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Wirksamkeit verschiedener Stabilisator-Techniken

Welche Digitalkamera ist die richtige für mich? Kompakt oder DSLR?

Moderator: ft-team

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Gast

Wirksamkeit verschiedener Stabilisator-Techniken

Beitrag von Gast » Di Jan 02, 2007 12:23 pm

Immer noch habe ich mich nicht endgültig für eine Kamera bzw. ein System einscheiden können. Zur Auswahl stehen die Canon EOS 30D und die Pentax K10D. Ich habe mir von beiden Testbilder im Netz (in voller Auflösung) gesucht. Daraus konnte ich jedoch bisher keine endgültige Entscheidung ableiten. Der wesentliche Vorteil, der für die K10D spricht, ist der eingebaute Stabilisator. Nun gibt es skeptische Stimmen, die daran zweifeln, ob ein durch Magnete beweglicher Sensor ähnlich gut funktionieren kann, wie die beweglichen Linsen, die in den stabilisierten Objektiven zum Einsatz kommen. Darauf hin habe ich mir einen Test angesehen (Foto-Magazin) und die meinen ein beweglicher Sensor wäre kaum weniger effektiv. Bei der Wirksamkeit käme es auch sehr stark auf die integrierten Gyros (Kreisel) an.
Wichtig wird der Stabilisator für mich, wenn ein stärkeres Tele-Zoom dazu kommt. Mit dieser Anschaffung möchte ich zwar noch warten, aber innerhalb der nächsten 12 Monate werde ich mir sicher ein Objektiv für Tieraufnahmen mit einer maximalen Brennweite von 300-400mm zulegen. Freihändig geht da wohl nichts mehr. Das bedeutet, dass man sich bei der "Jagd" auf Wasservögel mit einem Stativ ausstatten muss. Die Frage ist nun, ob ein Stabilisator prinzipiell überhaupt noch in der Lage ist ein Zittern bei derartigen Brennweiten auszugleichen - bei gutem Licht und bei relativ ruhiger Hand.

Um wieder auf die Frage nach der Kamera bzw. nach der Stabilisierungstechnik zurück zu kommen: Ein Tele-Zoom mit bis zu 400mm und mit Stabilisator liegt beim Kaufpreis im vierstelligen Bereich - was nur schwer erschwinglich für mich wäre. Im Falle des im Gehäuse integrierten Stabilisators käme ich in den Genuss eines gleichwertigen Objektivs für deutlich kleineres Geld.

Einen weiteren Vorteil des Stabilisators sehe ich in Aufnahmen nach "available Light" und auch hier wäre der im Gehäuse integrierte Stabi von Vorteil, da ich beim Objektivkauf in eine lichtstarke Optik investieren könnte, statt in den Stabi.

Ich weiß, dass mir niemand die Entscheidung abnehmen kann, aber eure Meinungen und insbesondere Erfahrungen wären wertvoll für mich, um nun endlich zu einer Entscheidung zu kommen.

Grüße
Sabine

Gast

Beitrag von Gast » Di Jan 02, 2007 1:22 pm

Hallo Sabine,

und schon wieder antworte ich als einer der ersten User auf deine Frage.... :wink: :lol:

Ich bin eigentlich davon überzeugt, dass du für absolut vernünftige Aufnahmen in dem von dir genannten Brennweitenbereich zwingend ein Stativ benötigen wirst. Natürlich kannst du auch mehrere, schnelle Bildfolgen schießen und auf einen Glückstreffer hoffen, aber das hat dann eigentlich nichts mehr mit anspruchsvoller Fotografie zu tun.

Kleinere "Verwackler" kann ein Bildstabilisator, egal ob im Gehäuse oder im Objektiv verbaut, sicherlich noch gut ausgleichen. Aber auch in dem von dir erwähnten Test in der FM wurde darauf hingewiesen, dass ab gewissen Brennweiten einfach auch diese Technik an ihre Grenzen stößt.

Das lichtstarke Objektive mit USM und L-Linsen bei Canon in dem Brennweitenbereich > 200mm schnell eine hohe Investitionssumme erfordern ist auch mir klar. Dagegen sieht natürlich jedes "stinknormale" 70-300mm/4-5,6 Objektiv von Canon oder Tamron etc. wie ein Schnäppchen aus.

Aber: wenn du bis an die Grenzen der Brennweite gehst wird dir auch der Stabilisator kaum helfen.

Es bleibt dann eigentlich nur noch das Stativ oder die Investition in lichtstärkere Objektive (die Möglichkeit ISO-Werte auszureizen lasse ich mal aussen vor).

Mein Tipp: 70-200mm/4 IS L von Canon sollte schon relativ preiswert gebraucht zu erhalten sein. Neu lag es kurz vor den Feiertagen imho bei ~500 Euro. Immer noch eine Stange Geld, aber du möchtest ja auch erst in einem Jahr das Objektiv nutzen bzw. erwerben.

*hoffe, ich hab mich bei der Typenbezeichnung nicht verschrieben*

Gruß

Andreas

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Cano
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Re: Wirksamkeit verschiedener Stabilisator-Techniken

Beitrag von Cano » Di Jan 02, 2007 1:37 pm

smedia hat geschrieben:Der wesentliche Vorteil, der für die K10D spricht, ist der eingebaute Stabilisator.
Kann man wohl nicht anders sehen, denn einen kamera-integrierten Stabilisator hat man immer dabei.
Pentax verspricht bei der K10D eine Wirksamkeit von 4 LW. Mehr versprechen die Hersteller stabilisierter Objektive auch nicht.
Bei der Wirksamkeit käme es auch sehr stark auf die integrierten Gyros (Kreisel) an.
Wenn ich das nächste Mal zum Griechen essen gehe, werde ich mir ein paar Gyros einstecken. Vielleicht funktionieren die auch in einer Nikon. :P
Die Frage ist nun, ob ein Stabilisator prinzipiell überhaupt noch in der Lage ist ein Zittern bei derartigen Brennweiten auszugleichen -
Wenn er es nicht wäre, dann wären die Mehrkosten für den Stabilisator reine Geldverschwendung.

Falls objektivintegrierte Stabilisatoren effektiver sein sollten, dann dürfte der Gewinn bei nicht mehr als 1 LW liegen. Dieser Vorteil rechtfertigt es bei ökonomischer Betrachtung nicht, der Objektiv-Lösung gegenüber der Kamera-Lösung den Vorzug zu geben.

Gruß
Cano

Gast

Beitrag von Gast » Di Jan 02, 2007 4:46 pm

Da stecke ich wohl in einer Patt-Situation. Was auch der Blick in ein anderes Forum (D-Forum) bestätigt hat. Es scheint mir schon fast eine Glaubensfrage zu sein, ob der Stabilistor bei längeren Brennweiten noch richtig funktioniert und ob die Bewegungen des Sensors demselben auf Dauer schaden.
Vielleicht sollte ich ein Orakel befragen ;-) oder Lotto spielen (gewinnen), so dass der Preis keine Rolle spielt.
Bin so ratlos, dass ich schon fast dazu tendiere, das mit dem Stabilisator ganz zu vergessen und mir einfach eine solide Kamera + zwei gute Objekive ohne Stabilisator zu kaufen.

Edit: Mir haben eure Posts in der Vergangenheit schon sehr geholfen, wenigstens konnte ich meine Wahl mittlerweile etwas eingrenzen - dafür danke ich Euch!
@Cano: Habe deine Ratschläge auch schon des öfteren beherzigt und es nie bereut :-).

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Beitrag von Cano » Di Jan 02, 2007 6:52 pm

smedia hat geschrieben: Bin so ratlos, dass ich schon fast dazu tendiere, das mit dem Stabilisator ganz zu vergessen und mir einfach eine solide Kamera + zwei gute Objekive ohne Stabilisator zu kaufen.
Eine gute Tendenz, Sabine,
denn der Stabilisator ist bei der Fotografie sicher nicht das Wichtigste. Etliche Fotografengenerationen wußten überhaupt nicht, was ein Bildstabilisator ist - und es wurden trotzdem hervorragende Fotos gemacht.

Ich würde, solange ich Kameras nicht hauptberuflich nutze, auch den Gesichtspunkt der Solidität nicht allzu weit in den Vordergrund stellen. Dafür schreitet die Entwicklung im Digitalbereich viel zu schnell fort.

Ich habe mir vor mehr als zehn Jahren mal einen teuren und aus soliden Einzelteilen bestehenden Computer gekauft. Das Ding ist zwar anscheinend "unkaputtbar", aber ich kann trotzdem kaum noch etwas damit anfangen, weil viele Programme nicht darauf laufen. Im Grunde eignet er sich nur noch als elektronische Schreibmaschine und Karteikasten. Mit einem billigen PC wäre ich letztlich besser gefahren. Der hätte vielleicht nur drei Jahre gehalten, aber das hätte dicke gereicht, da ich nach zwei Jahren schon wieder einen neuen und weitaus leistungsfähigeren PC hatte.

Meine PC-Erfahrungen habe ich auf den Fotosektor übertragen. Deshalb habe ich mir auch nicht die solidere D200, sondern die preiswertere D80 gekauft. Bis ich die ausgereizt und verschlissen habe, wird es noch eine Weile dauern. Und wenn dann eine Neuanschaffung fällig ist, dürfte die D200 nicht mehr zu den Objekten meiner Begierden zählen.

Gruß
Cano

Gast

Beitrag von Gast » Di Jan 02, 2007 7:32 pm

Dem kann ich mich nur anschliessen und letztlich war meine tendenzielle Empfehlung auch in diese Richtung.

Wenn du dir ein normales Telezoomobjektiv mit einem Brennweitenbereich bis 300mm kaufst und dazu ein für deine Anforderungen vernünftiges Stativ wirst du garantiert mehr Freude daran haben als an jeder teuren Linse oder hochwertigem Body.

Damit kannst du preiswert üben und bei Bedarf auch relativ problemlos diese Teile wieder verkaufen, ohne große finanzielle Verluste in Kauf nehmen zu müssen.

Wenn du dann wirklich Bedarf an Objektiven oder Bodys hast, die dir bessere Lichtstärken und/oder einen Bildstabilisator bieten, dann wird sich in Zukunft sicherlich auch preiswert etwas auf dem Gebrauchtmarkt finden lassen.

Man muss ja nicht immer alles komplett neu kaufen :wink:

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Beitrag von Michael S » Di Jan 02, 2007 7:53 pm

Hallo,

ich sehe die Sache anderes als meine beiden Vorschreiber den ich erachte Stabilisator schon als Sinnvoll. Natürlich sind sie kein Allheilmittel gegen verwackelte Bilder den bei hohen Brennweiten kommt sehr schnell Bewegungsunschärfe dazu aber in schwierigen Lichtsituationen können sehr hilfreich sein.

Gerade Objektive überleben die Bodys meist um Jahre, daher mein rat lieber am Body sparen und nicht bei den Objektiven. Ich selber habe 3 IS – Objektive und bei 2 von denen muss ich sagen möchte ich es nicht mehr missen. Wenn man immer gutes Licht hat und immer ein Stativ dabei hat sollte das Licht schlechter werden kann man auf das IS verzichten. Es ist auch kein unbedingtes MUSS aber halt eine schöne Beigabe.

Tschüss

Michael
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Beitrag von Cano » Di Jan 02, 2007 8:45 pm

Michael S hat geschrieben: ich sehe die Sache anderes als meine beiden Vorschreiber den ich erachte Stabilisator schon als Sinnvoll.
Das liest sich so, als würde ich einen Stabilisator nicht für sinnvoll erachten. Selbstverständlich ist eine solche Einrichtung sinnvoll. Deshalb ist in meinem Immer-Drauf-Objektiv (18-200 mm) ja auch einer drin.

Allein schon die psychologische Wirkung eines Bildstabilisators ist nicht zu verachten. Ich hatte neulich in dem Glauben, den Stabilisator eingeschaltet zu haben, ein paar Innenaufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen gemacht. Als ich damit fertig war, stellte ich erschrocken fest, daß ich vergessen hatte, den Stabi einzuschalten. Die Fotos waren trotzdem überwiegend nicht verwackelt.
Anscheinend genügt schon der Glaube, einen Stabilisator zu haben. :wink:

Gruß
Cano

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Beitrag von Michael S » Di Jan 02, 2007 9:52 pm

Hallo Canon,

ich messe dem Stabilisator schon etwas mehr als einen Placeboeffekt zu. Bei Bewegungsunschärfe hilft er nicht aber bei schlechtem Licht hat er mir schon geholfen. Er ist kein Wundermittel das alle Fehler eines schlechten Bildes behebt ist er sicherlich nicht aber als reines Placebo würde ich auch nicht bezeichnen.

Tschüss

Michael
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Gast

Beitrag von Gast » Di Jan 02, 2007 11:34 pm

Ich sag es mal so: Ob sich der Mehrpreis für den Stabi lohnt hängt Hauptsächlch von dem fotografischen Einsatzbereich ab.

Wenn ich die Wahl zwischen zwei identischen Objektiven, einmal mit und einmal ohne Stabi zum selben oder nur einen minimal unterschiedlichen Preis hätte würde ich den Stabi sicherlich mitnehmen.

Wenn ich aber die Wahl zwischen 600,- ohne und 1200,- mit Stabi habe, dann lohnt es sich für mich - bei anderen kann es anders sein - nicht, da ich eher ein Studio- und Schönwetterfotograf (Da gibt es mehr als genug Licht) bin der ab und an auch ein paar Nachtaufnahmen (30sek entwackelt auch der beste Stabi nicht) macht.

Für mich persönlich habe ich daher bisher die Entscheidung getroffen das Geld eher in gute und relativ lichtstarke Optiken zu stecken (Wer meine Bilder hier kennt ahnt wieso) und Stabi erstmal Stabi sein zu lassen.


Wenn jemand öfters bei Dämmerung unterwegs ist oder Waldlichtungen am Morgen (gibt die besten Nebel und Sonnenstrahl Bilder) oder sonstige Bilder bei wenig Licht (Innenräume, Feiern, Feten, Konzerte usw) fotografiert, der wird den Stabi lieben lernen.

Dirk

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