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rolleiflex sl 66 e + leica M3 + Canon Ftb

Allgemeine Fragen rund um die Analog-Fotografie.

Moderator: ft-team

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rolleineu
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rolleiflex sl 66 e + leica M3 + Canon Ftb

Beitrag von rolleineu » Di Dez 07, 2010 9:50 pm

Liebe Fotofreunde, die rollei ist neu, mit den anderen bin ich groß geworden - gibt es im Umkreis von Düsseldorf weitere Camerabesitzer dieser modelle. Insbesondre mit der Rollei muss ich mich noch einarbeiten.

bis später

rolleineu

Gast

Beitrag von Gast » Mi Dez 08, 2010 12:55 am

Hi,

ich wohn nicht weit und hab zumindest mit der mechanischen SL66 schonmal gearbeitet, ist aber ewig her.

Wir können uns gern mal treffen, wenn Du magst. Sonst trifft man ja nur noch Pixeljunkies...

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fotoart
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Beitrag von fotoart » Fr Dez 10, 2010 3:22 pm

Hallo,
von wegen 'nur noch Pixeljunkies', digital ist absolut o.k. jedoch nichts über das Erlebnis des analogen Aufnahmeprozesses.
Mein Interesse ist zwar weniger eine 'Zweiäugige' und auch kaum der reale Treff aus der virtuellen Welt
aber bei einäugigen Spiegelreflexkameras im Mittelformat können meine Augen glänzen genauso wie bei einer schönen Frau.
Spiegelreflex fängt an mit Kameras aus Dresden, ab den 30er Jahren in klassischer Würfelform und geht bis zur schwedischen Hasselblad samt Ableger aus der Ukraine.
Inzwischen gibt es mit dieser klassischen Form viele Modelle an einäugigen Spiegelreflexkameras mit analogem Mittelformat, die Auswahl ist groß, sie halten ewig.
Wer meint, das digitale Zeitalter hätte diesem Prozess ein Ende bereitet, weit gefehlt, das analoge Mittelformat ist bei vielen bewussten Fotografen nach wie vor die erste Wahl.
Die digitale Technik ist zum Spielen und Ausprobieren im Hobby oder für knallharte berechnete kommerzielle Anwendung die beste Wahl,
jedoch immer wenn die aus dem kreativen Geist entstandenen Bilder eine 'Seele' brauchen geht nichts über analoge Aufnahmeprozesse.
So ist man in der Gegenwart, möchte man das Leben so umfangreich und eigenverantwortlich wie möglich genießen,
gut beraten sowohl ein Pixeljunkie als auch ein Analogheini zu sein, sie gleichen sich aus.

Gast

Beitrag von Gast » Sa Dez 11, 2010 2:21 am

Tja, sei versichert, dass die SL66 keine zweiäugige ist...

rolleineu
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Beitrag von rolleineu » Sa Dez 11, 2010 4:11 pm

Hallo

FütterMeinEgo,

gute Idee mit dem Treffen - ich melde mich deswegen nach Weihnachten

bis später

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fotoart
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Beitrag von fotoart » So Dez 12, 2010 2:01 am

Stimmt, die rolleiflex sl 66 ist keine zweiäugige, mein Fehler.
Es ist die Variante einer einäugigen Spiegelreflex die mit den höchsten materiellen Aufwand in der Anschaffung bedeutet ohne,
dass der Aufnahmeprozess besonders an Qualität gewinnt. Sozusagen ein Geld-Abschöpf-Apparat...

Gast

Beitrag von Gast » So Dez 12, 2010 3:14 pm

Findest Du?

Mir ist keine andere einäugige 6x6 bekannt, in der man so problemlos in den Nahbereich kommt und dabei mit dem Standardobjektiv eine so gute Abbildungsleistung erreicht (Retrostellung!). Ausserdem ist die leichte Verschwenkbarkeit der Objektivstandarte ein Alleinstellungsmerkmal der SL66. Man muss natürlich wissen, was man damit machen soll, sonst ist sie in der Tat ein "Geld-Abschöpfungs-Automat" ähnlich einem Porsche für Leute ohne Führerschein.

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fotoart
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Beitrag von fotoart » So Dez 12, 2010 11:55 pm

Genau, Auto ohne Führerschein, was man hat hat man auch wenn es noch so sinnlos ist, Hauptsache besitzen und um bei dem Bild zu bleiben nutzt
einem die Maschine nichts mit hohen Drehzahlen die Tempo bringt und teuer ist wenn man den Vorgang in aller Ruhe und im Detail genießen möchte,
da ziehe ich jeden originalen Oldtimer dem aktuellen Porsche vor.
Oder anders gesagt bringt in meiner Hand eine Spiegelreflex 6x6 aus den 30er Jahren mit wesentlich weniger finanziellem Aufwand aber hohem ideellen Wert
wesentlich bessere Aufnahmeprozesse als ein teurer aktueller Apparat mit Statusgarantie.
Bleibe dabei, eine Rollei dient in der Fotografie meistens nur dazu einen materiellen Status zu symbolisieren, auf den erlebten Aufnahmeprozess hat sie nicht mehr Einfluss wie jede andere 6X6 Spiegelreflex auch,
das Meiste passiert im Kopf des Fotografen, somit ist eine weniger teure 6x6 Kamera eine Einsparung an Ressourcen und somit ein Gewinn, nicht nur materiell auch für den künstlerischen Ausdruck mit dem Bild.
Habe verschiedene Kameras für die Fotografie verwendet, hauptsächlich deutscher Bauart, jedoch eine Rollei war mir immer suspekt da Anschaffungskosten nicht im Verhältnis zum ideellen Wert des bildlichen Ausdrucks stehen,
sie behindert womöglich den Prozess emotional sogar.
Ein schnelles Auto verhindert auch alle bewussten Prozesse, der Rausch betäubt nur noch, außer man hat im jahrelangen Training gelernt damit produktiv umzugehen wie z.B. Weltraumfahrer, sie können Tempo und überlegte,
bewusste Langsamkeit zu einem guten Ergebnis verbinden und müssen das Gerät nicht finanzieren...
Ihr Status beruht auf seltene menschliche Fähigkeit und weniger auf materiellen Besitz.

PDB
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Beitrag von PDB » Di Dez 14, 2010 5:25 am

och.
ich weiß nich was das ganze kontra soll.
1. der kollege hat die kamera ja schon
2. keiner kam und sagte "die rolleiflex ist die beste mittelformatkamera, die es gibt"

wenn du von einem "fotoerlebnis" sprichst
und dass die rolleiflex kein vergleichbares "erlebnis" liefere
ist das doch primär eine subjektive geschichte.

ich persönlich würde natürlich auch sagen,
wenn ich 700€ für ne rolleiflex oder 950€ für ne hasselblad ausgeben soll,
dass ich lieber 250€ mehr auf den tisch lege
(gott sei dank hat mein nachbar ne 501cm, spart mir die überlegung)

aber dabei geht es mir um die abbildungsqualität.
das erlebnis oder der spaß an einer kamera misst sich m.E. allerdings daran, wie gern man das gute teil hat und wie gut man mit gewicht, bau etc. klar kommt. wenns spaß macht, alles gut.

ich fotografiere mit einer mamiya 220c (da hätten wir die zwei augen)
- mit dem teleobjektiv bringt der wandschrank einiges auf die waage
- der balgen ist tricky zu bedienen
- auslöser und spann sind direkt am objektiv
und die position von beidem ist je nach objektiv unterschiedlich
- das ding hat wechselobjektive -> aber ein objektiv zu wechseln ist immer ein kleiner kraftakt und frisst gut zeit
- keine wechselmagazine, großer scheiss, immer neu einlegen.
das heisst das "tschüss moment 1, tschüss moment 2, tschüss moment 3, tschüss mom..klick.. "ah fuck, verrotzt!"..

aber ich mag das teil einfach ziemlich gerne
die hasselblad hat, gehn wir nach den maßstäben der model-, natur- oder werbefotografie eine bessere abbildungsleistung,
aber darum geht es ja gar nicht.
ich hab spaß mit der mamiya, das ding is meine kamera, ich mag das gewicht, das umständliche handling, die solide bauart, das kaputte 80mm objektiv, dass ich mit einer stecknadel auslöse, dass sie die bilder von der drehrichtung von oben nach unten fotografiert (nicht von links nach rechts)
und ich weiß welche bilder am ende raus kommen - die hat ihren spleen und ich komm gut darauf klar.

wenn der kollege mit seiner rollei steil geht und klasse bilder macht, fragt ihn doch später keiner mehr mit welcher kamera die entstanden sind.
und wenn er findet, dass sie zu ihm passt oder ihm gut steht -> alles cool.

zwei stockwerke unter mir arbeitet eine junge madame mit ihrem handy
die gutste hat mit der hasselblad angefangen, ist dann auf nikon dslrs umgestiegen und hat kürzlich die 700d zur seite gelegt und ist mit dem "htc wildfire smartphone" losgezogen.
die bilder sind top & haun einiges weg, durch das pancake-zwockel-objektiv kriegt alles einen verwaschenen, malerischen look, der eine ganz eigene, neue ästhetik mit sich bringt,
die von handy zu handy anders ist

und der kollege martin liebscher zieht fast nur noch mit dem iphone los und verkloppt die werke auf artmessen für mehrere tausender

während ich "alte"kompaktdigitalkameras verwende
fotos mache und mit beamer auf fotopapier bringe
um das labor auch für die digitale fotografie wieder funktionabel zu machen -> die retusche digitaler bilder auf das fotopapier verlege.

(was ich sagen will: ist egal womit du deine fotos machst, wenn dus damit drauf hast, hast dus damit drauf und wenn dus damit lernen willst, dann lerns damit. Ich hab im Studio arbeiten gelernt mit ner H3D von Hasselblad. Der Preis dafür ist Monströs und in keinem Falle angemessen.
Aber wenn du die Kohle hast und so ne Kamera haben willst: kauf - das - ding, macht gute fotos. wobei, die benutzt eher den fotografen, als der fotograf sie. uaaarr.)

alles in allem ist die kamera, insbesondere ihr objektiv, die wahl vom film, das motiv und die arbeit danach eine kunstform
in der die bildgebenden faktoren sich nicht an dem "wie GUT oder PRO ist deine kamera?" sondern dem gesamtkonzept eines bildes messen.
Und eben das setzt sich auch daraus zusammen wie man seiner eigenen Kamera begegnet. Die Rollei is 'n putziges Ding, ich würd sie mir wegen Preis/Leistung nicht kaufen, haste recht, aber wenn mich einer fragen würde ob man gute Bilder damit machen kann, würde ich ja sagen.

aber zu dem punkt: kamera als schwanzverlängerung/brustvergrößerung
(auch wenn dus natürlich so nich gesagt hast, aber wenn laien ne rollei sehn, dann denken sie natürlich "das der shit! so muss ne kamera aussehen!" und nicht: "mm, die rollei ist okay, aber 400 is die doch nich wert, da geht auch ne AGFA isolette I, die abbildungsleistung ist ähnlich und die isolette kann ich für 15€ kriegen und sogar in der westentasche verstauen)
gehe ich zu guten teilen d'accord.
während eine reihe top fotografen anschaulich beweisen, was aus beinahe JEDER kamera rauszuholen ist,
kauft der amateur das L-Objektiv von Canon, oder die analoge von Leica
weil sie im Italienurlaub cool aussehen wollen und hippe markennamen, große, dicke objektive an großer böser kamera mit unterbodenbeleuchtung
und ultraspeedlite (30c° im schatten. das speedlight hält. acht 16gbSDkarten später. das speedlight hält.)
eben
den eigenen minderwertigkeitskomplex
auspegeln sollen.

wo hier allerdings ein statement zur marke rollei ausser "hat jemand die kamera und will mir helfen mit meiner freundschaft zu schließen?" steht,
sehe ich noch nicht.

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Beitrag von fotoart » Di Dez 14, 2010 1:05 pm

Hallo,
Deine Freude und Dein Interesse an der Fotografie nicht nur mit Digitalkamera ist aus Deinem Text PDB deutlich zu erkennen und was mir
besonders gefällt ist die Experimentierfreude an Kameras mit Macken.
Du hast es ja beschrieben, es macht weniger der Besitz eines teuren und schick aussehenden Apparates glücklich als viel mehr die Fähigkeit einen umständlichen fotografischen Prozess zu absolvieren mit Ergebnis.
Das ist meine Aussage in der Fotografie und allgemein, nicht der Besitz eines materiellen Gegenstandes ist entscheidend sondern die Fähigkeit damit einen schwierigen Prozess zu absolvieren.
Das Tolle einer 6x6 Kamera ist der Lichtschachtsucher und das Bild auf der Mattscheibe, das gibt es so bei keiner anderen Bauart, das Modellieren des Seiten verkehrten aber absolut realistischen großen Bildes.
Es wird durch das Objektiv nur per Spiegel auf die Mattscheibe projiziert und vielleicht mit der Lupe vergrößert aber ansonsten nicht technisch
behandelt auch nicht mit einem Prisma oder anderen Dingen welche die Bequemlichkeit fördern aber nicht die Qualität des Prozesses.
Das Modellieren des 6x6 Bildes auf der Mattscheibe ist eine Erfüllung bei der Fotografie und lässt sich gut auf das Lösen von Konflikten im Alltagsleben übertragen.
Da komme ich ins Schwärmen...

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