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Macro - ab welcher Brennweite nur noch mit Stativ ???

Fragen und Antworten rund um Objektive für DSLR Digitalkameras.

Moderator: ft-team

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hundbarny
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Macro - ab welcher Brennweite nur noch mit Stativ ???

Beitrag von hundbarny » Fr Dez 04, 2009 8:40 pm

Bis zu welcher Brennweite kann ich -ohne Bildstabilisator- eigentlich noch verwackelungsfreie Bilder schiessen ???

Gast

Beitrag von Gast » Fr Dez 04, 2009 8:53 pm

Das hängt im Makrobereich mehr vom Abbildungsmasstab als von der Brennweite ab. Am besten immer mit Stativ, wenns irgend geht.

KaoTai

Beitrag von KaoTai » Fr Dez 04, 2009 9:32 pm

Ich hätte mal gesagt, daß das in erster Linie von der Belichtungszeit abhängt.

Zu Analogzeiten gab es die Regel, daß man aus der Hand nicht länger als "Eins geteilt durch Brennweite" belichten soll.
Bei einem 200mm-Objektiv also nicht länger als 1/200 sec.

Bei einer DSLR mit Crop-Faktor wird das noch strenger, dann sollte man nicht länger als "Eins durch Cropfaktor*Brennweite" belichten.
Bei einem 200mm-Objektiv an einer DLSR mit Cropfaktor 1.6 also nicht länger als 1/320 sec.

Ein stabilisiertes Objektiv bringt etwa einen Faktor 8 in der max. verwacklungsfreien Belichtungszeit.
Bei einem 200mm-IS-Objektiv an einer DSLR mit Cropfaktor 1.6 also nicht länger als 1/40 sec belichten.

Diese Regeln würde ich mal für Fernaufnahmen und für Makroaufnahmen gleichermaßen gelten lassen.


Was bei Makro noch hinzukommt ist neben der Verwacklung auch noch die geringe Schärfentiefe.
Wenn Du dich nach dem Fokussieren mit dem Oberkörper nur ein paar Zentimeter vor oder zurück bewegst, ist das Motiv häufig schon aus dem Schärfebereich.


Andererseits spricht obige Regel von der Belichtungszeit.
Wenn Du Blitzlicht verwendest, dessen Brenndauer i.d.R. deutlich unter 1/1000 sec liegt, dann ist die Verwacklungsgefahr ziemlich gering.

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heribert stahl
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Beitrag von heribert stahl » Sa Dez 05, 2009 12:23 am

KaoTai hat geschrieben: Diese Regeln würde ich mal für Fernaufnahmen und für Makroaufnahmen gleichermaßen gelten lassen.

Das ist leider nicht so. Im Nahbereich (unter 4m) laesst die Wirkung der Verwackelbremsen rapide nach. :(

Gruss
Heribert

Gast

Beitrag von Gast » So Dez 06, 2009 3:24 pm

KaoTai hat geschrieben:Ich hätte mal gesagt, daß das in erster Linie von der Belichtungszeit abhängt.
Zuallererst hängt es davon ab, ob man schon seinen Alkohol hatte an dem Tag...

Spass beiseite: Je grösser der Abbildungsmasstab, desto verheerender wirken sich bereits mikroskopisch kleine Wackler aus. Ihr könnts gerne ausprobieren...

KaoTai

Beitrag von KaoTai » So Dez 06, 2009 4:30 pm

Die Bildweite beträgt je nach Entfernung zum Motiv ein bis zwei Brennweiten.
1xf bei unendlich weit entfernten Motiven,
2xf bei Motiven im Abstand 2xBrennweite - dann ist das Abbild auf dem Sensor aber schon so groß wie das Motiv in echt, d.h. Abbildungsmaßstab 1:1

Also, so riesig sollte der Unterschied zwischen "Normal" und "Makro" nicht sein - vielleicht ein Faktor 2 ?!

Und warum es die Trägheitssensoren im Objektiv kümmern sollte, auf welche Entfernung das Objektiv gerade fokussiert hat, leuchtet mir auch nicht ein.

Könnte ihr mir das bitte erklären ?

MaximilianWe
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Beitrag von MaximilianWe » Do Dez 10, 2009 8:47 pm

KaoTai hat geschrieben:....Also, so riesig sollte der Unterschied zwischen "Normal" und "Makro" nicht sein - vielleicht ein Faktor 2 ?!
Und warum es die Trägheitssensoren im Objektiv kümmern sollte, auf welche Entfernung das Objektiv gerade fokussiert hat, leuchtet mir auch nicht ein.
Könnte ihr mir das bitte erklären ?
einmal ganz simpel ausgedrückt: ein Foto ist nicht verwackelt, wenn die Kamera sich während der gesamten Belichtungszeit nicht bewegt. Ergo dessen ist die Dimension der Verwacklung eine Folge von Kamerabewegung während der Belichtungszeit. Ob ( und wie) ein Verwacklungsschutz in Kamera oder Objektiv hilft hängt von der Schnelligkeit der Reaktion und vom Ausmaß der Bewegungen nach Strecke und Schnelligkeit ab.
Wenn die Kamera um eine bestimmte Strecke (während einer Belichtung) versetzt wird, nimmst du zu recht an, daß sich das in der Nähe wie in der Ferne eigentlich nicht unterscheidet. Bei Gegenständen, die näher zum Aufnahmestandort sind, wird es i.a. augenfälliger. Bei Objekten näher zur Kamera wirkt der Versatz um einen mm relativ zum Motiv viel größer , als der Versatz vin 1 mm zu einem winzigen Punkt in der Ferne. Insofern gerät ein Verwacklungsmehanismus auch in der Nähe quasi eher an seine Grenzen.
Indessen in trivial, daß man bei langen Brennweiten und kurzen Entfernungen sowieso eher länger belichtet und dann natürlich die Strecke, die man innerhalb einer längeren Belichtungszeit verwackelt , entsprechend größer ist.

Max

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fibbo
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Beitrag von fibbo » Do Dez 10, 2009 8:59 pm

KaoTai hat geschrieben:..
Bei einem 200mm-IS-Objektiv an einer DSLR mit Cropfaktor 1.6 also nicht länger als 1/40 sec belichten.
Das gilt aber nur wenn man noch dazu eine ruhige Hand hat oder auflegt. Ich würde normalerweise nicht unter 1/80s gehen bei 200mm Brennweite an Crop 1,6x. Und auch bei 1/80s sollte sich das Motiv nicht bewegen.

"Eins durch Cropfaktor*Brennweite" als längste verwacklungsfreie Verschlusszeit ohne Stabilisator oder bei sich bewegenden Motiven kann ich auch empfehlen.

fibbo

KaoTai

Beitrag von KaoTai » Do Dez 10, 2009 9:56 pm

MaximilianWe hat geschrieben:
KaoTai hat geschrieben:....Also, so riesig sollte der Unterschied zwischen "Normal" und "Makro" nicht sein - vielleicht ein Faktor 2 ?!
Und warum es die Trägheitssensoren im Objektiv kümmern sollte, auf welche Entfernung das Objektiv gerade fokussiert hat, leuchtet mir auch nicht ein.
Könnte ihr mir das bitte erklären ?
einmal ganz simpel ausgedrückt: ein Foto ist nicht verwackelt, wenn die Kamera sich während der gesamten Belichtungszeit nicht bewegt. Ergo dessen ist die Dimension der Verwacklung eine Folge von Kamerabewegung während der Belichtungszeit. Ob ( und wie) ein Verwacklungsschutz in Kamera oder Objektiv hilft hängt von der Schnelligkeit der Reaktion und vom Ausmaß der Bewegungen nach Strecke und Schnelligkeit ab.
Wenn die Kamera um eine bestimmte Strecke (während einer Belichtung) versetzt wird, nimmst du zu recht an, daß sich das in der Nähe wie in der Ferne eigentlich nicht unterscheidet. Bei Gegenständen, die näher zum Aufnahmestandort sind, wird es i.a. augenfälliger. Bei Objekten näher zur Kamera wirkt der Versatz um einen mm relativ zum Motiv viel größer , als der Versatz vin 1 mm zu einem winzigen Punkt in der Ferne. Insofern gerät ein Verwacklungsmehanismus auch in der Nähe quasi eher an seine Grenzen.
Indessen in trivial, daß man bei langen Brennweiten und kurzen Entfernungen sowieso eher länger belichtet und dann natürlich die Strecke, die man innerhalb einer längeren Belichtungszeit verwackelt , entsprechend größer ist.

Max
Du meinst also:

Auf große Entfernung darf man eine Translation der Kamera während der Belichtungszeit vernachlässigen, da genügt es allein ihre Rotation zu stabilisieren.

Hm.

MaximilianWe
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Beitrag von MaximilianWe » Do Dez 10, 2009 11:12 pm

KaoTai hat geschrieben:Du meinst also:
Auf große Entfernung darf man eine Translation der Kamera während der Belichtungszeit vernachlässigen, da genügt es allein ihre Rotation zu stabilisieren.Hm.
so ist das aber auch nicht. Es ging ja um den Vergleich fern und nah.
Auch für die Ferne gilt, dass jede Bewegung der Kamera während der Belichtung ( gleich in welche Richtung) verwackelt.

Max

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Beitrag von marcel80 » Do Dez 17, 2009 5:22 pm

Die Regel mit dem Kehrwert kannst du wirklich bei nem Macro in die Tonne treten, bei solch einem Abbildungsmaßstab verwackelt man viel früher. Ich würde bei 1:1 locker mal noch den Faktor 2 ranhängen. Außerdem musst du bei einem Macro wegen dem geringen Abstand zum Objekt viel mehr abblenden um möglichst alles scharf auf den Sensor zu kriegen (falls gewollt). Dadurch werden die Belichtungszeiten natürlich automatisch wieder länger. Ich bin nicht der große Fan von Stativen, einfach weil ich viel zu oft das verpasse was ich eigentlich fotografieren wollte... Deswegen hab ich mich für ein 60er Macro entschieden gehabt, das reicht mir locker um meine Macro Aufnahmen zu machen, für mehr werd ich wohl irgendwann noch zu nem Zwischenringset greifen. :-)

der.Schwede
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Beitrag von der.Schwede » Fr Dez 18, 2009 10:43 am

Hab des tamron 180/3.5 macro 1:1 und verwende wenn es geht immer des stativ, aber wenn es hell geung is und du ne kurze verschlußzeit hast, hab ich auch schon paar schöne motive ohne stativ eingefangen. man hat ja ned immer zeit, bzw des motiv gibt dir ja ned immer die zeit des staiv aufzubauen und die kamera auszurichten xD

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