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Dias selbst entwickeln

Alle rund um die Bildbearbeitung im Labor

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Daniel
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Dias selbst entwickeln

Beitrag von Daniel » Mo Apr 10, 2006 7:52 pm

Hallo,

da ich von der Entwicklung im Prinzip so viel Ahnung habe wie eine Fliege vom Tauchen, möchte ich euch einmal fragen ob es überhaupt möglich ist, Dias selbst zu entwickeln und welche Geräte gebraucht werden. Ich möchte diese alte Technik eigentlich nicht aufgeben und überlege, ob ich nicht vielleicht sogar eine analoge EOS anschaffen sollte... Die gibts bei eBay schließlich für so wenig Geld, dass bald das Porto teurer wird.

Schöne Grüße,

Daniel

Werner_B.

Beitrag von Werner_B. » Mo Apr 10, 2006 10:39 pm

:shock:
Zuletzt geändert von Werner_B. am Sa Nov 28, 2009 11:33 am, insgesamt 2-mal geändert.

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Daniel
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Beitrag von Daniel » Mi Apr 12, 2006 8:56 am

Vielen Dank für die Antwort!

Ich dachte es wäre besonders einfach und man müsste den Diafilm nur in ein Fixierbad legen...


Schöne Grüße,


Daniel

Ahriman
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Beitrag von Ahriman » Mi Apr 12, 2006 4:58 pm

Ist wirklich nicht zum empfehlen, gibt außer großem Aufwand nur Ärger.

Ich habe mal vor vielen Jahren Schwarz-weiß-Filme zu Dias umkehrentwickelt. Dazu braucht man zunächst einen kontrastreichen Negativfilm. Ob es den noch gibt? Ich gebrauchte den Adox KB 17 - aber die Firma ist ja schon lange im Hades verschwunden. Problematisch war die Beschaffung der Schwefelsäure. Ich brauchte nur hundert ccm, dafür läßt kein Apotheker sich einen ganzen Ballon voll kommen.
Der Vorgang, soweit ich mich erinnere: Entwickeln (in einem kontrastreichen Papierentwickler!) wässern - Säurebad - wässern - raus aus der Dose und gut nachbelichten - wieder entwickeln - wässern - fixieren - wässern - trocknen. Die Ergebnisse waren allerdings phantastisch.
Die Säure löst das entwickelte und nunmehr metallische Silber (und nur dieses) aus dem Film. Das restliche Silber bekommt dann die erneute Belichtung, wird dann entwickelt.

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Daniel
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Beitrag von Daniel » Mi Apr 12, 2006 6:22 pm

An die Chemikalien zu kommen wäre für mich nicht sehr schwer, der Preis würde sich auch in Grenzen halten.
Nur die Geräte kosten ein kleines Vermögen, ich glaube es lohnt sich einfach nicht. Wäre zwar schön es mal gemacht zu haben, aber es ist auch nicht zwingend notwendig, da gebe ich mein Geld wohl doch lieber woanders aus.

Vielen Dank euch beiden!

KaoTai

Beitrag von KaoTai » Do Apr 13, 2006 12:19 am

Ich hatte mir mal vor ein paar Jahren so einen Chemiekaliensatz gekauft,
mit dem man in der normalen Entwicklungsdose normale Farb-Diafilme entwickeln kann.

Allerdings muß man den Prozess peinlich genau führen, sonst stimmt weder Farbe noch Helligkeit.
Und im Gegensatz zum Farb-Negativ hat man beim Dia keine Möglichkeit mehr, diese Abweichungen auszufiltern.

Mir war nach dem einmaligen Versuch der Aufwand zu groß und das Ergebnis zu schlecht.
Zudem war der Preis etwa 25 Euro für 3 Filme.

Fazit: Lass es sein!

Ahriman
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Beitrag von Ahriman » Do Apr 13, 2006 5:48 am

Ich habe nochmal darüber nachgedacht: Da es vermutlich keine Schwarweiß-Diafilme mehr gibt, könnte sich eine Umkehrentwicklung auf diesem Gebiet schon lohnen. Es geht in der normalen Entwicklerdose. Man muß den Kontrast hochtreiben, also einen möglichst "harten" Film nehmen. Ich habe ihn mit einem Papierentwickler entwickelt, man muß den Film gut ausentwickeln, da sonst das Dia einen Grauschleier bekommt! Das heißt, bei der Erstentwicklung muß jedes Silberkorn, das Licht bekam, auch entwickelt werden zu metallischem Silber. Ich nahm damals einen Papierentwickler für Repros, der auch hart arbeitete. Ha, jetzt weiß ich wieder, er hieß "Reprogen".
Die Schwefelsäure wird natürlich nicht pur verwendet, sie mußte verdünnt werden - weiß nicht mehr wieviel. Erkundige dich bei Fachleuten, Fotozeitschriften müßten das auch wissen. Außerdem ist es wichtig, ob man die Säure ins Wasser gießt oder das Wasser in die Säure - das weiß ich nicht mehr. Erkundige dich bei einem Apotheker oder Chemielehrer, wenn du es falsch machst mußt du schwer büßen! Konzentrierte Schwefelsäure ist ein Teufelszeug, allergrößte Vorsicht walten lassen und gut wegschließen, wenn Kinder im Haus sind. Ansonsten war der ganze Vorgang kinderleicht. Die Nachbelichtung bezw. Zweitbelichtung des Filmes ist dann einfach, wenn der Spiraleinsatz der Dose transparent ist. Dann genügt es, ihn mit dem Film unter einer Lampe eine Weile zu drehen - oder am Fenster im Tageslicht. Die Zeit ist unkritisch, da genügt eine Minute gut. Bei der Zweitentwicklung ist die Zeit unkritisch, da ja nur noch das Silber vorhanden ist, das das Bild darstellt.

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Daniel
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Beitrag von Daniel » Do Apr 13, 2006 9:21 am

Schon klar, immer die Säure aufs Wasser geben und nicht umgekehrt, sonst kommt einem alles entgegen, H2SO4 wird ganz schön heiss, wenn man es verdünnt :oops:

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