Schlechtes Bild von Digitalfoto am TV

[lutli]

Guten Tag,
ich habe mit meiner neuen Nikon Coolpix P100 einige Fotos gemacht und dann die Kamera mit HDMI-Kabel mit meinem grossen neuen Philips Flachbild HD TV verbunden und dort angesehen.
Ich habe Fotos mit diversen Auflösungen und Einstellungen (6, 8 oder 10 Mio. Pixels und Einstellungen Normal, Fine etc.) gemacht.
Ich bin ziemlich enttäuscht von der Bilddarstellung am TV, das Bild ist teilweise pixelig, verwaschen und alles andere als schön anzusehen, es nicht weit von der Bildqualität von alten VHS-Kassetten entfernt. Wenn ich die Kamera mit Cinch-Analog Kabel mit dem TV verbinde ist es noch schlimmer.
Wir haben vor einigen Monaten einige Ferienfotos mit einer sehr einfachen Canon-Kamera gemacht (5 Mio. Pixels) und diese Bilder sind durchwegs sehr schön anzusehen.
Woran kann das liegen ?
Danke für Hilfe und Meinungen,
Gruss, lutli

[KaoTai]

Dein HDTV-Fernseher hat wahrscheinlich 1920x1080 Pixel, das sind 2 Megapixel und ein Seitenverhältnis von 16:9

Deine Kamera hat mindestens 6 Megapixel und ein Seitenverhältnis von 4:3 oder 3:2.

Der Fernseher muß das Bild also erheblich verkleinern um es anzuzeigen.

(Wenn Du ihn falsch eingestellt hast, wird er das Bild sogar noch in der Höhe stauchen oder oben und unten einen Streifen abschneiden.)

Das Verkleinern ist das Problem.

Das kann man rechnerisch mehr oder weniger geschickt machen (Stichworte: Interpolation, bi-linear, bi-kubisch, verschiedene Filter-Kerne)

Anscheinend macht das dein TV eher ungeschickt.

Dann wäre es am besten, den TV von der Interpolation zu entlasten und ihm gleich Bilder zu geben, die auf seine 1920x1080 Pixel zurechtgerechnet sind.
Dann kann er die Pixel der Bilddateien eins-zu-eins wiedergeben:

http://www.fototalk.de/ftopic19395-0.html

Wenn ich mit meiner 21-Megapixel-Kamera die Bilder auf 1920x1080 zurechtrechne und per USB-Stick an meinen günstigen HDTV-Fernseher anschaue bekomme ich ein sehr scharfes Bild.
Außerdem gehen die Bildwechsel schneller, da der TV keine unnötigen Pixel vom Stick lesen muß die er dann wieder kleinrechnen muß.

[lutli]

Danke Kao Tai für Deinen Beitrag.
Nun verstehe ich das besser.
Soll ich dann in Zukunft Bilder nur mit 2 Mio Pixels machen, um die Darstellung am TV zu verbessern ?
Oder muss oder kann man die Verkleinerung per Software machen, welche ?
Wozu braucht man dann die 10 Mio welche die Kamera liefern kann ?

Gruss, lutli

[Johnars]

Wozu braucht man dann die 10 Mio welche die Kamera liefern kann ?

Spätestens dann wenn du etwas ausdrucken willst das A3 und grösser ist, oder wenn du einen Ausschnitt aus dem Bild nehmen willst, bist du dann froh um die 10MP!

Gruss Armin

[KaoTai]

Soll ich dann in Zukunft Bilder nur mit 2 Mio Pixels machen, um die Darstellung am TV zu verbessern ?
Oder muss oder kann man die Verkleinerung per Software machen, welche ?
Wozu braucht man dann die 10 Mio welche die Kamera liefern kann ?

Nein, weiterhin in voller Auflösung aufnehmen und nachträglich verkleinern.

Das geht mit vielen Programmen, ich empfehle IrfanView, siehe den Thread auf den ich oben verlinkt habe.

Wenn Du die Bilder nur auf den HDTV anschauen willst und keine Papierbilder größer als 10x15cm willst, bräuchtest Du in der Tat keine Kamera mit mehr als 2 Megapixeln.

Für größere Bilder, sagen wir 30x45cm, sind 10 Megapixel schon angebracht.
Allerdings nutzen die nur dann etwas, wenn das Objektiv vor der Kamera ausreichens scharf abbildet, daß auch auf jeden den Pixel etwas anderes drauf ist.

[buerokratiehasser]

Die Kamera kenne ich nicht.

Samsung L100 (und vermutlich andere) tut den Datenstrom für das Display wohl einfach auf dem TV-Out raus. Sehr elegant, sieht aber aus wie Matsch.
Die hatte allerdings kein HDMI-Kabel :>

[Elwood]

Der Fernseher muß das Bild also erheblich verkleinern um es anzuzeigen.

Das ist so nicht richtig. Beim aktuellen Stand der (Heim-)Technik werden per HDMI maximal Bilder in Full HD (1920 × 1080 Pixel, entspricht ungefähr 2MP) übertragen. Das bedeutet, dass die Kamera die Umrechnung erledigen muss. Da hier interpoliert werden muss, sollten die Bilder mindestens in doppelter Full HD-Auflösung vorliegen. Nimm also weiter die maximal mögliche Auflösung der Kamera.
Der Fernseher kann jetzt noch Blödsinn machen, wenn er trotz digitalem Videosignal das sogenannte Overscan (Bild wird etwas vergrößert, um kleine schwarze Streifen am Rand zu verhindern) benutzt oder das Seitenverhältnis der glieferten Bilder verändert (Stauchen oder breit ziehen, um die Darstellung auf den gesamten Schirm auszudehnen).

Weiterhin ist zu prüfen, welches Signal die Kamera ausgibt, und was der Fernseher entgegennehmen kann: SD (480i = NTSC, 576i = PAL) HD (720i oder 720p) Full HD (1080i oder 1080p)?
Schau mal ins Menü Deiner Kamera, wenn der Fernseher angeschlossen ist. Da sollte irgendwo das Videoformat einstellbar sein. Nimm dort den höchsten Standard, den auch Dein Fernseher unterstützt.

Dann sollten die Bildeinstellungen im Fernseher überprüft werden. Overscan und Formatanpassung habe ich ja schon erwähnt. Gerne verschlimmbessern noch irgendwelche "Cinema"-Effekte, Scharfzeichner und Rauschunterdrücker das Bild. Schalte alle vorhandenen "Verbesserer", "Optimierer" und Effekte im Fernseher aus. Dann bekommst Du das Bild, das die Kamera wirklich liefert.

Sollte das Ergebnis dann noch immer nicht zufrieden stellen, probier die Kamera mal an einem anderen Fernseher bzw. eine andere Kamera an Deinem Fernseher.

Und zu guter letzt: Schau Dir die Bilder doch mal auf dem Medium an, wofür die Kamera sie macht - auf dem PC. Vielleicht liegt es ja am Ausgangsmaterial (Fehlfokusierung, falsche Belichtung, ...)?

Grüße
Elwood

[KaoTai]

HDMI ... Das bedeutet, dass die Kamera die Umrechnung erledigen muss.

Stimmt, ich war davon ausgegangen daß die Kamera dem Fernseher einfach die aufgenommenen JPEG-Bilddateien zur Verfügung stellt.
Das trifft aber wohl nur zu, wenn man sie per USB-Kabel anschließt oder deren Speicherkarte entnimmt und direkt in den Fernseher steckt.