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Tele für schwierige Lichtverhältnisse, Canon 60D

Fragen und Antworten rund um Objektive für DSLR Digitalkameras.

Moderator: ft-team

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Tino1971
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Tele für schwierige Lichtverhältnisse, Canon 60D

Beitrag von Tino1971 » Di Mai 31, 2011 1:37 pm

Wenn ich mit der 60D Naturfotos von Tieren im Wald auf ca. 300m aufnehmen will, bringt mir dann ein IS mehr oder soll ich auf jeden Fall ein 1:2,8 nehmen, auch wenn ich wegen der Kosten auf ein Zoom verzichten muß?

Zur Auswahl stehen:

Tele:
Canon EF 200 L 2,8 USM ca. 800,-

Telezoom:
Canon 70 - 200, 4-5,6 IS USM ca. 1.000,-
Canon 70 - 200, 4-5,6 USM ca. 500,-
Canon 70 - 300, 4-5,6 L IS USM ca. 1.500,-
Tamron 70 - 300 4 - 5,6 DI CV USD ca. 400,-

Gibt es noch eines, das ich vergessen habe und mir helfen könnte?

Wie wirkt sich Bildrauschen im Verhältnis zur Lichtstärke des Objetivs aus? Kann ich einfach einen höheren ISO Wert nehmen und ein 4 - 5,6 oder birgt das zusätzliche Nachteile, wie schwieriges Scharfstellen des AF Sensors ... ?

daimos
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Beitrag von daimos » Di Mai 31, 2011 2:24 pm

Wie so oft musst Du da Abmessungen, Gewicht und Preis unter einen Hut bringen. Tiere werden sich bewegen, also ist Stativ nicht immer eine Option.

Das Canon EF 70-200 f/4 L IS USM kostet rund 1000 Euro und wäre da mein Favorit, da der IS ziemlich gut ist und es deutlich leichter als das 2.8er ist.

Ein IS ist auf jeden Fall zu empfehlen.

Edit:

Ein höherer ISO Wert führt zu mehr Bildrauschen, damit "erkaufst" Du Dir praktisch die kürzeren Verschlusszeiten. Dem AF ist das egal. Bei meiner 7D (hat den gleichen Sensor wie die 60D, aber 2 Bildprozessoren) gehe ich ohne mit der Wimper zu Zucken bis ISO 400, bis 1600 ist für Konzerte noch OK und drüber wird's echt rauschig.
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heribert stahl
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Re: Tele für schwierige Lichtverhältnisse, Canon 60D

Beitrag von heribert stahl » Di Mai 31, 2011 2:38 pm

Tino1971 hat geschrieben:Wenn ich mit der 60D Naturfotos von Tieren im Wald auf ca. 300m aufnehmen will, bringt mir dann ein IS mehr oder soll ich auf jeden Fall ein 1:2,8 nehmen, auch wenn ich wegen der Kosten auf ein Zoom verzichten muß?

Zur Auswahl stehen:

Tele:
Canon EF 200 L 2,8 USM ca. 800,-

Telezoom:
Canon 70 - 200, 4-5,6 IS USM ca. 1.000,-
Canon 70 - 200, 4-5,6 USM ca. 500,-
Canon 70 - 300, 4-5,6 L IS USM ca. 1.500,-
Tamron 70 - 300 4 - 5,6 DI CV USD ca. 400,-

Wie wirkt sich Bildrauschen im Verhältnis zur Lichtstärke des Objetivs aus? Kann ich einfach einen höheren ISO Wert nehmen und ein 4 - 5,6 oder birgt das zusätzliche Nachteile, wie schwieriges Scharfstellen des AF Sensors ... ?
Auf 300m wuerde Dir ein Tarnzelt mehr nutzen als ein Tele. 200 und auch 300mm sind da viel zu wenig, oder gehst Du auf Dinosaurier?
Ausserdem wird das ohne Stativ eh nix und deshalb ist auch der Stabi unnuetz.
Die 70-200mm Objektive haben eine konstante Lichtstaerke von 4,0 oder 2,8.
Ausserdem gibt es noch das 70-200mm/2,8 von Sigma in momentan 2 Varianten und von Tamron.
Auch das 100-300mm/4,0 von Sigma waere eine Alternative.
Je nach dem, was Du ablichten willst, kaemen auch
Canon EF 100-400mm/4,5-5,6 oder EF 400mm/5,6 in Frage.

Gruss
Heribert

buerokratiehasser
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Beitrag von buerokratiehasser » Di Mai 31, 2011 3:20 pm

Laß dir mal zeigen oder ausrechnen, wie dünn die Schärfeebene bei 2.8 ist - in vielen Fällen geht man dann doch runter, um das ganze Tier scharf zu haben und/oder AF-fast-scharf zu maskieren, selbst wenn 2.8 akzeptabel scharf wäre (ist ja nicht garantiert)

2.8 Objektive sind aber oft höherwertiger gebaut.

"300 mm oder Makro gehört auf ein Stativ", sagt man, aber mit SSS geht viel; bei Tieren in ernsthafter Bewegung hat man eh keine Chance unter etwa 1/800 (kommt auf die Vergrößerung an, 400 m Waldrand geht vielleicht auch mit 1/400)

Tino1971
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Beitrag von Tino1971 » Di Mai 31, 2011 4:44 pm

Was ich nicht ganz verstehe ist, ob 1:2,8 und 1:5,6 einen erheblichen Unterschied bedeutet. Kann ich nicht einfach die ISO erhöhen und so den Unterschied wett machen? Ab wann beginnt das Bildrauschen erheblich zu werden? Oder bin ich im Wald eh schon quasi permanent an der Grenze des möglichen?

Muss ich z. b. wenn mir die 60D eine Verschlußzeit von 1/400 vorschlägt bei einem 1:2,8 Objektiv bei einem 1:5,6 dann 1/200 sec. belichten? Kann ich dann von ISO 200 auf ISO 400 erhöhen und so wieder 1/400 nehmen und dafür die Bildauflösung von 18 auf 9 Megapixel reduzieren?

Hat ein Objektiv mit 1:2,8 also quasi die doppelte Auflösung im Vergleich zu einem 1:5,6? Heißt das auch, dass ich mit einem 400er mit 5,6 das selbe Resultat erreiche wie mit einem 200er mit 2,8 und Zoom am Computerbildschirm?

Von meiner analogen EOS 600 habe ich noch das 70-210, das war aber beim ersten Versuch nicht zufriedenstellend. Auch das alte Tamron 24 - 200 war bei Brennweite 200 nicht sehr scharf, auch bei Sonnenschein.

Mein Favorit ist das Canon 200 mit 2,8, auch wenn ich dann aus Kostengründen nicht zoomen kann. Das mach ich dann als Bildausschnitt am Computer. Insbesondere, wenn ich dann das selbe habe wie mit einem 400er mit 5,6. Allerdings weiß ich nicht, ob die Überlegung stimmt.

daimos
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Beitrag von daimos » Di Mai 31, 2011 4:57 pm

Hi,

uff, da ist viel Grundlage bei... f/2.8 gegen f/5.6 sind 2 Blenden also die vierfache Lichtmenge. Aus 1/400s bei f/2.8 wird 1/100s bei f/5.6.

Blende 16 - 1/15 Sek.
Blende 11 - 1/30 Sek.
Blende 8 - 1/60 Sek.
Blende 5,6 - 1/125 Sek.
Blende 4 - 1/250 Sek.
Blende 2,8 - 1/500 Sek.

Klar kannst Du das durch ISO ausgleichen. F/2.8 und 1/400s bei ISO 100 werden etwa f/5.6 und 1/400s bei ISO 400 entsprechen. So ab ISO 400 finde ich, dass man Rauschen sieht, bis etwa ISO 1600 finde ich es je nach Situation OK. Nachschärfen per Software scheidet dann aber aus, weil das das Rauschen extrem anheizt.

Die Auflösung bleibt gleich, das Glas ändert sich ja nicht, Die Abbildungsleistung ist abgeblendet etwas besser, 2 Blenden runter ist meist das Optimum erreicht.

Reduzieren der Auflösung bringt gar nichts, weil die Bildpunkte auf dem Sensor sich dadurch nicht verändern.

Die Blende ist immer ein Kehrwert - also das Verhältnis aus Brennweite und Öffnung. Mehr Brennweite erfordert bei gleicher Lichtstärke einen größeren Durchmesser der Linse.
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Beitrag von heribert stahl » Di Mai 31, 2011 5:08 pm

Tino1971 hat geschrieben:Was ich nicht ganz verstehe ist, ob 1:2,8 und 1:5,6 einen erheblichen Unterschied bedeutet. Kann ich nicht einfach die ISO erhöhen und so den Unterschied wett machen? Ab wann beginnt das Bildrauschen erheblich zu werden? Oder bin ich im Wald eh schon quasi permanent an der Grenze des möglichen?
zwischen 2,8 und 5,6 sind 2 Blenden Unterschied:
Also wuerde aus Deiner 1/400sec nur noch 1/100sec oder aus ISO 400 wuerde ISO 1600.
Das Rauschen, gerade bei grossen dunklen Flaechen, ist das Eine. Mindestens genau so wichtig ist aber, dass die Dynamik deutlich nachlaesst.
Hier mal eins mit ISO 2200:
http://www.fototalk.de/album_comment.php?pic_id=70266
und das war im Laubwald. Tannenwald ist noch duesterer:
http://www.fototalk.de/album_comment.php?pic_id=76762

Ansonsten:
www.fotolehrgang.de

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Beitrag von Tino1971 » Di Mai 31, 2011 5:39 pm

ok, das hilft mir weiter, vielen Dank!!!

soll ich jetzt eher die in Lichtstärke oder in einen Bildstabilisator investieren? Preislich bleibt es ziemlich gleich:

z. B.

Canon 70 - 200 2.8 L USM um ca. 1.000,- EURO

oder mit Image Stabiliser

Canon 70 - 200 4.0 L IS USM um ca. 1.000,- EURO

oder

Sigma 70 - 200 2.8 EX OS DG HSM um ca. 1.000,- EURO

oder ohne Optischen Stabilisator:

Sigma Objektiv AF 70-200mm 2.8 EX DG Makro HSM II um ca. EURO 600,-

(das 300er Sigma mit 2.8 ist mir mit 2.500,- zu teuer)

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Beitrag von daimos » Di Mai 31, 2011 5:43 pm

Auf dem Papier macht der IS beim Canon 4 Blenden, sprich Du kannst viel länger belichten, ohne dass Verwacklungsunschärfe ein Issue wird.

Ich würde das Canon EF 70-200 f/4.0 L IS USM nehmen, denn damit kann man auch noch freihand schießen, das 2.8 ist schon arg schwer.
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Beitrag von Tino1971 » Di Mai 31, 2011 7:00 pm

Die 4 Blenden mit dem Bildstabilisator bringen meinen Plan wieder durcheinander.

Möglicherweise wird es jetzt doch ein 70 - 300 von Tamron mit VC (Bildstabilisator).

Meistens kann ich auflegen oder zumindest die 60D irgendwo anlehnen gegen Verwackelung und eine Schärfentiefe von einigen Metern ist mir auch wichtig. Daher war mir eigentlich Lichtstärke wichtiger als Stabi. Leider hab ich mit Stabi keine Erfahrung.

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Beitrag von heribert stahl » Di Mai 31, 2011 7:18 pm

Du hast immer noch nicht geschrieben, wie Deine Motive aussehen.
Wenn die sich nicht rueheren, ist ein Stabi vorteilhaft. Der beste Stabi ist aber nach wie vor ein gutes Stativ.
Sobald sich die Motive zuegig bewegen nuetzt ein Stabi gar nix: da helfen nur Lichtstaerke, HighISO, mitziehen oder ein Kombination aus den dreien.

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Beitrag von Tino1971 » Di Mai 31, 2011 7:38 pm

... meistens stehen sie nur kurz da und flüchten dann. d.h. ein stativ aufbauen geht nicht, aber die Camera kurz anlehnen oder auflegen geht.

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Beitrag von heribert stahl » Di Mai 31, 2011 8:15 pm

Ich glaube, Du hast etwas falsche Vorstellungen von Wildfotografie.
Mal eben schnell genug sein und Hunderte von Metern entfernte Rehe in eine schoen komponiertes Foto packen ist Wunschdenken.
schau mal dieses Foto:
http://www.fototalk.de/album_comment.php?pic_id=75550
das ist jetzt nicht besonders gut. Es ist mit 400mm Brennweite an einem trueben Tag auf der Wiese gemacht. Die Tiere waren ca 30m entfernt. Ohne ansitzen, warten und viel Geduld wird das im Wald nie was.
Mir ist jedenfalls noch nie ein gutes Rehfoto geglueckt, obwohl ich fast jeden Tag im Wald unterwegs bin.

P.S. doch, eins ist mir geglueckt:
(Link wurde entfernt)
das war aber in einem Wildfreigehege...

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Beitrag von Tino1971 » Mi Jun 01, 2011 10:03 am

Das Rehfoto ist mehr als ich mir erwarte. War das mit einem 2,8 oder mit einem 4,0? die Schärfeebene würde mir ausreichen.

Die Rehe könnten auch nur halb so groß auf dem Bild sein, das wäre immer noch ausreichend. Schärfe ist super, mehr als ich brauche.

Die Frage ist wohl, ob ich mit einem Stabilisator (VC, IS oder BS) oder höherer Lichtstärke bessere Resultate erziele. Die Postings weiter oben gehen da etwas auseinander.

Bringen alle Bildstabilisatoren eine 4 fach kleinere Blende? 2,8 statt 4 - 5,6 sind nur 2 Blenden. D.h. ich wäre mit einem optischen Bildstabilisator besser dran und könnte z. B. das Tamron 70 - 300 mit VC um 400,- nehmen.

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Beitrag von heribert stahl » Mi Jun 01, 2011 4:19 pm

Tino1971 hat geschrieben:Das Rehfoto ist mehr als ich mir erwarte. War das mit einem 2,8 oder mit einem 4,0? die Schärfeebene würde mir ausreichen.
Das war hoechstens mit Blende 5,6 bis 6,7. EXIFs sind aber noch im Bild.
Die Schaerfentiefe duerfte nur bei mehreren Tieren problematisch werden. Ein Tier bekommt man immer scharf. Die Entfernung ist ja relativ gross.
Die Faustregel 1/Brennweite x Crop wird durch moderne Stabisysteme um ca 2,5 bis 4 Blenden verschoben. Das haengt aber nach wie vor vom Fotografen und der persoenlichen Tagesform ab.
Beispiel: Brennweite 300mm und Canon 60D erfordert mindestens eine Verschlusszeit von 1/500 sec. Mit optimaler Stabilisierung (ohne Stativ :twisted: ) koennte man erwarten, dass ein ruhendes Motiv noch mit 1/60 oder gar 1/30 sec scharf wird.

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