plaetzchenwolf hat geschrieben:Nee, es wird nicht viel bringen, wenn man die "modernen Zeiten" bejammert- wie schon Plato sagte: "Die Jugend von heute taugt auch nichts mehr".
Plato hatte das Handicap, einer der ersten Denker zu sein... insofern konnte er noch nicht wissen dass die Jugend in allen Zeitaltern arrogant und "schlecht" ist bzw. war
Er hätte wahrscheinlich süffisant gelächelt über die damaligen "jungen Hunde".
Gesellschaftlich dumm ist nur, wenn man diesen jungen Hunden zu viel wirtschaftliche und politische Macht gibt und sie nicht humanistisch und sozialkompetent erzogen wurden.
Was das mit alten Festbrennweiten zu tun hat? Die stammen noch aus einer Zeit wo man Hoffnung hatte, dass das Grundgesetz und vernünftige Grundwerte ernst genommen werden würden. Einer Zeit, wo man an eine soziale Marktwirtschaft oder meinetwegen an einen Sozialismus glaubte.. Sie wurden nach bestem Wissen und Gewissen gebaut, und mit Sorgfalt geprüft, es gibt welche die kein Deut schlechter sind als heutige Spitzenlinsen. Sie waren nie als Wegwerfware konstruiert worden. Egal ob Leitz, Zeiss, Rodenstock, Schneider, Meyer, oder Pentax, Olympus, Minolta, Canon, russische Zenit und wie sie alle heissen oder hiessen.
Seit den 80ern/90ern (nachdem die Juppies aus den US-Universitäten zurück kamen) geht der Trend dahin dass man die Linsen möglichst billig und in Massen baut und erst möglichst teuer, dann am Wühltisch billig verkauft, weil man ja schon das nächste Husarenstück in der Schublade hat mit dem man ja wieder einen Megaseller landen könnte. Denn es spielt doch beim Kunden eigentlich gar keine Rolle mehr ob ein Objektiv wirklich benötigt wird, Hauptsache es kann möglichst viel Brennweite und ist zumindest in der Mitte schärfer als die anderen. Mit den Kompaktkameras und Bridges kann man offensichtlich keinen rechten Schnitt mehr machen, sodass es nötig wurde, das Prestige der SLR und DSLR zu verwenden, um neue Kaufanreize zu schaffen. Da kommen Superzooms von 18-250 und Gehäuse mit 10B/s ja wie gerufen, und ein Ende ist nicht abzusehen.
Klar: Die neue Technik ist verführerisch... auch durch die Bequemlichkeit die damit möglich ist.. darin liegt ja auch ihre "Gefahr". Man braucht offensichtlich eine resolute Ehefrau oder eine starke Selbstdisziplin um da widerstehen zu können... ich will nicht wissen wie viele Leute sich schon verschuldet oder übernommen haben mit technischem Spielzeug, das der Mensch nicht wirklich braucht. Zumindest nicht um gute Fotos oder gute Musik machen zu können.
Nee... auf Dauer funktioniert das nicht. Nur wenn der Konsument den Blödsinn mitmacht. Wie schwer allerdings der Verzicht ist, das habe ich am eigenen Leib erfahren
fibbo