Alpha-Knipser, wenn du mit einer analogen Kamera das Fotografieren angefangen hättest, würdest du was ganz anderes schreiben.
Dort hat man keine Möglichkeit das geschossene Bild anhand des Displays oder des Histogramms (!) zu überprüfen.
Da man das an einer DSLR kann, ist dort der M-Modus nur ein langsames Av bzw Tv.
In letzteren beiden Modi hat man schließlich auch die
volle Kontrolle.
Masochisten-Modus, da hat fibbo treffend formuliert
Wie auch immer, hier noch ein paar Gedanken:
Die Kamera beeinflusst ein Bild durch die Parameter Blende, Zeit, ISO/ASA.
Das sind Kinkerlitzchen, die man zwar beherrschen muss, aber noch lange keine guten Fotografien herbeizaubern. Ob man diese 3 Parameter nun in Av, Tv oder M beeinflusst, ist doch letztendlich total schnuppe - davon abgesehen, dass M umständlicher ist - führen alle 3 nur dann zu einem guten Ergebnis, wenn das Motiv stimmt und richtig präsentiert wird.
Den M-Modus dann "richtige" Fotografie zu nennen, ist nahezu schon Blasphemie:
erstens werden damit die ganzen Analog-Fotografen, die damals keine Belichtungsmesser in der Kamera hatten (heute haben), in den Dreck gezogen;
zweitens braucht es mehrere Schüsse, bis die passende Belichtung gefunden wurde. Auch das ist nur bei der Digitalfotografie "egal".
Diese Probeschüsse braucht man nur dann nicht, wenn man die Belichtungswaage im M-Modus benutzt - wenn man diese aber benutzt, passt man also den zweiten Parameter an den gewünschten ersten Parameter an - huch, was sehen wir da? Av und Tv, aha. Nur in langsamer, aber das sagte ich ja schon.
Physik lässt sich eben nicht lumpen
"Richtige Fotografie" ist übrigens diejenige, die den forschenden, analysierenden, emotionalen, wie-auch-immer-Blick des Fotografen auf irgendetwas zeigt. Das kann man auch mit einem Handy, einer Lomo, einer Polaroid-Kamera, einer analogen oder digitalen Kompakten, etc pp.
Diesen Technik-Wahn heutzutage, eine Zeit in der zuerst die technik im Bild bewertet wird, erschafft wertlose Kunst. Oder anders gesagt: garkeine. Da ist es allzu passend, dass sich in dieser Zeit befindliche Menschen dafür "einsetzen", nur in M zu fotografieren, oder grundsätzlich manuell zu fokussieren (trotz vorhandenem AF).
Aber psst, man darf ihnen nicht sagen, dass es letztendlich nur um das Ergebnis geht,. egal was man wie benutzt - ansonsten gibt es dann bald mehr gute Fotografen, womöglich sogar in diesem Forum - abseits vom Einheitsbrei der Insektenmakros, Kinderporträts, Blumen und dem ganzen anderen Gedöns.
Ich hoffe meine ungeordneten Gedanken wurden irgendwie versrändlich formuliert, und werden auch nicht provozieren verstanden.
Ich möchte weder die Fotos von dir oder einem anderen Nutzer kritisieren, ich plädoyiere mit den letzten Sätzen ausschließlich für mehr Persönlichkeit in der Fotografie, wider die Austauschbarkeit, für den Wiedererkennungswert, wider den Fokus auf die Technik!
Eine Kamera und ihre Eigenschaften sind nicht dafür da, um über sie zu diskutieren. Sie müssen einfach nur ihren Zweck erfüllen, das gewünschte Ergebnis bringen - also muss man wissen was man braucht.
Mein letzter Satz ist dementsprechend:
Wenn du behauptest, du bräuchtest den M-Modus für deine Fotos, lach ich mich scheckig. Versprochen.
So, ich muss los, mir eine langweilige Vorlesung über die weltumspannde Kulturenvermischung und ihren Einfluss auf die Fotografie anhören... Letzte Woche handelte es immerhin von der Reaktivierung vergangener Kunststile, die sich heute vor allem im Graphikdesign zu etwas neuem Vermischen - ohne neu zu sein. Heute handelt es ganz schlicht von Reportagefotografie und der "immer-Erreichbarkeit" von jedem Fleckchen Erde... Und, wen hats interessiert? Nun, was solls, löschen will ichs auch nicht...
TrashM