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probleme bei nachtaufnahmen

Das Pentax Forum rund um Spiegelreflexkameras DSLR+SLR, spiegellose Kameras, Systemkameras DSLM und Kompaktkameras.

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popthatpussy
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probleme bei nachtaufnahmen

Beitrag von popthatpussy » Di Jan 08, 2008 9:12 pm

hallo
ich hab das k100d super kit und wollte erst den tollen himmel abends ablichten. jedoch löst er im AF mit Blitz gar nicht erst aus.
dasselbe passiert öfter auch im Makromodus wenn ich sehr nahe am gegenstand/objekt bin.
ist das normal?

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WolfgangS
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Beitrag von WolfgangS » Di Jan 08, 2008 9:23 pm

Wieso willst Du den Himmel anblitzen?

Nun wenn Du bei Dunkelheit fotografierst ist es häufig zu dunkel für den Autofokus.
Aber da Du ha den Himmel fotografieren willst brauchst du ja auch gar nicht scharf stellen, sondern MF einfach in Unendlich-Stellung einstellen und auslösen.
Und wenn Du näher am Objekt bist als das Objektiv zulässt, dann kann er auch nicht scharfstellen und verweigert das auslösen

popthatpussy
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Beitrag von popthatpussy » Di Jan 08, 2008 9:30 pm

gestern war ne sehr schöne helle sternenklare nacht hier. und ich wollte es festhalten. wollte...
aber ich werds gleich mal im MF probieren obs klappt.

vielen dank für den tipp!

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Kaba
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Beitrag von Kaba » Sa Jan 12, 2008 8:43 pm

Die Kamera löst im AF modus erst aus, wenn das Scharf-Symbol im Sucher leuchtet. :shock:

Gast

Beitrag von Gast » Sa Jan 12, 2008 9:46 pm

...und ich frage mich gerade, warum bei Aufnahmen des Nachthimmels geblitzt werden soll? :shock:

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Nasus
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Beitrag von Nasus » So Jan 13, 2008 1:40 pm

Naja,
es gehört schon ein bisschen mehr dazu, als die Kamera auf ein Stativ zu packen und auf Unendlich zu fokussieren...
Wenn mehr als ein paar Sterne auf dem Bild sein sollen, sondern das, was man mit dem Auge erkennt, muss man sehr lange belichten; 30sec. reichen oft nichtmal, wenn man hohe iso-Werte in Kauf nimmt.
Dummerweise kann man je nach Brennweite und Himmelsausschnitt nichtmal 2sec. lang belichten, da sich unser Planet bewegt, die Sterne für uns also rotieren.
Das muss man entweder ausgleichen, indem man die Kamera mitbewegt (was ohne spezielle Ausrüstung vollkommen unmöglich ist), oder relativ kurz belichtet und dafür sehr viele Aufnahmen macht, die man aneinander anpasst und aufaddiert.
Experimentiere mit möglichst kurzer Brennweite; ist nicht nur Lichtstärker, sondern die Rotation der Sterne fällt weniger auf und Du kannst somit länger belichten.

Grüße
Nasus

Benny
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Beitrag von Benny » Mi Jan 30, 2008 9:03 pm

Nasus hat geschrieben:Naja,
es gehört schon ein bisschen mehr dazu, als die Kamera auf ein Stativ zu packen und auf Unendlich zu fokussieren...
Wenn mehr als ein paar Sterne auf dem Bild sein sollen, sondern das, was man mit dem Auge erkennt, muss man sehr lange belichten; 30sec. reichen oft nichtmal, wenn man hohe iso-Werte in Kauf nimmt.
Dummerweise kann man je nach Brennweite und Himmelsausschnitt nichtmal 2sec. lang belichten, da sich unser Planet bewegt, die Sterne für uns also rotieren.
Das muss man entweder ausgleichen, indem man die Kamera mitbewegt (was ohne spezielle Ausrüstung vollkommen unmöglich ist), oder relativ kurz belichtet und dafür sehr viele Aufnahmen macht, die man aneinander anpasst und aufaddiert.
Experimentiere mit möglichst kurzer Brennweite; ist nicht nur Lichtstärker, sondern die Rotation der Sterne fällt weniger auf und Du kannst somit länger belichten.

Grüße
Nasus
Dafür gibt es eine gute alte Faustregel:

Ein Stern erscheint solange punktförmig, wie die Belichtungszeit bei

Brennweite optimale Zeit (in s) akzeptable Zeit (in s)
50 mm .......7 ...........................15
24 mm ......15...........................30
17 mm ......22...........................40
100 mm .....3,5 ..........................7
1000 mm ...0,35.........................0,5

nicht übersteigen.

Das gilt streng nur für Kleinbild, beim APS-C Sensor muss man die Zeiten halbieren (um ein optimales Ergebniss zu erhalten) bzw. mindestens x Crop-Faktor rechnen.

Die 1000 mm habe ich mal zugenommen, nicht, weil man damit Sternfeld-Aufnahmen machen würde, sondern weil es immer mal Mondaufnahmen gibt, wo die scheinbare Bewegung des Mondes (seine zusätzliche Eigenbewegung ist hier noch nicht berücksichtigt) Grenzen setzt. Allerdings sind in praxi bei 1000 mm eher die Stabilität des Stativs sowie Kamera-induszierte Schwingungen das Hauptproblem.

Wer's ganz genau nachrechnen will, findet die Formeln zur Berechnung der maximalen Belichtungszeit etwas im alten "Handbuch der Astrofotografie" (Koch, Hrsg., Springer Vlg.) Hier wird auch ausführlich dargelegt, wie sich die Äquatoriale breite des Objektes zusätzlich auswirkt (für Genauigkeitsfanatiker).

Gruß,
Benny
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Nasus
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Beitrag von Nasus » Mi Jan 30, 2008 9:59 pm

Hi Benny

"Für Genauigkeitsfanatiker" würde ich das nicht nennen. Bleiben wir mal bei 50mm: bei 0° kann man nach Fausformeln 6-8 Sekunden lang belichten, bei 75° über 30 sekunden...

Oder etwas universeller: max. Belichtungszeit (sec.) = 400 : ( Brennweite in mm * cos Deklination)

Echte Genauigkeitsfanatiker rechnen sich das natürlich noch präziser aus, indem sie statt der Konstante (hier 400, oft aber auch 412 oder 425...) das Auflösungsvermögen der Kamera direkt in Bezug zur Erdrotation setzen ;)

Grüße
Nasus

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Beitrag von Benny » Mi Jan 30, 2008 10:48 pm

Hallo Nasus,

schön, dass es noch jemand tatsächlich genau nimmt... Ich denke mir bei diesen Berechnungen aber immer, dass sie so eigentlich nur bei langen Brennweiten Sinn machen, denn die normalen Fotoobjektive, also alles zwischen 24 mm und 135 mm Brennweite haben ja einen recht großen Bildwinkel, so dass sich hier schon deutliche Differenzen bei der Strichlänge innerhalb eines Bildes ergeben. Vor allem natürlich bei den WWs. Deshalb halte ich es immer mit den Äquatorwerten - da ist man auf der sicheren Seite. Außerdem steht er in unseren breiten so schön praktisch "mitten im Gesichtsfeld" ... :D

Gruß,
Benny
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Nasus
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Beitrag von Nasus » Do Jan 31, 2008 3:23 pm

Hi Benny

Klar, bei langen Brennweiten wird das ganz natürlich besonders kritisch. Aber auch bei WW variiert die maximale Belichtungszeit recht stark.
Sich an Äquatorwerte zu halten gibt natürlich meistens ein gutes Sicherheitspolster, aber manchmal ist man ja doch geneigt, um jedes Sekündchen zu kämpfen.
Außerdem finde ich diese Rechnerei auch irgendwie interessant :D
Vorhin hast Du ein Buch empfohlen - hast Du weitere Literaturempfehlungen oder gar erprobte Ansätze, diese Formelklopperei weiter zu treiben? Z.B. dass die Kameraauflösung berücksichtigt wird etc.?

Grüße
Nasus

Benny
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Beitrag von Benny » Do Jan 31, 2008 6:27 pm

Nasus hat geschrieben: Außerdem finde ich diese Rechnerei auch irgendwie interessant :D
Vorhin hast Du ein Buch empfohlen - hast Du weitere Literaturempfehlungen oder gar erprobte Ansätze, diese Formelklopperei weiter zu treiben? Z.B. dass die Kameraauflösung berücksichtigt wird etc.?
Ich gebe zu, dass meine eigene Literatur etwas in die Jahre gekommen ist. Es gibt natürlich zum Thema CCD-Fotografie eine ganze Menge aktueller Bücher - und das würde ja die DSLR einschließen. Da habe ich selbst aber nichts. Eines meiner Lieblingsbücher ist jedenfalls (neben dem oben erwähnten - das übrigens eine ganze Menge sinvoller und interessanter Berechnungen enthält) "A manual of advanced celestial photography" (Wallis & Provin, Cambridge University Press). Sehr praktisch und mit Formeln (grins) ist auch "The Handbook of Astronomical Image Processing" (Berry & Burnell, Willmann-Bell), dem ja auch die ganz ordentliche Software AIP for Win beiliegt.

Ansonsten kann man die klassischen Fotoformeln alle benutzen. Man muss nur überlegen, ob man die in den Filmzeiten generell verwendete Minimalauflösung von 0,025 mm für eine punktförmige Abbildung auf Kleinbildfilm noch akzeptieren kann. Ich denke, im Wesentlichen nicht.

In einem anderen Forum haben wir das mal ausführlicher diskutiert. Aber ich veranschlage für Full-Format-Sensoren (da hat jedes Pixel ca. 9 Mikron) einen Faktor 2, also eine Punktgröße von optimalerweise nur um 0,01 mm. Für die APS-C Sensoren gelten Pixelgrößen von um 6 Mikron, was eigentlich eine weitere Reduzierung des Punktes erfordern würde. In praxi wird das aber mit normalen Objektiven kaum möglich sein, da nur wenige High-End-Optiken eine dafür nötige Auflösung erzielen (nicht zu vergessen, dass ein solcher Punkt ja auch nur Sinn macht, wenn er mit entsprechendem Kontrast abgebildet wird). Hier kommen wir aber schon an die physikalische Grenze, denn die Airy-Dsic bewegt sich (je nach Wellenlänge) bereits in diesen Dimensionen. Deshalb macht es kaum Sinn, Auflösungen unterhalb 0,01 mm anzustreben.

Gruß,
Benny
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