fibbo hat geschrieben:Schwarzvogel hat geschrieben:...(Vergleich der Abbildungsleistungen und damit der Schärfe)
Das ist zwar eine schön geführte Indizien- bzw. Beweiskette, hat aber eine oder sogar mehrere Achillessehnen:
1. weisen praktisch alle Kit-Zooms Serienstreungen auf, jedenfalls viel Grössere als bei Festbrennweiten was die Schärfe bei Offenblende angeht, d.h da ist Auswahl/Geduld oder Glückssache dabei
2. ist das nur
ein Beispiel das nicht repräsentativ sein kann für alle 10-20 üblichen Zooms
3. gibt es auch noch andere Kriterien als Schärfe... Es gibt meines Wissens kein noch so teures Objektiv das offen besser abbildet als abgeblendet, und das ist doch eigentlich logisch dass z.B. der Kontrast, Cas, Pfs, Randschärfe und Streulichtverhalten bei abgeblendeten Linsen besser sein muss! Ausser vielleicht bei einem NASA-Zeiss
4. muss sich das erst mal in der Praxis beweisen, damit ich das glaube. Auf Papier ist schon viel geschrieben worden... Solange das nicht so ist, solange ich da keine Vergleichsfotos selber gemacht habe, solange werde ich da starke Zweifel haben. Vor allem auch deshalb, weil Canon immer mal wieder gerne kostenlose Safaris anbietet, und ansonsten eh im Verdacht steht die Linsen auf Siemenssterne zu optimieren
EDIT, gerade zum EF-S 18-55 gefunden: Also das hier kann bei AL auch mal ne Rolle spielen:
The fluted front portion of this inner tube is meant for manual focusing - really more a theoretical idea because accurate manual focusing is a nightmare.
fibbo
Sicher, die Serienstreuung ist noch da, auch wenn ich der Ansicht bin, dass neue Methoden der Fertigung zu immer geringeren Problemen diesbezüglich führen, das ist in eigentlich allen Branchen so, zu nennen sei hier mal als alternatives Beispiel der Motorenbau mit seinen dramatisch reduzierten Toleranzen.
Es ging mir nun auch nicht um die Aussage, es gäbe eine Äquivalenz zwischen Festbrennweite und Zoom, dem stehen zunächst einmal die Gesetze der Physik entgegen. Die Idee war eher, dass die heutigen Zooms dermaßen gut sind, insbesondere dann in den höheren Preiskategorien, dass es realistisch betrachtet nicht viel Sinn macht sich durch Überlegungen bezüglich der Bildqualität auf eine feste Brennweite zu limitieren, selbst wenn sie dort überlegen sind. Viel wichtiger ist meiner Ansicht nach der Aspekt der Flexibilität, mit der man sich einen gewünschten Bildausschnitt mittels der Kamera zurecht rücken kann.
Festbrennweiten werden damit gewiss nicht überflüssig, lediglich das Argument der Qualität verliert an absoluter Bedeutung. Sie haben nach wie vor gewisse spezifische Eigenschaften wie das möglicherweise schönere Bokeh und die geringere Schärfentiefe beim Aufblenden auf ihrer Seite oder auch wegen dem einfacheren Aufbau geringere chromatische Aberrationen.
Vielleicht liegt die allgemeine Wahrnehmung der besonderen Qualität von Festbrennweiten auch darin, dass sie sich bevorzugt in der Hand von Leuten befinden, die sich schon länger mit der Fotografie beschäftigen und darum bei der Nachbearbeitung und Motivwahl die Nase vorne haben. Das gilt freilich nicht unbedingt, Erfahrung ist, wie auch fototalk immer wieder zeigt, keine hinreichende Bedingung für gute Fotos, aber die Richtung der Überlegung stimmt sicherlich.
Hier mal Links zu Bildern der Objektive in voller Auflösung:
50mm:
(Link wurde entfernt)
18-55mm @40mm:
(Link wurde entfernt)