dass mit analog die Farben immer in Butter sind, zuviel Grün darf z.B. auf dem oben genannten superia nicht zu sehen sein. (Aber es waren eben nicht nur die Farben, vielleicht gerät man ins Philosophische, aber manchmal möchte ich in den letzten Tagen gern davon faseln, dass ein gutes Analogbild eher die Vergänglichkeit des abgebildeten Dinges zeigt und das Digitalbild seine Gegenwart.)

Nochmals Danke für die Antworten. Und wenn jemand sagt, das kann nicht sein, meine Kamera x trifft auch schwierige Farben, dann wäre das für mich doch ein Hoffnungsschimmer. Schwarz-Weiß ist zwar kein schlechter Tipp (wenn es keine Ironie war), aber doch nur manchmal angebracht. Außerdem kann ich es nicht.

Gast

Beitrag von Gast » So Jun 24, 2007 4:05 pm

Es gibt einige Farben, da haben digitale immer noch Probleme, genauso wie es andererseits einige Farben gibt/gab, wo Filme probleme hatten (Die Hautfarbe ist etwas wo digitale mehr probleme haben als Filme, wobei es nicht von ungefähr spezielle Portraitfilme gibt - auch die normalen Filme haben bei der Hautreproduktion Probleme (Fuji zu gelblich, Kodak zu rötlcih usw.).

Ein großes Problem (Leica hat deswegen bei der digitale M8? prügel bezogen) sind die nicht sichtbaren Farbanteile (Die D70 ist da auch zum Teil betroffen), welche so massiv weggefiltert werden müssen, das auch das normale Bild beeinträchtigt wird.

In diesem Fall war es das UV-Licht, welches bei schwarzen Polyesterstoffen reflektiert wird und beim Digitalbild dann Lila schimmerte.

Das größte Problem bei der Farbwiedergabe ist allerdings der Monitor / die Farbdrucker:


Ein normaler Monitor (welcher eher für Textverarbeitung und Tabellenkalkulation ausgelegt ist und nicht für die richtige Farbwiedergabe) kann physikalisch schon nicht den Farbraum von sRGB zu 100% abdecken und durch den Digital Analog Wandler der Ultraschnellen 3D Grafikkarte (die eher auf 1000Frames/Sekunde bei Ballerspielen ausgelegt ist als auf eine vernünftiges Farbsignal bei dem die Signale nicht eher ein verwaschenes etwas als eine Rechteckkurve ist) schafft eh nur maximal 256 (wenn überhaupt) Abstufungen einer der drei RGB-Primärfarben (Ein Farbton der zwischen zwei dieser Werte liegt wird einfach gerundet).

Vom viel besser abstufenden AdobeFarbraum ganz zu schweigen (der hat allerdings mehr Pastelltöne und gesätigte knallige Farben sind eher bei sRGB vorhanden - zartLila ist so eine Pastellfarbe die bei sRGB Probleme macht.

Natürlich gibt es auch Computerkram, der adobeRGB fast vollständig abdeckt, aber wer kauft sich schon eine Matrox Parhelia (12bit Digital-Analogwandler, getrimmt auf eine gute Signalqualität - Pro RGB- Kanal 4096 Abstufungen anstelle von 256) für knapp 500€ mit der man noch nicht mal Doom ruckelfrei spielen kann und bei der ein Software DVDPlayer auch schon ins Ruckeln kommt oder einen LaCie Monitor der sich selber automatisch kalibriert und zumindest 95% des adobeRGB Farbraums abdeckt für minimum 2000€?

(Link wurde entfernt)

(Link wurde entfernt)

Dirk

Gast

Beitrag von Gast » So Jun 24, 2007 5:44 pm

DSP,

Du hast schon Recht, Filme waren sogar teilweise noch schlechter zu beherrschen, weil man erstens immer schauen musste, zu welchem Ereignis man welches Material mitnimmt, und zweitens ohnmächtig hoffen musste, dass das Labor einen guten Tag hatte. (Ich erinnere mich an eine sinnfreie Diskussion mit einem Fotografen/Händler über die gelieferte Qualität, da konnte man alles auch gleich beim Discounter abladen. Diafotografen waren da wohl besser dran.) Übrigens werde ich jetzt aus der Not eine Tugend machen, meine analogen entstauben und mal probieren, was die Filme heutzutage so machen, bevor es sie nicht mehr gibt. Ich glaube, das wird Spaß machen. Den ersten hatte ich heute Nachmittag schon beim Ausräumen, die Belichtungsmessung eine Yashica Minister3 von 1964? funktioniert tatsächlich noch so, dass ich mit einer ISO-Verdopplung kalkulieren kann. (Wunderschöne Kamera, miserables Objektiv. )
P.S. Der Preis für den Monitor ist wirklich heiß... :cry: Es ist eben immer noch so, dass man bekommt, was man bezahlt, wobei nach oben die Preise überproportional zunehmen.

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