pstein hat geschrieben:Da steht erstmal die Brennweite in der Zeile "Typ": 4.7 - 18.8 mm
und dann nochmal in der Zeile darunter für das Kleinbildformat-Äquivalent: 26 - 105mm
Sehe ich das richtig?
Gibt es da eine Umrechnungsformel?
Warum hat man eigentlich eine zweite Brennweite-Angabe erfunden?
Ja, siehst Du richtig.
Das Objektiv hat tatsächlich eine Brennweite von 4.7 - 18.8 mm.
Denn die Brennweite ist eine Eigenschaft des Objektivs, d.h. der Linsen darin.
Die Brennweite ist also dieselbe, egal welchen Sensor Du hinter das Objektiv hängst.
Allerdings ist fürs praktische Fotografieren eigentlich nicht die Brennweite sondern der Öffnungswinkel des Objektivs entscheidend.
Der Öffnungswinkel ergibt sich aber erst aus der Kombination von Brennweite (des Objektivs) und Sensorgröße (der Kamera).
Leider hat man sich in der Zeit der Kleinbild-Dominanz (ca. 1930-2005) eine feste Vorstellung herausgebildet, welcher Öffnungwinkel von einem 28mm- oder von einem 200mm-Objektiv zu erwarten ist.
Heute haben die Digitalkameras aber sehr unterschiedliche Sensorgrößen, von 1/10x Kleinbild bis 2.5x Kleinbild.
(Weil das von der Größe des Sensors in der Kamera abhängt, kann es auch keine feste Umrechnungsformel geben.)
Und man hat es leider versäumt, endlich auf Angaben wie
Öffnungswinkel 100° oder
Öffnungswinkel 12° umzusteigen.
Sondern gibt immer noch an:
Das 4.7-18.8mm Objektiv verhält sich an der neuen Digitalkamera so, wie man es von einem 26-105mm Objektiv an einer Kleinbild-Kamera erwarten würde.
Nur dass heute die wenigsten jüngeren Fotografen jemals eine analoge Kleinbild- oder digitale Vollformat in der Hand hatten.
Ist wohl ähnlich wie bei Pferdestärken:
Die wurden auch angegeben, damit man wußte, wie viele Rösser so eine neumodische Dampfmaschine ersetzen kann.
Und mein Auto hat heute immer noch PS, obwohl ich nie ernsthaft überlegt habe, stattdessen eine 180-spännige Kutsche zu kaufen.