Intuition?

[Daakheart]

Hallo zusammen

Kleine Vorgeschichte zur Frage:
Ich habe immer viel Fotografiert, glaubte ich zumindest. Viele Bilder, schöne Motive. Aber wenn ich mich hier so umschaue (ich bin neu hier) dann fällt mir auf das ich eigentlich nicht viel von Fotografie verstehe. Das ärgert mich, wo es mir doch solch einen Spass macht. Also bin ich zu dem Schluß gekommen, ich höre auf mit knipsen udn erlerne das Fotografieren.

Nun die frage:
Woher wisst ihr wie ihr die Blende einstellt und wie die Verschlusszeit? Was ist das richtige Licht und der richtige Winkel? Woher nehmt ihr ihr die Gewissheit das das Bild so etwas wird? Sind das jahreslange experimentieren und Tüfteln oder steckt da geneueste Berechnung hinter?

Ich wünschte mir ihr könntet mir an dieser Stelle Tipps geben die mir helfen meine Fähigkeiten auszubauen und mich sicherer machen um Umgang mit meiner Kamera.

Mfg Daakheart

[majo]

Nun die frage:
Woher wisst ihr wie ihr die Blende einstellt und wie die Verschlusszeit? Was ist das richtige Licht und der richtige Winkel? Woher nehmt ihr ihr die Gewissheit das das Bild so etwas wird? Sind das jahreslange experimentieren und Tüfteln oder steckt da geneueste Berechnung hinter?

Viel lesen in Büchern und natürlich hier im Fototalk , die Bilder von anderen Fotografen anschauen und viel ausprobieren, stelle dann die Bilder hier ein und die wirst sicher den einen oder anderen Tip bekommen.

Ein kleines Beispiel was die Blende angeht.

Möchtest Du z.B. eine Blüte fotografieren, so schliesse Deine Blende nur soweit, dass Dein Hauptmotiv oder die wichtigen Teile davon scharf abgebildet werden und der Rest in der Unschärfe versinkt, damit kannst Du Dein Hauptmotiv betonen und von einem unruhigen Hintergund freistellen.

Eigentlich findest Du hier im Forum ein Großteil der Techniken sehr gut beschrieben.

Was die Gewissheit angeht, ob eine Aufnahme was wird oder nicht!?

Vieles lernt man mit der Zeit und es wird sicher Situationen geben, die Dir immer wieder begegnen, genauso oft wird es immer wieder was Neues geben wo es hilft einfach einige Aufnahmen zu machen und zu schauen wie es wirkt, also einfach ausprobieren.

Gruß
Mario

[Gast]

Da schließe ich mich an und moechte zufuegen, dass mir als Wiedereinsteiger Fotoforen sehr geholfen haben.
Aber auch einschlaegige Literatur, die man guenstig in der Bucht und anderswo erhalten kann ist praktisch "Pflicht", die man in aller Ruhe und mit Lesezeichen konsumieren und verinnerlichen sollte.
Praktisch ist auch, wenn man eine alte Kamera zur Hand hat, an der man Handeinstellungen versuchen und auch bei geoeffeter Filmklappe die Funktionen durchspielen kann.
Wer die Kommentare unter den Bildern liest, kann auch viel mitnehmen!
Man darf halt keine Scheu haben und zuerst einmal 2-3 Bilder zum besten geben, die dann entsprechend kommentiert werden.
Learning by doing ist immer gut, lesen verstaerkt das Erlernte.
Irgendwann merkt man, dass die eigenen Bilder der Anfangszeit nicht mehr genuegen, weil's immer besser klappt....

[Daakheart]

OK, das damit den Foren durchstöbern und lernen durch Bücher werde ich mir zu Herzen nehmen. Die Idee mit der alten Kamera finde ich gar nicht schlecht. Ich habe noch eine schöne alte von meinem Vater, da geht mal gar nichts automatisch, selbst ein Lichtmessgerät hat er immer dafür gebraucht. Evtl ist das die richtige Idee um es dann auf der anderen Kamera entsprechend umzusetzen. Mal sehen. Vielen Dank für eure Tipps.

MfG Daakheart

[Gast]

Sofern der Sucher zu gebrauchen ist sieht man ja schon bei der Aufnahme wie es in etwa (gestalterisch, kompositionell) aussehen wird das Bild.

Wenn deine Kamera noch eine Abblendtaste hat kann man vorher sogar vermuten (mehr aber leider nicht bei den heutigen Suchern) wie die Schärfentiefe sein wird.

Ansonsten Knipsen (ich unterscheide bei dem Begriff nicht zwischen gezielt gestalterischem Knipsen und drauflosknipsen) was das Zeug hält und und bei anderen Fragen einfach mal Probieren.

Sofern Digital einfach mal gezielt (ok schlechtes Beispiel) ein Geländer schräg anvisieren und mehrere Blenden durchspielen (Fokus immer an derselben stelle).

Die Wirkung sieht man dann zuhause.

Oder um die Wirkung von verschiedenen Belichtungszeiten zu ersehen (lesen kann man da vieles, aber es verinnerlichen nur, wenn man es mal selber gemacht und gesehen hat auf seinen Bildern): Einfach einen Springbrunnen mit verschiedensten Zeiten knipsen.

Die Blende wird dann natürlich auch angepasst aber du wirst sehen das bei langen Belichtungszeiten das Wasser neblig verrinnt während bei kurzen das Wasser eingefroren ist.

Usw.

Irgendwann hat man es dann im Gefühl was interessant aussehen könnte bzw. wie es interessant aussehen kann (Farbig igitt - aber in SW?).

Das Dirk

[Niphredil]

Was mir wirklich hilft, ist sich Fotos anzuschauen. Am besten noch viel Kritik üben zu jedem Bild was dir über die Augen kommt.

Ich habe mir gestern zum Beispiel die Cosmopolitan gekauft... und ich entdecke kleine Fehler bei den Hochglanzfotos Du mußt nur richtig hinschauen.

Ansonsten hat mir auch geholfen eine ganze "Reihe" von Fotos zu machen. Das heißt ich habe eine Fotoreihe von Blende 4,0-22 gemacht und mir die Unterschiede angeschaut. Probier einfach mal alle Einstellungen durch und vergleiche die Bilder. Fotografier mal ein Gegenstand aus allen Perspektiven und vergleiche. (das natürlich mit unterschiedlichen Objektiven.)

[KaoTai]

Nun die frage:
Woher wisst ihr wie ihr die Blende einstellt und wie die Verschlusszeit? Was ist das richtige Licht und der richtige Winkel?
Woher nehmt ihr ihr die Gewissheit das das Bild so etwas wird? Sind das jahreslange experimentieren und Tüfteln oder steckt da geneueste Berechnung hinter?

1. Die technischen Zusammenhänge (Belichtungszeit - Blende - ISO-Zahl - Brennweite - Schärfentiefe usw.) haben sich in den letzten 100 Jahren nicht wirklich geändert.
Es lohnt sich also, sich damit mal näher zu beschäftigen. Ich vermute nämlich, dass auch die übernächste Generation digitaler Spiegelreflex-Kameras noch irgendwo ein Zeitenrad und einen Blendenring haben wird.

2. Die gestalterischen Kriterien (Bildausschnitt - Perspektive - Beleuchtung) sind weit schwieriger zu erlernen.
Da hilft vielleicht sogar ein Besuch in einer Gemäldegalerie mehr, als das Studium des n+1.ten Foto-Tutorials.
Mit "Berechnung" hat das weniger zu tun. Natürlich hilft ein solides Beherrschen der Technik, das "wie" hinzubekommen, wenn Du mal eine Idee hast "was" Du darstellen willst.
Du mußt dir halt mal Zeit nehmen, dich mit einem einzelnen Motiv länger auseinander zu setzen.
Oder mit ein paar anderen Fotografen das gleiche Motiv beharken und dann vergleichen was die gesehen haben.

Von "Gewissheit" ist da eigentlich nicht die Rede.
Aber die Digitalkamera zeigt dir ja auf dem Display hinten unmittelbar nach der Aufnahme an, ob das was sie gesehen hat sich mit dem deckt, was Du darstellen wolltest.

[Daakheart]

Ich danke euch allen. Tja, das mit der Technik muss ich wirklich noch lernen aber dafür habe ich mir schon Formulare fertig gemacht wo ich Daten eintragen kann wie Blende, Verschlußzeit, Entfernung zum Objekt und dessen Hintergrund. Denn aus dem Kopf werde ich mir das nicht merken können bei einer analogen Kamera ^^

MfG Daakheart