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Welche Brennweite für welches Motiv?

Fragen und Antworten rund um Objektive für DSLR Digitalkameras.

Moderator: ft-team

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JimmYeos
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Welche Brennweite für welches Motiv?

Beitrag von JimmYeos » Mo Aug 27, 2012 5:20 pm

Hallo Leute,
welche Brennweite nutzt ihr - ganz grob über den Daumen gepeilt - für welches Motiv? Beispiel: 50mm für Produktfotografie..etc? Ich finde es nämlich unglaublich schwierig zu wissen bei welchem motiv ich welches Objektiv rauskrame.. :lol:

daimos
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Beitrag von daimos » Mo Aug 27, 2012 7:34 pm

Moin,

das kann man ganz selten verallgemeinern. Portraits find ich so bei 80 bis 100mm (Kleinbild-) Brennweite gelungen. Landschaften kommen (finde ich) weitwinklig gut rüber, in der Stadt bin ich auch meist weitwinklig unterwegs, denn sonst krieg ich die meisten Gebäude nicht ganz drauf.

Ansonsten bin ich oft mit meinem 17-55er an der 7D unterwegs, was in Kleinbild umgerechnet 27 - 88mm sind.

Gruß,
Guido
Alle Verallgemeinerungen sind falsch!

KaoTai

Beitrag von KaoTai » Mo Aug 27, 2012 11:18 pm

Grundsätzlich ist zu beachten, dass die Wirkung der Brennweite auch von der Größe des Sensors in der Kamera abhängt.

Mein 17-35er ist an meiner EOS 5D-II (Vollformat) viel weitwinkliger als früher an der EOS 10D (APS-C-Sensor, Cropfaktor 1.6).

Es ist üblich, Brennweiten-Wirkungen auf Kleinbild bzw. Vollformat zu beziehen. Wenn deine Kamera einen kleineren Sensor hat, dann mußt Du entsprechend um deren Cropfaktor verkürzen.

Alles unter 28mm ist stark weitwinklig.
Das sollte man nur für Landschaften verwenden (wo es keine geraden Linien gibt) oder für ausdrücklich Weitwinkel-Effekte mit stürzenden Linien und so:
http://www.fototalk.de/album_pic.php?pic_id=85524
http://www.fototalk.de/album_pic.php?pic_id=83480

28mm-75mm ist Alltagsfotografie, damit macht man wohl die meisten Aufnahmen.

Portraits, Makro-Aufnahmen, Produktaufnahmen, usw. macht man auch häufig im Bereich 60-90mm.

80-200mm ist der Tele-Bereich den man relativ unproblematisch nutzen kann. Z.B. um aus einer unübersichtlichen Szene einzelne Details herauszuholen:
http://www.fototalk.de/album_pic.php?pic_id=68017
http://www.fototalk.de/album_pic.php?pic_id=67947

Über 200mm steigt die Verwacklungsgefahr und wenn man über größere Entfernungen fotografiert nimmt durch die Luftstrecke der Kontrast ab.
D.h. wenn man zu Fuß näher herangehen kann, sollt man lieber mit 200mm fotografieren als aus der Ferne mit 400mm.

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JimmYeos
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Beitrag von JimmYeos » Di Aug 28, 2012 12:15 pm

Frau in Rot - Klassiker! :) Danke für deine Ausführung! Und klar, verallgemeinern will ich gar nicht, aber ich finde es einfach mal interessant wer für welche Motive welche Objektive nimmt - rein intuitiv sozusagen :wink: Die Beispielbilder find ich auch richtig klasse, dann sieht man wenigstens um was es geht!

Gerne noch andere Kommentare hierzu :idea:

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heribert stahl
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Beitrag von heribert stahl » Di Aug 28, 2012 6:18 pm

Die Brennweite dient eigentlich nur dazu, das Bildformat voll zu nutzen.
Idealerweise geht man ja so vor: Man sieht ein Motiv und sucht den besten Standort (d.h. auch die beste Entfernung) um dieses zu fotografieren. Dann legt man einen imaginaeren Rahmen drumherum (bzw, schneidet es aus dem Umfeld aus). Als Letztes nimmt man dann die passende Brennweite, damit alles Wichtige (und moeglichst wenig Unwichtiges) auf dem Sensor landet.

Grundsaetzlich schaffen Teleaufnahmen nicht nur beim Fotografieren Distanz, sondern auch beim Betrachten. Mit WW ist man, vorausgesetzt man hat nicht zu viel "unnoetigen Kram" auf dem Foto, beim Fotografieren und beim Betrachten naeher dran bis mittendrinn.

Gruß
Heribert

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fotoart
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Beitrag von fotoart » Mi Aug 29, 2012 10:22 am

Die Brennweite hat auch auf die Wirkung der Tiefenschärfe einen maßgeblichen Einfluss und ist somit ein wichtiges Element der Bildgestaltung.
Es gibt keine Vorgabe welches Motiv mit welcher Brennweite fotografiert richtig ist, es kommt auf die erwünschte Aussage der Bildwirkung an.
Ich als Fotokünstler benutze oft eine geringe Tiefenschärfe für meine Bildmotive um so viel unscharfe Fläche wie möglich zu erhalten und
nur einem scharfen Punkt, dafür ist große Brennweite unerlässlich.
Es gibt Fotografen die sich auf Festbrennweite 50 mm beschränken (KB) um die Welt so zu sehen und einzufangen wie es auf natürliche Weise das
menschliche Auge auch tut, dabei auf alle technischen Raffinessen verzichten, habe hohe Achtung vor dieser Leistung.
Ein Fotojournalist dagegen wird ohne Teleobjektiv keine Fotos machen können von Sport- oder Politikereignissen die in einer Zeitung Verwendung finden.
So hängt die sinnvolle Nutzung der Brennweite von Inhalt und Aussage des Fotos ab wie übrigens die gesamte fotografische Technik.
Immer ist das passende Werkzeug zum Kreieren der entsprechenden Stimmung beim Motiv zu wählen um genau die erwünschte Aussage zu treffen.

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JimmYeos
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Beitrag von JimmYeos » Mi Aug 29, 2012 12:29 pm

Ich hab mir beide Seiten von euch angeschaut und - glaube ich - verstanden was ihr meint! Vielen Dank :) Die Bilder auf euren Seiten haben wirklich eine ganz unterschiedliche Ästhetik, aber beide gefallen mir sehr gut. Das zeigt wirklich wie unterschiedlich Fotografie sein kann.. Ich denke ich werde auch ein wenig mehr versuchen meine eigene Ästhetik zu finden und öfter mal das Objektiv wechseln :wink:

Fredy33
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Beitrag von Fredy33 » Di Okt 09, 2012 9:26 pm

Bei der Motivwahl kommt es nicht nur auf die Brennweite an. Sondern es ist ganz wichtig, ob sich die Motive schnell bewegen. Bei stehenden Motiven dürfen die Objektive noch einen Mikromotorantrieb haben. Bei Action Aufnahmen sind Objektive mit USM Antrieb Voraussetzung. Sonst gibt es unscharfe Aufnahmen.

Fredy33
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Beitrag von Fredy33 » Mi Dez 05, 2012 11:09 am

Besitzen tue ich nur Canon Objektive mit USM Antrieb. Stehe ich am Straßenrand und fotografiere fahrende Erlkönige, dann ist eine Brennweite von 50mm bis 70mm nicht verkehrt. Stehe ich auf einem Hügel hinter einer Tanne, dann sind schon 200mm bis 300mm Brennweite erforderlich. Fahren die Autos auf einem zugefrorenen See, dann brauche ich schon Brennweiten zwischen 400mm bis 800mm.

Bei Sportaufnahmen benutzen die Profi Fotografen Canon Objektive mit 600mm Brennweite und Blende F4. Dabei stehen die Objektive auf einem Einbein. Das neue Canon 600mm F4 L IS II kostet ca. 12000 Euro.

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