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Urheberrecht und Nummernfrage auf Historischen Fotos

Allgemeine Fragen rund um die Analog-Fotografie.

Moderator: ft-team

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alrn
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Urheberrecht und Nummernfrage auf Historischen Fotos

Beitrag von alrn » Do Dez 20, 2007 1:26 pm

Hallo,
als erstes eine kurze Vorstellung-
wir kommen aus dem Spessart und und leben unser Hobby die Oldtimerei.
Nun sind wir durch Zufall, was heißt schon Zufall da wir auch mit Ersatzteilen handeln kommt man so in manche Schatzkammern, auf eine Sammlung alter Fahrzeugfotos gekommen.
Nach Aussagen des Besitzers, der sie schon seit über 20 Jahren besitzt, wurden die Bilder vererbt.
Es müsste sich um Bilder von ca 1930-1955 handeln.
Auf ca der hälfte der Bilder sind 3-5 stellige Nummern. Was ich bis erfahren konnte soll es sich bei diesen Nummern um eine art " fahrgestellnummer" handeln die den urheber der Bilder und weitere Informationen preisgibt.
Ist das richtig bzw gibt es sogar eine möglichkeit die Nummern zu entschlüsseln?
Desweiteren hat mir heute eine Agentur mitgeteilt das nach 70 Jahren das Urheberecht verfällt( hörte sich komisch an), ist das wahr?
Bei den anderen Fotos ohne Nummern darauf, welche möglichkeiten gibt es den Urheber zu finden?
Da es sich um sehr aussergewöhnliche schöne Fotos von Silberpfeilen usw handelt haben wir vor das ein oder andere als Nachdruck zu Verkaufen bzw auf Leinwand zu bringen.
Bevor wir dies tun möchten wir uns Informieren ob es Rechte von anderen darauf gibt und wir diese dann mit diesem Besprechen.
Vielen Dank im voraus für jede Hilfe!

Gast

Beitrag von Gast » Do Dez 20, 2007 2:10 pm

Das Urheberrecht an einem Werk besteht bis 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers; sind an einem Werk mehrere Urheber beteiligt, besteht das Urheberrecht bis 70 Jahre nach dem Tod des Längstlebenden.

So steht es jedenfalls an nachfolgender Stelle

http://www.123recht.net/article.asp?a=260&p=7

alrn
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Beitrag von alrn » Do Dez 20, 2007 2:13 pm

Ah, danke für die Info!
nun stellt sich dann die Frage wo ich überhaupt prüfen kann wer das Urheberrecht hat?

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Framework91
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Beitrag von Framework91 » Do Dez 20, 2007 2:43 pm

Beim Patentamt
Du müsstest nur die Patentnummer einreichen.

alrn
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Beitrag von alrn » Do Dez 20, 2007 5:55 pm

ist die 3-5stellige Nummer die Patentnummer?

Gast

Beitrag von Gast » Do Dez 20, 2007 6:04 pm

Das Patentamt dürfte damit nichts zu tun haben (Ein Patent wird nach Antrag erteilt [oder auch nicht] - Das Urheberrecht hat man automatisch - Ich jedenfalls habe das Urheberrecht an meinen Bildern, und das Patentamt hat davon keine Ahnung).

Die Nummer dürfte irgendeine Katalog oder Verwaltungnummer gewesen sein, frei nach dem Motto Bild 123589 - In den Ordner gucken "unter laufender Nummer 123589 - Daimler 190 Spezial von Heinz Mustermann auf Schloss Dyk 1923 aufgenommen"

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Beitrag von Framework91 » Do Dez 20, 2007 8:32 pm

Wenn darauf Teile abgebildet sind dürfte da auch Patente darauf laufen...
Oder habe ich was falsch verstanden?

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Beitrag von solE500 » Do Dez 20, 2007 8:55 pm

Fotos, Gedichte, Roman, Artikel, Gemälde oder Musik kann man nicht patentieren lassen, zum Glück. Den fotografischen Prozess hätte man patentieren können, die CCD-Technik wurde patentiert, die neuen Lesegeräte für elektronischen Bücher hat man patentiert. Im Prinzip alle materiellen Dinge oder auch z.T. Prozesse und Verfahren, geistige und künstlerische Leistungen hingegen schützt das Urheberrecht.

Siehe auch hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Urheberrecht .

alrn
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Beitrag von alrn » Do Dez 20, 2007 9:00 pm

hallo,
nein es geht zu 98% um fahrzeuge der firma benz.
silberpfeile w25 und w125, typ 540 usw. vorkriegsmodelle zum großen teil.
ich hab heute wieder von einem fotografen erfahren das in den 30ern die 5 stelligen nummern einen gewissen schlüssel beinhalten wo, was für eine marke, wer und wann.
keine interne nummern für kataloge usw und auch nicht intern.
möchte es nur gerne genau wissen.
ganz schön aufwendig die recherche.
wir werden wohl nicht um einen anwalt herumkommen der uns genau informiert da wir keine lust auf ärger haben wenn die bilder veröffentlicht oder die kunstdruck/leinwand idee in gange kommt.
es soll wohl in berlin eine stelle geben bei der man nach urheberechten anfragen kann und wenn von deren seite nichts gefunden wäre es wohl frei.
vielleicht finde ich ja auch noch was im netz, bei museen oder anderen foren.
danke

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Beitrag von WolfgangS » Fr Dez 21, 2007 9:26 am

Vielleich wendest Du Dich mal ans (Link wurde entfernt).
Mit ihrem Archiv könnten Sie Dir wohl schon etwas weiterhelfen.

alrn
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Beitrag von alrn » Fr Dez 21, 2007 9:46 am

guten morgen,
haben wir schon. leider sind die herren so im stress das sie kaum zeit finden nachzuschauen und glauben ausserdem nicht so richtig das es sich um fotos handelt um die es sich wirklich handelt.
habe heute wieder einige interessante informationen bekommen.

Benny
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Beitrag von Benny » Fr Dez 21, 2007 8:25 pm

alrn hat geschrieben:hallo,
nein es geht zu 98% um fahrzeuge der firma benz.
silberpfeile w25 und w125, typ 540 usw. vorkriegsmodelle zum großen teil.
ich hab heute wieder von einem fotografen erfahren das in den 30ern die 5 stelligen nummern einen gewissen schlüssel beinhalten wo, was für eine marke, wer und wann.
keine interne nummern für kataloge usw und auch nicht intern.
möchte es nur gerne genau wissen.
ganz schön aufwendig die recherche.
wir werden wohl nicht um einen anwalt herumkommen der uns genau informiert da wir keine lust auf ärger haben wenn die bilder veröffentlicht oder die kunstdruck/leinwand idee in gange kommt.
es soll wohl in berlin eine stelle geben bei der man nach urheberechten anfragen kann und wenn von deren seite nichts gefunden wäre es wohl frei.
vielleicht finde ich ja auch noch was im netz, bei museen oder anderen foren.
danke
Also, das hört sich für mich folgendermaßen an:
1. die Nummern können entweder schlichte Archivnummern des Fotografen oder des Auftraggebers, für den diese Fotos gemacht wurden, sein

2. Die Nummern könnten tatsächlich so eine Art "Schlüssel" zur identifikation der abgebildeten Fahrzeugmodelle sein

3. Beides ist für Dein eigentliches Problem irrelevant.

4. Den Fotografen wirst Du, so nicht irgendwo zwischen den Bildern ein konkreter Namenshinweis ist, über die Nummern eher nicht ausfindig machen. Es gab nie ein Fotografenverzeichnis mit "Schlüsselnummern"

5. Urheberrecht ist in Deutschland immer automatisch mit dem Urheber, also dem Schöpfer eines Kunstwerkes verbunden. Auch Fotos Lichtbilder) können solche urheberrchtlich geschützten Werke sein, sofern sie eine "eigenständige schöpferische Leistung" erkennen lassen. Wurden einfach nur Fahrzeuge am Straßenrand oder auf einer Ausstellung abgelichtet, ohne dass diese irgendwie gezielt in Szene gesetzt wurden, ist ein urheberrechtlicher Schutz zweifelhaft.

Sollten die jüngsten Fotos von 1955 stammen, so dürfte das Urheberrecht darauf noch nicht erloschen sein.

6. Unabhängig vom Urheberrecht gibt es die Verwertungsrechte. Hast Du konkret nur Abzüge in Händen und nicht die originalen Negative, wird es schwierig. Es könnte ja sein, dass der Fotograf seinerzeit die Bilder im Auftrag hergestellt hat (z.B. über die Nummerierung zu vermuten). Dann hat er private Kopien für sich gemacht. Der Auftraggeber hat aber i.d.R. die Verwertungs- bzw. Nutzungsrechte. Wäre das so 8was man ja aus der Ferne nicht entscheiden kann), dürftest Du die Fotos ohne Zustimmung (und ggfls. finanzielle Kompensation) des Auftraggebers/Rechteinhabers nicht publizieren.

Das ganze ist juristisch ein heikles Thema und ich kann nur empfehlen, einen in Urheberecht etc. versierten Rechtsanwalt zu fragen, BEVOR Du irgendwas publizierst.

Gruß,
Benny
…schreibt Klartext

Fotografie seit ca. 30 Jahren: Kleinbild/digital mit Pentax, MF mit Mamiya, Großformat; SW/Color-Labor, Digitale Dunkelkammer

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