Wir trauen den anderen schon einiges zu. Allerdings haben wir "ollen Höpler" schon einiges Erlebt und wollen vor unschönen Überraschungen warnen.
Ich bin es nunmal (historisch von der F501 verwöhnt) gewohnt Tricks und Kniffe anzuwenden um einen lahmen AF halbwegs auszugleichen. 1985 war man ja schon froh, wenn der einzige zentrale Liniensensor tatsächlich mal irgendwas Konntrastreiches gefunden hat bzw. ist dann halt zähneknirschend in den MF Modus gegangen. MAn hat gelernt mit den unzulänglichkeiten und Tücken der Technik zu leben und diese dann irgendwie zu umgehen.
Heute hab ich das Gefühl: Viele haben die Erwartungshaltung (nachfolgend mal was drastisch dargestellt), dass alles überperfekt und Ewig funktionieren muss - Irgendwelche Naturgesetze sind da nur scheinheilige Vertuschungsversuche der bösen Industrie und interessieren nicht.
anders kann ich mir fragen a la Wieso funktioniert der AF in absoluter Dunkelheit nicht, wieso Fehlbelichtung wenn ich immer und überall 1/250 bei Blende 8 einstelle (und die Umgebungslichtsituation ignoriere) im M Modus. Wieso keine Checkkarten-Kompakte der Marke "Sensor ist größer als das Gehäuse"?
Und mein Favorit: Wer brauch sowas?, Das braucht doch keiner?, "Ich brauch das nicht!" /(Also hat das gefälligst auch kein anderer zu notwendig zu haben). Wieso keine SLR ohne Spiegel (Wahrscheinlich weil SLR die Abkürzung für Kamera
mit Spiegel ist und bei "Kamera mit Spiegel aber ohne Spiegel" bleibt einfach nur Kamera übrig - und davon gibt es ja genug).
Daher auch mein Einwand, das ich (und zwarganz subjektiv) bei Portrait und Makro nicht so viel Wert auf einen schnellen AF lege.
Ich bin es gewohnt mit einem lahmen AF zu arbeiten und das z.B. bei dem Spontan - Ivona und Hummeln knipsen von den gemachten knapp 200 Fotos mehr als 90% wegen "Ist doppelt [Sicherheitsnachschuß], gefällt mir doch nicht so, ist unscharf" aussortiert werden müssen (Nebenbei bei analog wr ich schon froh, wenn ein Bild pro 36er Film vergrößerungswert war). Wenn man aber als Anfänger (und die Erfahrung können wir ja nicht er-Hellsehen) mit der Erwartungshaltung das die Kamera ja so teuer war und daher die Bilder gefälligst alle super sein müssen (Quasi die neue Form von "Ich kann nichts, ich bin nichts, also gebt mir eine Uniform/Kamera") ist man anfangs immer sehr schnell enttäuscht (Ich versteh das nicht die ersten beiden Fahrstunden mit dem Golf liefen doch so gut! - Bei der Dritten hab ich den Ferrari aber an die Wand gesetzt. Also bei so einem teuren Wagen erwarte ich einfach das er bessere Bilder macht). Daher auch öfters der Hinweis, das scharfstellen bei kleinen Blendenzahlen was anderes ist als mit einem schon bei Offenblende fast Fixfokus Objektiv.
Wenn ich natürlich für den gleichen Preis, zwei - bis auf AF Geschwindigkeit - identische Objektive zur Auswahl habe, hol ich das mit dem schnellen AF. Eventuell bin ich (je nach Objektiv - will haben faktor) bereit etwas mehr für den schnelleren AF zu zahlen (und zwar je wichtiger der beim Einsatzzweck ist umso mehr) aber das sollte sich zumindest in Grenzen halten.
Für ein Makro und Portraitteil für nicht wegrennende Motive bin ich aber nicht bereit für HSM mal glatt 20%+ mehr auszugeben (Das Tokina kostet um die 370€ das Sigma dürfte bei 450 liegen - allerdings kenn ih die Preise jetzt nicht wirklich, das Canon ist wahrscheinlich noch teurer).
Das Mehrgeld investier ich eher in einen günstigen Ringblitz
für Makro.
Dirk
ps das Teil ist jetzt so lang geworden, da hab ich selber den ÜBerblick verloren.