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Spezielles Problem - Verschlußzeit / Auslösegeschwindigkeit

Allgemeine Fragen rund um die Digitalfotografie.

Moderator: ft-team

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Dan the Man
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Spezielles Problem - Verschlußzeit / Auslösegeschwindigkeit

Beitrag von Dan the Man » Di Dez 12, 2006 11:37 am

Hallo Zusammen,

ich bin neu hier und habe gleich eine sehr spezielle Frage.

Ich arbeite an der Entwicklung eines Injektors und möchte den Flüssigkeitsstrahl fotographieren. Das Problem ist, das die Injektion nur 0,03 - 0,05 Sekunden dauert.
Die Fragen die sich mir stellen sind folgende:
Kann ich den Strahl bei einer Verschlußzeit von 1/2000 Sekunde (0,0005 s) sauber abbilden?
Kann ich die Verzögerung zwischen Auslösung und Belichtung irgendwie minimieren (besser eliminieren), z.B. mit einer elektronischen Auslösung (wie auch immer die aussehen mag)?
Welchen Einfluß hat die Blende auf die Qualität?

Es ist mir Wichtig, die Form des Strahls sauber darzustellen. Idealerweise soll der Strahl zylindrisch und scharf begrenzt sein. Durch verschieden Einflußfaktoren kann er sich jedoch nach der Auslassöffnung kegelig fortsetzen oder eine Art Sprühnebel erzeugen, diese Effekte möchte ich erfassen können.

Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.
Vielen Dank im Voraus.

Grüße,
DtM

Ahriman
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Beitrag von Ahriman » Di Dez 12, 2006 11:53 am

So viel ich weiß, macht man solche Aufnahmen im Dunkeln: Der Kameraverschluß ist offen. Das zu fotografierende Objekt (z.B. Gewehrkugel) löst den E-Blitz aus.
Abgesehen von dem Problem, wie der Injektionsstrahl einen Kontakt auslösen könnte, kommt noch hinzu, daß man inzwischen die Blitzgeräte auf längere Leuchtzeiten getrimmt hat. Als die Dinger auf den Markt kamen, hatten sie maximale Leuchtzeiten von 1/1000 Sekunde. Dementsprechend mies war auch die Lichtleistung im Verhältnis zu ihrer Größe.
Ich fürchte, da wirst du dich an Wissenschaftler wenden müssen, die sowas in teuren Labors machen.

KaoTai

Beitrag von KaoTai » Di Dez 12, 2006 10:33 pm

Ich habe vor 16 Jahren mal den Einschuß einer Luftgewehrkugel in eine Glühbirne fotografiert.

Der Trick dabei war, die kurze Zeit durch das Blitzlicht zu realisieren und nicht durch den Verschluß der Kamera.

Also: Licht aus, Verschluß der Kamera auf, Blitzlicht auslösen, Verschluß zu, Licht an.

Keine Ahnung wie groß der Sprühnebel deines Injektors ist und ob Du da die umliegende Beleuchtung ausschalten kannst.
Könnte mir vorstellen, daß Du auch noch ein Makroobjektiv brauchst um überhaupt nah genug heranzukommen.

Die Kamera solltest Du natürlich manuell scharfstellen und Zeit und Blende ebenfalls vorwählen.
Zeit spielt keine große Rolle, da es ja außerhalb der 1/10000 sec des Blitzes dunkel ist.
Mein Vorschlag: Zeit 2 Sekunden, Auslösung der Kamera über Selbstauslöser und ggf. Spiegelvorauslösung.

Die Blende mußt Du eben im Zusammenspiel mit der Blitzleistung und der Entfernung zum Motiv geeignet wählen. Bei den heutigen Digitalkameras siehst Du ja gleich nach dem Foto ob die Helligkeit passt und kannst vor dem nächsten Foto korrigieren.
Guck dir hierzu auch das Histogramm des Bildes an.
Wenn Du der Belichtung nicht traust, dann verwende das RAW-Format.
Damit kannst Du dann am Computer noch um 4 Blendenstufen korrigieren.
Beachte auch, daß Du bei Nahaufnahmen eine geringe Tiefenschärfe hast und deshalb u.U. eine kleine Blendenöffnung verwenden solltest.

Die Blitzleistung selbst würde ich soweit wie möglich reduzieren um auf möglichst kurze Leuchtdauern zu kommen.
Ich denke da sollten <25 Mikrosekunden möglich sein.

Um den Blitz auszuslösen habe ich damals einfach ein Blitz-Synchronkabel geschlachtet.
Nachdem ich die ersten paar Transistoren gegrillt habe, habe ich nachgemessen und festgestellt, daß bei geladenem Blitz an dem Kabel über 100 VDC anlagen. :shock:
Habe dann einen Thyristor statt des Transistors verwendet und gut wars.

Die eigentliche Auslösung des Blitzes mußt Du dir selbst ausdenken.
Ich habe damals vor die Mündung des Luftgewehrs einen Lamettafaden geklebt, der beim Schuß durchtrennt wurde.

Die zeitliche Verzögungerung zwischen Trigger und Blitz läßt sich leicht mit einem RC-Glied verändern.
Also evtl. ein Potentiometer als Widerstand einbauen.

Dan the Man
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Beitrag von Dan the Man » Mi Dez 13, 2006 1:08 pm

Vielen Dank für die Antworten.

Zur Synchronisation werde ich mir wohl was einfallen lassen müssen.

Eine andere Frage noch:
Wir groß ist bei elektronischer Auslösung die Verzögerung?

KaoTai

Beitrag von KaoTai » Mi Dez 13, 2006 8:34 pm

Dan the Man hat geschrieben: Eine andere Frage noch:
Wir groß ist bei elektronischer Auslösung die Verzögerung?
Sprichst Du von der elektronischen Auslösung der Kamera, z.B. via Fernauslöser ?

Das dürfte bei einer DSLR um die 100 msec betragen.

Je mehr Funktionen (Autofokus, Weißabgleich, Belichtungsmessung, etc.) Du abschaltest, desto kürzer sollte diese Verzögerung werden.

Prinzipiell läuft es ja trotzdem so ab: Spiegel rauf, Blende zu, Verschluß auf, Verschluß zu, Blende auf, Spiegel runter.
Wobei Du den Spiegel vorauslösen kannst.

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