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Zoom oder kein Zoom?

Bildgestaltung, Locations und alle kreativen Aspekte der Fotografie

Moderator: ft-team

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Gast

Zoom oder kein Zoom?

Beitrag von Gast » So Jun 08, 2008 9:02 am

Die Fotografie mit Zoom-Objektiven ist bequem, weil keine Schrauberei mit zusaetzlichen Objektiven noetig ist:
Brennweiten von heute 18-300mm sind relativ guenstig zu haben!
Aber- ein Allroundgenie hat auch seine Probleme und die liegen in der Lichtstaerke und der Aberration der Darstellung. (Verzerrung)
Hat ein gutes Festbrennweitenobjektiv 1,8 muss sich ein "Kitobjektiv" oft mit 4 und schlechteren Lichtstaerken herumschlagen.
Die Sensoren sind leistungsfaehiger geworden, es scheint keine Rolle mehr zu spielen, was ein Objektiv zu leisten in der Lage ist, weil durch Programme und Weißabgleiche korrigiert wird.
Ein engagierter Fotofreund (auch der Inhaber des kl. Fotoladens der Stadt) nimmt privat selbstverstaendlich nur Festbrennweitenobjektive!
Zoom reicht in den meisten Faellen natuerlich aus, bei Architekturaufnahmen ist Schicht im Schacht, der Kram wird schepp und krumm.
Einen weiteren Aspekt, der mir ganz persoenlich ein Greuel ist:
Teleaufnahmen von Gebaeuden reißen aus dem Zusammenhang, sind vom Betrachter nicht mehr oertlich zu verifizieren, sie stellen zu sehr frei um als echt empfunden zu werden.
Wer nicht gerade als Ornitologe oder Jaeger unterwegs ist, braucht diese Objektive oder deren Zoomfunktion eigentlich nicht, zumindest nicht ab bestimmten Brennweiten.
Das menschliche Auge sieht ca 45Grad oder im Winkel eines 50mm Objektives- dessen "Blick" als natuerlich empfunden wird.
Unter 35mm wird alles "Froschaeugig" zumindest an den Raendern der Bilder,- bei Linien ist das sehr stoerend.
Der "Tunnelblick" durch den "Feldstecher" Teleobjektiv bringt auch noch farbliche Veraenderungen mit sich und benoetigt ein Stativ, bei dem leiseste Erschuetterungen (Ausloeser) bereits Verwackeler oder zumindest Unschaerfen zeigen.

Deshalb habe ich meine drei Zoom-Objektive verkauft und nur das 135mm Tele behalten, das nur ganz ganz selten eingesetzt wird um weit entfernte Gebaeude (Burgen etc.) ein Stueck groeßer zeigen zu koennen, wo man nicht naeher dran kann.
(Oder ein Wappen in luftiger Hoehe etc)
Wohl fuehle ich mich nicht dabei durch diese Roehre sehen zu muessen!


Fakt:
Zoom ist ein Allrounder, aber kein Spezialist!

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Cano
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Re: Zoom oder kein Zoom?

Beitrag von Cano » So Jun 08, 2008 9:44 am

plaetzchenwolf hat geschrieben:
Brennweiten von heute 18-300mm sind relativ guenstig zu haben!
Aber leider nicht in einem einzigen Objektiv. 18-250mm ist momentan das höchste der Gefühle.

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Re: Zoom oder kein Zoom?

Beitrag von Cano » So Jun 08, 2008 9:51 am

plaetzchenwolf hat geschrieben: Zoom reicht in den meisten Faellen natuerlich aus, bei Architekturaufnahmen ist Schicht im Schacht, der Kram wird schepp und krumm.
Das wird er bei weitwinkligen Festbrennweiten auch - nur halt nicht ganz so "schepp" und krumm wie bei einem Zoomobjektiv. Im Gegensatz zum Analogfotografen hat der Digitalfotograf allerdings den Vorteil, daß er mittels EBB korrigierend eingreifen kann.

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Re: Zoom oder kein Zoom?

Beitrag von ninjutsu » So Jun 08, 2008 10:50 am

plaetzchenwolf hat geschrieben: Fakt:
Zoom ist ein Allrounder, aber kein Spezialist!
mit sowas bin ich immer vorsichtig.. es hängt immer davon ab was der fotograf beabsichtigt.
aber in den meisten fällen mag das wohl stimmen....
netter thread :)
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Re: Zoom oder kein Zoom?

Beitrag von Cano » So Jun 08, 2008 10:57 am

ninjutsu hat geschrieben:
plaetzchenwolf hat geschrieben: Fakt:
Zoom ist ein Allrounder, aber kein Spezialist!
mit sowas bin ich immer vorsichtig.. es hängt immer davon ab was der fotograf beabsichtigt.
Nein, davon hängt es nicht ab.
Es liegt einfach in der Natur der Sache, daß ein Allrounder kein Spezialist ist. Wenn er nämlich Spezialist wäre, wäre er kein Allrounder.

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Beitrag von ninjutsu » So Jun 08, 2008 11:08 am

^^
ein speziealist ist doch ein mensch der in ein er sache sehr gut ist... das schrenkt doch nicht ein das er auch in mehreren sachen sehr gut sien kann... rein technisch könnte also einer in mehreren sektionen ein spezie sein...

nja,.. hab verstanden was ihr meint.. und muss euch recht geben :)
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Re: Zoom oder kein Zoom?

Beitrag von Michael S » So Jun 08, 2008 11:43 am

Hallo,

ich kann dem oben gesagten im Grunde nur zustimmen habe aber noch einen Einwand
plaetzchenwolf hat geschrieben: Die Sensoren sind leistungsfaehiger geworden, es scheint keine Rolle mehr zu spielen, was ein Objektiv zu leisten in der Lage ist, weil durch Programme und Weißabgleiche korrigiert wird.
Durch die Leistungsfähigkeit der Sensoren und Programm kann man zwar Weißabgleich und Farben korrigieren aber durch es fallen auch eher optische Fehler der Linsen auf wie Unschärfen und Verzerrungen auf.

Ferner muss man sich bei einer Festbrennweite viel mehr mit dem Bild auseinandersetzen / im Voraus planen als mit Zooms. Die FB zwingen einen dazu vorher sich Gedanken um zum Beispiel den Standort / Bildausschnitt zu machen.

Technisch sei noch gesagt dass die FB meist erheblich schärfer sind als Zooms.

Tschüss

Michael
Lob schmeichelt, aber an Kritik wächst man.

Werner_B.

Re: Zoom oder kein Zoom?

Beitrag von Werner_B. » So Jun 08, 2008 12:05 pm

:shock:
Zuletzt geändert von Werner_B. am Mo Mär 26, 2012 9:56 pm, insgesamt 1-mal geändert.

Werner_B.

Re: Zoom oder kein Zoom?

Beitrag von Werner_B. » So Jun 08, 2008 12:11 pm

:shock:
Zuletzt geändert von Werner_B. am Mo Mär 26, 2012 9:56 pm, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Zoom oder kein Zoom?

Beitrag von Cano » So Jun 08, 2008 12:49 pm

Werner_B. hat geschrieben: Alle (analog und digital) haben die Möglichkeit, Shift-/Tilt-Objektive zu nutzen und die Scheimpflugschen Regeln anzuwenden. Dann braucht's auch kein Nachbessern [...]
Dafür jedoch relativ viel Zeit, ein Stativ und eine dicke Brieftasche. :wink:

Gruß
Cano

Werner_B.

Re: Zoom oder kein Zoom?

Beitrag von Werner_B. » So Jun 08, 2008 3:42 pm

:shock:
Zuletzt geändert von Werner_B. am Mo Mär 26, 2012 9:56 pm, insgesamt 1-mal geändert.

Gast

Preise

Beitrag von Gast » So Jun 08, 2008 5:52 pm

Na, bei diesem Link tauchen schon mal ganz heftige Preise auf!
Heute gibts wirklich eine breite Palette an Moeglichkeiten- unterwegs fallen mir immer die Leute mit den neuen Kameras auf (sorry) die doch recht klobig scheinen und keinesfalls mehr Freiheiten beim Gang durch die historischen Orte geben.
Die Blicke sind schon manchmal goettlich, wenn ich mit dem 50mm Normalobjektiv zugange bin und gerade heute wieder inmitten eines Burgeingangs, duester wie in der Garage wenns Licht aus ist-
eine historische Inschrift aufs Korn nehme...
Selbstverstaendlich ohne Blitz, weil ich "sowas" mittlerweile auch schon ablehne und verschenkt habe (2 Stueck)
Mit 1,8/50 Pentacon ASA200 musste ich bei f2,8 auf 1/30s runter - schaun' wir mal wie es werden wird.
(Freihand)
So manches Bild ist erst garnicht im Kasten gelandet, weil Streulicht war, das teilw. verheerend blendete - Weitsicht war ueberhaupt nicht moeglich, da alles im Dunst lag.
(Also nur Burg und ein wenig Innerorts, Tafel, Brunnen - ein "Eisbild" musste mit, sonst waer's nicht komplett.)
Noch 2 Bilder,dann ist auch dieser Film voll, der somit 2 großzuegige Touren aufgenommen hat.

Man kann nicht glauben, wieviel Information auf einen einzigen 36iger Film geht, wenn man "bewusster" aufnimmt !

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Beitrag von JoeCool » Mo Jun 09, 2008 11:39 pm

Hallo plaetzchenwolf,

so ganz ist mir nicht klar geworden, was du sagen willst, denn du argumentierst mit dem Begriff der Natürlichkeit und wendest dich nicht nur gegen Zoom sondern auch gegen Tele und Weitwinkel. Es spricht doch nichts dagegen, sich eine Kamera mit zB 50/1.7 Linse wie eine alte Canonet anzuschaffen und damit alles zu machen. Wenn man aber die Möglichkeit hat, Objektive zu wechseln, will man auch Weitwinkel und Tele, mehr oder weniger. Was spricht dagegen? Es sei nicht natürlich? Fotografie ist niemals natürlich gewesen, sondern immer etwas künstliches und apparatelastiges. Unser Auge (genau genommen das Gehirn) sieht keine Fotos, sondern bewegte Szenen in einem Kontext und kann je nach Bedarf die Wahrnehmung fokussieren oder breit streuen.Also die Vorstellung, eine 50mm Linse an einer analogen Kamera mache natürliche Bilder und alles andere nicht, ist absolut naiv. Die Farben die auf einer chemischen Emulsion mittels eines C41 genannten Prozesses erzeugt werden, sind natürlich, aber die von einem photosensiblen Sensor kommen sind nicht natürlich? Ich kann nicht ganz folgen. Denk noch mal drüber nach.
Zoom ist ein ganz anderes Thema, hier geht es nur um Bequemlichkeit. Die geht auf Kosten der Qualität - wie stark, das kommt auf den Einzelfall an.
Jedenfalls zwingen Festbrennweiten mehr zum Nachdenken und Vorbereiten eines Bildes. Dem stimme ich zu aus eigener Erfahrung.

lieben Gruß
Gerd

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Beitrag von Nur_Ich » Di Jun 10, 2008 12:23 am

JoeCool hat geschrieben:Hallo plaetzchenwolf,
Die Farben die auf einer chemischen Emulsion mittels eines C41 genannten Prozesses erzeugt werden, sind natürlich, aber die von einem photosensiblen Sensor kommen sind nicht natürlich? Ich kann nicht ganz folgen. Denk noch mal drüber nach.
Wenn jemand seine mit noch so viel Gehirnschmalz belichteten Filme ins Grosslabor zum Entwickeln und für Papierabzüge gibt, dann nutzt er die denkbar grösstmögliche Automatik, die vorstellbar ist - eine Automatik, die die vielbelächelten Automatiken der modernen Digitalkameras weit in den Schatten stellt. In diesem Fall hängt das Ergebnis nur davon ab, wie oft die Entwicklerbrühe "aufgefrischt" wurde und wie die Tagesform der angelernten Minijobber, die die Automaten einstellen (oder auch nicht) gerade ist.
Für jeden offensichtlich ist das bei Nachbestellungen.
Wer Wert darauf legt, für seine Rädchendreh-, Kurbel- und Tastenklickkünste in Sachen Fotografieren auf Film bewundert zu werden, dem bleibt nur der Diafilm.
Was soll "natürliches Fotografieren" im Vergleich mit dem "natürlichen Sehen" bedeuten? Es kommt doch immer darauf an, wann ich wie wohin schaue. Wenn auf einem hier gezeigten Foto für mich wesentliche Bildteile fehlen, Gebäude "abgeschnitten" wirken, dann ist genau dies für mich unnatürlich.

Gast

koestlich!

Beitrag von Gast » Di Jun 10, 2008 6:54 am

Natuerlich habt ihr recht- das ist mir freilich klar, mir ging es um die natuerlichkeit des Blickes, der keine abgeregelten Ecken kennt und deshalb IMMER Gebaeude und Dinge abschneidet.
Niemals gerade, immer etwas schief.
Man sieht das sehr schoen bei regionalen Fernsehuebertragungen -z.B. HR3, die immer feine Winkelungen und Perspektiven zeigen, die meinen Bildern nicht unaehnlich sind.
Das 50mm Objektiv kommt dem menschlichen Blick (einen anderen haben wir nicht) am naechsten- NUR deshalb geht meine Intention in diese Richtung.
Bezeichnet man das Hirn als "Automatik" - kommt man ins Humoreske, Humor ist jedoch ein sehr diffiziles Ding...

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