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Was wird denn nun aus der Analogfotografie ?

Allgemeine Fragen rund um die Analog-Fotografie.

Moderator: ft-team

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Gast

Nicht ganz

Beitrag von Gast » Mo Apr 02, 2007 7:32 am

Bei den "Digitalfotoverweigern" bin ich auf Ungnade gestoßen, obwohl ich nur noch analog fotografiere- es ist also weniger der Purismus, der mich treibt-
eher eine Mischung aus Sehnsucht nach Stabilitaet, Langlebigkeit und klassischer Fotografie mit modernen Winkeln, die das digitale Zeitalter in keiner Weise ablehnt.
(Man sollte digitale Kameras dafuer einsetzen, wozu sie am besten taugen: Fuer Makro und Serienaufnahmen, fuer Indoor-Bilder)

Zu Deinen Fragen, Retro:
Mit der Praktica habe ich freilich auch Innenaufnahmen gemacht, die gut werden- auch ohne Blitz-viel natuerlicher und freier- das Problem liegt ausschliesslich darin, dass Familienmitglieder (auch der Hund) kaum so lange stillhalten, bis ein halbwegs vernuenftiges Foto zustande kommen kann.

Deshalb habe ich eine Leica C2 (analog) gekauft, die Zoom hat und fix fokusieren kann, einen Blitz eingebaut hat.
(Fuer Familienbilder und fuer ins Auto)

Die alten stabilen Kameras der 3er Serie von Pentagon Praktica sind mit TL und Fresnellinse so gut wie die Leicas, die Objektive sind von namhaften Herstellern wie Meyer Optik und Zeiss Jena, sowie einer Muenchner Firma- (Namen entfallen) die alle sehr aehnlich qualitativ bestueckt sind und kaum voneinander abweichen, egal ob da Revue oder Porst oder Weltblick etc. draufsteht:
Als Devisenbringer musste sich die ehem. DDR mit dem Flagschiff Pentagon ueber die Qualitaet -nicht nur ueber die Preiswuerdigkeit- einen Namen machen!
Diese Geraete standen fuer hohe Gebrauchsstandfestigkeit und Anspruchslosigkeit, die durch den Stahllamellenschlitzverschluß Jahrzehnte Verschleißfestigkeit garantierte- bei jedem Wetter!

Mein Vater hat mir den Virus eingepflanzt, als er mit einer Quellekamera- der TL25 Revueflex- eine getarnte MTL5b gekauft hatte, die stets klasse Bilder lieferte, egal ob fuer Dias oder Bilder.

(Der einzige wunde Punkt dieser Geraete ist der Selbstausloeser, der gerne streikt, das Zaehlwerk, das bei manchen Apparaten die Funktion einstellt und der haeufigste Bedienungsfehler: Das letzte Bild muss vorsichtig anportiert werden, damit der Schnellspannhebel in seiner inneren Funktion nicht zerstoert wird. Batterien habe ich handelsueblich besorgt- fuer billiges Geld, LR44 mit 1,5V- es reicht offenbar.. Achtung, es gibt 2 Groeßen fuer diese Kameras, wobei man die Kleinen in groeßeren Faechern nuetzen kann, wenn man einen Pappstreifen drumherum macht)

rrrrrratsch- klack!

Praezise wie ein Fallbeil- gut hoerbar.

Nein, nicht knipsen, sondern fotografieren sollte mein Wiedereinstieg in die Fotografie sein- ohne Massenbilder und jedwelchen Zwang.
(in der Ruhe liegt die Kraft)

Nun habe ich fast alle Objektive genuegend durchgetestet- und noch 7 Filme zum Entwickeln zu bringen- dann gehts ruhiger, mit nur noch 2 dieser Kameras im Einsatz- weiter.
(Der Rest von 5 Stueck ist eiserne Reserve)

Das beste Objektiv?
Ich weiß es nicht!
Das Biotar 2/58 von Carl Zeiss Jena ist spitze, jedoch durch die Springblende nicht einfach einzustellen.
Das Takumar (ausnahmsweise mal Japan) ist da besser zu fokusieren und liefert kristallklare Bilder.
Die Standardobjektive der Pentagon-Klasse mit 1,8/50 sind lichtstark und zuverlaessig, sauber und scharf.
(Da moechte ich wetten, dass die von Meyer-Optik kamen)
Leichte Weitwinkelobjektive (2,8/35mm) sind noch akzeptabel, verzerren nicht so schlimm- dass noch immer der natuerliche Blickwinkel des menschlichen Auges, das mein Maßstab bleibt- erhalten ist.

Die Praktica-Reihe mit den M42 Gewinden bieten eine große und preiswerte Auswahl an Objektiven.
Das beste davon ist wohl ein 1,5/75mm Biotar,das aber sehr sehr teuer ist und wohl urspruenglich eher als Portraitobjektiv konzipiert worden war.

Wer sich also fuer eine solche Kamera interessiert, sollte ein Standardobjektiv waehlen und keine (!) Filter benuetzen, dafuer lieber ein Buch kaufen:
Fotografie mit der Praktica von Roger Roessing
Fotokinoverlag VEB Leipzig 1972
und begleitend
Fotografieren lernen, sehen lernen (dumont) von Felix Freier 2004

Diese Buecher in absoluter Ruhe durchlesen und dabei eine Kamera zum "begreifen" bereithalten- ohne Film, damit man bei geoeffneter Klappe die Funktionen besser begreift.

Fotografieren -vollkommen ohne Automatiken- ist nach der Lektuere dieser Buecher leicht machbar.

Viel Spaß!

(Wir koennen diesen Tread dauerhaft zum Austausch in dieser Sache nutzen, da Pentax, Canon, Nikon und wie sie alle heißen- in den ersten Modellen verflixt aehnlich sind- diese Markenkollegen moechen sich bitte gerne beteiligen!!)

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Re: Nicht ganz

Beitrag von Cano » Mo Apr 02, 2007 8:50 am

countryboy hat geschrieben: Fotografieren -vollkommen ohne Automatiken- ist nach der Lektuere dieser Buecher leicht machbar.
Ist ja gut und schön, wenn man vollkommen ohne Automatiken fotografieren kann. Ich frage mich nur, was dafür spricht, es zu tun, wenn man es nicht tun muß.

Ich hatte mal ein Auto, das mit Zwischengas gefahren werden mußte. Damit ging es auch, aber ohne Zwischengas geht's besser. Und im Stadtverkehr ziehe ich den Automatikwagen meiner Mutter meiner Karre mit Schaltgetriebe vor.
Nein, nicht knipsen, sondern fotografieren sollte mein Wiedereinstieg in die Fotografie sein-

Das war auch mein Motto, als ich mich Ende 2002 nach langer Pause wieder der Fotografie zuwandte. Da mir nicht entgangen war, daß die Zeit nicht stehengeblieben ist, kam ein Rückschritt in die Vergangenheit allerdings nicht in Betracht. Die Anschaffung einer analogen SLR kam so wenig in Frage, wie die Anschaffung eines Kohleherds, obwohl man auf solchen Herden auch sein Mittagessen kochen kann.

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Re: Nicht ganz

Beitrag von klassiker » Mo Apr 02, 2007 9:38 am

Cano hat geschrieben:
countryboy hat geschrieben: Fotografieren -vollkommen ohne Automatiken- ist nach der Lektuere dieser Buecher leicht machbar.
Ist ja gut und schön, wenn man vollkommen ohne Automatiken fotografieren kann. Ich frage mich nur, was dafür spricht, es zu tun, wenn man es nicht tun muß.
Warum trage ich eine mechanische Armbanduhr mit ewigem Kalender,
die ein kleines Vermögen gekostet hat, während man jeder Digitaluhr
für 29,90 problemlos beibringen kann, wann ein Schaltjahr ist?

Ich kann nur für mich sprechen, aber ich glaube, dass da irgendwo eine
irrationale Komponente mitspielt - vielleicht auch so eine Art "Retro"-
Gefühl.

Ich verbringe beruflich den grössten Teil des Tages vor, an und mit
irgendwelchen Computern, und irgendwie ist es dann angenehm, mal
wieder das ssssst eines mechanischen Motors an einer Kamera mit
einem Film drin zu hören.

Ich habe meine ersten drei Digitalkameras (irgendeine kleine Kompakte
für eBay-Bilder, dann eine Dimage 7, dann eine Digilux 2) nie wirklich
als ernsthafte Alternative zum (nach meinem Verständnis) "richtigen"
Fotografieren gesehen, das kommt erst jetzt so langsam, seit ich die D1X
habe.

Die Vorteile sind unbestreitbar - und trotzdem ist es ein (eben irrationaler)
"Kick", mit der F3 loszuziehen.

Ich glaube, dass die Entwicklung bei mir langsam zunehmend, aber
eben sicher nie ausschliesslich in Richtung digital gehen wird; der
Spassfaktor beim analogen Fotografieren ist immer noch zu gross ...

Chris

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Re: Nicht ganz

Beitrag von Cano » Mo Apr 02, 2007 10:35 am

klassiker hat geschrieben:..., aber ich glaube, dass da irgendwo eine irrationale Komponente mitspielt - vielleicht auch so eine Art "Retro"- Gefühl.
Da bin ich mir ganz sicher, daß da eine irrationale Komponente mitspielt. Dagegen ist auch gar nichts zu sagen. Bei der Amateurfotografie handelt es sich schließlich um eine Liebhaberei, und beim Liebhaben steht die Ratio erfahrungsgemäß nicht unbedingt im Vordergrund.

Wie in den meisten Fällen, denke ich auch bei der Fotografie pragmatisch und ergebnisorientiert. Für meine Bedürfnisse liefert die Digitalfotografie auf die komfortabelste Art die gewünschten Ergebnisse. In Bereichen, wo die Analogfotografie bessere Ergbnisse bringt, besteht bei mir kein Bedarf. Ich hänge mir weder Riesenposter an die Wand, noch habe ich die Absicht, meine Fotos auf große Leinwände zu projizieren. Erst recht habe ich nicht die Absicht, mit fragwürdigem Erfolg stundenlang in Chemikalien herumzuplanschen. Auch will ich mir nicht bei jedem Foto aus Kostengründen überlegen, ob ich es machen soll oder nicht.

Unter den gegebenen Umständen ist die Analogfotografie für mich keine Alternative, sondern ein abgeschlossenes Kapitel.

Gruß
Cano

Ahriman
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Beitrag von Ahriman » Mo Apr 02, 2007 12:32 pm

Countryboy hat geschrieben:Zur Datenmenge oder Menge aufgenommener Bilder muss ich sagen, dass mein Weg klar zur 1:1 Umsetzung Aufnahme/brauchbare Bilder gehen soll- ein ewig langes Ziel - ganz weg von der Massenknipserei.
Ich bin sicher, das macht kein Berufsfotograf. Alle machen sie mehr als nur eine Aufnahme von einem Motiv.
Retro-Gefühl? Eher Nostalgie.
Ich war Uhrmacher. Ich habe viele antike Uhren in den Händen gehabt und mühevoll Teile dafür angefertigt. Ich liebe sie sehr, ich kann im Uhrenmuseum in Furtwangen oder in der kläglich kleinen Zeitmessungs-Abteilung des Deutschen Museums in München in Verzückung verfallen.
Trotzdem gibt es in meiner Wohnung nur bequarzte und einige "atomisierte". Es begeistert mich nämlich auch sehr, wie genau die Dinger gehen! Denn das war der Traum der Uhrmacher, seit es diese Leute gibt. Automatik? Oh ja, ist doch fein, daß meine Armbanduhr auf die millionstel Sekunde genau geht, daß der Kalender immer stimmt und sie sich sogar selber auf Sommerzeit umstellte.
Und ebenso fein ist die Automatik-Kamera, wenn man Schnappschüsse von heftig bewegten Szenerien macht. Ich hatte so viele, viele Kameras in den Händen, von der Box bis zur Leica M3. Sogar eine Plattenkamera 9x12 hatte ich. Ich möchte keine davon wiederhaben, oder doch: Um sie zu verkaufen.

Gast

in der Mitte

Beitrag von Gast » Mo Apr 02, 2007 3:21 pm

Vermutlich liegt auch hier wieder die Wahrheit in der Mitte!

Ganz sicher schmecken kuenstliche Aromastoffe gut und "echt" - sie sind es aber nicht.
Ganz sicher machen digitale Fotoapparate schnelle Bilder, die man prima weiterverarbeiten kann- ob jedoch ueberscharfe Bilder mit EBV aufbereitete Bilder noch "echte Bilder" sind, muss jeder User fuer sich selbst entscheiden.
Getreulich dem alten Spruch im Blumenladen:
Sind die Blumen natuerlich oder kuenstlich?
"natuerlich kuenstlich!"

Ich bin kein altmodischer Typ, fahre ein Auto mit allen nur denkbaren technischen Neuigkeiten, bin fuer modernste Technik in der Medizin und auch Multimedia, habe gerade einen Induktionsherd gekauft.
Dennoch ist "Retro", da haben die Vorredner recht- ein Thema, das immer mehr um sich greift, je aelter ich werde.

Mir gefaellt die Mechanik, die Praezision- mich ekeln Touchscreen und windige Knoeppchen an, ich hasse elektronische Uhren und werfe sie lieber weg als mit mit diesen dusseligen Dialogen auseinanderzusetzen- lese die "Gebruxanwizingen" in zig Sprachen verfasst- sehr widerwillig ein paarmal durch , ohne sie zu verstehen...

Schon als Bub bin ich Fan von Hartmetall gewesen, solide, unkaputtbar und langlebig... egal bei welchem Ding auch immer.

Immer mehr Automatiken nehmen uns die Arbeit ab, beherrschen unser Leben, bestimmen welchen Kopf wir wann und wo druecken muessen- da ist es sehr erfrischend, wenn man viele Details selbst bestimmen und noch Bilder machen kann, die man beeinflusst hat.

Meine Digicam hat der Sohn bekommen- dann kam die C2, die mich mit dem Label "Made in China" entsetze- wohl aus Trotz habe ich dann nicht mehr nach Leica geschaut und bin -echt zufaellig- wieder auf die Praktica gekommen, die mir mal ein Kommilitone lieh,- ohne jedoch die verblueffende Aehnlichkeit zur Kamera meines Vaters zu bemerken - einer Revue, wie oben schon geschrieben.

Sicher machen Berufsfotografen eine ganz ganz andere Fotografie und versuchen erst garnicht 1:1 Umsetzung zu erreichen- deshalb sind meine Ziele damit wohl eher nicht vergleichbar.

Was will ich mit den langen Kommentaren sagen?
Nun, dass ein wenig Andersartigkeit bitter noetig ist und jedes Forum bereichert:
Hobbyisten werden gerne sektiererisch und selektiv, eine Art Starrsinn, der nicht mehr ueber den Tellerrand blicken laesst- dieses Starrheit wollte ich ein wenig lockern helfen, mit der Empfehlung (auch und gerade an unsere Digialfreunde) es wieder einmal mit einer Analogen zu versuchen...

(Meine Zeilen bedeuten nicht, dass nicht eines Tages wieder eine Digi-Cam in meiner Jackentaschen steckt- halt nur fuer fixe Bilder zwischendurch, nicht fuer die speziellen Fotos!)

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Re: in der Mitte

Beitrag von Cano » Mo Apr 02, 2007 4:02 pm

countryboy hat geschrieben: ... da ist es sehr erfrischend, wenn man viele Details selbst bestimmen und noch Bilder machen kann, die man beeinflusst hat.
Ein Argument, das nicht für, sondern gegen die Analogfotografie spricht.
Der Digitalknipser mag seine Kamera auf Automatik oder auf irgendeinem Motivprogramm stehen haben. Der Digitalfotograf stellt seine Kamera in der Regel nicht auf AUTO und beeinflußt schon vor der Aufnahme das fotografische Ergebnis nicht weniger als der Analogfotograf. Bei den meisten Analogfotografen ist es mit dem Beeinflussen der Bilder jedoch vorbei, sobald sie auf den Auslöser gedrückt haben. Bei den Digitalos geht es danach noch weiter. Da werden schiefe Fotos geradegerückt, umkippende Türme in den Senkel gestellt, Objektivfehler abgemildert, Bildausschnitte gewählt, Farben korrigiert, Bildstellen auf- oder abgedunkelt usw.
... mit der Empfehlung (auch und gerade an unsere Digialfreunde) es wieder einmal mit einer Analogen zu versuchen...
Wenn Du mir ein überzeugendes Argument für einen solchen Versuch bringst, werde ich nicht zögern, einen Film in meine SLR zu stecken.

Gast

zwei Argumente

Beitrag von Gast » Mo Apr 02, 2007 4:20 pm

Die schnellsten zwei Argumente, die ich spontan liefern kann sind folgende:

1. SW

2. Das Erlebnis, die staunenden Gesichter des Publikums unterwegs, wenn man als einziger mit einer alten Kamera dabei ist - das andaechtige Lauschen auf das rrrrrratsch-klack! des Ausloesers...


:D


Man soll es nicht glauben, aber aus dem simplen Umstand, dass "Praktica" auf der Kamera steht, hat schon manches nette Gespraech unterwegs gebracht!
(Das ist keine Spinnerkamera fuer abgedrehte Geldleute, sondern eine wirklich und taeglich gebrauchsfaehige, die man benutzen darf und soll, der auch mal ein Kratzer ganz gut steht)

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Beitrag von putzerfisch » Mo Apr 02, 2007 11:24 pm

Hallo allerseits,

besitze auch eine Praktica, eine MTL5B plus eine Handvoll Festbrennweiten von Pentacon. Damit zu Fotografieren ist wirklich wunderbar, da kann ich countryboy nur zustimmen. Beispielsweise die Art auf etwas exakt scharfzustellen. Die Kamera bietet mehrere Hilfen dafür das zu kontrollieren, beispielsweise durch ein Meßkeilpaar, einer Fresnellinse mit Mikroprismenraster sowie einem Mattscheibenringfeld. Das wünschte ich mir an der D80 meiner Freundin! Die eingestellte Schärfe bleibt auch erhalten, nach dem ich das Foto geschossen habe. Bei der Nikon geht das auch, nur brech ich mir dabei die Finger... *g*
Blenden und Zeiteneinstellen, Film spannen... das ist schon fast sinnlich :-)!

Und da wäre ich schon fast beim Röhrenverstärker *g*! Ich hab das hier irgendwo gelesen... Dazu möchte ich anmerken, das man nicht dem Irrtum unterliegen sollte, dass das alte Technik aus den 60er und völlig überholt sei! Diese Geräte wie es sie beispielsweise von "Welter" gibt, wurden über die Jahre weiterentwickelt und verfeinert. Beispielsweise werden die Röhren nicht mehr mit Wechselspannung beheizt, sondern mit Gleichspannung, sodas ein Einkoppeln von 50Hz Brummtönen von der Netzfrequenz ausgeschlossen ist. Der Frequenzgang wurde erweitert und ist auf dem Stand der Dinge, dank bessere Ferrobleche der Übertrager und und und. Aber die Daten die auf dem Papier stehen ist das eine, man muß sie einfach mal zusammen mit guten Lautsprechern gehört haben...

Gast

putzerfisch

Beitrag von Gast » Di Apr 03, 2007 7:34 am

Das sag' ich doch die ganze Zeit!
Modernitaeten wo sie sinnvoll sind- bei der Fotografie habe ich da meine Zweifel, ob Digital ueber den Makrobereich oder die schnelle Aufnahme wirklich gut genug ist fuer die besseren Aufnahmen, die man nicht jeden Tag macht.
Ich weiß auch nicht, ob sich der gute Fotograf dadurch auszeichnet, dass er zig und zig Bilder vom gleichen Objekt oder Motiv schießt um dann letztlich, womoeglich noch mit Hilfe von Software- das Beste daraus macht und eins oder zwei davon zeigen kann- waehrend der "Konservative" sich mit einem sorgfaeltiger gemachten Bild zufrieden gibt, das mit Sicherheit keiner oder nur geringer Nachbearbeitung bedarf!

Bestimmte Dinge, da gehoert auch der Roehrenverstaerker dazu, sind nicht mehr zu verbessern- wie ein Objektiv von Carl Zeiss Jena oder ein Meyer-Objektiv.
Desgleichen gilt fuer die die Spiegelreflexe aus der ehem. DDR und deren Vorgaenger, die wie die Leicas -auch nicht mehr oder weniger machen als Zeiten, einen Vorhang oeffnen, plan transportieren - mit moeglichst praeziser Mechanik.

Nachfolgetechniken der Konsumerindustrie fuer Massenprodukte sind sehr stark vom Preisdiktat beeinflusst und muessen deshalb immer windiger und kurzlebiger werden - was nuetzt mir ein elektronisches Bauteil, wenn das Display den Geist aufgibt oder Teile seiner Selbst nicht mehr anzeigen will?

Sinnige Technik ist auch immer irgendwie ein Erlebnis fuer die Sinne, wenn etwas dezent "klack" macht oder eine Weile braucht, bis sich ein Teil gespannt hat, ein Rad gedreht, mit fuehlbar sicherem Anschlag...
Soliditaet, Stabilitaet, Zuverlaessigkeit machen einen Wert aus, der im Augenblick im Bezug auf die alte analoge Technik total unterbewertet ist, waehrend das Digitale im Unterhaltungsbereich spottbillig wird, im fotografischen Bereich mit immer hoeheren Daten protzt, die letztlich kaum sichtbare Unterschiede zum Vorgaengermodell bringt.

Es ist schon ein besonderes Gefuehl, wenn die Kamera gedreht, man ein paar Schritte vor oder zurueck gehen muss um das Motiv so zu erfassen, wie man es sich vorgestellt hat.
Dann muss der Fokus auf der Bildaussage gesetzt sein, die Blende muss auch noch diese Aussage unterstuetzen, das Licht muss reichen oder betont sein durch die Zeiten- erst dann kann man spannen und nochmal alles genau kontrollieren, exakt den Winkel halten und... ausloesen!

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Beitrag von klassiker » Di Apr 03, 2007 9:49 am

Wenn ich mir das, was Countryboy geschrieben hat, durchlese und mit
meinen eigenen Aussagen zum Thema vergleiche (wir sind hier, glaube
ich, die beiden grossen Analog-Freaks), dann kann man das vielleicht
auch unter dem Aspekt sehen
-- digital steht das Bild im Vordergrund, nicht seine Erzeugung. Das
eigentlich (nach dem Verständnis des Analog-Fotografen fertige) Bild
wird nachbearbeitet, da kommt eine besondere Art Können zum Einsatz
(nicht fotografisch, sondern EDV-mässig).
-- analog ist das Bild-machen der eigentliche fotografische Akt;
nach dem Druck auf den Auslöser ist es fertig.

Dass man letzteres mit dem teilweise sinnlichen Vergnügen an präziser
Mechanik kombinieren kann, ist ein zusätzlicher Aspekt; der grundsätzliche
Ansatz, dass der Akt des Fotografierens im Vordergrund steht, gilt aber
auch mit einer voll elektronischen Analog-Kamera (R8, F6, ...).

Chris

Gast

Durchaus!

Beitrag von Gast » Di Apr 03, 2007 10:13 am

Durchaus, da hast Du wohl gut analysiert- bei mir fliessen jedoch laengst Analog und Digital zusammen, da die allermeisten meiner Bilder nie auf Papier, sondern digital im Netz landen:
Der Fotoladen hat -das habe ich schon geschrieben- gute Scans zum guenstigen Preis, das nutze ich freilich gerne!

EBV kann also jederzeit mit analog erstellten Bildern -s.o.- passieren-das ist also kein Widerspruch mehr und kein Argument gegen Analog:
Flexibel ist somit auch die alte Fotografiertechnik!

Papierbilder sind fix und in ausreichend guter Qualitaet von großen Internetanbietern getan, fix hochladen und spaetestens 2 Tage danach kommt- fuer billiges Geld- die Entwicklung (ordentlich getrocknet!!) ins Haus.

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Beitrag von Cano » Di Apr 03, 2007 10:20 am

klassiker hat geschrieben: -- analog ist das Bild-machen der eigentliche fotografische Akt;
nach dem Druck auf den Auslöser ist es fertig.
Das galt und gilt allerdings nur bedingt.
Für die Mehrheit der Analogfotografen ist das Bild nach dem Druck auf den Auslöser fertig. Für eine Minderheit geht es jedoch mit der Filmentwicklung und in der Dunkelkammer weiter.

Im Prinzip hat sich nichts geändert. Auch für die Mehrzahl der Benutzer von Digitalkameras ist das Bild nach dem Druck auf den Auslöser fertig. Den Rest erledigt irgendein Fotoservice. Der Unterschied zu früher besteht darin, daß die Zahl der Weiterverarbeiter größer geworden ist, weil "digitale Dunkelkammern" nichts mehr oder nur relativ wenig kosten (es muß ja nicht Photoshop CS sein). Für den ambitionierten Fotoamateur ist die Bildbearbeitung zur Pflicht geworden.

Schon zu Analogzeiten war der Hobbyfotograf ohne Dunkelkammer nur ein Schmalspuramateur. Er war jedoch insofern entschuldigt, als die Weiterbearbeitung eine aufwendige und kostspielige Angelegenheit war. Das ist heute nicht mehr der Fall. Daher gibt es auch keine Entschuldigung mehr für Bilder, die nicht zumindest eine Standardbearbeitung erfahren haben.

Gruß
Cano

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Re: Durchaus!

Beitrag von Cano » Di Apr 03, 2007 10:22 am

countryboy hat geschrieben: Der Fotoladen hat -das habe ich schon geschrieben- gute Scans zum guenstigen Preis, ...
Günstig mögen sie sein, aber gut sind sie nicht.

Gast

Begrenzt

Beitrag von Gast » Di Apr 03, 2007 11:15 am

Qualitaeten der Bilder sind freilich durch die Uploadmodalitaeten begrenzt...
Was Bildbearbeitung anbelangt, trennen uns doch Welten;
Ich halte das fuer Verfaelschung, Schoenung bis Entstellung... pur ist echt!
:lol:

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