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raw jpg

Alles rund um die digitale Bearbeitung der Bilder am Computer. Bearbeitungsmethoden der Digitalfotografie.

Moderator: ft-team

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thommiman
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raw jpg

Beitrag von thommiman » Do Okt 15, 2009 10:19 pm

hallo an alle,

ich hab da mal eine prinzipielle frage:

lohnt es sich wirklich in raw zu fotografieren und die bilder in einem ebv-programm zb gimp mit ufraw (bin linux user und habe keine bessere alternative gefunden) in jpg zu konvertieren?

ich fotorafiere schon ein paaaaaaar jährchen meistens in jpg.
mir ist klar, dass raw eine größere farbtiefe hat aber ehrlich gesagt, sehe ich am monitor kaum unterschiede.

nun kann es durchaus sein, dass gimp nicht mehr als 8 oder 16 bit verarbeiten kann? wäre ja ein jammer.

selbst wenn ein raw bild optimal in jpg umgewandelt wird reduziert sich die farbtiefe. also ist doch der einzige vorteil von raw, dass man ein unbearbeitetes negativ hat, welches man immer wieder neu bearbeiten kann?!

KaoTai

Beitrag von KaoTai » Do Okt 15, 2009 11:30 pm

Du hast recht, daß Du alle RAW-Aufnahmen erstmal mittels EBV bearbeiten mußt.
Und wenn Du das nicht besser machst, als es deine Kamera automatisch kann, dann nützt dir RAW nichts.

Denn am Ende wirst Du fast immer ein JPEG ausgeben.
Und dessen maximale Qualität ist gut genug für alle praktischen Print- oder Projektionsanforderungen.

RAW bietet dir einen größeren Bearbeitungsspielraum, denn JPEG hat i.d.R. nur 8 Bit Farbtiefe, während RAW die vollen 10, 12, oder 14 Bit der Kamera enthält.
Mehr als 8 Bit kann der Mensch zwar nicht sehen, aber jedes zusätzliche Bit erlaubt dir eine Blendenstufe mehr Korrektur oder Bearbeitung.

Außerdem sind die automatischen Bearbeitungsschritte in der Kamera recht umfangreich.
U.a. Nachschärfen, Weißabgleich, Dynamik, ggf. Vignettierungskorrektur usw.
Wenn Du willst kannst du all das manuell einstellen, wenn Du ein RAW-Bild bearbeitest.

Es gibt also einige Gründe die für RAW sprechen, aber ob man das am Ende immer sieht ist fraglich.
Wenn Du die Bilder nur ins Web stellen willst, dann lohnt sich RAW wohl kaum.
Wenn Du große Prints willst, dann schon eher.

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fibbo
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Beitrag von fibbo » Do Okt 15, 2009 11:55 pm

KaoTai hat geschrieben:..Wenn Du die Bilder nur ins Web stellen willst, dann lohnt sich RAW wohl kaum.
Wenn Du große Prints willst, dann schon eher.

Ergänzend möchte ich hinzufügen, dass RAW mehr Rechenleistung, Speicher, und ein darauf abgestimmtes Programm erfordert (die RAWs sind herstellerabhängig), und die Benutzung des RAW-Formats bei schwierigen Lichtbedingungen grundsätzlich anzuraten ist.

Ein Schwachpunkt für jpg ist auch, dass man jpgs nicht mehr bearbeiten sollte ohne Qualitätsverluste in Kauf zu nehmen. Man sollte daher die Originale irgendwo "jungfräulich" in Kopie halten. Bei RAW geschieht das automatisch, solange man nichts fehlkonfiguriert oder die RAW-Dateien überschreibt.

fibbo

Schaumrolle
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Beitrag von Schaumrolle » So Okt 18, 2009 6:10 pm

Hi!

Den Vorteil von RAW hast du erst, wenn du die RAWs vor dem konvertieren noch veränderst, zb Belichtung anpassen, Sättingung erhöhen etc. Wenn du die RAW Datei gleich ohne Veränderung nach JPG konvertierst, kannst du auch gleich in JPG fotografieren.
Du kannst mal nen kleinen Test machen um zu sehn wie effektiv RAWs sind. Öffne das selbe Bild einmal in RAW und einmal in JPG in deiner Kamerasoftware (bei mir Digial Photo Professional von Canon, weiss jetzt nicht ob du das mit anderen Porgrammen eins zu eins so nachvollziehen kannst), dabei ist es hilfreich wenn deine Cam ein Bild gleich in beiden Formaten aufnimmt. Dann verändere mal die Exposure einstellung in beiden Bildern. Wenn ich das hier mache dann sieht das JPG schnell unnatürlich aus wobei das RAW über den ganzen Bereich eine gute Qualität liefert.
Beim RAW Format hast du vie mehr Bildinformationen, die auf den ersten Blick aber garnicht angezeigt werden können, da die Dastellung am Monitor und das Sehvermögen deiner Augen einfach nicht ausreichen. Erst wenn du das Bild veränderst kommt dieser Informationsüberschuss zum Vorschein, das äussert sich einfach dadruch dass du viel mehr Informationen zerstören kannst ohne die Grenze zu überschreiten, wo du zu viel zerstörst. Bei JPG kommst du schnell an diese Grenzen weil nur grade so viel Information Im Bild ist, wie du zur korrekten Anzeige brauchst.

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gethupa
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Beitrag von gethupa » So Okt 18, 2009 6:25 pm

bei Canon, denke auch bei anderen Herstellern, hast du die Möglichkeit mit der mitgelieferten Software, DPP, im Nachhinein, bei den RAW's eine Batch Verarbeitung zu machen und die Raw gleich wie die Kamera entwickeln zu lassen.
Dann hast du immer noch die Möglichkeit vereinzelte Raw's selber zu entwickeln.

Gruß
Daniel

Edit: DPP gibt's auch für Linux.

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Frenky9
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Beitrag von Frenky9 » Di Okt 20, 2009 6:50 pm

So umfangreiche Bearbeitung ist gar nicht nötig, um den Unterschied zu sehen. Es reicht oft schon eine einfache Tonwertkorrektur, um bei einem Jpeg Lücken entstehen zu lassen, wo ein RAW noch eine fehlerlose Kurve aufweist.
Auch wenn man das per Augenschein nicht immer sofort sieht: Warum willst du deine Bilder in einem minderwertigen Format abspeichern, wenn es auch ein höherwertiges gibt? Der Bearbeitungsaufwand ist kein Argument. Jedes x-beliebige Programm bietet standardisierte Exportroutinen, die den Aufwand dafür auf ein Minimum reduzieren.

Gruß
's Arscherl brummt, 's Herzl g'sund

KaoTai

Beitrag von KaoTai » Di Okt 20, 2009 9:01 pm

Frenky9 hat geschrieben:So umfangreiche Bearbeitung ist gar nicht nötig, um den Unterschied zu sehen. Es reicht oft schon eine einfache Tonwertkorrektur, um bei einem Jpeg Lücken entstehen zu lassen, wo ein RAW noch eine fehlerlose Kurve aufweist.
Auch wenn man das per Augenschein nicht immer sofort sieht: Warum willst du deine Bilder in einem minderwertigen Format abspeichern, wenn es auch ein höherwertiges gibt? Der Bearbeitungsaufwand ist kein Argument. Jedes x-beliebige Programm bietet standardisierte Exportroutinen, die den Aufwand dafür auf ein Minimum reduzieren.

Gruß
Sieht Du die Lücken im Bild oder nur im Histogramm ?

Was Du (am Ende der Bearbeitung) nicht als JPEG abspeichern kannst, das kannst Du auch nicht sehen.


Soll bedeuten:
JPEG bietet (bei korrekter Handhabung) genug Qualität für alle Ausgabe-Formate, sei es Druck, Projektion, etc.

(Welcher Print-Dienst akzeptiert denn RAWs ?)

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Beitrag von fotoart » Di Okt 20, 2009 11:41 pm

Es liegt klar auf der Hand, das 'Entwickeln' der RAW-Dateien ist ein
kreativer und manueller Vorgang bei dem man als Mensch Einfluss auf das
Bild nimmt und nur wenn das erwünscht ist macht es Sinn.
Wenn man digitale Dateien mit der vollautomatischen Kamera generieren
will als Produkt der Technik ist dieses Entwickeln von Hand völlig überflüssig.

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gethupa
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Beitrag von gethupa » Mi Okt 21, 2009 2:14 am

Frenky9 hat geschrieben:Jedes x-beliebige Programm bietet standardisierte Exportroutinen, die den Aufwand dafür auf ein Minimum reduzieren.

Gruß
wo ist jetzt der Unterschied zwischem x-beliebigen Programm mit standardisierter Exportroutine und der Kamerasoftware? :roll:

Gruß
Daniel

KaoTai

Beitrag von KaoTai » Mi Okt 21, 2009 9:37 am

gethupa hat geschrieben:
Frenky9 hat geschrieben:Jedes x-beliebige Programm bietet standardisierte Exportroutinen, die den Aufwand dafür auf ein Minimum reduzieren.

Gruß
wo ist jetzt der Unterschied zwischem x-beliebigen Programm mit standardisierter Exportroutine und der Kamerasoftware? :roll:

Gruß
Daniel
Der Unterschied liegt im Plural!

Du hast mit der RAW-Datei noch die volle Datenbasis um unter mehreren "standardisierten Exportroutinen" die für dich passendste auszuwählen.

Du kannst das sogar interaktiv machen, d.h. die angebotenen Routinen der Reihe nach durchprobieren.

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fotoart
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Beitrag von fotoart » Mi Okt 21, 2009 11:43 am

Die Frage ist ob bei künstlerischer Verarbeitung des Rohmaterials und
welches Bild hätte nicht gern diesen Anspruch, ein Minimum an Aufwand der richtige Weg ist.
Der geringste Aufwand ist sich die digitale Datei fix und fertig von der
Kamerasoftware generieren zu lassen mit nur einem Knopfdruck.
Dann hat die Kamera das Bild gemacht und nicht der Fotografierende,
diese Bilder gibt es auf den Festplatten in großen Mengen aber wer schaut
sich die an und wie viel Wert wenn man ehrlich ist haben diese Mengen?

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Frenky9
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Beitrag von Frenky9 » Mi Okt 21, 2009 2:30 pm

gethupa hat geschrieben:
Frenky9 hat geschrieben:Jedes x-beliebige Programm bietet standardisierte Exportroutinen, die den Aufwand dafür auf ein Minimum reduzieren.

Gruß
wo ist jetzt der Unterschied zwischem x-beliebigen Programm mit standardisierter Exportroutine und der Kamerasoftware? :roll:

Gruß
Daniel
Der Unterschied liegt einmal im Plural, wie KaoTai schrieb, zum anderen aber auch in der Möglichkeit, dies zu verändern. In einem Jpeg sind Bearbeitungsschritte gespeichert (Schärfe, Kontrast etc.), die man nur schwer wieder rückgängig machen kann. Das Raw ist wie ein Negativ, das ich zu jeder Zeit wieder hervorholen und anders bearbeiten kann.

Gruß
's Arscherl brummt, 's Herzl g'sund

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Beitrag von Frenky9 » Mi Okt 21, 2009 2:37 pm

KaoTai hat geschrieben:
Frenky9 hat geschrieben:So umfangreiche Bearbeitung ist gar nicht nötig, um den Unterschied zu sehen. Es reicht oft schon eine einfache Tonwertkorrektur, um bei einem Jpeg Lücken entstehen zu lassen, wo ein RAW noch eine fehlerlose Kurve aufweist.
Auch wenn man das per Augenschein nicht immer sofort sieht: Warum willst du deine Bilder in einem minderwertigen Format abspeichern, wenn es auch ein höherwertiges gibt? Der Bearbeitungsaufwand ist kein Argument. Jedes x-beliebige Programm bietet standardisierte Exportroutinen, die den Aufwand dafür auf ein Minimum reduzieren.

Gruß
Sieht Du die Lücken im Bild oder nur im Histogramm ?

Was Du (am Ende der Bearbeitung) nicht als JPEG abspeichern kannst, das kannst Du auch nicht sehen.


Soll bedeuten:
JPEG bietet (bei korrekter Handhabung) genug Qualität für alle Ausgabe-Formate, sei es Druck, Projektion, etc.

(Welcher Print-Dienst akzeptiert denn RAWs ?)
Wenn ich bei einem Jpeg eine Tonwertspreizung vornehme, können Abrisse entstehen, die auch sichtbar sein können.
Spreize ich dasselbe Foto als 16-bit -Tiff aus einem Raw, können diese Abrisse unter Umständen vermieden werden. Speichere ich das Bild nun als Jpeg ab, bleibt die volle Kurve natürlich erhalten. Es geht ja um die Informationen für die Bearbeitung. Durch das Abspeichern in Jpeg entstehen keine Lücken.

Gruß
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Beitrag von Nietnagel » Do Okt 22, 2009 4:28 am

Hier entsteht etwas der Eindruck, RAW würde prinzipiell mehr Zeitaufwand bedeuten. Das muss man m.E. differenzierter sehen. Wer in RAW fotografiert muss sich z.B. keine Gedanken darüber machen, ob er/sie den Weißabgleich korrekt eingestellt hat, da man dies ggf. nachträglich und verlustfrei korrigeren kann. Ich investiere lieber ein paar Minuten mehr am Rechner als mir während des Fotosmachens auch nur einen Gedanken an die Technik zu viel machen zu müssen.
D300 • Tokina 11-16 2.8 • Voigtländer Color Skopar 20 3.5 • Nikkor 35 1.8 • Sigma 50 1.4 • Nikkor 70-300 VR • SB-900
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Beitrag von KRaNKeD » Fr Dez 11, 2009 12:05 am

Ich für meinen Teil fotografiere so gut wie immer Dual (also JPG UND RAW).

JPG deshalb, weil's aus Zeitdruck meistens einfach schneller geht.

Möchte ein Kunde aber dann ein Foto, welches eigentlich nicht so gut geworden ist (sei es wegen zu offener Blende, etc), wird ganz einfach das RAW hervorgeholt und bearbeitet.

Der Vorteil am Raw-format ist einfach, dass man so gut wie alles noch nachträglich "fast" verlustfrei bearbeiten kann, was man an einem JPG gar nicht mehr oder nur in etwa und mit (viel) Verlust nachbearbeiten kann.

mfg,
Tom
Zuletzt geändert von KRaNKeD am Fr Dez 11, 2009 12:13 am, insgesamt 1-mal geändert.

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